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"Warum ich kein Christ bin"

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Anarchist

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Kommentare zu "Warum ich kein Christ bin" von Bertrand Russell

In verzückter Betrachtung eines Aufsatzes von Bertrand Russell, den er am 6. März 1927 für die National Secular Society, South London Branch in der Battersea Town Hall hielt, erlaube ich mir einige blasphemische Kommentare.

Der vollständige Aufsatz von Russell ist hier zu finden: http://www.bfg-bayern.de/ethik/Personen/Russell_Bertrand.htm


Die moralischen Gottesbeweise


Wir kommen jetzt zu einem weiteren Stadium der geistigen Entwicklung, wie ich es bezeichnen möchte, die die Theisten mit ihren Beweisen durchgemacht haben, und zwar zu den sogenannten moralischen Argumenten für die Existenz Gottes. Früher gab es bekanntlich drei Vernunftbeweise für die Existenz Gottes, die alle von Immanuel Kant in der "Kritik der reinen Vernunft" entkräftet wurden; aber kaum hatte er sie abgetan, erfand er einen neuen, einen moralischen Beweis, und dieser überzeugte ihn vollkommen. Wie so viele Menschen war er in intellektuellen Fragen skeptisch, aber in Dingen der Moral glaubte er bedingungslos an die Maximen, die er auf dem Schoß seiner Mutter in sich aufgenommen hatte. Das veranschaulicht nur, was die Psychoanalytiker so sehr betonen - nämlich, wie unendlich stärker wir von unseren frühkindlichen Assoziationen beeinflusst werden als von denen späterer Altersstufen. Wie gesagt, Kant erfand ein neues, moralisches Argument für die Existenz Gottes, das in verschiedenen Fassungen im neunzehnten Jahrhundert außerordentlich beliebt war. Man hört es in allen möglichen Versionen. Eine davon besagt, ohne die Existenz Gottes gäbe es weder Gut noch Böse. Im Augenblick befasse ich mich nicht damit, ob zwischen Gut und Böse überhaupt ein Unterschied besteht; das ist eine andere Frage. Das Problem, mit dem ich mich auseinandersetze, ist folgendes. Wenn man ganz sicher ist, dass zwischen Gut und Böse ein Unterschied besteht, sieht man sich vor folgende Frage gestellt: Besteht dieser Unterschied durch einen Machtspruch Gottes oder nicht? Wenn er durch einen Machtspruch Gottes besteht, dann gibt es für Gott selbst keinen Unterschied zwischen Gut und Böse, und es bedeutet nichts mehr, wenn man feststellt, Gott sei gut. Wenn man wie die Theologen sagt, Gott sei gut, so muss man auch sagen, Gut und Böse haben eine Bedeutung, die vom Machtspruch Gottes unabhängig ist; denn dass Gottes Befehle gut und nicht schlecht sind, ist unabhängig von der bloßen Tatsache, dass er sie gab. Dann muss man aber einräumen, dass Gut und Böse nicht durch Gott entstanden sind, sondern ihrem Wesen nach logisch vor Gott kommen. Wenn man wollte, könnte man natürlich sagen, es gebe eine übergeordnete Gottheit, die dem Gott, der unsere Welt erschaffen hat, Befehle erteilt, oder man könnte sich die Auffassung einiger Gnostiker zu eigen machen -die ich oft ganz plausibel finde -‚ dass nämlich unsere Welt in einem Augenblick, als Gott nicht achtgab, vom Teufel erschaffen wurde. Man könnte für diese Auffassung eine ganze Menge Grunde anführen, und es ist nicht meine Aufgabe, sie zu widerlegen.

Es erscheint logisch, dass ohne die Trennung von Gut und Böse alles egal wäre. Ob wir uns atomar zerstören oder nicht- dem Universum ist das (Stern- ) schnuppe. Lediglich unsere Gene hindern uns an dem "Experiment" der Selbsttötung. Wissenschaftlich interessant wäre es schon. Theologisch interessant allemal, denn dann könnten wir uns hinterher darüber unterhalten. Im Himmel oder in der Hölle.
Wieso hindern uns die Gene an diesem Experiment? Weil es uns sonst nicht gäbe. Sonst hätte wir uns beispielsweise schon selbst als Nahrung entdeckt. Bei Hunger einfach mal am Unterarm knabbern... Wir müssen uns aber erhalten. Und nicht nur uns selbst, sondern auch die anderen von unserer Art. Sonst wären wir nicht vorhanden. Deshalb prägte die Evolution unsere Empathie. Deshalb lächeln wir, wenn uns ein Baby anlächelt. Deshalb gibt es das Lächeln. Obwohl das Leben an sich- anderes zu behaupten wäre ja wieder nur Teleologie- keinen Zweck hat. Da das Leben aber nunmal (zufällig!) besteht, ist es daran interessiert, weiter zu bestehen. Es gibt einfach zu viele Belohnungen. Nicht nur beim Orgasmus. Was wir als gut empfinden, ermöglicht die Orgasmen, zu denen auch unsere Augenblicke der Begeisterung gehören. Verunmöglichungen von gehirnbelohnenden Botenstoffen dagegen sind für uns das Böse. Neurologen wissen das. Wir haben also ein ein genetisch eingepflanztes, sinnlich- konkret erfahrbares ethisches System. Wozu braucht es da noch Religion?


Das Argument der ausgleichenden Gerechtigkeit


Dann gibt es noch ein sehr eigenartiges moralisches Argument, nämlich die Behauptung, die Existenz Gottes sei nötig, um Gerechtigkeit in diese Welt zu bringen. In dem Teil des Universums, den wir kennen, herrscht große Ungerechtigkeit. Oft leiden die Guten, während es den Schlechten wohlergeht, und es ist schwer zu sagen, was ärgerlicher ist. Wenn jedoch im Universum als Ganzem Gerechtigkeit herrschen soll, muss man annehmen, dass ein zukünftiges Leben den Ausgleich zum irdischen Leben herstellen wird. So wird also behauptet, es müsse einen Gott geben und es müsse Himmel und Hölle geben, damit auf die Dauer Gerechtigkeit herrschen könne. Das ist ein sehr merkwürdiges Argument. Wollte man die Angelegenheit vom wissenschaftlichen Standpunkt aus betrachten, so müsste man sagen: "Schließlich kenne ich nur diese Welt. Ich weiß nicht, wie das übrige Universum beschaffen ist, aber soweit man überhaupt mit der Wahrscheinlichkeit argumentieren kann, muss man annehmen, dass diese Welt ein gutes Beispiel für das Universum ist, und dass, wenn es hier Ungerechtigkeit gibt, sie höchstwahrscheinlich auch anderswo vorhanden sein wird." Nehmen wir an, Sie bekommen eine Kiste Orangen und beim Öffnen stellen Sie fest, dass die ganze oberste Lage Orangen verdorben ist. Sie würden daraus nicht schließen: "Die unteren müssen dafür gut sein, damit es sich ausgleicht." Sie würden vielmehr sagen: "Wahrscheinlich ist die ganze Kiste verdorben." Und so würde auch ein wissenschaftlich denkender Mensch das Universum beurteilen. Er würde sagen: "Hier in dieser Welt finden wir sehr viel Ungerechtigkeit, und das ist ein Grund anzunehmen, dass nicht Gerechtigkeit die Welt regiert; es liefert uns ein moralisches Argument gegen Gott und nicht für Gott." Natürlich weiß ich, dass nicht solche verstandesmäßigen Argumente, wie ich sie Ihnen dargelegt habe, die Menschen wirklich bewegen. Was sie dazu bewegt, an Gott zu glauben, ist überhaupt kein verstandesmäßiges Argument. Die meisten Menschen glauben an Gott, weil man es sie von frühester Kindheit an gelehrt hat, und das ist der Hauptgrund. Der zweitstärkste Beweggrund ist wohl der Wunsch nach Sicherheit, nach einer Art Gefühl, dass es einen großen Bruder gibt, der sich um einen kümmert. Das trägt sehr wesentlich dazu bei, das Verlangen der Menschen nach einem Glauben an Gott hervorzurufen.

Für das Entstehen von Religionen gibt es verschiedene Thesen. Biologisch- evolutionär betrachtet steht die hier auch von Russell erwähnte Beobachtung, dass ein Kind darauf angwewiesen ist, den Erwachsenen zu glauben. Denn der Mensch ist nicht besonders instinktsicher beim Erkennen von Gefahren. Und so können die Erwachsenen den Kindern viel Unsinn erzählen, neben all dem Nützlichen und Lebenserhaltendem, was sie den Kindern mitgeben. Aber wie entstand nun überhaupt Religion? Es ist oft notwendig, einfach zu denken. Bedroht mich ein Tiger, muss ich meine Fähigkeit zu komplexem Denken ausblenden, um rasch zu handeln. Ich überlege nicht, wie die Muskeln des Tigers heißen oder welche Augenfarbe er hat. Ich muss verkürzt denken, um fliehen zu können. Ich brauche eine einfache Antwort. Ich muss das Ding, das mir gegenübersteht, nach seinem äußerlichen Schein bewerten. Ich muss ihm einen Namen geben. Diese Fähigkeit zu temporärer Idiotie, oder, wen das als Mensch beleidigt, zu rein instinktivem, irrationalem Bewerten ist lebenswichtig. Man musste Gott benennen, als Synonym für alles, was nicht erklärt werden konnte. Gott ist kein Forschungsgegenstand, sonst wüssten wir heute wahrscheinlich schon, wie er aussieht.
Religion ist die Nebenwirkung einer lebenswichtigen Gehirnfunktion. Diese heißt Vereinfachung, Verkürzung, vorübergehende Verblödung zwecks rascher Handlungsmöglichkeit zur Abwehr von Gefahr. Wir nehmen einen "intentionalen" Standpunkt ein, folgen der Intention und nicht dem Verstand. In Gefahr oder bei Erschöpfung begnügen wir uns mit der Bildzeitung der Evolution. Schlagzeilen ohne Storys.
Ähnlich wie bei Motten. Sie orientieren sich am Licht. So finden sie wieder nach Hause. Gewöhnlich haben sie also die Sonne und nachts den Mond und die Sterne. Offene Flammen gehören nicht in ihr natürliches Orientierungsschema. Motten sind keine Kamikaze- Flieger. Sie erliegen nur dem Irrtum, die Flamme sei eine Art Kompass und nicht eine Gefahr. Was der Motte die Flamme ist, bedeutet für den Menschen die Religion.
Dabei wollen wir doch eigentlich nur bestehen, und nicht verblöden, oder?
Diese mitunter lebenswichtige angeborene Fähigkeit zu völliger Irrationalität zeigt sich auch, wenn wir uns verlieben. Es ist im Sinne der Arterhaltung, wenn wir nicht nur mit einer beliebigen PartnerIn kopulieren, sondern wenn wir uns an sie tatsächlich gebunden fühlen, psychisch und physisch.
Dafür tun wir viel "dummes Zeug". Anstatt wie Hunde nur ein wenig herumzuschnüffeln und dann handfest zu werden, um hernach das Ganze wieder zu vergessen, pflegen wir allerlei Riten, Bewegungen und Aufmerksamkeits- Versicherungen bis hin zu jahrelanger Treue. Eigentlich unlogisch, denn auch durch Polyamorie würde die Menschheit weiter bestehen. Aber nein, wir sind verliebt, wir stehen unter Drogen.
Warum? Weil es die Evolution als sinnvoll "erachtete", dass wir an der Aufzucht unserer Brut interessiert sind. (Ich setze "erachtete" bewusst in Anführungszeichen, um mich gegen Kreationisten zu wappnen.) Und so ist auch die Liebe eine irrationale, aber lebensnotwendige Erscheinung, die es uns ermöglicht, andere irrationale Verhaltensmuster auszubilden, auch dann, wenn diese überhaupt nicht lebenswichtig sind. Religion etwa. Oder Patriotismus. Wir sind anfällig für alle möglichen geistigen Viren. So kommt es zu Geistes- Krankheiten. Diese werden vor allem von jenen befördert, die von ihnen profitieren.
 
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Würde ich an den Teufel glauben,was ich nicht tue,stellte ich die These auf, er hätte die Religion erfunden um die Menschen gegeneinander aufzubringen.Das zu einer Religion ein Gott gehört wäre dann nur ein Nebeneffekt.
Die Existenz von Religionen beruht sicher auch auf der Illusion einem höheren Wesen damit jegliche Verantwortung für das Geschehen auf diesem Planeten zu zuweisen.Seien es Naturereignisse oder menschengemachte Katastrophen.Aber das halte ich nur für ein,wenn auch wesentliches Element.Religionen haben auch eine große Bedeutung um Menschen politisch beherrschen zu können.Mit ihrer Hilfe ist es über Jahrhunderte hinweg gelungen,Ungerechtigkeiten zu konservieren und Machtstrukturen zu erhalten.Nicht zu vergessen,das Religion auch ein ausgezeichnetes Geschäftsmodell ist.Der Verkauf von Illusionen gegen klingende Münze um sich damit auf Erden ein gutes Leben zu sichern.
 

Ophiuchus

Putinversteher
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Für mich ist die Antwort ganz einfach.

Wem nutzt das Christentum ?

Einfältigen die eine einfache Antwort auf Probleme des Alltages suchen!

Machthungrigen um ihr Tun zu rechtfertigen!

Da ich beides für mich ausschließe bin ich "gläubiger" Heide .

Wie würde Asterix sagen: " Die spinnen doch die Römer...
 
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Was ist an einer einfachen Antwort, wenn sie funktioniert, bitte einfältig? Was bringt dir deine Klugscheißerei, wenn sie dich nicht glücklich macht?

P.S.
Habt ihr das eigentlich schon mal ausprobiert? Christ sein? Oder beurteilt ihr das von außen?
 
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Religionskriege: Erwachsene streiten sich wer den cooleren imaginären Freund hat.

Ach ja und der Klassiker:

a) Wenn ich am Altar einen Stier als Brandopfer darbiete, weiß ich, dass dies für den Herrn einen lieblichen Geruch erzeugt (Lev. 1:9). Das Problem sind meine Nachbarn. Sie behaupten, der Geruch sei nicht lieblich für sie. Soll ich sie niederstrecken?

b) Ich würde gerne meine Tochter in die Sklaverei verkaufen, wie es in Exodus 21:7 erlaubt wird. Was wäre Ihrer Meinung nach heutzutage ein angemessener Preis für sie?

c) Ich weiß, dass ich mit keiner Frau in Kontakt treten darf, wenn sie sich im Zustand ihrer menstrualen Unreinheit befindet (Lev. 15:19-24). Das Problem ist, wie kann ich das wissen? Ich hab versucht zu fragen, aber die meisten Frauen reagieren darauf pikiert.

d) Lev. 25:44 stellt fest, dass ich Sklaven besitzen darf, sowohl männliche als auch weibliche, wenn ich sie von benachbarten Nationen erwerbe. Einer meiner Freunde meint, das würde auf Mexikaner zutreffen, aber nicht auf Kanadier. Können Sie das klären? Warum darf ich keine Kanadier besitzen?

e) Ich habe einen Nachbarn, der stets am Samstag arbeitet. Exodus 35:2 stellt deutlich fest, dass er getötet werden muss. Allerdings: bin ich moralisch verpflichtet, ihn eigenhändig zu töten?

f) Ein Freund von mir meint, obwohl das Essen von Schalentieren wie Muscheln oder Hummer ein Greuel darstellt (Lev. 11:10), sei das ein geringeres Greuel als Homosexualität. Ich stimme dem nicht zu. Könnten Sie das klarstellen?

g) In Lev. 21:20 wird dargelegt, dass ich mich dem Altar Gottes nicht nähern darf, wenn meine Augen von einer Krankheit befallen sind. Ich muss zugeben, dass ich eine Lesebrille trage. Muss meine Sehkraft perfekt sein oder gibt es hier ein wenig Spielraum?

h) Die meisten meiner männlichen Freunde lassen sich ihre Haupt- und Barthaare schneiden, inklusive der Haare ihrer Schläfen, obwohl das eindeutig durch Lev. 19:27 verboten wird. Wie sollen sie sterben?

i) Ich weiß aus Lev. 11:16-8, dass das Berühren der Haut eines toten Schweines mich unrein macht. Darf ich aber dennoch Fußball spielen, wenn ich dabei Handschuhe anziehe?

j) Mein Onkel hat einen Bauernhof. Er verstößt gegen Lev. 19:19 weil er zwei verschiedene Saaten auf ein und demselben Feld anpflanzt. Darüber hinaus trägt seine Frau Kleider, die aus zwei verschiedenen Stoffen gemacht sind (Baumwolle/Polyester). Er flucht und lästert außerdem recht oft. Ist es wirklich notwendig, dass wir den ganzen Aufwand betreiben, das komplette Dorf zusammenzuholen, um sie zu steinigen (Lev. 24:10-16)? Genügt es nicht, wenn wir sie in einer kleinen, familiären Zeremonie verbrennen, wie man es ja auch mit Leuten macht, die mit ihren Schwiegermüttern schlafen? (Lev. 20:14)

So aber mal Spaß beiseite:

- Die Entstehung der Bibel ist an sich schon eine Farce
- Die Bibel ist moralisch mehr als fragwürdig (Abschlachten von Unbeteiligten wie in der Mosesgeschichte sind meiner Ansicht nur widerlich), was allerdings auf alle Religionsschriften zutrifft
- Gott hält sich selbst nicht an seine Gebote
- Welcher Religion man angehört bestimmt der Kulturkreis/Famlie. Wer in Indonesien aufwächst wird fast imm Muslim, wer in Polen aufwächst wird ziemlich sicher Katholik sein.
- Es gibt Hunderte Religionen, ob man ins Paradies kommt oder in die Hölle hat somit etwas von Lotto spielen - es wäre absoluter Zufall, dass man sich die richtige rausgesucht hat - klingt fair.
- Die Menschheit hat alle Zeit Gott oder anderes Übernatürliches in Dinge reingestopft, welche sie nicht verstanden haben...irgendwann sollte die Menschheit mal soweit sein, dass sie aus diesen vorsintflutlichen Denkmuster ausbricht.
 
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Was ist an einer einfachen Antwort, wenn sie funktioniert, bitte einfältig? Was bringt dir deine Klugscheißerei, wenn sie dich nicht glücklich macht?

P.S.
Habt ihr das eigentlich schon mal ausprobiert? Christ sein? Oder beurteilt ihr das von außen?

Haste Recht!

Seltsam auch, dass Diejenigen, die für ihre krudesten Thesen in anderen Themen oftmals lauthals schreiend ein Recht auf Verbreitung und Toleranz einfordern, meist die Ersten sind, die Menschen, die glauben, bewusst glauben wollen, den Finger zeigen und sich absolut intolerant verhalten!
Hat nen Hauch von Profilneurose und Mainstreamhipsterblabla! "Is ja cool, Kirche zu bashen! Machen Andere ja auch! Da klink ich mich mal voll individuell ein und zeig meine fetten Eier, weil ich ja cool kein Christ bin! HöHö!"

Mich interessiert meist nicht, warum Jemand glaubt, und was er glaubt. Glauben und Religion sind private, vertrauliche Themen, die besprochen werden können, wenn der Wunsch entsteht. Zumindest aber, wäre Interesse am Menschen vorhanden.
Menschen, die erst mal einfach kategorisch ablehnen, um sich damit über das "dumme Restvieh" zu erheben ermüden mich nur!
 

zwei2Raben

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Was ist an einer einfachen Antwort, wenn sie funktioniert, bitte einfältig? Was bringt dir deine Klugscheißerei, wenn sie dich nicht glücklich macht?
P.S.
Habt ihr das eigentlich schon mal ausprobiert? Christ sein? Oder beurteilt ihr das von außen?

Ich habs probiert... und was sagt Dir das jetzt?
 
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In verzückter Betrachtung eines Aufsatzes von Bertrand Russell, den er am 6. März 1927 für die National Secular Society, South London Branch in der Battersea Town Hall hielt

Kanntest du den noch nicht? Konntest du dem folgen? Oder verfolgt dich was anderes?
 
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Religionskriege: Erwachsene streiten sich wer den cooleren imaginären Freund hat.

Ach ja und der Klassiker:


So aber mal Spaß beiseite:

- Die Entstehung der Bibel ist an sich schon eine Farce

Na wunderbar und noch son Klassiker.

So aber mal Spaß beiseite:

hast du überhaupt verstanden, was du geschrieben hast oder machst du den Papagei?
 

zwei2Raben

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So aber mal Spaß beiseite:
- Die Entstehung der Bibel ist an sich schon eine Farce
- Die Bibel ist moralisch mehr als fragwürdig (Abschlachten von Unbeteiligten wie in der Mosesgeschichte sind meiner Ansicht nur widerlich), was allerdings auf alle Religionsschriften zutrifft
- Gott hält sich selbst nicht an seine Gebote
- Welcher Religion man angehört bestimmt der Kulturkreis/Famlie. Wer in Indonesien aufwächst wird fast imm Muslim, wer in Polen aufwächst wird ziemlich sicher Katholik sein.
- Es gibt Hunderte Religionen, ob man ins Paradies kommt oder in die Hölle hat somit etwas von Lotto spielen - es wäre absoluter Zufall, dass man sich die richtige rausgesucht hat - klingt fair.
- Die Menschheit hat alle Zeit Gott oder anderes Übernatürliches in Dinge reingestopft, welche sie nicht verstanden haben...irgendwann sollte die Menschheit mal soweit sein, dass sie aus diesen vorsintflutlichen Denkmuster ausbricht.

Vergiss nicht, Intelligenz und Bildung haben stark abgenommen.

man müsste erst mal wieder auf den Stand von Goethe, Galilei, Riemann... kommen. Heute schafft das nur noch so jemand wie Stephen Hawkins, weil er sich den primitiven Forderungen der Sklaventreiber entziehen konnte. Man konnte ihn einfach nicht zwingen in Urlaub zu fahren oder mit Aktien zu handeln.
Umsichfressende brauchen Religionen zur Rechtfertigung.
 
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Christ bin ich auch keiner aber ich finde, das eine friedliche Religion fuer die Menschen schon wichtig ist in unserer welt voller egomanen und selbernannten weltverbesserern.
Was hat der mensch denn noch, wenn man dabei ist ihm seine identitaet zu rauben (vereinigtes europa),
seine heimat uebervoelkert und der taegliche kampf immer groesser wird.


Ralle

Nicht wer zuerst die Waffen ergreift, ist Anstifter des Unheils, sondern wer dazu nötigt. Niccolò Machiavelli
 
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Na wunderbar und noch son Klassiker.

So aber mal Spaß beiseite:

hast du überhaupt verstanden, was du geschrieben hast oder machst du den Papagei?

Ich hab mich vermutlich mit dem Thema mehr auseinandergesetz wie die meisten Theisten. Welcher der Punkte scheint dir den unschlüssig?
 
OP
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- Die Menschheit hat alle Zeit Gott oder anderes Übernatürliches in Dinge reingestopft, welche sie nicht verstanden haben...irgendwann sollte die Menschheit mal soweit sein, dass sie aus diesen vorsintflutlichen Denkmuster ausbricht.

Es gibt noch andere Formen der Gläubigkeit, nicht vorsintflutlich, sondern eher zur final- atomaren Endlösung der Menscheit tendierend:

Wissenschaftler glauben gern an etwas, was ebenfalls irrational ist: an den Fortschritt. Daran, dass technischer Fortschritt unbedingt etwas für den Menschen Gutes darstellt. An die der Atomkraft innewohnende Güte etwa, oder an die Freundlichkeit der Gentechnik.
Daran, dass es sinnvoll sei, dass wir uns mit immer mehr Geräten umgeben, die am besten nur noch per Knopfdruck zu bedienen sind. Womit uns ja eigentliche Fähigkeiten verkümmern. Die Hände werden untätig. Bis zum letzten, finalen Knopfdruck.
Wir können nichts mehr richtig- etwa selbst brauchbares Schuhwerk herstellen oder sonstwie geschickt sein, Geschicklichkeit entwickeln. Wir bedienen Apparate. Nicht: wir lassen uns von ihnen bedienen- nein: wir bedienen sie. Damit beherrschen uns die Apparate. Das ist die neue Religion: der massenhafte Glaube an die allumfassende Apparatur. Bis hin zur scheinbar freien Meinungsbildung durch technische Massenmedien.
Wir machen keine Erfahrungen mehr, wir konsumieren Bilder von Erfahrenem. Und selbst dieses Erfahrene ist nur ein künstlich Hergestelltes. Keine Sendung, kein Rundfunkbeitrag, der nicht zusammengeflickt und verkürzt wäre. Aber wir glauben, was uns da täglich als "Welt" frei Haus geliefert wird. Daran bastelt die Wissenschaft fleißig mit. Denn nichts ist, bevor es der Mensch und seine Geräte gemacht haben.
Die Götter sind nur ein Abbild unserer Gier nach der eigenen Omnipotenz. Wir wollen selbst Götter sein. Wir glauben an uns selbst, dabei stellen wir täglich Produkte her, die wir anbeten und die uns längst beherrschen. Wir sind die Sklaven der von uns geschaffenen toten Götter.
Der Börsenhandel wird immer mehr von Computern erledigt. Dass an einem Verkauf von Getreide Menschenleben hängen, interessiert die Maschine nicht. So wenig, wie es Computer interessiert, wenn die Menschheit verschwindet.
 
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Mich interessiert meist nicht, warum Jemand glaubt, und was er glaubt. Glauben und Religion sind private, vertrauliche Themen, die besprochen werden können, wenn der Wunsch entsteht. Zumindest aber, wäre Interesse am Menschen vorhanden.
Menschen, die erst mal einfach kategorisch ablehnen, um sich damit über das "dumme Restvieh" zu erheben ermüden mich nur!

Ich behaupte, daß die - alle - Religionen die auf einer bestimmten Entwicklungsstufe des Menschen und seiner Kultur stimmigsten Antworten waren, die man auf die drängende Fragen
  • wer man ist
  • wie man sein will
  • wie man miteinander umgehen soll
  • wie man mit der Tatsache fertig werden kann, daß der Kosmos keinerlei Interesse an den Menschen hat
finden konnte. Heute sind wir vielleicht - wirklich? -weiter, wir brauchen möglicherweise die Fiktion eines höheren Wesens, daß nichts anderes als uns im Kopfe hat, nicht länger. Aber sie gehört zu unserer Geschichte.

Ich wage sogar zu behaupten, daß es die Tragik der Moderne ist, daß wir beginnen zu begreifen, daß es keinen Gott gibt und es ihn auch nie gegeben hat, wir ihn aber dringend brauchen. Denn ich sehe noch nicht, daß die Menschheit fähig ist, die Bürde zu tragen, die der Atheismus ihr auferlegt, nämlich selbst verantwortlich zu sein für ihr/unser Schicksal, und keinen zu haben, dem man diese Verantwortung, sei es auch nur fiktional, andrehen kann. Religion ist Opium fürs Volk - damit hat Marx vollkommen recht. Vergessen hat er zu erwähnen die Mühen einer Entziehungskur.
 
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Ich behaupte, daß die - alle - Religionen die auf einer bestimmten Entwicklungsstufe des Menschen und seiner Kultur stimmigsten Antworten waren, die man auf die drängende Fragen
  • wer man ist
  • wie man sein will
  • wie man miteinander umgehen soll
  • wie man mit der Tatsache fertig werden kann, daß der Kosmos keinerlei Interesse an den Menschen hat
finden konnte. Heute sind wir vielleicht - wirklich? -weiter, wir brauchen möglicherweise die Fiktion eines höheren Wesens, daß nichts anderes als uns im Kopfe hat, nicht länger. Aber sie gehört zu unserer Geschichte.

Ich wage sogar zu behaupten, daß es die Tragik der Moderne ist, daß wir beginnen zu begreifen, daß es keinen Gott gibt und es ihn auch nie gegeben hat, wir ihn aber dringend brauchen. Denn ich sehe noch nicht, daß die Menschheit fähig ist, die Bürde zu tragen, die der Atheismus ihr auferlegt, nämlich selbst verantwortlich zu sein für ihr/unser Schicksal, und keinen zu haben, dem man diese Verantwortung, sei es auch nur fiktional, andrehen kann. Religion ist Opium fürs Volk - damit hat Marx vollkommen recht. Vergessen hat er zu erwähnen die Mühen einer Entziehungskur.

Brauchen wir ihn wirklich?Hat er denn die unzähligen Bitten und Gebete die Milliarden von Menschen zu ihm geschickt haben jemals erhört?Am Ende standen sie doch allein da und mussten ihr Leben und Sterben selbst meistern.Ich verkenne keineswegs die psychologische Wirkung die ein Glaube haben kann,manchen kann das real helfen.Von daher wird es Religion in welcher Form auch immer, wohl ewig geben.Dennoch halte ich sie für die Allgemeinheit für wenig hilfreich.Sie hat nie dazu beigetragen Frieden zu stiften,im Gegenteil.Religionen trennen durch ihren Absolutheitsanspruch die Menschen.Aber wie schon geschrieben,für den Einzelnen kann sie durchaus hilfreich sein.
 

Wer ist gerade im Thread? PSW - Foristen » 0 «, Gäste » 1 « (insges. 1)

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