Angelika Schilling, [31.08.23 21:38]
Michail Gorbatschow - vom Westen umjubelt, in der Heimat kritisiert - Die einen sehen ihn als einen Reformer, andere als Saboteur, der sein Land zerstörte - Warum wohl?
Am 11. März 1985 (3/11) wird der damals 54-Jährige Michail Gorbatschow zum Generalsekretär der "Kommunistischen Partei der Sowjetunion" (KPdSU) ernannt.
Er war der letzte Staatschef der Sowjetunion, welche er mit den Konzepten Glasnost (Offenheit) und Perestroika (Umbau) reformieren wollte. Der Westen jubelte ihn hoch, in der Heimat hagelte es Kritik. 1990 erhielt er den Friedensnobelpreis.
Perestroika bedeutet Wandlung oder Umbau. Durch Reformen in Verwaltung und Wirtschaft sollte die allgemeine Krise der Sowjetunion überwunden werden. Dazu sollte die Wirtschaft durch Stärkung der Eigenverantwortlichkeit in eine regulierte Marktwirtschaft umgewandelt, Korruption und Misswirtschaft bekämpft und dadurch die Nachteile der Planwirtschaft überwunden werden.
Mit Glasnost wurde eine neue gesellschaftliche Offenheit propagiert. Dazu lockerte die KPdSU 1986 unter anderem die Zensur. Es sollte eine öffentliche Information und Diskussion wichtiger politisch-gesellschaftlicher Fragen ermöglicht werden. Wie wenig transparent die Politik in der Sowjetunion tatsächlich war, zeigte 1986 die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl.
Gorbatschow gab später an, von schwedischen Stellen über eine wahrscheinliche Reaktorkatastrophe informiert worden zu sein und nicht etwa von den Verantwortlichen in Tschernobyl selbst!
Gorbatschow war Mitglied der US-Denkfabrik Council on Foreign Relations. Im Jahr 1989 trat Gorbatschow der Trilateralen Kommission bei (Vielmehr wurde er von ihr besucht).
Die erste Freimaurer-Struktur in Russland war die jüdische Freimaurerloge B’nai-Brith. Gorbatschow begünstigte ihre Eröffnung. Ihre Zweige erschienen später in anderen russischen Städten.
Mentor und Handler von Michail Gorbatschow war der berühmt berüchtigte George Soros.
Zitat George Soros in der "Bilanz" vom 26.11.2003:
"Ich kam 1987 in die Sowjetunion und half unabhängigen Initiativen auf die Beine. Michail Gorbatschow hatte damals gerade Andrei Sacharow aus der Verbannung nach Moskau zurückgeholt. Für mich war dies ein Zeichen zum Aufbruch. Rund eine Milliarde Dollar hat das Open Society Institute seither in der Sowjetunion und dann in Russland investiert. In den schweren Jahren des wirtschaftlichen Umbruchs erhielt zum Beispiel fast die Hälfte aller Wissenschaftler Überbrückungsgelder der International Science Foundation. Wir haben die Entwicklung des Internets finanziert, versorgten Bibliotheken mit westlicher Literatur, unterstützten unabhängige Medien, bauten die Rechtsberatung aus und förderten Fraueninitiativen. Ich tat dies, weil der Staat praktisch zusammengebrochen war und diese Aufgaben nicht übernehmen konnte..."
Der heutige russische Präsident Wladimir Putin bezeichnet den Zerfall der Sowjetunion als "die grösste geopolitische Katastrophe" des 20. Jahrhunderts.
UdSSR – Welche Staaten gehörten dazu?
Armenien, Aserbaidschan, Estland, Georgien, Kasachstan, Kirgisien, Lettland, Litauen, Moldawien, Tadschikistan, Turkmenistan, Ukraine, Usbekistan und Belarus. Die DDR gehörte zur sowjetischen Besatzungszone.