Ich lese grundsätzlich einen ziemlich großen Betrachtungsfehler heraus, der im Zusammenhang mit sozialistischen Systemen gebracht wird. Das ist etwas illusionsgesteuert, scheint mir. Anfangs, muß die Übernahme der Macht durch die Arbeiter und Bauern, sehr wohl, diktatorisch ausgetragen werden.
Jedoch nach erfolgreicher Übernahme der Macht nicht mehr. Denn dann folgt die Ausgestaltung der neuen Politik und da ist Mitspracherecht der Basis unabdingbar.
Für die breite Bevölkerung und damit die Mehrheit der Gesellschaft, ist das deren Diktatur gegen eine Minderheit.
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Schön wär's gewesen, dann hätten wir eine größere Stückzahl aller unserer Produkte eingefordert plus Westimporte besonders hochwertiger Waren noch obendrauf. Plus sowohl Komplettsanierung der Altbausubstanz, wie auch den Bau neuer Wohnungen. Plus moderne Autos plus Reisefreiheit. AM Ende wäre die Mauer dann gar nicht mehr nötig gewesen, die Menschen wären freiwillig im Land geblieben. Dazu wäre natürlich noch nötig gewesen, nicht jedem, der mit westdeutschen Kontakt hatte pauschal Feindkontakt vorzuwerfen.
Dabei wird aber die Minderheit, also, die Kapitalisten, weder politisch verfolgt, noch eingesperrt, noch gefoltert, noch ermordet.
Man kann durchaus deren Fähigkeiten nutzen. Ein Einzelunternehmer, der einen Konzern hatte, kann auch als Kombinatsdirektor bei guter Bezahlung wertvolle Dienste leisten, ein Großbauer kann als LPG-Vorsitzender sein Wissen und Können einbringen.
Ganz im Gegenteil zu kapitalistischen Systemen. Grundsätzlich liegt im Regal der Läden das, was die Bevölkerung produziert und für was sie gerade steht.
Stimmt so nicht ganz, denn die Planung der Produktion war zentralistisch gesteuert und dies berachte ich als zentralen Grundfehler. Kapitalistische Überproduktion wurde verteufelt, obwol die ebensogut zur Steigerung des Lebensstandards, zur besseren Versorgung und zum Export dienen könnte, zwecks Import von Waren die in eigener Produktion zu teuer wären oder die erst entwickelt werden müssten, wie das damals bei Videorekordern und später CD-Spielern der Fall war, die gab es in der DDR nicht.
Es kommt nicht auf die Vielfalt an sondern auf den Gebrauchswert des Konsumgutes.
Klar, die Hälfte der heutigen Vielfalt hätte es zweifellos auch getan, allerdings werden die Produkte durch diese Vielfalt, durch diese vielen Anbieter auf dem Markt auch billiger. Hat also Vor, wie Nachteile, denn die erzwungene Preissenkung kann auch zu Dumpinglöhnen führen.
Beachtet darf auch werden, daß, wenn neue Produkte auf den Markt kamen und sich deren Gebrauchswert herumgesprochen hatte, es bisweilen zu Engpässen bei der Produktion kommen kann. Das ist heute nicht anders. Oder sehe ich die Schlangen vor Ipadhandlungen da falsch? Neueste Modelle in der Auto- oder anderen Branchen, verursachen regelmäßig Warteschlangen oder langwierige Bestellvorgänge. Ich rede nicht von Warteschlangen auf diversen Faschistenämtern. Die gab es nicht in der DDR
) Trotzdem standen DDRTouristen vor Brötchenverkäufern, wie heute Touristen an Flugschaltern, Aufzuganlagen, in Staus oder vor preisinkludierten Hotelbüffets stehen.
Im Grunde schon richtig. Auch das Kinderbuch "Harry Potter" hat ellenlange Schlangen produziert, weil das jeder haben wollte. Aber bei Dingen des täglichen Bedarfes sind die Schlangen heutzutage doch deutlich kürzer und wären das auch in der DDR gewesen, wenn das Warenangebot stabil gewesen wäre.
Ich sehe dort nur keinen Goebbelsschreier, der das Kommunisten unterstellt; höchstens, stillschweigend-blöd, in der Schlange selbst stehend.
So "stillschweigend blöd" haben die Menschen bis Herbst 1989 auch in der Schlange gestanden. Oft wegen Produkten, die nur wegen schlechter Planung zum Engpass wurden. Deshalb fordere ich, die Planung da stattfinden zu lassen, wo die Produktion erfolgt. In der Fabrik.
In der DDR hat man sehr schön eingekauft und dazu, extrem ruhig und zielführend. Die Einkaufskultur in der DDR war sowohl solidarisch als auch gut organisiert. Ich schrieb das schon mal. Man konnte einen Kollegen beauftragen, dieses und jenes Produkt, mit einzukaufen.
Jetzt geht die Schönmalerei schon wieder los. Ich kaufe eher heute ruhig und zielführend ein. Kollegen beauftragen, das eine oder andere mitzubringen, kann ich heute auch. Das geht unanhängig vom Wirtschaftssystem.
Je besser man sich gesellschaftlich verhielt, desto eher kam man an ein Produkt, für das man, auf Grund seiner Neueinführung, gewartet hätte.
Gerade das kritisiere ich und zwar scharf. Ich will eine Gesellschaft, in der die pure Beteiligung am Arbeitsprozess, egal in welchem Beruf, ob ungelernt oder Ingenieur, zum Recht auf die Waren führt. Wenn infolge Rationalisierung und Automatisierung nicht mehr jeder in diesem Arbeitsprozess benötigt wird, ist ein BGE einzuführen, das auch denen die Teilhabe ermöglicht, die wegen dieser Modernisierungen aus dem Arbeitsprozess ausgeschlossen sind. Dieses BGE ist dann auch eine Gewinnbeteiligung am Gesamtprozess. AUch wenn die meisten kapitalistischen Eigentümer an den Produktionsmitteln wohl in diesen auch selber irgendwo mitarbeiten.
Für Deppen hat der Kollege nix mitgebracht
))
Gelegentlich dürfen wir hier Beiträge solcher Deppen registrieren.
kh
Da im sozialistischen Arbeitsprozess auch die Selbstkontrolle der Erfüllung der Arbeitsaufgaben in aller Regel funktioniert hat, wurden Versöße vorher anders sanktioniert. Somit war dann auch wieder der Weg frei, für nachbarschaftliche Hilfe bei der Beschaffung von Waren.