Das "Bibelportal" der "Deutschen Bibelgesellschaft" gibt sich ratlos, was die Entstehung der Bibel betrifft:
Über die Entstehung der alttestamentlichen Schriften wissen wir aus dem Alten Testament selbst relativ wenig; andere zeitgenössische Werke, die darüber berichten könnten, gibt es nicht. So müssen wir aus den einzelnen Schriften selbst zu erkennen versuchen, wann, von wem und unter welchen Umständen sie geschrieben wurden.
https://www.die-bibel.de/bibelwissen/entstehung-der-bibel/altes-und-neues-testament/
Wir müssen in den Schriften "erkennen", wie diese entstanden sind. Toll. Müssen wir auch in den Zeitungen lesen, wie diese entstanden sind?
Die Bibelgesellschaft ist sehr konserveativ. Sie versucht sich mit der Formulierung von der historisch-kritischen Methode abzusetzen, welche sie als zu liberal verwirft.
Die h-k M hat relativ gute Erklärungen, wie die Bibel entstanden ist und wie sich der heutige Text gebildet hat. Nur ist daran nichts übernatürliches mehr.
ich finde, man sollte die Bibel so nehmen wie sie ist und das was davon brauchbar, weil nachweislich richtig ist, das sollte man übernehmen. Was untauglich ist, sollte man verwerfen. Dann kommt man relativ schnell auf folgendes:
1. Die Bibel enthält eine rudimentäre Grundethik und die 10 Gebote haben wenigstens eine weitgehende Akzeptanz bei ungefähr einem Drittel der Menschheit. Das ist besser als nichts. Ich sehe die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte als Konkretisierung davon an. Das wäre immerhin eine Basis.
2. Die Bibel ist auf Gott zentriert. Er wird als sehr bedürftig dargestellt. Um die Erde und die Menschheit zu erhalten, ist das eine ungeeignete Blickrichtung. Der Mensch und die Erde sind falsch dargestellt. Vor allem ist die Problematik der Menschheit und der Erde in der Symbolik von Sündenfall, Vertreibung aus Eden und Erlösungsgedanke nicht der Situation angemessen und daher nicht nur unnütz, sondern schädlich.
3. Die Kirchen und christlichen Gemeinschaften haben bisher nur sehr bruchstückhaft umgesetzt, was sie selbst für ihre Grundlage halten. Sie sind traditionsbewusst und ähneln Karnevals-, Schützen- und Trachtenvereinen, entfernt auch Sportvereinen. Sie sind machtzentriert, manipulativ, ungerecht und anfällig für Vorurteile und Mobbing. Sie sind als NGOs träge, erreichen keine ihren Mitgliederzahlen entsprechende Wirksamkeit. Obwohl auch im DRK, AI oder ÄoG, nicht alles immer toll ist, der Kirche sind sie alle um Längen überlegen.
4. Die am ehesten sinnvolle Aufgabe der Kirche wäre, eine funktionierende Ethik zu schaffen und sich vorbehaltlos für diese einzusetzen. Teile der Kirche haben das für sich auch formuliert. Daran scheitert sie jedoch, fast von Anfang an und bis heute vollständig. Außerdem fühlt sie sich nicht der Erde zugehörig, geht vom Untergang der Erde und der Menscheit aus und tut nichts dagegen, sondern verbreitet noch das Märchen, dass es gegen Gott gerichtet wäre, wenn man sich für den Erhalt einsetzen würde.
5. Das ist allerdings nicht erstaunlich, da sie sich bereits im 3.Jh. mit dem römischen Reich verbündet hat, das ein sehr schlechtes Rechtsystem, ausschließlich zur militärischen Expansion hatte. Dieses gewalttätige Expandieren hat die Kirche übernommen und in das europäische Recht integriert. Die Folgen davon sind im Islam, im Kapitalismus und in allen gewalttätigen Regimen europäischer Prägung allgegenwärtig. Wenn die Menschheit überleben soll, müssen diese Fehler schnellstmöglich durch Bildung und zukunftsfähige Wirtschafts- und Rechtssysteme abgelöst werden.