Eigentlich nicht. Ich erwähnte die Özoguz, also jene Türkin, die den unseligen Satz "eine spezifisch deutsche Kultur ist, jenseits der Sprache, schlicht nicht identifizierbar." von sich gab. Das wäre an sich kein großer Aufreger, wenn er nicht von einer der höchsten Beamtinnen dieses Staates gekommen wäre, deren Aufgabe ist, die Integration von Neubürgern voranzutreiben.
Statt dessen sieht die Frau ganz offensichtlich ihre Aufgabe darin, die heimische Bevölkerung zur Aufgabe ihrer eigenen Kultur zu bewegen. Wenn auch Gaulands Kommentar dazu ein wenig grob ausfiel, so ist er doch in der Sache richtig. Die Frau ist (bzw war) fehl am Platze. Sie kann niemanden in eine Kultur integrieren, die sie selbst nicht identifizieren kann. Und deshalb ist ihre Entfernung aus dem Amt wegen erwiesener Unbrauchbarkeit notwendig, vorzugsweise in ihre angestammte Heimat. Anatolien steht hier als Platzhalter für ihre Heimat, und Entsorgung für die korrekte Verbringung dieser für den Job (und das Land) unbrauchbaren Person in ihre angestammte Heimat.
Schön, ich gebe gern zu, dass die "Leitkultur"-Debatte einen Wust an Argumenten hervorgebracht hat, die zu einem erheblichen Teil absurd sind. Aber das liegt in der Natur der Sache. Wenn Du jemanden auf's Glatteis führen willst, ist kaum etwas geeigneter als zu sagen "definiere mir mal Deine Kultur" oder "definiere Kunst". Das bedeutete aber keineswegs, dass es keine Kunst und keine Kultur gibt.
Unsere Kultur besteht nun einmal aus einer unglaublichen Menge von Details. Und ja: Auch Brot und Wurst gehören dazu. Die Summe all dieser Details und die Unterschiede dieser Details zu dem, was in anderen Kulturen üblich ist, machen die Spezifika unserer (und jeder anderen) Kultur aus.
Wie bereits gesagt, ist die Erklärung oder Definition schwierig, und ja, sie gleitet oft ins Lächerliche ab. Man muss in's Detail gehen und die Unterschiede herausarbeiten. Das kann man, aber es ist mühsam, und insgesamt würde ein solches Vorhaben Bände füllen. Außerdem würde jeder, der es versucht, umgehend als Rassist abgestempelt.
Nehmen wir nur als Beispiel den Umgang mit Frauen. Schon als Knirps kriegt der gemeine Deutsch beigebracht, dass man Mädchen nicht haut, eine Sache, die über den Begriff "Ritterlichkeit" wenigstens bis ins Mittelalter zurückzuverfolgen ist. Auch zu finden unter dem eingedeutschten Begriff Kavalier. Dieses Bild steht in krassem Gegensatz zu den Ehrbegriffen überwiegend muslimischer Einwanderer, die ihre Frauen und Mädchen durch Schläge erziehen und zur Herstellung ihrer "Ehre" auch gerne mal ermorden.
An der Stelle könnte man einwenden, dass schon der Begriff Kavalier, der ja letztlich nichts anderes ist als die eingedeutschte Variante des französischen Worts Chevalier ist, auf eine europäische Sicht hinweist, und es bei sich bei unserem Umgang mit nicht um eine spezifisch deutsche Marotte handelt. Das ist richtig, bedeutet aber keineswegs, dass es keine spezifisch deutsche Kultur gäbe, denn wir unterscheiden uns in vielen Bereichen erheblich von unseren westlichen Nachbarn. Das Ganze ist eben mehr, als die Summe seiner Teile. Und noch einmal: Wurst und Käse sind solche Teile, wenn auch nur kleine.
Eine kraftvolle Sprache, die auch mit Metaphern arbeitet, ist sehr wohl ein Bestandteil deutscher Kultur. Diese bescheuerte "political correctness" ist ein Importprodukt. Vielleicht liest Du mal die
"Hochverursachte Schutzrede" Thomas Münzers, auch ein deutsches Kulturgut.
Bitte im Zusammenhang sehen. Die Vielfalt der germanischen Stämme ist Teil deutscher Kultur. Osmanen sind es (zumindest noch) nicht.