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Erinnerungen

Leila

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Sowohl meine Kinder als auch meine Enkel hören mit offenen Ohren die Erzählungen meiner Erinnerungen.

Blicke ich heute auf mein Leben zurück, dann komme ich mir wie eine ehemals eingefrorene Aufgetaute vor, als aus ihrem Tiefschlaf erwachte Verträumte, welche die Brutalität der Wirklichkeit feststellt.

Ich weiß noch gut, wie ich in der Halle des Zürcher Hauptbahnhofes stand und die in den Fächern eines drehbaren Büchergestells steckenden Taschenbücher betrachtete. Ohne zu zögern kaufte ich die beiden Taschenbücher mit dem Titel „Krebsstation I“ und „Krebsstation II “.

Im Bahnhof Arth-Goldau angelangt – sprach der Kondukteur zu mir: „Fräulein, wir sind hier am Ende der Zugfahrt angelangt. Darum Ich bitte Sie, auszusteigen.“

Da ich sehr schnell lesen und begreifen kann, haben sich die Namen Oleg Filimonowitsch Kostoglotow und Wera Korniljewna Hangart sogleich in meinem Gedächtnis eingebrannt.

Heute nun teile ich den Lesern meiner Zeilen mit, daß mir kein literarisches Werk bekannt ist, in welchem die Erotik und Sexualität besser beschrieben ist, als in Alexander Issajewitsch Solschenizyns Roman namens „Krebsstation“.

Man mag von diesem Schriftsteller halten, was man will: Ich halte ihn für einen großen.
 

Tooraj

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Na ja, vom Namen nach ist mir der Schriftsteller bekannt - der Roman-Titel hört sich dann jedoch (ein bisschen abschreckend) nach Hospiz an.

Wenn du dich fùr niveauvolle erotisch-sinnliche Romane (jenseits der "50 Shades") interessierst, kennst du sicher schon Pasolini's "Theorema": ein junger Student gerät als Gast in eine großbürgerliche Familie - und alle Familienmitglieder ( Mutter, Tochter , Vater, Sohn ) verfallen ihm.
Das las sich spannend, im gleichnamigen Film war seine Rolle aber nicht besonders überzeugend besetzt.





 

Van der Graf Generator

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Hallo @Leila,
schön, dass Du hier bist!

In Sachen Literatur bin ich kaum bewandert..
Aber es ist ein interessanter Text, den Du da schreibst.
 
G

Gelöschtes Mitglied 2265

Man mag von diesem Schriftsteller halten, was man will: Ich halte ihn für einen großen.
Die Reihe missglückter Nobelpreisträger konnte auf diesen antikommunistischen Vollpfosten nicht verzichten. Eigentlich sollte den - und das wäre wirklich literarisch verdient gewesen - Tschingis Aitmatow bekommen.

Dein großer Schriftsteller ist übrigens auch ein feiger Mörder. Und stolz darauf, wie er im "Archipel" damit beiläufig protzt. Passt hervorragend!
 

Tooraj

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Die Reihe missglückter Nobelpreisträger konnte auf diesen antikommunistischen Vollpfosten nicht verzichten. Eigentlich sollte den - und das wäre wirklich literarisch verdient gewesen - Tschingis Aitmatow bekommen.

Dein großer Schriftsteller ist übrigens auch ein feiger Mörder. Und stolz darauf, wie er im "Archipel" damit beiläufig protzt. Passt hervorragend!
Es ist ja bekannt, dass die Literatur-Nobelpreise unter politischen Aspekten vergeben wurden. Für hervorragende Werke im Bereich der Kinderliteratur hâtte man etwa die sowjetischen Schriftsteller Alexander Wolkow oder Samuil Marschak auszeichnen können. Man hätte auch anerkennen können, dass die von der DDR produzierte Comic-Heftreihe "Mosaik" (von Hannes Hegen) um Welten mehr Niveau aufwies als etwa "Donald Duck" oder "Tim & Struppi". Hat man aber nicht. Weil sich der Westen weiterhin darin gefällt, den früheren "Ostblock" als die "Achse des Bösen" darzustellen.
 
OP
Leila

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Die Reihe missglückter Nobelpreisträger konnte auf diesen antikommunistischen Vollpfosten nicht verzichten. Eigentlich sollte den - und das wäre wirklich literarisch verdient gewesen - Tschingis Aitmatow bekommen.

Dein großer Schriftsteller ist übrigens auch ein feiger Mörder. Und stolz darauf, wie er im "Archipel" damit beiläufig protzt. Passt hervorragend!
 
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Leila

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An gelöschter Account:

Du hast wohl die Überschrift dieses Stranges, welche „Erinnerungen“ lautet, übersehen.

Als alte Frau habe ich hier eine meiner vielen Erinnerungen veröffentlicht. Damals, als ich Alexander Solschenizyns Buch „Krebsstation“ las, war ich ein politisch unbedarftes Fräulein, das vom Zürcher Hauptbahnhof per Bahn in die Innerschweiz fuhr.

Vielleicht hätte ich meinen Tagebucheintrag in Gänze und nicht gekürzt veröffentlichen sollen. Denn mich fesselte die oben genannte Erzählung dermaßen, daß ich von morgens acht Uhr bis kurz vor Mitternacht im Bahnhof-Buffet saß und aufmerksam las. Eine Serviertochter erinnerte mich an die Abfahrtzeit des letzten Zuges.

Mir ist übriges der Sinn des Spruches „Aus Worten folgen Taten“ erst viele Jahre später bewußt geworden. – Vielleicht verlief meine geistige Entwicklung umgekehrt zur Lehre der Politologen. Denn ich betrachtete stets die Worte vor den Taten. – Daher kommt mein Bedürfnis, den Worten Vorrang vor den Taten zuzumessen. – Denn nach dem Spruch „Auch böse Menschen malen schöne Blumen“ könnte ich etliche bedeutsame Schöpfer wertvoller geistiger Errungenschaften nennen, an denen sich die heutigen Moralapostel (die politisch Linken, d.h. die Roten und Grünen) bis zu deren Abreibung reiben und schmirgeln.

Mir ist kein Gerichtsprozeß bekannt, in welchem „Alexander Solschenizyn“ des Mordes wegen verurteilt wurde; weder im Osten noch im Westen.

An dieser Stelle meines Beitrags halte ich’s für angebracht, Dich zur Begrifflichkeit des „Mordes“ zu befragen: Wie bezeichnest Du einen Mord sonst noch, wenn nicht bloß als „feige“?

Aber Dir zuliebe nenne ich ein paar Namen von bedeutsamen Kulturschaffenden, welche ihrer politischen oder religiösen bzw. areligiösen Gesinnung wegen geschmäht und verschmäht wurden: Geordano Bruno, Wolfgang Borchert, Karlheinz Deschner, Martin Luther, Baruch de Spinoza, Günter Wallraff und Richard Wagner.

Daß ich auf Preisträger der Friedens-Nobelpreisträger allesamt scheiße, teile ich Dir in diesem Satz mit; ebenso auf die Preisträger der Literatur-Nobelpreisträger.

Zu guter Letzt schreibe ich Dir, daß ich eine Antikommunistin bin, die des Literatur-Nobelpreisträgers Heinrich Bölls Vorwort zur Alexander Solschenizyns Erzählung mit dem Titel „Krebsstation I“ las.

Gruß von Leila

P.S.: Ich erhoffe und erwarte Eure schriftlich dargelegten Erinnerungen.
 

schnipp-schnapp

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Es ist ja bekannt, dass die Literatur-Nobelpreise unter politischen Aspekten vergeben wurden. Für hervorragende Werke im Bereich der Kinderliteratur hâtte man etwa die sowjetischen Schriftsteller Alexander Wolkow oder Samuil Marschak auszeichnen können. Man hätte auch anerkennen können, dass die von der DDR produzierte Comic-Heftreihe "Mosaik" (von Hannes Hegen) um Welten mehr Niveau aufwies als etwa "Donald Duck" oder "Tim & Struppi". Hat man aber nicht. Weil sich der Westen weiterhin darin gefällt, den früheren "Ostblock" als die "Achse des Bösen" darzustellen.
Nu ja....das war politisch bedingt, dafür kann man den Leser nicht verantwortlich machen....
Ich bin zum Beispiel mit Donald Duck und viele andere sogenannte Schundliteratur aufgewachsen,( Meinungsmache von Lehrer und Erwachsene ) die ich mir immer bei meinen Nachbarskinder und Schulfreunde ausgeliehen hatte....
Ich kam aus einer mehr als armen Familie und Bücher waren weitgehend im Hause nicht zu finden....
Erst nach der Lehrer begann ich mich für Literatur zu begeistern....bis in den Anfang der 80ziger Jahre laß ich alles was ich in die Finger bekam....allerdings
hatte es auch zur folge....das ich zwar zur Zeit über etwa 2 tausend Bücher mein eigen nenne, aber es sich nur noch um Fach und Sachbücher handelt .
Eine Sonderstellung nehmen Politische Bücher ein...Unterhaltungsliteratur lese ich nicht mehr...erstens hab ich keine Zeit dafür und zweitens reichen mir meine zahlreichen Hobbys die ich habe...
Den oben genannten Roman, den unter dieser Bezeichnung lief das Buch -( keine Taschenbuch-Ausgabe ), hab ich Anfang der 70 Jahre zu lesen bekommen...ein richtg dicker Wälzer.....Teil 1 hat mir gereicht.....für mich zu viele Nebenschauplätze in der Erzählung...zumindest hab ich es so in Erinnerung...
Nochmals zur Schindliteratur .....Donald Duck,s Welt zeigte mir als Kind auch die Welt zwischen Gut und Böse auf, die für mich auch heute noch gültigkeit hat....die sicherlich eine andere Welt war als in Russland oder den Ostblock....
 
G

Gelöschtes Mitglied 2265

Daß ich auf Preisträger der Friedens-Nobelpreisträger allesamt scheiße, teile ich Dir in diesem Satz mit; ebenso auf die Preisträger der Literatur-Nobelpreisträger.
Nur weil Solschenizyn den Literatur-Nobelpreis erhielt (aus rein politischen Gründen im Kalten Krieg) sind ja nun nicht alle anderen einschlägigen Preisträger automatisch verachtenswert.
 

Ophiuchus

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An gelöschter Account:

Du hast wohl die Überschrift dieses Stranges, welche „Erinnerungen“ lautet, übersehen.

Als alte Frau habe ich hier eine meiner vielen Erinnerungen veröffentlicht. Damals, als ich Alexander Solschenizyns Buch „Krebsstation“ las, war ich ein politisch unbedarftes Fräulein, das vom Zürcher Hauptbahnhof per Bahn in die Innerschweiz fuhr.

Vielleicht hätte ich meinen Tagebucheintrag in Gänze und nicht gekürzt veröffentlichen sollen. Denn mich fesselte die oben genannte Erzählung dermaßen, daß ich von morgens acht Uhr bis kurz vor Mitternacht im Bahnhof-Buffet saß und aufmerksam las. Eine Serviertochter erinnerte mich an die Abfahrtzeit des letzten Zuges.

Mir ist übriges der Sinn des Spruches „Aus Worten folgen Taten“ erst viele Jahre später bewußt geworden. – Vielleicht verlief meine geistige Entwicklung umgekehrt zur Lehre der Politologen. Denn ich betrachtete stets die Worte vor den Taten. – Daher kommt mein Bedürfnis, den Worten Vorrang vor den Taten zuzumessen. – Denn nach dem Spruch „Auch böse Menschen malen schöne Blumen“ könnte ich etliche bedeutsame Schöpfer wertvoller geistiger Errungenschaften nennen, an denen sich die heutigen Moralapostel (die politisch Linken, d.h. die Roten und Grünen) bis zu deren Abreibung reiben und schmirgeln.

Mir ist kein Gerichtsprozeß bekannt, in welchem „Alexander Solschenizyn“ des Mordes wegen verurteilt wurde; weder im Osten noch im Westen.

An dieser Stelle meines Beitrags halte ich’s für angebracht, Dich zur Begrifflichkeit des „Mordes“ zu befragen: Wie bezeichnest Du einen Mord sonst noch, wenn nicht bloß als „feige“?

Aber Dir zuliebe nenne ich ein paar Namen von bedeutsamen Kulturschaffenden, welche ihrer politischen oder religiösen bzw. areligiösen Gesinnung wegen geschmäht und verschmäht wurden: Geordano Bruno, Wolfgang Borchert, Karlheinz Deschner, Martin Luther, Baruch de Spinoza, Günter Wallraff und Richard Wagner.

Daß ich auf Preisträger der Friedens-Nobelpreisträger allesamt scheiße, teile ich Dir in diesem Satz mit; ebenso auf die Preisträger der Literatur-Nobelpreisträger.

Zu guter Letzt schreibe ich Dir, daß ich eine Antikommunistin bin, die des Literatur-Nobelpreisträgers Heinrich Bölls Vorwort zur Alexander Solschenizyns Erzählung mit dem Titel „Krebsstation I“ las.

Gruß von Leila

P.S.: Ich erhoffe und erwarte Eure schriftlich dargelegten Erinnerungen.
Wenn ich heute den Antisemitismus eines Martin Luther an den Tag legen würde , wäre ich Nazi !
 
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Leila

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Liebe Leser meiner Zeilen!

Ich hätte schon vor der Erstellung dieses Stranges mit der Überschrift „Erinnerungen“ folgendes bedenken und mitteilen sollen: Die Aufmunterung der Leser zum Schreiben ihrer Erinnerungen.

Wer, wie ich, aufgrund seiner Langlebigkeit, viel erlebt hat, hätte vorher etliche Fragen zur Erörterung und Beantwortung stellen müssen. welche jungen Lesern kaum in den Sinn kommen. Zu diesen Fragen zähle ich diese sogleich in einer Aufzählung. Um der Vereinfachung und Übersichtlichkeit halber bitte ich alle, die mir antworten, wie folgt zu antworten: „Zu Punkt [Nummer des Punktes]:“

  1. Ich bin im Verlaufe meines Lebens zur Vermutung gelangt, daß all jene, die sagen, sich nicht mehr erinnern zu können und sich als Vergeßliche darzustellen versuchen, mehr verheimlichen als offenbaren.
  2. Ich habe beobachtet, daß Menschen, welche in ihrer frühesten Kindheit Freude empfunden oder Leid ertragen haben, aus den gegenteiligen Gründen schweigen: Um entweder nicht als vom Schicksal Begünstigte oder Benachteiligte zu erscheinen.
  3. Ich bin nach wie vor der Meinung, daß der von manchen ‚Gehirnforschern‘ angeführte Begriff des altersbedingten Verlustes des sogenannten „Kurzzeitgedächtnisses“ im Gegensatz zum sogenannten „Langzeitgedächtnis“ ein reiner Unsinn ist.
  4. Ich halte Johann Wolfgang von Goethe deshalb für einen der größten Denker, der auf Erden wandelte, weil er seine Lebensbeschreibung „Dichtung und Wahrheit“ nannte.
  5. Ich vermute, daß alle jene, die behaupten, sich an dies oder jenes nicht mehr erinnern zu können, skrupellose Verheimlicher sind (ohne daß ich selbst imstande bin, ihnen ihre mutmaßliche Verlogenheit aufzuzeigen).
  6. Ich erhielt von meinem Deutschlehrer (einem mit einer Japanerin verheirateten Deutschen) die die nirgendwo festgeschriebene syntaktisch-rhetorische eingebläut, daß man in keinem Schriftstück einen Satz mit dem Wörtchen „ich“ beginnen sollte (um der Bescheidenheit bzw. Untertänigkeit willen). – Ich bin eine aufrechte, aufrichtige und aufmüpfige Schweizerin persischer Herkunft.

Diesen Strang erstellte ich ohne Vor- und Rücksicht, jedoch in der Erwartung, die Erlebnisse anderer Schreiber zu lesen.

Gruß von Leila
 

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