Man hat selten so ein dummes Zeug über die Existenz der israelischen Atomwaffen geschrieben wie hier. Es ist schon klar, dass niemand einen exakten - bildlich gesprochen mathematischen - Beweis erbringen kann, dass Israel über Atomwaffen verfügt. Allerdings zeigt die Art und Weise der Kommunikation von israelischen Politikern im Kontext dieser Frage, dass das Land welche besitzt. Außerdem warum werden Israelis, die etwas Licht auf dieses "Geheimnis" werfen, so hart bestraft?
Zusätzlich stellen sich damit noch andere Fragen: welche Atomwaffen besitzt das Land? Was hat es für Trägersystem etc. pp.
Will man nämlich Aromwaffen im Gebiet des Jordan einsetzten, besteht die Gefahr, dass man selber etwas abbekommt, z.B. in Form vom radioaktiven Fall-Out. Man braucht dafür also eher sehr kleine und fortschrittliche, saubere Nuklearwaffen (Neutronenbombe). Für einen Vergeltungsschlag größere Waffen und dafür geeignete Trägersysteme. Außerdem ist zu bedenken, dass bei einem Einsatz von Nuklearwaffen andere Staaten in den Konflikt hineingezogen werden können oder Partei ergreifen.
Ich glaube kaum das Medina oder auch Mekka Ziele der israelischen Atomwaffen sind, denn ein derartiger Afront bedeutet nichts weniger als eine weltweite Eskalation aller Mosleme (die sich dann im moralischen Recht befindet dürfte) gegen eine jüdische Minderheit. Eher dürften die Staaten Ziele sein, die "gleichwertig" mit Israel sein wollen. Für Saudi-Arabien ist seine Hauptstadt Riad (inklusive Militärbasen) ein Ziel, oder der Iran mit Teheran an der Spitze. Und nichts könnte für die Existenz des israelischen Staates bedrohender sein, als ein arabisches oder muslimisches Land das mehr oder minder gleichwertig ist in der wirtschaftlichen, sozialen und politischen Entwicklung - aber vor allem in der militärischen. Der Iran oder Persien (auf dessen jahrtausendealte kulturelle Tradition die Mullahs mit Verachtung schauen) mit seinem Erdölreserven, seiner vergleichsweise gut ausgebildeten Bevölkerung und seiner erklärten Todfeindschaft gegenüber Israel erregt aus dieser Sichtweise nicht zu Unrecht die Aufmerksamkeit der Jerusalemer Regierung, deren oberste Maxime darin besteht, eine annähernd ebenbürtige Regionalmacht zu verhindern.