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War die DDR der bessere deutsche Staat?

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Hallo Sportsgeist,

ich hoffe, ich habe Ironie in Deinem Beitrag wahrgenommen... :D
Fakt ist, daß gerade Selbstständigen und Mittelständlern das Wasser in diesem Land mittlerweile bis zum Hals steht, und zwar völlig unabhängig davon, ob sie "gut" sind oder nicht. Das Problem ist heute nicht die Konkurrenz, sondern Steuern, Abgaben, Verwaltungsaufwand, Pflichtversicherungen, Wettbewerbseinschränkungen, Mindestlohn für Angestellte (auch solche, die lediglich Hilfsarbeiten verrichten), die Zahlungsmoral der Auftraggeber (und von denen ist kaum einer schlimmer als die öffentliche Hand).

Echte "Konkurrenz" im Sinne einer qualitativen Auslese findet kaum mehr statt, es ist mehr ein - oft aussichtsloser - Kampf gegen die Forderungshaltung des Staates. Von der Steuerklasse bis zum Kündigungsschutz, sozusagen.
Ich kenne etliche Selbstständige, die hervorragende Arbeit leisten und dafür spätestens bei der Steuererklärung abgestraft werden.
Und ich kann jeden verstehen der sich sagt, daß es keinen Sinn hat für weniger Geld arbeiten zu gehen; was das grundlegende Problem natürlich noch verschärft.


Gruß -
Bendert

Wenn Du dir den ungezügelten Kapitalismus anschaust, dann ist es aber eine sehr normale Entwicklung. Der Kapitalismus hat leider in vielen Zügen sehr viel mit dem Darwinschen Gesetz! Nur der Reichste überlebt.
 
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Meine private Meinung, bis Ende 1989 war die BRD ein sozialer Staat, danach ging es schwer wirtschaftlich und sozial bergab im Westen, und mit der Erweiterung der EU noch viel weiter nach unten, in einer Art Anpassung an die anderen EU Mitglieder. Der Westen war ok, man konnte in praktisch jeder Art Lebensform überleben, im Osten war das unmöglich, da war die gekleente alte SS Elite mit Duldung der Kommunisten voll am wirken, die hier im Rahmen der Demokratisierung von den Parteieen aufgesogen wurden, und so nichts mehr zu melden hatte, aber nicht verhungern musste.

Hallo Benno,

NEIN, die DDR war NICHT der bessere deutsche Staat. Das war eindeutig die BRD. Hier - und nur hier - wurde die deutsche Geschichte aufgearbeitet und wurden die Konsequenzen gezogen. Hier - und nur hier - wurde aus einem sozialistischen System ein marktwirtschaftliches System. Hier - und nur hier - wurde aus Unfreiheit Freiheit. Hier - und nur hier - wurde ein System errichtet, das Profit förderte, Leistung forderte und auf dieser Grundlage sozial agieren konnte.
Das war solange im Gleichgewicht, bis der zum Machterhalt notwendige Populismus Wahlgeschenke zur Währung deklariert hat; und das war lange vor Ende der DDR. Aber selbst das ging noch eine Weile an, auch wenn in der Ära Kohl bereits die Zeichen des Untergangs nicht zu übersehen waren und Volksverarsche zum Motto erhoben wurde (ich denke da an die: "Die Renten sind sicher!"-Reden eines Norbert Blüm).

Gleichwohl hat es funktioniert: bis via der Eingliederung Ostdeutschlands und den völlig überzogenen Rücksichtnahmen auf dessen sozialistische Tradition auch in Westdeutschland aus der sozialen Marktwirtschaft zusehends eine sozialistische Marktwirtschaft wurde. Inklusive aller als "innovativ" gepriesenen Irrwege, von der staatlich kontrollierten und finanzierten Kindeserziehung (eigentlich: Indoktrination, um die kein Elternteil überhaupt noch herumkommt, dagegen kann man gar nicht mehr anprägen) bis hin zu Absurditäten wie einem Mindestlohn als vermeintlich "gerechten" staatlichen Eingriff in die Vertragsfreiheit zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern. Alleinerziehung nicht mehr als Versagens-Stigma sondern als persönliches Verdienst...

Das Versagen Deutschlands ist vor allem die Hinwendung zur sozialistischen Tradition einer deutschen Minderheit. Die Anbiederung an Frankreich statt an Großbritannien in den 80er und 90er Jahren. Die falsche Weichenstellung aus Gründen des "sozialen Friedens" statt der beinharten Konfrontation der Sozialisten mit dem Sozialismus.

Nein. Die DDR war nicht der bessere deutsche Staat, sie IST es nicht und sie wird es auch nie sein. Weil es KEIN sozialistisches System gibt, das jemals sozial gewesen wäre. Das ist ein Widerspruch in sich und führt zwangsläufig in den wirtschaftlichen, politischen und sozialen Bankrott, wenn nicht beizeiten (und hier steht die Uhr in Deutschland auf 5 vor 12) gegengesteuert wird, auch gegen die Widerstände, die sich zwangsläufig aus der Bequemlichkeit der sozialen Hängematte ergeben werden.

Ich persönlich ziehe die Auseinandersetzung mit den Profiteuren des Sozialismus dem Untergang der Freiheit vor. Mir ist - und das darf man ruhig wörtlich verstehen - lieber, wenn ungebildetes und asoziales Pack verhungert, als wenn Leistungsträger in die Insolvenz getrieben werden. DIE fängt im heutigen System nichts und niemand auf. Im Gegensatz zu jenen, die vom Kindergarten bis zum Grab nie eine andere Bewegung getan haben als die Hand aufzuhalten.


Gruß -
Bendert (Selbstständiger Steuerzahler ohne Konto in der Schweiz)
 

denker_1

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Natürlich, die "Parlamentarische Demokratie" ist ein Witz, das weiß ich auch, als Anarchist stehe ich deshalb auch für eine Basisdemokratie.



Ich sag's nochmal, wenn man dem Arbeiter ein leistungsloses Einkommen in Form des BGE zukommen läßt, kann sich am Markt kein Preis mehr bilden, ein Konstrukt wie das BGE wäre bestenfalls in einer Planwirtschaft machbar, auf keinen Fall aber in einer freien Marktwirtschaft.
Wer also freie Märkte, Vertragsfreiheit, usw. haben will, muß damit leben eine Leistung erbringen zu müssen.

Ja klar, aber den Politikern mit den Diäten, den Börsianern mit ihren horrenden Zinsen, den Quandts mit ihren Milliarden aus Knechtschaft der Millionen KZ Häftlinge, ... das ist also gerecht???

Nur mit BGE ausreichender Höhe gibt es echte Vertagsfreiheit. Dann müssen eben die feinen Herren anständige Löhne zahlen. Und zwar den Arbeitern, nicht irgendwelchen dahergelaufenen Aufpassern, die zu faul zum Arbeiten sind aber zuschlagen, wenn der Arbeiter zu langsam ist!!!!

Schaff die Zeitarbeitsfirmen ab, schaffe die Börsen ab, damit die Geldherren wiede rin Betriebe investieren, die dann Jobs schaffen, danach kannste Leistung predigen.

Oder Her mit dem BGE!!!

Leistung wird von den Billiglöhnern zur Genüge erbracht. nicht von KZ Aufsehern, (die Rechte is tschon wieder dicke da), nicht von Börsianern, nicht von den Quandts, nicht von den Managern mit ihrem Millionengehalt.

Das leistungslose Einkommen wird vom Geldadel kassiert.
 
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das glauben Statiker immer, dass alles statisch wäre und bliebe.
macht die Welt so schon einfach, naiv und infantil ............

die reale Welt ist aber dynamisch, und alles hat sofort Rückkoppelungseffekte
Ich wüsste nicht, warum einen Tag nach Einführung eines BGEs sich dramatisch viel ändern sollte. Minimal vielleicht. Aber den Job würde da kaum jemand aufgeben. Auf lange Sicht hätte man Änderungen.
 
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Kann ja keiner ahnen, dass du den Gewinn umdefinieren willst. Das hättest du schon erwähnen sollen, um Mißverständnisse zu vermeiden ;)
Der heutige Gewinn ist ja auch willkürlich definiert. Man hat sich mal so drauf geeinigt. Ich meinte nur, dass man auch argumentieren kann, dass jeder Arbeitnehmer einen Anteil vom Gewinn bekäme, wenn man Gewinn anders definieren würde. Da Arbeitnehmer gleichmäßige Anteile präferieren, bekommen sie Lohn statt stupiden Gewinnanteil.

Auch [MENTION=1551]Trantor[/MENTION]
 

sportsgeist

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Ich wüsste nicht, warum einen Tag nach Einführung eines BGEs sich dramatisch viel ändern sollte. Minimal vielleicht. Aber den Job würde da kaum jemand aufgeben. Auf lange Sicht hätte man Änderungen.
äußerst intelligente Antwort ........ für einen Mittelschüler
 
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Wenn die Leute aber dann Buissiness Class fliegen wollen, müssen sie sich halt noch Geld hinzuverdienen, dann können sie halt nicht ausschließlich vom BGE leben. Anreize dafür wird es immer geben.
Achso, es ging darum, ob es noch Anreize gäbe zu arbeiten? Ja klar gäbe es noch Anreize. Aber die wären eben geringer. Eben weil jeder zusätzliche Euro, den du bekommst, weniger Nutzen für dich stiftet. Der Sprung von Nicht-Flug und Economy-Class-Flug in die USA ist weit aus größer als der Sprung von Economy-Class-Flug in die USA zu Business-Class-Flug in die USA.

Wenn es ein BGE gäbe, würde ich zB. nächstes Jahr nicht arbeiten und eine Weltreise machen. Das bedeutet, dass ich nächstes Jahr mehr konsumiere und nichts herstelle. Ohne BGE hätte ich gearbeitet. So würden viele denken. Die Putzfrau würde dann womöglich nicht putzen, sondern einem Hobby nachgehen. Va. heute geringfüig Beschäftigte könnten das lassen.
-> Die Folge wäre, dass die Leute mehr konsumieren wollen, aber gleichzeitig weniger hergestellt würde.

Verständlich oder?

Oder wenn Leute zum BGE noch durch Arbeit weiteres Geld hinzuverdienen, ohne dass dann der Staat kommt und das BGE kürzt!
Wenn die Leute zum BGE noch was dazu verdienen, dann arbeiten sie statt heute 40std dann vielleicht 20 oder 30std. Wenn das jeder so machen würde, könnte sich jeder nur noch halb oder 2/3 so viel leisten wie heute.

Bitte denk nicht an Geld oder Ähnliches. Wenn du im Restaurant ein Bier willst, muss jemand das Bier herstellen und jemand als Kellner arbeiten. Du sagst aber selber, dass jeder nicht mehr so viel arbeiten würde wie vorher.
 

Trantor

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Der heutige Gewinn ist ja auch willkürlich definiert. Man hat sich mal so drauf geeinigt. Ich meinte nur, dass man auch argumentieren kann, dass jeder Arbeitnehmer einen Anteil vom Gewinn bekäme, wenn man Gewinn anders definieren würde. Da Arbeitnehmer gleichmäßige Anteile präferieren, bekommen sie Lohn statt stupiden Gewinnanteil.

Auch [MENTION=1551]Trantor[/MENTION]


Du verkennst das Prinzip:

Gewinnanteil bedeutet, es ist eine variable Auszahlung je nach Höhe des Gewinnes oder eben Verlustets - dadurch hat man das Risko weniger zu bekommen dafür aber auch die Möglichkeit mehr.
Wenn der Gewinnanteil fix ist ist es doch egal ob ich ein Gehalt oder lohn zahle oderen einen fixen Gewinnanteil gebe - der Betrag ist doch immer gleich hoch , das mach doch keinen Unterschied.

Insofern verstehe ich nicht was du damit bezwecken willst, bzw welchen Vor-Nachteil man jeweils hätte.
 
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Das wäre die paritätische Gewinnverteilung. Die habe ich selber schon mal hier vorgeschlagen. Sollte grundsätzlich klappen, denn im Arbeitskollektiv wird dann schon geschaut, ob der Kollege auch wirklich mit arbeitet und sein Tagespensum erbringt.

Nur sind wir von diesem Verteilungsprinzip in einer kapitalistischen Gesellschaft meilenweit entfernt.
Das, was ich beschrieben hab und du als "meilenweit" entfernt betrachtest ist heute so. Nur nennt man es nicht Gewinnanteil, sondern Lohn. Wie wäre es damit: Wir schaffen das Wort "Lohn" ab und ersetzen es durch "paritätische Gewinnbeteiligung". Jeder bekäme in Euro das Gleiche, aber das würde dich doch zufriedenstellen, oder?
 
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Der heutige Gewinn ist ja auch willkürlich definiert. Man hat sich mal so drauf geeinigt.
Wohl kaum willkürklich, da steckt schon ein Sinn dahinter. Aber selbst wenn: Sobald man eine, von der allgemeinen Verwendung vollständig abweichende Definition verwendet, sollte man das erwähnen, sonst muss es zu Mißverständnissen führen.

Ich meinte nur, dass man auch argumentieren kann, dass jeder Arbeitnehmer einen Anteil vom Gewinn bekäme, wenn man Gewinn anders definieren würde.
Klingt nach einem Zirkelschluss.

Da Arbeitnehmer gleichmäßige Anteile präferieren, bekommen sie Lohn statt stupiden Gewinnanteil.
Ich bezweifle, dass allein die Präferenzen der Arbeitnehmer die Ursache sind.
 

denker_1

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warum gründen diejenigen Arbeitnehmer kein Unternehmen und setzen das einfach um?
es steht ihnen doch völlig frei ...

Das klappt nur nicht für alle. Ist wie bei den Schriftstellern. Frau Rowling hat es geschafft, viele andere nicht.

AUch hier gilt, mit BGE haben diese Arbeitnehmer bedeutend mehr Zeit, so ein Unternehmen zu organisieren, weil der finanzielle Druck entfällt und so viel mehr Zeit für eine gründliche Organisation des Startup's erfolgen kann!
 

sportsgeist

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Das klappt nur nicht für alle. Ist wie bei den Schriftstellern. Frau Rowling hat es geschafft, viele andere nicht.

AUch hier gilt, mit BGE haben diese Arbeitnehmer bedeutend mehr Zeit, so ein Unternehmen zu organisieren, weil der finanzielle Druck entfällt und so viel mehr Zeit für eine gründliche Organisation des Startup's erfolgen kann!
ja, Privatier werden und sein ist eine Kunst, die gelernt sein will.
besonders dann, wenn Andere dafür bedingungslos bezahlen sollen ...
 
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Du verkennst das Prinzip:

Gewinnanteil bedeutet, es ist eine variable Auszahlung je nach Höhe des Gewinnes oder eben Verlustets - dadurch hat man das Risko weniger zu bekommen dafür aber auch die Möglichkeit mehr.
Wenn der Gewinnanteil fix ist ist es doch egal ob ich ein Gehalt oder lohn zahle oderen einen fixen Gewinnanteil gebe - der Betrag ist doch immer gleich hoch , das mach doch keinen Unterschied.

Insofern verstehe ich nicht was du damit bezwecken willst, bzw welchen Vor-Nachteil man jeweils hätte.

Es geht darum, dass Arbeitnehmer immer jammern, dass sie ja keinen Gewinnanteil bekämen. Dabei bekommen sie ja einen Anteil an den Einnahmen. Die Arbeitnehmer bekommen einen Anteil, der als "Lohn" oder "Gehalt" definiert wird. Die Vorleister bekommen einen Anteil, der als Vorleistung definiert wird (wenn man zB. vom Zulieferer etwas kauft). Und die Eigentümer bekommen einen Anteil, der als Gewinn definiert wird. Ja, Lohn ist fix, Gewinn ist variabel und kann sogar negativ sein.
Man könnte es nun zB. so machen, dass es keine Löhne mehr gäbe. Der Gewinn wäre dann der Ertrag minus die Vorleistungen (Zulieferer, Miete, Maschinen etc.). Der Gewinn steigt dann um den eingesparten Lohn. Nun legt man fest, dass 75% der Gewinne an die Arbeitnehmer ausgeschüttet werden. Man teilt dann diesen durch die Anzahl der Mitarbeiter(oder eben nach Rang oder sonst was). Bei 75 Mitarbeiter bekommt zB. jeder 1% vom Gewinn. Sollte es zu einem Verlust, bekommen die Arbeitnehmer eben nix, haben aber auch keine Kosten, denn ihnen gehört ja kein Unternehmensanteil.

Was wäre, wenn ein Arbeitnehmer wählen könnte. Nehmen wir an, 1% Gewinnanteil bedeutet: Es gibt einmal im Jahr eine Auszahlung. Im Jahr1 20 000€, im Jahr2 55 000€, Jahr 3 0€, Jahr 4 10€ (Minigewinn), Jahr 5 25 000€.
Nun sagt ein Arbeitnehmer: Hm, mir wäre es lieber, wenn ich jedes Monat einen fixen Betrag bekommen würde. Im Schnitt wären das 2200€ pro Monat (nicht nachgerechnet, unwichtig).
Darauf lässt sich der Arbeitgeber ein und er nennt es "Lohn".

Wären dann die Arbeitnehmer besser oder schlechter dran? Was wäre für den Arbeitnehmer besser.

Auch [MENTION=3848]_Hugo_[/MENTION]

Ich bezweifle, dass allein die Präferenzen der Arbeitnehmer die Ursache sind.
Ok, ich mach ein Startup auf und suche Programmierer. Jeder der Programmierer bekommt keinen Lohn, sondern nur einen Gewinnanteil. Ob wir jemals Gewinn mache, weiß ich nicht.
-> Als Unternehmer verliert man dadurch enorm viel Risiko.
 
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Meine private Meinung, bis Ende 1989 war die BRD ein sozialer Staat, danach ging es schwer wirtschaftlich und sozial bergab im Westen, und mit der Erweiterung der EU

Im Gegenteil, erst als Rot-Grün mit Gerhard Schröder an die Macht kam, ging es sozial bergab und die Wirtschaft bekam einen Knacks.
 

denker_1

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Es geht darum, dass Arbeitnehmer immer jammern,

Es geht darum, dass die Arbeitgeber immer jammern, dass die Lohnkosten zu hoch seien.

dass sie ja keinen Gewinnanteil bekämen. Dabei bekommen sie ja einen Anteil an den Einnahmen. Die Arbeitnehmer bekommen einen Anteil, der als "Lohn" oder "Gehalt" definiert wird. Die Vorleister bekommen einen Anteil, der als Vorleistung definiert wird (wenn man zB. vom Zulieferer etwas kauft). Und die Eigentümer bekommen einen Anteil, der als Gewinn definiert wird. Ja, Lohn ist fix, Gewinn ist variabel und kann sogar negativ sein. [/quote]

Dafür sahnt der Arbeitgeber so richtig ab, wenigstens in Großbetrieben, er sant so viel ab, dass es sich in solchen Großbetrieben durchaus lohnt, 100% am Gewinn beteiligt zu sein. Bei mehreren Beschäftigten geht das natürlich nur mit paritätischer gewinnverteilung. Der Gewinn ist dann pro Berechtigtem immer noch so hoch, das man getrost seine Rücklagen bilden kann für schlechtere Zeiten.

Man könnte es nun zB. so machen, dass es keine Löhne mehr gäbe. Der Gewinn wäre dann der Ertrag minus die Vorleistungen (Zulieferer, Miete, Maschinen etc.).

Ja, genau so. Die Geschäftsbuchführung müsste dann natütlich für jeden berechtigten Mitarbeiter völlig transparent sein.

Der Gewinn steigt dann um den eingesparten Lohn. Nun legt man fest, dass 75% der Gewinne an die Arbeitnehmer ausgeschüttet werden. Man teilt dann diesen durch die Anzahl der Mitarbeiter(oder eben nach Rang oder sonst was).

Ich bevorzuge "durch die Anzahl der Mitarbeiter.

Bei 75 Mitarbeiter bekommt zB. jeder 1% vom Gewinn.

Genau so wäre das dann,. Ja!

Sollte es zu einem Verlust, bekommen die Arbeitnehmer eben nix, haben aber auch keine Kosten, denn ihnen gehört ja kein Unternehmensanteil.

Auch das wäre dann ok. In guten Zeiten gilt es dann halt für den Arbeitnehmer, Rücklagen zu bilden. In der Schulasusbildung muss dann halt die Funktionsweise unserer Kapitalanlagen erschöpfend, umfassend und für jeden verständlich erklärt werden.

Was wäre, wenn ein Arbeitnehmer wählen könnte. Nehmen wir an, 1% Gewinnanteil bedeutet: Es gibt einmal im Jahr eine Auszahlung. Im Jahr1 20 000€, im Jahr2 55 000€, Jahr 3 0€, Jahr 4 10€ (Minigewinn), Jahr 5 25 000€.

Ich denke, die Wahl fällt abhängig von ebendiesen Absolutbterägen aus. Wir hatten diese Diskussion ja schon mal, da bist Du von Gewinn je Mitarbeiter von 50.000,00€/Monat ausgegangen. In diesem Fall würde ich mich dann für die Auszahlung dieses Gewinnes entscheiden. In ungünstigeren Konstellationen eher für Lohn.

Nun sagt ein Arbeitnehmer: Hm, mir wäre es lieber, wenn ich jedes Monat einen fixen Betrag bekommen würde. Im Schnitt wären das 2200€ pro Monat (nicht nachgerechnet, unwichtig).

Mit 2200€/Monat kann man schon recht gut leben, sogar mit Kindern. Die Wirklichkeit heutiger Entlohnung sieht aber trotz exorbitanter Unternehmensgewinne grundlegend anders aus.

Darauf lässt sich der Arbeitgeber ein und er nennt es "Lohn".

Wären dann die Arbeitnehmer besser oder schlechter dran? Was wäre für den Arbeitnehmer besser.

Für den Billiglöhner wäre in jedem Fall die paritätische Gewinnverteilung besser.

Auch [MENTION=3848]_Hugo_[/MENTION]

Ok, ich mach ein Startup auf und suche Programmierer. Jeder der Programmierer bekommt keinen Lohn, sondern nur einen Gewinnanteil. Ob wir jemals Gewinn mache, weiß ich nicht.
-> Als Unternehmer verliert man dadurch enorm viel Risiko.

Nur sofern sich bei dieser Vertragsgestaltung Programmierer finden. Die aber gelten hier als hoch qualifiziert, die können sich leisten, hohe Lohnansprüche zu stellen. Die machen bei einem zweifelhaten Unternehmen gar nicht erst mit. Je mehr Referenzen die haben, desto schwieriger wird es, sie zu überzeugen. Wenn aber das Unternehmen gut am Markt steht, sollte es kein Problem darstellen, gute Programmierer zu finden, egal wie die Vergütung gestaltet wird.
 

sportsgeist

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Im Gegenteil, erst als Rot-Grün mit Gerhard Schröder an die Macht kam, ging es sozial bergab und die Wirtschaft bekam einen Knacks.
ganz im Gegenteil, mit Schröder und der Agenda 2010 erfuhr dieses Land endlich mal wieder einen Auftrieb und den damals längst benötigten Tritt in die 4 Buchstaben.

... und nun sind wir mittendrin dieselben sozialromantischen Kuschelfehler der 70er und besonders der 80er Jahre erneut zu wiederholen und einer Sozialkuscheligkeit, die Deutschland in den 90ern erst in die schwere Krise und zum kranken Mann Europas geführt hat.

man gewinnt keine Blumentöpfe mit Sozialkuscheligkeit, sondern indem man wirtschaftlich was bewegt ... und dazu muss der Hintern in die Höhe
 

Trantor

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Es geht darum, dass Arbeitnehmer immer jammern, dass sie ja keinen Gewinnanteil bekämen. Dabei bekommen sie ja einen Anteil an den Einnahmen. Die Arbeitnehmer bekommen einen Anteil, der als "Lohn" oder "Gehalt" definiert wird. Die Vorleister bekommen einen Anteil, der als Vorleistung definiert wird (wenn man zB. vom Zulieferer etwas kauft). Und die Eigentümer bekommen einen Anteil, der als Gewinn definiert wird. Ja, Lohn ist fix, Gewinn ist variabel und kann sogar negativ sein.
Man könnte es nun zB. so machen, dass es keine Löhne mehr gäbe. Der Gewinn wäre dann der Ertrag minus die Vorleistungen (Zulieferer, Miete, Maschinen etc.). Der Gewinn steigt dann um den eingesparten Lohn. Nun legt man fest, dass 75% der Gewinne an die Arbeitnehmer ausgeschüttet werden. Man teilt dann diesen durch die Anzahl der Mitarbeiter(oder eben nach Rang oder sonst was). Bei 75 Mitarbeiter bekommt zB. jeder 1% vom Gewinn. Sollte es zu einem Verlust, bekommen die Arbeitnehmer eben nix, haben aber auch keine Kosten, denn ihnen gehört ja kein Unternehmensanteil.

Was wäre, wenn ein Arbeitnehmer wählen könnte. Nehmen wir an, 1% Gewinnanteil bedeutet: Es gibt einmal im Jahr eine Auszahlung. Im Jahr1 20 000€, im Jahr2 55 000€, Jahr 3 0€, Jahr 4 10€ (Minigewinn), Jahr 5 25 000€.
Nun sagt ein Arbeitnehmer: Hm, mir wäre es lieber, wenn ich jedes Monat einen fixen Betrag bekommen würde. Im Schnitt wären das 2200€ pro Monat (nicht nachgerechnet, unwichtig).
Darauf lässt sich der Arbeitgeber ein und er nennt es "Lohn".

Wären dann die Arbeitnehmer besser oder schlechter dran? Was wäre für den Arbeitnehmer besser.

Auch [MENTION=3848]_Hugo_[/MENTION]


Ok, ich mach ein Startup auf und suche Programmierer. Jeder der Programmierer bekommt keinen Lohn, sondern nur einen Gewinnanteil. Ob wir jemals Gewinn mache, weiß ich nicht.
-> Als Unternehmer verliert man dadurch enorm viel Risiko.

ich befürchte die Arbeitnehmer jammern einfach darum weil sie ganz simpel: mehr Geld wollen! Ist der Gewinnanteil fix und genausohoch wi eder Lohn bringt das ihnen reichlich wenig.
Wie geasgt entweder fix und kein Risiko oder eben variable aber dann halt auch mit Verlustrisiko. Z diesem risimo sind die meisten AN aber nicht bereit, denn es würde bedeuten das man uU mit ganichts nach Hause geht oder sogar mit dem Privatvermögen haftet.
 
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denker_1 schrieb:
Dafür sahnt der Arbeitgeber so richtig ab, wenigstens in Großbetrieben, er sant so viel ab, dass es sich in solchen Großbetrieben durchaus lohnt, 100% am Gewinn beteiligt zu sein.
Also was ist deine Forderung? Dass der Lohn de facto abgeschafft wird und durch eine entsprechend hohe, aber dafür extrem schwankende Gewinnbeteiligung ersetzt wird? So dass man als Arbeitnehmer in schlechten Jahren mal fürs ganze Jahr eben 0€ bekommt, im anderen Jahr womöglich entsprechend mehr?

Wie sieht es mit der Kapitalbeteiligung und Haftung aus? Muss ein neuer Mitarbeiter erstmal 100 000€ an Geld mitnehmen, um anfangen zu dürfen?
 

Iles9

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Sicher bekommen AN einen Anteil am erwirtschafteten Gewinn aber leistungsbedingt und nicht
wie die Anleger leistungslos. Und wenn dieser leistungslose Gewinnanteil mal wieder sinkt oder
der Betieb mal nicht so effektiv läuft, dann wird zuerst an den AN gespart mit Entlassungen,
Werksverträgen, Leiharbeitern, stagnierenden Lohn usw. und nur erst im letzten Schritt an den
Anlegern.

Sicher gabst vieles in der DDR was schief lief, aber jetzt ists auch nicht besser nur das sich die
Probleme verlagert haben. Außerdem wurden nach der Wende in vielen Bereichen die guten
Sachen abgeschafft von beiden Seiten Deutschlands und nun werden einige Dinge wieder neu
erfunden. Ganztagsschulen = Hort, Ärztezentren = Polikliniken, Kindergärtenausbau wurde
damals verteufelt u.a. Ich kann das nur von Ost nach West beurteilen, andere hier sicher auch
anders herum Beispiele nennen.
 

Wer ist gerade im Thread? PSW - Foristen » 0 «, Gäste » 2 « (insges. 2)

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