Die Organisation half ihren Angehörigen bei den
Entnazifizierungsverfahren.
[30] Es gelang Gehlen, auch wenn er selbst dies nachdrücklich abstritt,
[31] eine große Anzahl der noch lebenden Mitglieder seiner früheren Dienststelle für den Dienst zu interessieren, weil sie in ihrer neuen Stellung häufig mit einer neuen Identität versehen wurden. Eingestellt wurden zu einem großen Teil Ehemalige der
SS, des
SD, der
Gestapo, der
Abwehr und vor allem Offiziere der
Wehrmacht.
Anfang der 1950er durchgeführte Untersuchungen der Central Intelligence Agency ergaben, dass 13 bis 28 Prozent der Mitarbeiter der Organisation Gehlen ehemalige NSDAP-Mitglieder waren, und davon 5 bis 8 Prozent auch Mitglieder bei SS, SD oder SA waren. Der CIA-Bericht verweist darauf, dass
der Anteil an ehemaligen Mitgliedern der NSDAP vergleichbar ist mit der Besetzung des 2. Deutschen Bundestages. Unter den 487 Bundestagsabgeordneten befanden sich 129 ehemalige NSDAP-Mitglieder, was einem Prozentsatz von 26,5 Prozent entsprach.
[32] Schätzungsweise hatten Ende der 1940er Jahre rund 400 meist hochrangige Mitarbeiter einen solchen Hintergrund.