Hier sehen wir die Dinge offenbar wieder von jeweils gegenüberliegender Seite:
Eine Sicht (Glaube) ist: ich nehme nur bewusst wahr, was für mich Bedeutung hat.
Das ist, meine ich, unmöglich, denn ich finde es absurd, dass eine Persönlichkeit, ein Mensch, in einer Umwelt existieren kann, von welcher sie/er unbewussten Wahrnehmungen keine Relevanz zuordnen will oder kann.
Wenn Dir tatsächlich klar ist, dass Du nicht nur bewusst mit Deiner Umwelt interagierst, muss Dir ebenfalls klar sein, dass Du dann die Ergebnisse unbewusster Wahrnehmungen ignorieren musst, denn sonst werden diese ja wieder bewusst.
Und was Du sowieso nicht wahrnimmst, also gar nicht, weder bewusst noch unbewusst, hat tatsächlich keine Bedeutung für Dich, weil Du es gar nicht weisst.
Eine andere Sicht (Glaube) ist: Ich nehme alles bewusst wahr und bewerte DANN, ob es für mich Bedeutung hat.
Auch das hinkt, finde ich, denn Du nimmst als Mensch nicht alles bewusst wahr, was für Dich Bedeutung hat.
Ich denke, Deine imho richtiger Ansatz ist für viele Sachverhalte zutreffend, aber in Deiner Formulierung zur Allgemeingültigkeit nicht richtig.
Beispiel:
Dein Körper misst ständig Temperaturen, also Deine und die der Umwelt.
Das ist für Dich scheinbar völlig bedeutungslos, denn es geschieht unbewusst.
Du nimmst das überhaupt nicht wahr.
Erst, wenn Du Fieber bekommst oder Bewertungen wie "mir ist warm" oder " ich friere" wichtig werden, nimmst Du etwas wahr, nämlich das, was Fieber macht und das, was "zu warm" oder "zu kalt" macht und Du reagierst und nimmst die Mütze ab oder setzt sie auf und gehst zum Arzt.
Trotzdem denkst Du garantiert nicht bewusst daran, dass Dein Körper die Temperaturänderung festgestellt hat, in ständiger Arbeit für Dich.
Will sagen, zu Deiner 1. Sicht:
Die Temperaturkontrolle ist für Dich Dein Leben lang lebenswichtig und hat für Dich Bedeutung, ohne dass Du sie auch nur im Entferntesten mit Bedeutung würdigst.
Sicht 2:
Du kannst die Temperaturkontrolle gar nicht bewusst wahrnehmen.