Die Verbitterung vieler Ossis kann ich persönlich nachvollziehen, und kann ja direkt vergleichen, als einer der Wenigen hier im Forum, die noch fast 20 Jahre DDR voll miterlebt haben.
Die Grenzen der alten DDR sind heute, über 30 Jahre nach dem Anschluss der DDR, immer noch sichtbar, bei den Löhnen, den Renten, den fast nicht vorhandenen Gewerkschaften, dem hohen Anteil an Beschäftigten mit Mindestlohn, in Thüringen z.B. 1/3 aller Beschäftigten, der Demografie, wo es noch weniger junge Menschen als im Westen gibt, besonders junge Frauen, u.s.w.
Die DDR war einst ein Industrieland. Und nach dem Anschluss an die BRD wurde fast die komplette Industrie abgewickelt. Da hilft auch kein Tesla in Brandenburg, wenn der rest eher landwirtschaftlich geprägt ist. Dazu kommt, dass die neuen Bundesländer zu einem Rentnerklub werden, der bald wegstirbt. Selbst Migranten wollen nicht in den Osten, sondern gehen hauptsächlich in den Westen.
Die Menschen haben seit dem 2. Weltkrieg mit den Füßen abgestimmt.
3 Millionen sind bis zum Mauerbau in den Westen abgewandert, fast 1 Million per Ausreiseantrag nach dem Mauerbau, und noch einmal 3 Millionen nach dem Fall der Mauer, hauptsächlich junge Bürger, und besonders oft gebildete junge Frauen.
Bis zum 2. Weltkrieg war die Bevolkerungsentwicklung der alten und neuen Bundesländer gleich, auch die Verteilung der Industrie. Dazu kommt, dass Ostdeutschland früher im Zentrum Deutschlands lag, und der Osten durch Schlesien und Pommern gebildet wurde, die aber für immer für uns verloren sind.
Ganze Landstriche im Osten bestehen nur noch aus alten Menschen, viele kleinere Städte und Dörfer, die bald wegsterben werden. Die größeren Städte wachsen dagegen, so dass sich Alles auf die Städte konzentrieren wird in 20 Jahren, und riesige Flächen im Osten entstehen, die zu zu Naturschutzgebieten werden, oder landwirtschaftlich genutzt werden.
Da bekommt der Ausdruck "blühende Landschaften" von Helmut Kohl eine ganz neue Bedeutung. ^^