Im Weltbild der Nationalsozialisten waren alle Deutschen idealerweise rassisch so homogen wie die Zellen in einem Organismus und ließen sich deshalb mit einem Körper vergleichen, dem deutschen Volkskörper. Alle Deutschen waren sozusagen ein Fleisch und Blut.
Die Juden im deutschen Volk wurden, da sie - wie man damals sagte - nicht arisch waren, als Fremdkörper angesehen, und zwar als schädliche Fremdkörper, als Bakterien oder Viren, die den deutschen Volkskörper krank und schwach machen. Entfernt man diese Krankheitserreger aus dem deutschen Organismus, wird er wieder gesund und stark - so rechtfertigte man Ausgrenzung und schließlich Vernichtung der Juden.
Juden verseuchen und vergiften das deutsche Blut - hämmerte die biologistische Nazipropaganda den Deutschen ein.
Biologistisch ist aber auch, was Söder gestern bei Anne Will über Impfskeptiker, Querdenker und die AfD sagte:
Söder bei „Anne Will“ über Ungeimpfte: „Der absolute Ultraquatsch“ | https://rp-online.de/panorama/fernsehen/anne-will-markus-soeder-kritisiert-impfverweigerer-in-bayern_aid-63931219
Juden wurden damals durch den gelben Stern als schädliche Fremdkörper ausgegrenzt. Lassen sich die Ungeimpten, die heute ausgegrenzt werden, in einem Atemzug mit den Trägern des Judensterns nennen oder ist dieser Vergleich unfair?