Was macht sie denn so? Abgesehen von den Schweinchenrosa-Anzügen, die mich eh etwas verwirrt zurücklassen? :kopfkratz:
Wenn die Kanzlerin wirklich so wild auf unkontrollierte Masseneinwanderung ist, warum kriecht sie dann einen Erdogan in den Arsch, der ihr kurz zuvor noch Nazi-Methoden vorgeworfen hat, nur um die Balkanroute zu schliessen?
Warum tritt sie als Parteichefin zurück, obwohl die Partei ja so geschlossen hinter ihr stand?
Warum geht sie nach Heidenau, obwohl sie das doch einfach als "Nazi-Nest" diffamieren und "Entweder die oder wir" verlangen könnte.
Und was für russische Propagandatrolle denn immer?
Nennst du das ein ernstzunehmendes Argument? Du hast die noch vor kurzem verteidigt.
Das mit der Moral ist halt so ne Sache - Wenn die als Kampfbegriff vor die politische Agenda geschoben und missbraucht wird, und über der Vernunft steht, dann kommt eben solcher Wahnsinn dabei raus, wie wir ihn die letzten Jahre sehen.
Mag sein, die Lösung ist aber nicht, jetzt auf jegliche Moral zu verzichen oder sie für überflüssig zu halten. Damit macht ihr es den Moralisten zu einfach. Moral hat für die Leute generell einen hohen Stellenwert, nur deshalb kann man sie überhaupt als Kampfbegriff vorschieben.
Vielleicht kommt dir das nur als "Geschlossenheit" vor und ist in Wirklichkeit die Vernunft vieler, die sehen, dass das diese Gesellschaft in den Abgrund fährt.
Aus purer Vernunft fängt man nicht mit agressiver Wortwahl an, sucht man nicht krampfhaft nach neuen Feinden, gibt man sich nicht bewusst kompromisslos, gibt man nicht Extremisten den Vorzug vor Gemässigten. Aus Vernunft sperrt man nicht parteieigene Kritiker aus, das macht nichtmal die SPD mit Sarrazin.
Es sind diese Sachen, die es Leuten wie mir regelrecht verbieten zu gucken, ob an der AfD überhaupt irgendetwas gutes ist. Ich hätte durchaus Verständnis für die eine oder andere Position sogar von AfD-Mitgliedern, sei es die Islam-Gegnerei, das Eintreten für härtere Gesetze, ein bisschen mehr Liberalismus in der Wirtschaft usw. Ich muss nicht derselben Meinung sein, um zu akzeptieren, dass andere dieser Meinung sind und es solche Leute geben muss.
Aber es gibt einen gesellschaftlichen Grundkonsens im Umgang miteinander. Wer den verletzt, muss mit den Folgen leben. Das ist das, was ich meine, wenn ich sage, dass die AfD an ihrer Stigmatisierung selbst schuld ist.
Wobei ich mich gegen dieses "ihr" verwahre. Ich rede hier als ich. Das dürfte auch damit klar geworden sein, dass ich sage, dass auch die AfD das nicht mehr kitten könnte und ich mittlerweile ebenso skeptisch bin gg. Wahlen im Allgemeinen.
Ich les aber nicht nur deins, sondern auch das der anderen hier. Und ja, ich seh da schon Unterschiede, und ich seh die Menschen hinter den Geschriebenen. Aber wenn bestimmte unlogische Argumente plötzlich en masse auftauchen (und die Skepsis bezüglich dass Wahlen irgendewas ändern, ist so ein Punkt), dann wirkt das schon konzertiert.
Ich seh schon, dass hier viele für sich sprechen. Aber nicht, dass sie Argumente "ihrer" Seite auch mal infrage stellen. OK, es kam schon vor, sportsgeist spricht schon klar für sich, und ja, du hast auch schon bewiesen, dass du differenzieren kannst. Aber mir wird hier die Logik zu oft einem unsinnigen Zusammenhalt geopfert.