Ich habe sehr für den FN gehofft, bei der letzten Wahl dort. Der FN ist eine Partei welche dort von der breiten Bevölkerung gewählt wird, da weder deren Republikaner noch deren Sozialisten diese repräsentieren. Aus einer libertären Sicht heraus könnte man am FN in erster Linie zuerst deren sozialpolitische Vorstellungen kritisieren. Auch hier erschließt sich mir nichts greifbares was du mit "rechtem Getue" oder "alten Ressentiments" meinst.
Da kann ich dir nicht wirklich widersprechen.
Als grundsätzlich sozial denkender und vor Allem fühlender Mensch (nicht politisch gemeint) ist man politisch "links" angesiedelt.
Das verwirrt dann, ich kenne die sozialpolitischen Vorstellungen der "Rechtspopulisten" FN - die sind: Links, sogar ziemlich stramm links.
Ich muss zugeben, dass ich insgeheim auch auf ihren Erfolg gehofft habe, einfach um zu sehen was passieren könnte/würde.
Auch der FN kritisiert die derzeitige Ostpolitik, er kritisiert auch scharf das Duckmäusertum gegenüber den USA, er kritisierte die Zerschlagung Libyens bevor es losging, überhaupt wettern sie gegen die militärischen Abenteuer - kurzum, da gibt es viele Positionen, mit denen ich konform gehe.
Aber irgendwas in mir widerstrebt, mich an ihre Seite zu stellen. Dazu sind sie mir zu feindselig gegenüber anderen armen Schluckern, die gegen eigene arme Schlucker ausgepielt werden.
Wie gesagt, ein echtes Urteil über etwas kann man sich allerdings nur bilden, wenn es in der
Verantwortung steht, wenn es die Möglichkeit hat, etwas zu verändern.
Da überwiegt in mir bei solchen Parteien wie dem FN aber die Angst, dass die Veränderung mit stark negativen Konnotationen vonstatten geht.
Nunja, ich habe immer noch den alten Le Pen vor den Augen. Vielleicht liegt es daran. Tochter Marine und jetzt Nichte Marion sind hoffentlich realpolitisch umgänglicher. Heute ist der FN eine grosse Partei, damals mit dem Alten noch ein Winzling unter ferner liefen.
Damals konnte man noch extreme Sprüche klopfen, die so in der heutigen Position nicht gehen.