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Besser zu viel kontrollieren, analysieren und vorbeugen als zu wenig? Ja, im Fall dieser alten Bücher vielleicht.
Wir leben in einer Vollkasko- und Regressklage-Gesellschaft,
Würde jemand herausfinden, dass sich ein Ausleiher eines dieser Bücher durch die Arsen-Staubteilchen eine milde dreitägige bettlägerige Krankheit zugezogen haben könnte, ginge doch sofort der bundesrepublikanische Schadensersatz-Affentanz los.
Gegen die Bibliothek würde Anzeige beim Staatsanwalt erstattet, der muss reagieren, Gutachten werden eingeholt, der Schadensumfang würde ermittelt, es käme zur Verhandlung samt Zeugen, Sachverständigen, Anwälten der Kläger und deren Nebenanwälten, und der gesamte bundesdeutsche Justizapparat wäre involviert, samt der Sperrung aller Bibliotheken, in denen dieses betreffende Werk vorgehalten wird.
Dann käme natürlich auch noch eine Gesetzesnovelle in Frage, nach der ab sofort sämtliche Bücher auch ohne Verdacht auf schätzungsweise 53 weitere mögliche Giftstoffe und Allergene untersucht werden müssten.
Undenkbar? Im perfektionsüberzeugten Deutschland?
Ich denke eher, dass es ziemlich genau so käme. Wir kennen es doch schon so.
Vollkasko und Regress. Wie bei der Klage gegen den Reiseveranstalter, wenn im Urlaub die Wassertemperatur im Hotelpool zu hoch oder zu niedrig war.