Bleibt als einziger Lichtblick, dass 6 Mrd. Euro für die Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit in den davon am schlimmsten betroffenen Ländern bewilligt wurden. Nun ist es an der Kommission und den beteiligten Staaten, das Geld auch wirklich schnell auszugeben und nicht zu warten, bis weitere Hunderttausende in andere Länder ausgewandert sind.
Nimmt man alles zusammen, müsste das Europäische Parlament seine Drohung wahr machen und die Finanzplanung ablehnen.
Dazu hat es durch den Lissabon-Vertrag erstmals das Recht.
Sein Präsident Martin Schulz und die Fraktionschefs von Christdemokraten, Sozialdemokraten, Liberalen und Grünen haben laut damit gedroht.
Ob sich am Ende eine Mehrheit trauen wird, die offene Konfrontation mit den Regierungen zu suchen, ist aber offen.
Die Regierungschefs haben meist auch Einfluss auf die Kandidatenlisten für die Europawahl 2014, die in den nächsten Monaten zusammengestellt werden.
Viele Abgeordnete werden Druck aus ihren Wahlkreisen bekommen, die lieber etwas weniger Zuschüsse als Unsicherheit in Kauf nehmen.
Europa ist , wie immer in den vergangenen Jahren:
Man einigt sich, wenn alle erschöpft genug dafür sind.
Man redet von der Zukunft, hat für sie aber mitnichten einen Plan. Die EU hat eine Chance - von vielen - vertan.
