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Wie korrupt bist du?

PSW - Foristen die dieses Thema gelesen haben: » 27 «  

Wie korrupt bist du?

  • 1. Ich passe mich stets dem Zeitgeist und den herrschenden Diskursen an

    Stimmen: 1 25,0%
  • 2. Ich finde stets selbstständig Rechtfertigungen dafür, mich anzpassen

    Stimmen: 2 50,0%
  • 3. Ich glaube selbst NICHT an die Parolen, die ich nachplappere

    Stimmen: 1 25,0%
  • 4. Ich hinterfrage NICHT die Moral oder Unmoral meines Diskurses

    Stimmen: 1 25,0%
  • 5. Wechselt das System, passe ich mich sofort den neuen Gegebenheiten an

    Stimmen: 1 25,0%
  • 6. Freunde und Weggefährten, die nicht so wendig sind wie ich, lasse ich fallen

    Stimmen: 1 25,0%
  • 7. Ich strebe nach der Gunst einflussreicher und mächtiger Personen, auch wenn sie böse sind

    Stimmen: 0 0,0%
  • 8. Sind diese genannten Personen nicht mehr mächtig, "vergesse" ich sie

    Stimmen: 0 0,0%
  • 9. Gelange ich selbst zu Macht und Einfluss, nutze ich sie ausschließlich für selbstbezogene Zwecke

    Stimmen: 1 25,0%
  • 10. Mein Ego ist mir wichtiger als alles andere

    Stimmen: 2 50,0%

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Hier soll eure Tauglichkeit als jederzeit gebrauchsfertige Untertanen getestet werden. Was damit gleichbedeutend ist, auf allen Ebenen ein korruptes Arschloch zu sein. Dazu hier einige Fragen:

1. Ich passe mich stets dem Zeitgeist und den gerade herrschenden Diskursen an.
2. Ich finde stets selbstständig kluge Rechtfertigungen dafür, mich wie in 1. genannt, den herrschenden Diskursen anzupassen.
3. Ich begehe nicht den Fehler, die Parolen selbst zu glauben, die ich eifrig nachplappere.
4. Ich hinterfrage NICHT die Moral oder Unmoral eines Diskurses, den ich anhänge. Ich vertrete einen Diskurs auch dann, wenn er anderen Menschen gegen ihren Willen aufgezwungen wird oder Leid und Tod über sie bringt.
5. Wechselt das System bzw. der Diskurs, passe ich mich sofort den neuen Gegebenheiten an.
6. Freunde und Weggefährten, die nicht so wendig sind wie ich, lasse ich fallen.
7. Ich strebe nach der Gunst einflussreicher und mächtiger Personen. Tun sie etwas Böses, schweige ich dazu, um nicht ihre Gunst zu verlieren.
8. Sind die in 7. genannten Personen nicht mehr mächtig, "vergesse" ich, einmal zu ihren Freunden oder Protegés gehört zu haben.
9. Gelange ich selbst zu Macht und Einfluss, nutze ich sie ausschließlich für selbstbezogene Zwecke (Karriere, Macht, Prestige) oder den Interessen der Clicquen, denen ich verpflichtet bin. Allgemeine Dinge - "Projekt", Weltaunschauung, Heimat, Volk, Menschheit, Glaube, Größe - sind mir egal.
10. Mein Ego ist mir wichtiger als alles andere auf der Welt.

Viel Spaß - oder auch nicht - beim Selbsttest.
 
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Ich hab 10x NEIN!

Obama?
 
OP
Beverly
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@Britta,

bei mir ist es auch 10x NEIN. Das liegt weder daran, dass ich ein besonders guter Menschen bin noch daran, dass ich für gewisse ... hm extreme Ideologien nicht empfänglich wäre. Es liebt aber am WIE und das will ich am Beispiel einer gewissen Partei einmal näher erklären. Meine Familie kommt aus Ostpreußen und da hat besagte Partei seinerzeit die Hälfte der Menschen für sich gewinnen können. Nicht einmal die Zugehörigkeit zu einer sexuellen Minderheit war da eine unüberwindliche Hürde - schließlich war einer ihrer wichtigsten Schergen schwul und machte daraus keinen Hehl. Und ihre so um 1920 entstandene Programmatik war zwar eine krude Mischung aus Sinn und Unsinn, aber ließ nicht ahnen, wie es unter ihrer Herrschaft und vor allem nach ihrer Herrschaft in Deutschland aussehen würde.

Um es in besagter Partei auszuhalten und vor allem nach ihrem Abgang von der politischen Bühne weiter Karriere zu machen, muss man allerdings im Korruptions-Test gut abschneiden.

Im Einzelnen:

1. Ich passe mich stets dem Zeitgeist und den gerade herrschenden Diskursen an.
> Nun ja, besagte Partei war damals "Zeitgeist" - leider :mad:

2. Ich finde stets selbstständig kluge Rechtfertigungen dafür, mich wie in 1. genannt, den herrschenden Diskursen anzupassen.

> die ideologische Grundströmung - "Gemeinschaft", "Teil eines großen Projektes", "Geschichte" - hätte ich noch gut verinnerlichen können. Aber bei der Umsetzung hätte mein Gehirn irgendwann gestreikt. Weil nach allem, was ich darüber aus Erzählungen weiß, die Menschen in Ostpreußen damals sehr ärmlich lebten. Aber sie hatten es noch besser als die richtig Armen in den Städten. Wenn mir da ein PG erzählt hätte, mit so einem Volk, das sich kaum selbst über Wasser halten könne, solle man die Welt erobern, das reiche US-Amerika besiegen, hätte ich den für bekloppt erklärt. Hätten mir da Deppen etwa auf der "Napola" erzählt, wir wären die zukünftigen Gauleiter für Orte wie Kapstadt, hätte ich den Idioten entweder als Gauleiter für Timbuktu - schön heiß - oder den Südpol - kalt - vorgeschlagen. Mit einer Narrenkappe versehen, um Missverständnisse zu vermeiden.

3. Ich begehe nicht den Fehler, die Parolen selbst zu glauben, die ich eifrig nachplappere.

> Ist logisch und nachvollziehbar: die Funktionäre besagter Partei haben so viel Unsinn von sich gegeben, dass sie selbst beim besten Willen nicht daran geglaubt haben.

4. Ich hinterfrage NICHT die Moral oder Unmoral eines Diskurses, den ich anhänge. Ich vertrete einen Diskurs auch dann, wenn er anderen Menschen gegen ihren Willen aufgezwungen wird oder Leid und Tod über sie bringt.

> das hätte ich irgendwann nicht mehr durchgehalten. Geschäfte zu demolieren und ihre Besitzer zu drangsalieren, nur weil es Juden sind. Einen Arbeiter vor den Augen seiner Mutter tot zu trampeln, nur weil er Kommunist ist. Ein evangelischer Pfarrer ist nach besagtem Mord in "Potempa" wieder aus der Partei ausgetreten. Ich wäre vermutlich so blöd gewesen, weil der Führer ja nichts davon wusste, ihm einen Brief zu schreiben. Die Autoren solcher Briefe haben aber im Schnitt keine sehr lange Lebenserwartung mehr.

5. Wechselt das System bzw. der Diskurs, passe ich mich sofort den neuen Gegebenheiten an.

> Hätte ich trotz Bedenken oder gar Abscheu wegen der Verbrechen die Grundüberzeugungen besagter Partei geteilt, wäre Deutschland nach 1945 für mich in jeder Hinsicht ein Alptraum gewesen. Ostpreußen gab es nicht mehr und die Flucht war nur zu oft Horror. Eträglich gewesen wäre nur ein Neuanfang, der unter Verzicht auf Größenwahn, Herrendünkel, Obrigkeitsstaat und Duckmäuserei möglichst viel von der deutschen Kultur erhalten hätte. Die Herren Adenauer und Ulbricht vereitelten so einen Neuanfang. Selbst unter der Maßgabe: "die Nazis waren schlecht", hätte ich BRD und DDR nur als "anders schlecht" ansehen können. Und mich aus Verzweiflung vielleicht mit der Wäscheleine aufgehängt, wie das viele beim Zusammenbruch des Deutschen Reiches taten.

6. Freunde und Weggefährten, die nicht so wendig sind wie ich, lasse ich fallen.

> ich finde es eher belastend, wenn Leute in meinem Umfeld alles nachplappern, was oben vorgeplappert wird. Überzeugungen ja, aber kein von anderen gedrehter Film, den sie ständig meinen für mich abspulen zu müssen.

7. Ich strebe nach der Gunst einflussreicher und mächtiger Personen. Tun sie etwas Böses, schweige ich dazu, um nicht ihre Gunst zu verlieren.

> in meinem realen Leben haut das mit den Beziehungen überhaupt nicht hin. Ein Onkel von mir ist aber mit Wernher von Braun aufs Gymnasium gegangen und da hätte sich ein Kontakt anbahnen können. Was aber wäre gewesen, wenn ich gesehen hätte, unter welchen Bedingungen der Herr von Braun in Dora seine Raketen bauen ließ? Mit Sicherheit hätte es Zeit gebraucht, bis ich reagiert hätte. Ich bin kein sponataner Mensch und fresse oft alles in mich hinein. Aber irgendwann und Knall auf Fall wäre ich "bedient" und es wäre aus mir herausgebrochen.

8. Sind die in 7. genannten Personen nicht mehr mächtig, "vergesse" ich, einmal zu ihren Freunden oder Protegés gehört zu haben.

> genau umgekehrt. Den Herrn von Braun hätte ich aus meinem Leben gestrichen, gerade weil der trotz seiner Verbrechen als Wendehals par excellence bei den Amis Karriere gemacht hat. Und die Leni Riefenstahl hätte ich zusammengeschissen, weil sie nach dem Zusammenbruch so tat, als wäre sie nie Nationalsozialistin (und enge Vertraute Hitlers) gewesen. Und sie gefragt, ob sie wenigstens einmal versucht hat, dem Gröfaz seine Verbrechen und seine Irrsinnsprojekte auszureden.

9. Gelange ich selbst zu Macht und Einfluss, nutze ich sie ausschließlich für selbstbezogene Zwecke (Karriere, Macht, Prestige) oder den Interessen der Clicquen, denen ich verpflichtet bin. Allgemeine Dinge - "Projekt", Weltaunschauung, Heimat, Volk, Menschheit, Glaube, Größe - sind mir egal.

> nun ja. Ich selbst habe keine allzu großen materiellen Ansprüche und ausgerechnet korrupte Klüngel und Seilschaften kotzen mich an! Diese listigen Gesichter! Dieses verlogene Getue! Immer diese Kleingeistigkeit und Fantasielosgikeit! Wenn da wer angekommen wäre und hätte Dinge gefordert, die ich als unberechtigt betrachtet hätte, hätte ich ihn im Zweifelsfall eher zum Torfstechen abkommendieren lassen.
Irgendwann wäre ich so oder so zu der Erkenntnis gekommen, dass die Menschen Scheiße sind und mit den Deutschen kein Staat zu machen ist. Als Konsequenz daraus hätte ich so viele Ressourcen wie möglich in Bildung und Kultur, Wissenschaft und Technik gesteckt. Anstatt Elite-Schulen wie der "Napola" mit vergleichbar hohen, aber humanistischem Anspruch "Menschenschulen" für alle gegründet. Darauf gehofft, dass kommende Generationen es besser machen würden als meine oder die meiner Vorfahren.

10. Mein Ego ist mir wichtiger als alles andere auf der Welt.

> mein Ego ist nicht glücklich ohne eine lebenswerte Welt. Den Fimmel der Tyrannen, die in von ihnen terrorisierten Ländern überall ihre Namen lesen und hören und ihre Bilder sehen wollen, kann ich beim besten Willen nicht nachvollziehen. Ein lebenswertes "Projekt" sollte schon Größe haben und "Größe" mit Dingen wie "Moral", "Geborgenheit" und "Freiheit" verbinden. Aber mein spezieller Platz darin ist im Grunde egal. Die Pfeifen, die für ihr eigenes Ego zusammen mit Millionen Menschenleben auch ihre Projekte geopfert haben, kann ich nur abgrundtief verachten.
 
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Hier soll eure Tauglichkeit als jederzeit gebrauchsfertige Untertanen getestet werden. Was damit gleichbedeutend ist, auf allen Ebenen ein korruptes Arschloch zu sein. Dazu hier einige Fragen:
.

oh shit, ich find mich bei allen Antworten doch irgendwie zum Teil wieder :D :( :(

...
 
I

Iphigenie

Hi Beverly,

vorab:
hast Du eigentlich den längeren Beitrag gelesen, den ich unter
Nr.842 in den Reflexionströööt reingestellt habe?

Auszug aus dem Buch von Arno Grün: Der Wahnsinn der Normalität. Realismus als
Krankheit: Eine Theorie der menschlichen Destruktivität.
dtv München 1998, ISBN 3-423-35002-4; S.15ff

Für jene, die in das Erscheinungsbild »normalen« Verhaltens
hineinschlüpfen, weil sie die Spannung der Widersprüche
zwischen der uns auferlegten Realität und ihrer inneren Welt nicht
ertragen, für solche Menschen gibt es bald keine wirklichen Gefühle
mehr. Statt dessen gehen sie mit Ideen von Gefühlen um, haben
keine Erfahrung mehr mit ihnen. Sie präsentieren aufgesetzte
Gefühle als ihre eigenen und sagen sich von ihren wahren Gefühlen
los. Je »gesünder« das Image ihrer Identität, das sie angenommen
haben, desto erfolgreicher werden sie diese Manipulation vollziehen
können. Und es ist Manipulation, da ihr Ziel nicht der Ausdruck ihrer
selbst ist, sondern sie den anderen davon überzeugen wollen,
daß sie angemessen handeln, denken und fühlen. Dies sind die
Menschen, die ich als die wirklich Wahnsinnigen unter uns zeigen
möchte.


Aus dem Vorwort:
Dieses Buch ist in der Hoffnung geschrieben, daß meine Erfahrungen und
Beobachtungen anderen Menschen helfen können, sich mit ihren eigenen
Wahrheiten besser zu behaupten. Diese Arbeit ist meine Reaktion auf die
persönlichen und beruflichen Erlebnisse mit dem Wahnsinn der Realität,
der im Namen der Liebe Tod und Zerstörung hervorbringt.


*ups* kann jetzt nicht mehr schreiben....bis später.

grüße
Iphi:)
 
OP
Beverly
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Hi Beverly,

vorab:
hast Du eigentlich den längeren Beitrag gelesen, den ich unter
Nr.842 in den Reflexionströööt reingestellt habe?(...)

Hallo Iphigenie,

"Arno Grün: Der Wahnsinn der Normalität. Realismus als
Krankheit" hat bei mir Assoziationen zu den Grünen und ihrem Realos geweckt. Ich habe diese Partei vonihren Anfängen an begleitet, sie in kleinem Maßstab mit aufgebaut, war in ihr aktiv und von 1980 bis 2003 Mitglied. Als 2003 die Agenda 2010 verkündet wurde und Schröder und Fischer damit kaum verhüllt das Scheitern von Rot-Grün erklärten, bin ich ausgetreten. Nicht einmal aus sonderlich moralischen Gründen, sondern weil ich mich schlicht verarscht fühlte.

Im Lichte meiner "10 Punkte des politischen Realismus", die ich gleichauf mit den "25 Punkten" der Nationalsozialisten, dem ersten Parteiprogramm der Grünen sowie dem Kommunistischem Manifest gewertet sehen will, da sie das reale Streben politischer Bewegungen und ihrer Kader aufzeigen, sieht das so aus:

1. Ich passe mich stets dem Zeitgeist und den gerade herrschenden Diskursen an.

> Stimmt. Die Grünen sind auf dem Hohepunkt der Umwelt- und Friedensbewegung entstanden und ich schwamm da geistig voll mit.

2. Ich finde stets selbstständig kluge Rechtfertigungen dafür, mich wie in 1. genannt, den herrschenden Diskursen anzupassen.

> Auch richtig. Argumente für den Diskurs der Umwelt- und Friedensbewegung gab und gibt es IMHO genug.

3. Ich begehe nicht den Fehler, die Parolen selbst zu glauben, die ich eifrig nachplappere.

> Falsch. Ich vertrat den Diskurs, weil ich ihn für richtig hielt und noch halte. Eine Kommunistin meinte damals zwar, dass sein nur eine Mode, aber so einfach ist es nicht.

4. Ich hinterfrage NICHT die Moral oder Unmoral eines Diskurses, den ich anhänge. Ich vertrete einen Diskurs auch dann, wenn er anderen Menschen gegen ihren Willen aufgezwungen wird oder Leid und Tod über sie bringt.

> Falsch. Wenn ich glaube, dass der Diskurs der Grünen zu einseitig ist, beziehe ich Gegenpositionen. So bin ich gegen Wissenschafts- und Technikfeindlichkeit. Ich lehne Atomkraft nicht ab, weil es "moderne Technik", sondern weil es gefährlicher Unsinn ist. Und ich bin für Raumfahrt, egal was meine Partei dazu sagte.

5. Wechselt das System bzw. der Diskurs, passe ich mich sofort den neuen Gegebenheiten an.

> Eben nicht. Ich trat 2003 aus den Grünen aus, als ihre führenden Kader keinen Zweifel mehr daran ließen, dass aus einer ehemals innovativen und idealistischen Partei eine zweite FDP geworden war, die sich vom drögen "Vorbild" nur durch eine flottere Fassade unterschied.

6. Freunde und Weggefährten, die nicht so wendig sind wie ich, lasse ich fallen.

> Nein. Ein uralter Parteifreund von mir, der vor einem Vierteljahrhundert bei den Grünen war, ist wie ich zur Linkspartei gewechselt (obwohl die auch nicht das Gelbe vom Ei ist).

7. Ich strebe nach der Gunst einflussreicher und mächtiger Personen. Tun sie etwas Böses, schweige ich dazu, um nicht ihre Gunst zu verlieren.

> Da wäre ich IMHO bei den Grünen damals wie heute falsch. Anders als in der NSDAP gibt es da IMHO keine identifizierbaren "Parteigrößen", weder den Gauleiter vor Ort noch die Personen an der Spitze. Es ist alles ein Brei von Klüngeln und Netzwerken mit einer Menge Namen und Gesichter, die ich mir nicht merken kann. Ein Parteifreund schimpfte mal, die wollten nur Abgeordnete werden, damit ihre Rente gesichert ist. Selbst die Korruption alter Schule, die ich vielleicht noch geschafft hätte, hat es da für mich nie gegeben: sich bei einer einflussreichen Person einschleimen und von ihr begünstigt werden. Die Figuren, die bei den Grünen Karriere machten, ignorierten mich und meinesgleichen danach stets. Ich gehe davon aus, dass sie selbst trotz Posten und Einkommen im Grunde keine eigene Macht hatten und alles Netzwerken und Strukturen im Hintergrund verdanken.

8. Sind die in 7. genannten Personen nicht mehr mächtig, "vergesse" ich, einmal zu ihren Freunden oder Protegés gehört zu haben.

> Da es mit 7. nicht geklappt hat, kann ich die auch nicht vergessen.

9. Gelange ich selbst zu Macht und Einfluss, nutze ich sie ausschließlich für selbstbezogene Zwecke (Karriere, Macht, Prestige) oder den Interessen der Clicquen, denen ich verpflichtet bin. Allgemeine Dinge - "Projekt", Weltaunschauung, Heimat, Volk, Menschheit, Glaube, Größe - sind mir egal.

> Über die Grünen wirkliche Macht zu erhalten, war IMHO in all ihren Phasen ein Ding der Unmöglichkeit. In ihrer idealistischen Frühzeit taten sie alles, um niemanden mächtig werden zu lassen. In ihrer jetzigen Phase der FDPisierung ist da aus den in 7. geschilderten Gründen auch keiner wirklich mächtig. Es sind so mittlere und leitende Angestellte im Polit-Management, mehr nicht.

10. Mein Ego ist mir wichtiger als alles andere auf der Welt.

> In ihrer Frühzeit warben die Grünen auf ihren Plakaten lieber mit Ideen als mit Personen. Das fand ich ganz richtig und frage mich auch heute noch: Was hätte ich davon gehabt, wenn überall mein Gesicht hängt? Blödsinn!

Ich muss sogar feststellen, dass sich Korruption für Grüne weitaus weniger gelohnt hat als für Nazi-Funktionäre. Als Grüner ist man zwar nicht in der Gefahr, bei schwersten Verbrechen aktiv mit zu wirken wie ein Nazi, aber was zählen moralische Erwägungen, wenn man erst einmal korrupt ist?

Und sonst?

Viel Ackern, Buckeln, Wischi-waschi-reden, 20 Jahre "Ochsentour" an der Parteibasis, Sitzungen, BlaBlaBla, faule Kompromisse und langweilige Parteitage. Als Gegenleistung "winken" dann Positionen, die in der freien Wirtschaft den Niveaus ganz gewöhnlicher Angestellter entsprechen. Selbst in hohen Staatsämtern hat man keine wirkliche Macht und keine realen Gestaltungsmöglichkeiten, wie Rot-Grün auf traurige Weise bewiesen hat.

Ein harter Rechter, der in einem anderen Forum geschrieben hat, die Grünen hätten mit den Fundis mehr Erfolg gehabt als mit den Realos, hat so im Grunde recht. Manchmal lohnen sich Ideale mehr als "die Realitäten". Wobei aber aus "Realisten" immer nur kleine Polit-Ganoven werden. Die großen Polit-Ganoven geben sich den Anschein des Idealismus. Dass man das bei den Grünen-Realos nicht begriffen hat, zeigt, wie armselig die sind.
 

opppa

Schaf im Wolfspelz
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Aber nur weil die Unbestechlichen bekannterweise immer schon etwas teurer waren!

:winken:
 
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wir können ja mal Beispiele zu den einzelnen Punkten sammeln, da können wir ja sehen wie tief wir drin stecken : ), oder besser gesagt bereits: "indoktriniert" wurden ...ich fang mal an:

2. Ich finde stets selbstständig kluge Rechtfertigungen dafür, mich wie in 1. genannt, den herrschenden Diskursen anzupassen.

"Von irgendwas muss man ja leben",
"Arbeit macht das Leben süss...",
"schon meine Großeltern haben gesagt...",
 
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10. Mein Ego ist mir wichtiger als alles andere auf der Welt.

Hättest Du statt "Ego" "Freiheit" oder "Unabhängigkeit" geschrieben, wäre ich dabei, so aber finde ich mich nirgendwo wieder.

Gruß Klaus
 
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Hättest Du statt "Ego" "Freiheit" oder "Unabhängigkeit" geschrieben, wäre ich dabei, so aber finde ich mich nirgendwo wieder.

Jeden Morgen, wenn ich mich fertig mache, für die Arbeit, beschleicht mich dieses seltsame Gefühl in dem ich erkenne wie angepasst ich doch bin und damit, als Rad im Gesamtgefüge, mitverantwortlich mit meinem Verhalten für diese Finanzkrise und echtes Leid in Afrika, Indien oder sonstwo z.B.
Fast klaglos stelle ich einen Antrag auf Alg und mache mich mitschuldig mit meinem Konsumverhalten als eines dieses angepasste Individuum...
Ich wurde gekauft :(



Beverly schrieb:
4. Ich hinterfrage NICHT die Moral oder Unmoral meines Diskurses

ich hinterfrage sie schon, werfe meine Prinzipen zum Teil aber auch über Board....wenn es sich "lohnt" :nono:.

Ab einem gewissen Alter habe ich mich entschieden, mich zu einem gewissen Teil anzupassen, um das Leben nicht nur in und mit Opposition zu verbringen.
Die Damen wissen das zu schätzen : )....
 
I

Iphigenie

Hi Beverly,

Du schreibst:
1. Ich passe mich stets dem Zeitgeist und den gerade herrschenden Diskursen an.

Ich weiß nicht so genau, was ihr alle unter Zeitgeist und Diskurs versteht. Als erstes hab ich festgelegt, was ich darunter verstehe (ohne Wikipedia und solche Sachen ! )
Fazit:
Der Zeitgeist ist der Geist, der innerhalb meiner Generation und der mitteleuropäischen Lebensgemeinschaft umtriebig ist, und der bestimmte Verhaltensweisen von mir abverlangt.
Ein Diskurs ist das Umherrennen, Auseinanderlaufen und eine Abhandlung über ein wissenschaftliches Thema.
Um herauszufinden, was ihr unter diesen Sachen verstehen könntet, habe diverse Sachliteratur zu Rate ziehen müssen….

Im ehrwürdigen Großen Brockhaus ist über den Zeitgeist zu lesen:
Die sich in den Erscheinungen eines Zeitalters offenbarende Gleichartigkeit oder Ähnlichkeit der geistigen Haltung, des Stils, der Lebensform und Ideen; nach G.W.F.Hegel, der sich in demn einzelnen Geschichtsepochen entfaltende objektive Geist (Weltgeist

….und über
Diskurs: „franz…aus lateinisch discursus Umherlaufen, Unterredung, Gespräch, Erörterung.“
Ich habe diese Definitionen dann mit meinen Verhaltensweisen abgeglichen und festgestellt, dass es Sachen gibt, wo ich mich anpasse und Sachen, da passe ich mich nicht an. Aber tun das nicht alle? Und mit Diskursen ist es doch auch ähnlich, oder? (Übrigens: Was genau ist ein herrschender Diskurs)
So viele Dinge, die ich in meiner Fantasie tue, würde ich in der Wirklichkeit, der sogenannten Realität nicht tun, weil man diese Dinge sofort von Rechts wegen, sanktionieren würde (Das Gehirn kennt keine Scham……………so würde ich am liebsten ab +30 Grad Celsius nackt rumlaufen…alle sollten das dürfen). Ich habe schon immer einen Faible für kontrastreiche Verkleidungen gehabt. - Warum in aller Welt passe ich mich an und gehe nicht aus zusammengenähten Putzlappen zur Arbeit?

2. Ich finde stets selbstständig kluge Rechtfertigungen dafür, mich wie in 1. genannt, den herrschenden Diskursen anzupassen.

Ja, was genau ist ein herrschender Diskurs?


3. Ich begehe nicht den Fehler, die Parolen selbst zu glauben, die ich eifrig nachplappere.

Mit diesem Satz kann ich für meine Person absolut nichts anfangen. Was willst du damit sagen? ....Erinnert mich an an einen alten Herrn, der meinte, daß ich nicht mit Bestimmtheit sagen könne, nicht auch eine feurige Hitleranhängerin geworden zu sein, wenn ich damals gelebt hätte.

Ich meine, otix hat alles exakt auf den Punkt gebracht, wenn er sagt:
Jeden Morgen, wenn ich mich fertig mache, für die Arbeit, beschleicht mich dieses seltsame Gefühl in dem ich erkenne wie angepasst ich doch bin und damit, als Rad im Gesamtgefüge, mitverantwortlich mit meinem Verhalten für diese Finanzkrise und echtes Leid in Afrika, Indien oder sonstwo z.B.
Fast klaglos stelle ich einen Antrag auf Alg und mache mich mitschuldig mit meinem Konsumverhalten als eines dieses angepasste Individuum...
Ich wurde gekauft

Um wirklich ICH sein zu können, müßte ich wohl auf eine einsame Insel auswandern, auf der ich gaaaaaaaaaaanz allein leben müsste.

Ich hör hier mal auf, weil ich einkaufen gehen will…die Sonne scheint grad soooooooo schön.

grüße
Iphi:)
 
OP
Beverly
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Ich bin unbestechlich!

Aber nur weil die Unbestechlichen bekannterweise immer schon etwas teurer waren!

:winken:

Du bringst es auf den Punkt.

Unter einem Appartment in Terrania nebst intaktem sozialem Umfeld, 20-Stunden-Woche und eigenem (raumflugtauglichen) Gleiter braucht das System es bei mir erst gar nicht zu versuchen.

Aber da das System der Korruption nach dem Prinzip von Angebot und Nachfrage funktioniert, werden die genommen, die für möglichst wenig möglichst viel erbringen. Was den Aufstieg all der vielen Kleingeister erklärt:

1. Korrupt zu sein, ist ihre größte Stärke, in anderen Gebieten sind sie Mittelmaß oder sogar Schund!

2. Sie verkaufen sich komplett und ohne irgendwelche Skrupel. Keine Beschwerdebriefe an den Führer, keine Kritik am Kapitalismus.

3. Sie sind mit wenig zufrieden. Nur zu oft empfinden sie es schon als große Gnade, am Leben und gesund bleiben und genug zu essen zu haben dürfen.

Diese Ökonomie der Korruption steht IMHO im Zusammenhang damit, warum alle totalitären Systeme den Menschen ein Leben ohne vermeidbare Not und sinnlosen Zwang verweigern. Wobei ich neben Nazismus und Stalinismus liberalen Kapitalismus ausdrück mit einbeziehen möchte. Nazis und Stalinisten haben sogar unpolitische oder loyale Bürger terorisiert, die Schergen des Liberalkapitalismus verweigern den Menschen ein Leben ohne Not sogar dann, wenn das System materiellen Überfluss produziert.
Versetze die Menschen in Angst und erkläre sogar Dinge, auf die sie vom naturrechtlichen Standpunkt als frei geborene vernunftbegabte Wesen ein Anrecht haben, zu einer großen und nur unter Mühen und als Belohnung für Unterwerfung zu gewährenden Gnade und du züchtest dir Millionen korrupter Duckmäuser und Untertanen.
 
OP
Beverly
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oh shit, ich find mich bei allen Antworten doch irgendwie zum Teil wieder :D :( :(

...

Bei mir ist es eben das zum Teil :( So habe ich im IT-Boom nach der Gunst einflussreicher Personen gestrebt - meine Arbeitgeber - und da immer schön brav "die Klappe gehalten". Hat mir aber nix gebracht - im Gegenteil! Ich habe da Leuten vertraut, die letztendlich nur einen großen Luftballon aufgepustet und zum Platzen gebracht haben. Hätte ich mich rechtzeitig abgeseilt, hätte ich mir viele Frustrationen erspart.
Das Gleiche war es mit dem Duo Schröder-Fischer. Denen habe ich auch vieles nachgesehen, weil ich dachte "so sind Politiker nun mal und man kann sie nicht ändern". Ich war aber so blöd, ihnen mehr berechnenden Verstand zuzutrauen, als sie ihn mit Rot-Grün von 1998-2005 bewiesen haben. Zuerst die "neue Mitte" propagieren und dann mit der Agenda 2010 gezielt die eigene Klientel terrorisieren und fertig machen.
Da haben die Rechten wirklich Recht gehabt: der eine, der sagt, die Grünen hätten mit den Fundis mehr erreicht als mit den Fischer-Realos. Ein anderer, der schrieb: "Verrätern gibt man den Genickschuss".

Was lerne ich daraus? Man kann nicht nur an zu viel Idealismus scheitern, sondern ebenso an zu viel Realismus. Bei noch so knallhartem Realismus sollte man sich NIE NIE NIE mit Kleingeistern einlassen. Finger weg von Pfeifen, die in kritischen Phasen lieber das eigene Ego tätscheln und mit ihren Partnern Katz und Maus spielen, als sich um das gemeinsame Projekt zu kümmern. Hände weg von Politikern, denen ein Posten bei Gazprom wichtiger ist als das Amt des Regierungschefs.
Dass die großen Großverbrecher immer mit Idealen daherkamen, hat schon seinen Sinn. Und sie sind nicht an diesen Idealen selbst gescheitert, sondern daran, dass sie für sie nur Mittel zum Zweck waren und immer das eigene kranke Ego im Mittelpunkt stand.
Also auf der ganz ganz ganz großen Ebene: Finger weg von eitlen Egomanen!
 
OP
Beverly
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wir können ja mal Beispiele zu den einzelnen Punkten sammeln, da können wir ja sehen wie tief wir drin stecken : ), oder besser gesagt bereits: "indoktriniert" wurden ...ich fang mal an:



"Von irgendwas muss man ja leben",
"Arbeit macht das Leben süss...",
"schon meine Großeltern haben gesagt...",

"Wenn ich es nicht mache, macht es ein anderer"
"Das ist halt so!"
"Da kann man nichts machen!"
"Das wird immer so bleiben!"
"Das Leben geht weiter!"
 
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Beverly
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Hättest Du statt "Ego" "Freiheit" oder "Unabhängigkeit" geschrieben, wäre ich dabei, so aber finde ich mich nirgendwo wieder.

Gruß Klaus

Es ist immer die Frage, wie weit man geht.

Jeder von uns wird einiger oder alle der 10 Regeln der Korruption bis zu einem gewissen Grad schon einmal praktiziert haben. Mir hat es dann aber gereicht, im Konfirmationsunterricht den Mist zu erzählen, den die Pfaffen hören wollten. Und an den ich nicht glaubte :mad: ! Damit hat mir besagte Christengemeinde aber das Spielchen des Nachplapperns schwachsinniger Diskurse für mein ganzes Leben verleidet.

Und zur Korruptheit fehlt mir einfach die notwendige Konsequenz. Als korrupter Charakter mag man Freunde, Idole, Ideologien und Systeme wechseln wie die Unterwäsche und schnell den Ruf des prinzipienlosen Opportunisten bekommen. Aber in der Sache selbst muss man gnadenlos bis zum Ende gehen. Anstatt fanatisch die 10 Gebote zu vertreten, die Gott Mose auf dem Berg Sinai gab, wie es ein guter Christ tun soll, muss man mit noch mehr Fanatismus die 10 Gebote der Korruption verinnerlichen.

Damit wird Korruption aber zum Selbstwiderspruch.

So hast du geschrieben, dass dir "Freiheit" über alles geht. Freiheit heißt aber auch, sich nach Möglichkeit nicht an Regeln halten zu müssen.
Ich habe sie mal so definiert: man vertritt keine Werte und unterwirft sich keinen Wertesystemen. Um dabei aber nicht ständig in Konflikte mit anderen verwickelt zu werden, muss als einschränkender Zusatz her solange man nicht durch Tun oder Unterlassen anderen schadet.

Der Korrupte nun denkt: Wertesysteme und Ideologien sind alle Quatsch und wer an sie glaubt, ist selbst schuld. Ich löse mich davon und suche überall nur noch meinen Vorteil.
Das böse Erwachen kommt aber dann, wenn er sich in einem brutalen Netzwerk von Regeln des Überlebenskampfes, von Gefolgschaften und Verpflichtungen und bandenartigen Strukturen wiederfindet. Korruption ist eben nicht Freiheit, sondern die schlimmste Form der Unfreiheit.

Wer sich den 10 Geboten des Christentums unterwirft (von denen ich einige für richtig, andere für falsch oder schlecht formuliert halte), bekommt für die Aufgabe seiner Freiheit wenigstens einen ideellen und sozialen Gegenwert. Gott und die Gemeinde.
Wer sich den 10 Geboten der Korruption unterwirft, mag irgendwann feststellen, dass er seine Freiheit aufgegeben hat, ohne irgend etwas dafür zu bekommen. Das gilt nicht nur für die kleinen Mitläufer, die es als große Gnade ansehen, am Leben bleiben zu dürfen, sondern sogar für die Personen an der Spitze.
 
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"Wenn ich es nicht mache, macht es ein anderer"
"Das ist halt so!"
"Da kann man nichts machen!"
"Das wird immer so bleiben!"
"Das Leben geht weiter!"

Das sind alles keine Gründe sondern Ausreden. Wer solche Ausreden vorschiebt weiß, dass er was falsches macht und will sein Gewissen beruhigen.

Wenn ein anderer das dann macht, dann soll der sich schuldig machen. Ich tue das trotzdem nicht.
Nein, nur weil das so ist, muß ich es nicht akzeptieren.
Nein, man kann immer was machen oder es zumindest versuchen.
Das Leben geht weiter und ich meinen geraden Weg.

Man muß halt konsequent sein und dazu bereit, die Konsequenzen für sein Tun zu tragen. Das kann halt nicht jeder.
 
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Kannst du das erklären?

Zum Thema Obama:

Ich halte nicht viel von ihm. Er führt die Bush Politik fort, so wie ich es erwartet habe. Ein Beispiel:

jeder jubelt jetzt, weil die Manager von AIG ihre Boni zu 90% versteuern müssen. Es geht dabei um 165 Millionen. Es wird ein Medienspektakel veranstaltet, dass davon ablenkt was im Hintergrund abläuft und über das die Mainstream-Medien nicht berichten.

Die 165 Millionen sind dabei nur 0,1% der Summe, um die es im Hintergrund geht und die über die AIG an Obamas Wahlspender fließt. So erhält z.B. Goldman Sachs gerade mal läppische 13 Milliarden von der AIG, obwohl Goldman Sach bereits von der Regierung genug Milliardenhilfe bekommen hat.

Das dumme Volk bejubelt also eine 165 Millionen Entscheidung und bemerkt den Milliardenbetrug zu Steuerzahlerlasten gar nicht.

Ebenso bemerkt das Volk nicht, dass viele Executive Orders von Bush, der Partiot Act und die Homeland Security nicht von Obama rückgängig gemacht wurden und auch nicht werden.

Bei diesem Bericht hier kann es einem übel werden:

http://www.globalresearch.ca/index.php?context=va&aid=12793
"Preparing for Civil Unrest in America
Legislation to Establish Internment Camps on US Military Bases"

Und das in Anbetracht von immer mehr Arbeitslosen und ständig wachsenden Zeltstädten...

Edit: Noch den Link zum AIG-Thema: http://www.globalresearch.ca/index.php?context=va&aid=12784
"The Real AIG Conspiracy
by Prof. Michael Hudson

Here’s the problem with all the hoopla over the $135 million in AIG bonuses: This sum is only less than 0.1% – one thousandth – of the $183 BILLION that the U.S. Treasury gave to AIG as a "pass-through" to its counterparties. This sum, over a thousand times the magnitude of the bonuses on which public attention is conveniently being focused by Wall Street promoters, did not stay with AIG. For over six months, the public media and Congressmen have been trying to find out just where this money DID go. Bloomberg brought a lawsuit to find out. Only to be met with a wall of silence."
 
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Beverly
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Jeden Morgen, wenn ich mich fertig mache, für die Arbeit, beschleicht mich dieses seltsame Gefühl in dem ich erkenne wie angepasst ich doch bin und damit, als Rad im Gesamtgefüge, mitverantwortlich mit meinem Verhalten für diese Finanzkrise und echtes Leid in Afrika, Indien oder sonstwo z.B.
Fast klaglos stelle ich einen Antrag auf Alg und mache mich mitschuldig mit meinem Konsumverhalten als eines dieses angepasste Individuum...
Ich wurde gekauft :(

Du nimmst aber nur die Rechte wahr, die dir IMHO in jeder ethisch vertretbaren Gesellschaft "naturrechtlich" zustehen:
Als Gegenleistung für deine Arbeit ein gesichertes Leben zu führen.
Zur Gesellschaft bei zu tragen und ihre Solidarität zu erfahren.
Wenn du nicht arbeiten kannst, trotzdem versorgt zu werden.

Archäologen glauben, die Versorgung verletzter und kranker Menschen schon bei den Neandertalern nachweisen zu können. Weil da Individuen trotz schwerer Verletzungen noch jahrelang gelebt haben und sie in der einen oder anderen Form auf die Hilfe der Gemeinschaft angewiesen waren. Das ist zehntausende von Jahren her und geschah zweifellos unter extrem harten Bedingungen und einer Lebenserwartung von 40 Jahren.

Diese letztendllich uralten Rechte zu einer Gnade zu erklären, auf die man keinen Anspruch hat und für deren Inanspruchnahme man noch ein schlechtes Gewissen haben soll, zeugt IMHO nur vom liberalkapitalistischem Wohlstandstotalitarismus. Der Fehler ist nicht, dass du oder ich diese Rechte in Anspruch nehmen, sondern dass sie den Menschen in anderen Teilen der Welt nach wie vor verweigert werden. Um alle zu erpressen und selbstverständliche Dinge zu einer Gnade der Herrschenden zu machen.
 

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