[MENTION=1034]Charles Dexter Ward[/MENTION]
Ich möchte keinen homophoben, national-gesinnten, einwanderungs-feindlichen Staat, der nur den Reichen dient.
Na komm, homophob und einwanderungsfeindlich sind wieder so keulenartige Begriffe, das wollen wir doch bei einem vernünftigen Diskurs lieber stecken lassen oder?
Es würde mich ja mal interessieren, wo überhaupt Homophobie oder Einwanderungsfeindlichkeit beginnt. Unter Homophobie zb versteht man ja eine gegen Homosexuelle gerichtete Aversion bzw Feindlichkeit. Mir ist nicht ersichtlich, wie man zb eine steuerliche Gleichstellung der Homoehe sofort mit einer Homophobie, sprich, einer Feindseligkeit gegenüber Homosexuellen, gleichsetzen kann. Weißt du, vma können Homosexuelle heiraten, Kinder adoptieren und auch steuerlich mit einer "Heteroehe" gleichgestellt werden. Dafür gab es halt keine Mehrheit auf dem Parteitag. Ist für mich jetzt auch eher eine weit abgeschlagene, nebensächliche Baustelle. Wieso aber nicht mal anders herum probieren? Statt den Homosexuellen da steuerlich die gleichen Privilegien zuzusprechen, einfach das Ehegattensplitting abschaffen und schon sind auch alle gleichgestellt. Dieses Herangehen wird aber keine der etablierten Parteien fordern, da man nicht nur Homosexuelle als Wählergruppe entdeckt hat, sondern auch - nennen wir es in Anlehnung an Homophobie - Homophilie sich wahlkampftechnisch positiv auswirkt. Und, nicht zu vergessen, will man ja auch andere Wähler, verheiratete Heteropaare zb, ja die soll es noch geben, nicht verprellen.
Genauso kann ich nicht verstehen, wie man Forderungen nach einer geregelten Einwanderung, nach einem Einwanderungsgesetz, sofort mit einer einwanderungsfeindlichen Haltung assoziieren kann. Du hast ja selbst erkannt, dass eine "Politik" der grenzenlos offenen Grenzen zusammen mit dem Ruf "ihr Kinderlein kommet" nur dazu führt, dass die bösen rechten Parteien weiter Zustimmung einfahren. Weiter kannst du aber auch nicht wollen, dass durch eine zügellose Einwanderung, v.a. von Menschen mit archaischen Ansichten und Wertvorstellungen, der gesellschaftliche und soziale Frieden im Land aufs Spiel gesetzt wird: No-Go-Areas, Sylvester in Köln, Problemschulen, Parallelgesellschaften, importierte religiöse und ethnische Konflikte, gerade du als Frau solltest ob der frauenverachtenden Ansichten der meisten Menschen die aktuell zu uns drängen zusätzlich besorgt sein. Wie gehst du mit diesen Gegensätzlichkeiten um?
Und, last but not least: Was verstehst du denn unter "national-gesinnt", das ist ja heute erst mal per se negativ konnotiert. Gehe ich nüchtern, unaufgeregt und sachlich an den Begriff "national" heran und arbeite mich zum "Nationalismus" vor, finde ich da zunächst nichts verwerfliches. Ganz im Gegenteil, es brachte der Menschheit sogar etwas. Also nochmal: Was (be)fürchtest du, wenn du "national-gesinnt" nennst?
Die AfD verlangt, dass die Nato die „Sicherheit“ an Europas Grenzen gewährleistet und wünscht sich gleichzeitig ein gutes Verhältnis zu Russland.
Sollen die Russen sich darüber freuen, wenn bald US - Waffen in Moskaus Vorgarten stehen ?
Da interpretierst du aber sehr viel hinein. Schau dir die Passage im AfD Programm, welches ich verlinkte, nochmals an. Eigentlich müsstest du dem doch eher positiv gegenüber stehen. Die Nato ist zum verlängerten Arm amerikanischer Interessen verkommen. Die AfD spricht von einer Reformierung der Nato, zurück zu einem reinen Verteidigungsbündnis. Hier ein kleiner Auszug aus dem Programm:
Die Nato muss so reformiert werden, und die Streitkräfte der europäischen Partnerstaaten sind so zu restrukturieren, dass sie die Sicherheit in Europa und an seiner Peripherie gewährleisten können.
Es sollen keine US Truppen an der europäischen Grenze stehen, sondern bei Bedarf jeweils Truppen des Staates, zu dem die Grenze gehört. Auf Deutschland bezogen wird auch ein Abzug aller hier stationierten US-Truppen gefordert mit Betonung auf Abzug der US-Atomwaffen. Zumindest mit letzterem solltest du dich doch gewiss auch anfreunden können?
Übrigens ist eine freundliche Haltung Russland gegenüber in der AfD-Basis noch stärker als bei den Funktionären. Auf dem Parteitag war es erst ungewiss ob nun ein Verbleib oder die Forderung nach einem Austritt aus der Nato ins Programm kommt. Ich war auch eher ein Befürworter des Austritts gewesen. Mittlerweile muss ich jedoch sagen, der Verbleib ist vorerst der bessere Weg. Der geforderte Austritt wäre mit dem Kopf durch die Wand. Gauland hielt dazu auf dem Parteitag eine kurze und sehr gute Rede, eben nicht mit dem Kopf durch die Wand sondern zuerst verbleiben und versuchen zu reformieren, versuchen einzuwirken.
http://kattascha.de/?page_id=393
Katharina Nocun macht doch einen sehr guten Eindruck.
Den macht sie mmn v.a. optisch. ^^
Abgehalfter meinte ich in Bezug auf ihre politische Tätigkeit: Die Piraten sind tot. Es ging darum, dass du dich auf Nocun beziehst, welche selbst nur ein gefaktes Programm sowie fetzen aus Länderprogrammen hatte und alles zusammen warf, während es mittlerweile doch ein richtiges - offizielles - Programm gibt. Über Nocuns Redlichkeit kann ich keine Aussage treffen ob sie zum Zeitpunkt, als sie ihren Artikel verfasste, bereits um den Fake wusste oder nicht. Ist mittlerweile auch hinfällig geworden.
Ist der Meinungswechsel zum Mindestlohn den die AfD, bzw. Frauke Petry durchlebt hat nicht am ehesten den Umfragewerten zuzuschreiben?
Nein, der Basis, glaube mir, ich war dabei. Ich habe hier im Forum schon lange vor dem letzten Parteitag geschrieben, dass in der AfD-Basis die Meinungen eher pro Mindestlohn, pro Russland contra Nato sind. Hier hat sich dann auch letztendlich die Basis durchgesetzt. Wenn es um die AfD geht, dann stehen da Doktoren und Professoren, Unternehmer und gut betuchte Personen im Fokus des "Rampenlichts". Die Partei besteht aber durchaus auch aus einfachen, ganz normalen Leuten. Dieses dämonisierte neoliberale Image hat die AfD teils zu Unrecht.
Wieso soll jemand, der nur sehr wenig verdient, im Verhältnis zu seinem Einkommen genausovielmal Steuern zahlen, wie jemand der sehr viel verdient?
Der Arme hat dann überhaupt nicht mehr genug zum leben und der Reiche muss noch weniger Steuern zahlen als jetzt schon, mir erscheint das extrem ungerecht.
Wieso sollen reiche Erben keine Erbschaftssteuer mehr zahlen?
Wir sollten in Deutschland die Steuerschlupflöcher schließen und dafür sorgen das auch große Unternehmen Steuern zahlen.
Nein. Lies doch nochmal was ich dazu geschrieben hatte. Er zahlt ja dann nicht genau so viel, sondern nur den gleichen Prozentsatz an Steuern, der Betrag ist aber geringer.
Naja, egal, das ist ja vom Tisch. Schau mal ins Programm, ab Seite 74, 11.1 und 11.2.
https://www.alternativefuer.de/wp-c...6-06-27_afd-grundsatzprogramm_web-version.pdf Auch das müsste doch für eine Linke erstmal positiv klingen oder?
https://www.youtube.com/watch?v=h1_aKmg-_3g
Hier ist eine sehr gute Folge der Anstalt zum Thema Reichtum und Steuern
Danke erstmal für deinen Beitrag. Ich schaue mir das Video noch an, versprochen. 49 Minuten ist gerade zu lang. Ich habe heute nur kurz Zeit für ein paar Beiträge gefunden. Das dürfte auch noch bis Freitag anhalten. Danach werde ich mich auch ausführlich den Beiträgen im neuen Thread zum AfD-Programm widmen. Wenn du möchtest poste dort ruhig etwas zu den Programmpunkten, wenn du diskutieren möchtest. Es würde mich freuen.
Bis dahin, einen schönen Gruß! :winken: