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Aber diese Ecken hat jede Stadt. Die Schuld auf Hunde bzw. die Hundebesitzer zu schieben gibt meiner Meinung nach auch keinen Sinn, da es unsere vierbeinigen Freunde in jeder großen Stadt gibt. Ich für meinen Teil würde mir keinen Hund in der Stadt anschaffen. Es sind schließlich immer noch Tiere, die Auslaub brauchen und zwei mal am Tag für ne halbe Stunde vor die Tür gehen ist für ein "gesundes Hundeleben" definitiv zu wenig.
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Ganz dreist gesagt, könnte man das auf die dort lebende Schicht zurückführen.
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Hallo MaBeck,
was die Kompetenz von Hundehaltern angeht, erscheint mir Deutschland alternativlos nachbesserungswürdig.
Die Bereitschaft, die Hinterlassenschaften seines Hundes zu beseitigen scheint mir proportional zu Falschparkern zu verlaufen:
Der Deutsche ist einfach nur noch sein eigener, bequemer Mittelpunkt der Erde.
Wäre dem nicht so, würden in Berlin nicht sowohl jung als auch alt ihren Hundekot ganz selbstverständlich räumen.
Einen Zusammenhang mit einer sozialen Schicht kann ich nicht erkennen - es stinkt in allen Stadtbezirken mehr oder weniger.
Beispiele meiner Beobachtungen:
Da lasse ich mir noch den Fahrtwind auf dem Spandauer Damm um die Nase streicheln und steige in Spandau vor CSV aus.
Sofort kriecht mir der Gestank von Hundekot in die Nase. Ich sehe mich um und erkenne die akute Gefahr durch Tretminen.
Spandau stinkt.
Moabit stinkt.
Wedding stinkt.
Neuköllner Hundehalter sind "clever": Sie überschreiten die Sonnenallee und lassen den Anwohnern auf der Westseite ihrer Nebenstraßen den Hundekot.
Es wird vermutet, dass die Anwohner auf der Westseite zuerst auf den Osten der Sonnenallee geschi**en haben.
Noch weiter Richtung Süden wird es grüner.
Das bedeutet jedoch nur eine Verlagerung der Ignoranz auf den Grünstreifen.
So laufen die Kinder mit irgendwelchen "Kuschelhunden" umher und sind dabei gar nicht in der Lage, das Tier artgerecht zu behandeln.
Hier setze ich Eltern voraus, die den Kindern einen Wunsch erfüllten, ihnen die Möglichkeit zum Umgang mit Hunden geben wollen - und dabei vollkommen vergessen, dass sie hierfür ein
Lebewesen benutzen (und dann auch noch die kleinen Hot Dogs, die sich nicht wehren können).
Die adoleszenten Mädchen mit ihren portablen Couchhunden sind sich zu fein, den Hundekot ihrer Tiere zu entfernen - auch auf Zuruf mit dem Angebot einer "Kacktüte", wie wir sie auch nennen.
Hausbesitzer schei*en den Mietern in den Park, Mieter schei*en den Hausbesitzern vor den Rasen.
Die Gehwege sind dank der verdreckten Grünflächen sauber und es sind in der Tat viele Hundebesitzer, die den Kot wegräumen.
Aber das reicht eben nicht.
Die Psyche von so manchem Berliner Hundehalter toppt hier jeglichen Versuch, Bequemlichkeit zu erklären:
Weil ein Mülleimer an einem Waldrand entfernt wurde, finden sich die in Tüten verknoteten Hundehaufen am Waldweg oder dort, wo einst der Mülleimer stand.
Unfassbar dämlich und das in einer Gegend voller Beamter, in der regelmäßig behindertengerechte Übergänge zugeparkt werden.
Hier - und damit greife ich den Ruf nach mehr Steuern auf - werden Hundesteuererhöhungen nicht viel bringen.
Findige Hundebesitzer melden das Tier als Wachhund auf dem Grundstück der im Umland lebenden Verwandten, um Geld zu sparen.
Was es eher bräuchte: Kostenlose Verteilung von Hundekottüten in dem Umfang, in dem gelbe Säcke ausgeteilt werden.
Die gibt es dann in jedem Zeitschriftenladen - dann reicht auch für jeden Hundebesitzer eine Rolle von Zeit zu Zeit.
Es wird nicht zu 100% helfen und manchmal hat man die Tüten vergessen. Was ist schon perfekt?
Last but not least:
Außerdem braucht es nur noch den umsichtigen, sozialen, ... Deutschen, der weiter denkt, als sein Hund schei*t.
Denn so manchem Hundebesitzer scheint es egal zu sein, dass sein unsoziales Verhalten Konsequenzen nach sich zieht, die auch engagierte Hundehalter treffen.
Lieben Gruß