Es scheint tatsächlich so, als ob man den Rassismus nicht besiegen könnte,
er kultiviert sich vortrefflich in bildungsfernen Schichten, aber selbst in "gebildeten" Strukturen
herrschen Gedanken wie "Ethnopluralismus" und "Reinheit der Form" vor.
Was wichtig ist zu verstehen, der Rassismus kann nicht wahr sein, weil das Leben einen gemeinsamen Ursprung hat.
Alles hat sich aus einer Urlebensform entwickelt, daher ist alles was sich daraus entwickelt hat, logisch gesehen gleichwertig.
Die Menschen die das nicht akzeptieren wollen sind ignorant und fortschrittsfeindlich.
Egal in welchem Denkmantel er auftritt, im "wissenschaftlichen" Gewand wie dem Sozialdarwinismus, moderne Formen des Antisemitismus,
oder der stumpfsinnigste und primitivste Rassismus, er ist widerlegt.
Die Ursache des Rassismus ist ein Minderwertigkeitskomplex und eine narzisstische Persönlichkeitsstruktur.
Die Bösartigkeit, Falschheit und Verlogenheit eines Rassisten werden niemals gegen wissenschaftliche Fakten bestand haben.
Eine Tropfen Wahrheit ist mehr wert als ein Ozean voller Lügen.
Verstehe mich nicht falsch, ich bin selbst in gemischter Ehe (deutsch/israelisch) und komme aus einer Familie in der dies inzwischen Gang und Gebe ist, mein Bruder ist mit einer Chinesin verheiratet und mein Vater in zweiter Ehe mit einer kanadischen Ureinwohnerin. Also ich stimme Dir auf alle Fälle zu, dass Rassismus bekämpft werden muss.
Es ist aber leider nicht so einfach wie Du dies darstellen willst und jeder Versuch dies so einfach zu machen endet für gewöhnlich mit einem Schuss ins Knie und genau dem Gegenteil das man erreichen will.
Es gibt zwei Dinge die man nicht vergessen darf:
1. Jeder der behauptet absolut keine Vorurteile gegen ausgewählte Gruppen anderer Menschen zu haben ist ein Lügner. Irgend jemand sieht man immer als "Gegner" oder als "Gefahr" und macht sich dann ein Bild über Einzelpersonen basierend auf die Wahrnehmung die man selbst von der Gruppe hat, nicht von der Einzelperson.
2. Rassismus basiert oft auf stereotypisches Verhalten. Was u.a. direkt in meinen ersten Punkt passt. Man erwartet dann, dass sich alle Gruppenmitglieder stereotypisch verhalten, egal wie sich die Einzelperson tatsächlich verhält.
Z.B. werde ich nicht selten als "Nazi" klassifiziert weil irgendwer entschieden hat, dass irgendeine Äußerung die ich mache typisch für Nazis ist. Dies geht dann soweit, dass man mir vorwirft ich hätte auch keine israelische (ja jüdische) Frau, denn das passt sonst nicht in das Urteil, dass man längst über mich gefällt hat und das man auf gar keinen Fall mehr ändern will.
Und überhaupt, da es in Deutschland einmal Nazis gab sind wir ohnehin alle suspekt... wenn man dies aber genauso all-übergreifend gegen andere Menschen macht ist man Rassist.
Und außerdem, darf man nicht vergessen:
Wer Rassismus sehen will, der sieht Rassismus, egal ob es andere Erklärungen gibt oder nicht.
Ich erinnere mich z.B. an ein Argument mit meinem Vater in dem er mir wieder ein Beispiel des Rassismus vortrug. Es ging dabei darum, dass in Kanada auf den Reservaten der Ureinwohner oft kein Arzt anwesend ist (auch nicht für weiße Familien die dort Arbeiten) und medizinische Ernstfälle ausgeflogen werden müssen. Nun gab es einen Fall in dem ein schwer verletztes Kind per Hubschrauber ausgeflogen wurde, als aber die Mutter mit in den Hubschrauber wollte wurde ihr dies verweigert. Der behandelnde Arzt hätte später auch gesagt es wäre besser gewesen wenn ein Elternteil dabei gewesen wäre.
Da das Kind und seine Mutter Ureinwohner sind der Pilot und Sanitäter die dies verweigerten aber Weiße sind wurde dies nun sofort als Rassismus abgestempelt. Und auch mein Vater (hält drei Magister und einen Doktor Phil. Titel) war sofort Feuer und Flamme und ging mit seiner Frau auf die Straße um diesen Fall anzuklagen.
Hier waren die Fragen die ich an ihn und meine Stiefmutter hatte.
F: Gibt es denn ähnliche Fälle mit Weißen in entlegenen Gebieten (in Kanada gibt es auch weiße sog. "Fly-in Communities") in denen die Eltern eines Kindes mitfliegen durften?
A: Ist mir jetzt auf die Schnelle nicht bekannt. Da müsste ich einmal nachsehen. Ich lass dich wissen was wir finden. (Das war vor über vier Jahren, bislang wurde mir kein Fall präsentiert).
F: Wie ist den die Gesetzeslage in Kanada bz. Flugsicherheit / Versicherung? Darf ein Rettungshubschrauber neben dem Patienten auch noch einen Passagier mitnehmen? Ist der Flug dann noch versichert?
A: Ähhh, hmm, ja also... keine Ahnung. (Auch darüber habe ich bislang keine Antwort erhalten).
Aber sofort war es Rassismus, den einzigen Beweis den man dazu benötigte, es waren Weiße die einer Ureinwohnerin etwas verweigerten.
Und letztendlich möchte ich noch ansprechen. Wenn Rassismus angesprochen wird, fällt immer irgendwann das Wörtchen Toleranz. Komischerweise muss es aber auch Toleranz nur einseitig geben?
Wenn man Rassismus bekämpfen will muss man den langen, schwierigen Weg gehen, nicht die einfache Lösung suchen. Denn Rassismus ist nicht einfach und nie auch nur einseitig!