Du überhöhst Dein Unmweltthema als das einzig relevante und übersiehst, dass halb Europa im Chaos anderer Probleme versinkt. Wenn von Deinem Lohn nichts mehr übrig bleibt, obwohl Du fleißig arbeitest, und das Mittel dazu - Dein Pendelauto ein Drittel Deines Einkommens frisst, wenn Dein Arbeitsplatz von ungelernten Afrikanern eingenommen wird, wenn kommunale Einrichtungen zur Unterstützung der ärmeren Schichten geschlossen werden, die Chancen für Deine Kinder zunehmend gekappt werden, wenn kulturelle Verwahrlosung Einzug hält, die Rentenkassen und Sozialsysteme geplündert werden, Umverteilung zu Millionären und Millardärden erfölgt und man neuerdings dafür in Frankreich verhaftet wird, weil man "mutmaßlich Gewalttaten verüben könnte", dann stellt sich die Frage nach Fahradalternativen erst später.
Dann stellen sich zuerst Fragen der gesellschaftlichen Alternative!
Sicher ist viel Wut im Bauch, was nicht immer rationales Handeln im Protest bewirkt. Klassenbewusstsein ist auch nicht bei allen vorhanden. Und wenn sich einer überzogen an Sachen oder Mensch vergreift, gehört er natürlich verurteilt, aber ich kann beim besten Willen nichts Schlechtes am prinzipiellen Protest gegen die Kapitalmachenschaften und gegen die neoliberalen Büttel des Kapitals empfinden. Wenn ich diesen Hübschling gegen das Volk sehe, diese Macron-Ausgeburt des Verrates an eigenem Volk, dann verstehe ich Barrikaden und Hass.
