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Auf Wikipedia wird der Begriff "Sozialdarwinismus" so definiert:
Quelle http://de.wikipedia.org/wiki/Sozialdarwinismus
Was Sozialdarwinismus für Mensch und Gesellschaft bedeutet, zeigt dieses Zitat eines seiner Apologeten:
Ernst Haeckel 1878, zitiert nach Wikipedia
Die Herrschaft einer privilegierten Minderheit wird als die Herrschaft der bevorzugten Tüchtigen legitimiert. Alldiweil die moderne Biologie dem Sozialdarwinismus eine klare Absage erteilt:
Es überleben und vermehren sich immer nur die, die am besten überleben und sich am besten vermehren können. So sind heutige Schildkröten verglichen mit ihren Verwandten, den Dinosauriern, eigentlich nur lahme Fehlkonstruktionen. Aber sie verstanden es besser als all die agilen Dinos, zu überleben.
Dass die Evolution Selbstzweck ist, zeigt auch die Geschichte "Die Insel der Krebse". Besagte Krebse sind Roboter in der Größe von Schuhkartons, die mechanischen Krebsen ähneln. Sie werden auf einer Insel ausgesetzt und darauf programmier, in brutalster Weise übereinander herzufallen. Die angeblich überlegenen Krebs-Roboter sollen aus den Bestandteilen der im Kampf unterlegenen Roboter die nächste und noch bessere Generation schaffen. Der Erfinder erhofft sich davon, dass qua Evolution hoch flexible Kampfmaschinen entstehen, die sich als Waffe einsetzen lassen.
Heraus kommen aber keine flinken, harten und brutalen Killer, sondern träge Riesenkrebse. Weil es sich für das Überleben unter den gegebenen Umständen als das Beste erweist, möglichst groß zu werden und kleinere, flinkere und agilere Konkurrenten durch schiedere Masse platt zu machen. Ein Riesenkrebs, der einen kleinen Krebs mit einem beiläufigen Schlag mit der Schere zerstören kann, braucht aber weder schnell noch intelligent zu sein.
Auf menschliche Gesellschaften bezogen führt die Anwendung sozialdarwinistischer Prinzipien - "Wettbewerb", "Konkurrenz", "Freies Spiel der Kräfte" - schon deshalb nicht zu einer "Höherentwicklung" (egal wie man das definiert), weil es darum bei der Evolution nicht geht. Es geht darum, zu überleben, Ressourcen an sich zu ziehen und sich zu reproduzieren. Individuen und Kollektive, die diesen Kriterien gerecht werden, bestehen weiter. Auch wenn sie nach allen anderen Maßstäben ein Graus und ein Rückschritt sind!
So kommt es für politische, weltanschauliche oder ökonomische Einheiten im "freien Spiel der Kräfte" nur darauf an, möglichst groß zu werden. Ab einer gewissen Größe kann eine Kirche oder ein Konzern schlicht qua dem Gewicht des eigenen Apparates nicht mehr pleite gehen! Die katholische Kirche macht es vor, viele andere machen es nach. Wobei Konzerne einen gewissen Erfolg dabei haben mögen, alldiweil sich Parteien als prekäre Fehlschläge erweisen. Weil es sich nicht schaffen, groß genug zu werden und weil sie leichter zu zerstören sind als etwa die Kirche.
Aber wie bei "Die Insel der Krebse" führt die soziale Evolution nicht zu Fortschritt sondern zu Rückschritt: wer klein und flexibel ist, wird von den Großen und Trägen platt gemacht! So wie auf der Insel zum Schluss nur noch einige Riesenkrebse träge vor sich hindämmerten, können in der menschlichen Gesellschaft zum Schluss nur noch einige Mega-Einheiten - big business, big government, big religion - träge vor sich hin dämmern. Man bildet schön Monopole und Oligopole, führt gegeneinander Schaukämpfe und ist sich darin einig, innovative Konkurrenz im Keim zu ersticken.
Die Säugetiere erhielten erst ihre Chance, als ein Meteor vor 65 Millionen Jahren die Dinosaurier auslöschte. Mit einer menschlichen Gesellschaft, die sich dem Sozialdarwinismus verschrieben hat, mag es ähnlich sein. Die dabei entstandenen großen und trägen Einheiten - die mehr dem groß&doof-Klischee der Dinosaurier entsprechen als diese selbst - mögen so lange weiter machen, bis der nächste Meteor sie auslöscht.
So wird Sozialdarwinismus sogar dann und erst recht dann zu einem Fluch, wenn er mehr ist als ein Hirngespinst. Weil in der Ellenbogengesellschaft es irgendwann nur noch Ellenbogen gibt und weder Hirne, die etwas ausdenken, noch Hände, die etwas bauen. Und die mit den größten Ellenbogen zum bösen Schluss die mit den kleineren Ellenbogen platt machen.
Erfolgreiche menschliche Gesellschaften zeichnen sich dadurch aus, Sozialdarwinismus nicht erst zu zu lassen sondern zu überwinden.
Eine andere Sicht von "Entwicklung" bei zu behalten oder zu schaffen. Dazu steht auf Wikipedia:
Letztendlich ist der Sozialdarwinismus aus Sicht so ziemlich aller Weltanschauungen ein verhängnisvolles Missverständnis. Der Artikel auf Wikipedia nennt deutsche Konservative, die aus religiösen Gründen den Sozialdarwinismus ablehnen, und neben den Anarchisten (Kropotkin) die Sozialisten als Gegner dieser Theorie.
Aber selbst die Liaison "Rechtsextreme & Sozialdarwinismus" ist nur dann haltbar, wenn die Rechten an ihrem eisernen Willen zur Erfolglosigkeit und dem Dasein als geistig-moralischer Bodensatz festhalten. Rechte Projekte, die nach sozialdarwinistischen Prämissen vorgingen, scheiterten über kurz oder lang auf klägliche Weise. Rechte Politiker und Bewegungen, die außer "Kampf ums Dasein" nicht viel zu bieten haben, erweisen sich als noch schlimmere Chaoten als die Linken und Liberalen. Der Rechte Berlusconi ist dann selbst für einen anderen Rechten nur ein Verbrecher. Die libanesischen Phalangisten und die israelischen Nationalfundamentalisten gehören als "Rechte" im Nahen Osten zu den allerschlimmsten Chaoten.
Wie war das noch mit "Zucht und Ordnung", Kameraden? Weiße Inzucht und gewalttätige Unordnung sind das Ergebnis rechten Sozialdarwinismus.
Auch Liberalismus & Sozialdarwinismus passt nicht. Es ist eher die Quelle nicht enden wollender Missverständnisse. Weil eine Weichspül-Version des Sozialdarwinismus als "liberal" oder "neoliberal" bezeichnet wird. Liberale Sozialdarwinisten mögen keine Rassisten oder Schwulenhasser sein wie ihre rechten Kollegen. Aber es sind trotzdem Sozialdarwinisten und als solche Apologeten eines Systems, was nur begrenzt oder gar nicht mit "Freiheit" vereinbar ist. Weil sich Freiheit nun einmal nicht in totaler Unsicherheit realisieren lässt.
Die Herleitung von Ordnung durch die Aufklärung, auf die sich meines Wissens Liberale gern berufen, steht IMHO im Gegensatz zum Sozialdarwinismus. Bei den Theorien der Aufklärung wird der Logik von Hobbes zufolge der "Naturzustand" als das totale Chaos gesehen, wo zwar alle frei sind, aber keiner ist seines Lebens sicher. Der Naturzustand ist eben nicht der Ort, wo sich soziale Evolution abspielt, sondern ein Zustand, dem die Menschen entfliehen, um sich der Ordnung zu unterwerfen. Wo sie Freiheit gegen Sicherheit eintauschen. Kants Schrift "Zum ewigen Frieden" zufolge sollen das auch die Staaten machen, um sich nicht länger in Kriegen zu zerfleischen. "Liberalismus ist Freiheit in Gebundenheit" meinte ein Liberaler zu mir. Dann kann es kein "Kampf ums Dasein" sein.
Sozialdarwinismus ist eine biologistisch determinierte,[1] in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts sehr populäre Theorierichtung, welche die Evolutionstheorie nach Charles Darwin auf menschliche Gesellschaften anwendet und deren Entwicklung als Folge natürlicher Selektion beim „Kampf ums Dasein“ auffasst. Gewöhnlich wird von Sozialdarwinisten damit eine Höherentwicklung zu einer wertvolleren Lebensform verbunden,(...). Dabei kann zwischen sozialdarwinistischen Ansätzen danach unterschieden werden, ob sie sich auf individuellen oder kollektiven Wettbewerb beziehen. Konventionelle Ansätze des Sozialdarwinismus werden mit politischem Konservatismus, Laissez-Faire, Imperialismus und Rassismus verbunden. Sozialdarwinismus gab es grundsätzlich in allen politischen Lagern; und erlangte teilweise großen Einfluss. (...) Verschiedene, aber nicht alle Sozialdarwinisten befürworteten eugenische Maßnahmen,[2] also die Anwendung humangenetischer Erkenntnisse auf Bevölkerungs- und Gesundheitspolitik mit dem Ziel, den Anteil positiv bewerteter Erbanlagen zu vergrößern und negativ bewerteter Erbanlagen zu verringern. In Verbindung mit der wissenschaftlich diskreditierten Theorie menschlicher Rassen bildete der Sozialdarwinismus einen Grundpfeiler der Ideologie des Nationalsozialismus und seiner „Lebensraum“-Doktrin. Aufgrund der propagierten Ungleichheit und der beispielsweise hieraus resultierenden Betonung des Rechts des Stärkeren ist der Sozialdarwinismus heute ein Wesensmerkmal des Rechtsextremismus. Der Kern rechtsextremer Ideologie artikuliert sich in der „Ideologie der Ungleichheit“, aus der ethnische, geistige und körperliche Unterschiede zum Kriterium für die Zuweisung eines minderen Rechts- und Wertestatus für bestimmte Individuen und Gruppen hergeleitet werden.
(...)
Der Historiker Richard Hofstadter (...) stellte den Sozialdarwinismus von H. Spencer und William Graham Sumner als willkommene theoretische Grundlage des Laissez-faire Kapitalismus dar
(...)
Während der individualistische Sozialdarwinismus (...) vorwiegend in einem Laissez-faire Kapitalismus Ausdruck fand, gab es auch kollektive Sozialdarwinismen, die den Kampf zwischen Rassen und Völkern als Grundlage des evolutionären Fortschritts ansahen
(...)
Laut R. Hofstadter soll das darwinistisches Denken auch auf das Denken der frühen orthodoxen Marxisten Einfluss gehabt haben; so hätte sich K. Marx gegenüber F. Engels auf Darwins Origin of Species als Basis für den Klassenkampf berufen. Auch Sozialisten wie Keir Hardie vertraten darwinistische Positionen. Auch gab es sozialistische Sozialdarwinisten wie Jack London und andere
(...)
Liest man die Originalbriefe, begrüßen sowohl Marx als auch Engels als positiven Nebeneffekt an Darwins Werk die Zerstörung der Teleologie.
Quelle http://de.wikipedia.org/wiki/Sozialdarwinismus
Was Sozialdarwinismus für Mensch und Gesellschaft bedeutet, zeigt dieses Zitat eines seiner Apologeten:
Der grausame und schonungslose ‚Kampf ums Dasein‘, der überall in der lebendigen Natur wüte und naturgemäß wüten muß, diese unaufhörliche und unerbittliche Konkurrenz alles Lebendigen ist eine unleugbare Tatsache; nur die auserlesene Minderzahl der bevorzugten Tüchtigen ist imstande, diese Konkurrenz glücklich zu bestehen, während die große Mehrzahl der Konkurrenten notwendig elend verderben muß. Man kann diese Tatsache tief beklagen, aber man kann sie weder wegleugnen noch ändern. Alle sind berufen, aber nur wenige sind auserwählt.[
Ernst Haeckel 1878, zitiert nach Wikipedia
Die Herrschaft einer privilegierten Minderheit wird als die Herrschaft der bevorzugten Tüchtigen legitimiert. Alldiweil die moderne Biologie dem Sozialdarwinismus eine klare Absage erteilt:
In der Biologie hat sich die Ansicht durchgesetzt, dass evolutionäre Vorgänge nicht von einer Höherentwicklung begleitet werden, ja dass eine objektive Einteilung der Lebensformen in höhere und niedrigere Gruppen grundsätzlich unmöglich ist.[
Es überleben und vermehren sich immer nur die, die am besten überleben und sich am besten vermehren können. So sind heutige Schildkröten verglichen mit ihren Verwandten, den Dinosauriern, eigentlich nur lahme Fehlkonstruktionen. Aber sie verstanden es besser als all die agilen Dinos, zu überleben.
Dass die Evolution Selbstzweck ist, zeigt auch die Geschichte "Die Insel der Krebse". Besagte Krebse sind Roboter in der Größe von Schuhkartons, die mechanischen Krebsen ähneln. Sie werden auf einer Insel ausgesetzt und darauf programmier, in brutalster Weise übereinander herzufallen. Die angeblich überlegenen Krebs-Roboter sollen aus den Bestandteilen der im Kampf unterlegenen Roboter die nächste und noch bessere Generation schaffen. Der Erfinder erhofft sich davon, dass qua Evolution hoch flexible Kampfmaschinen entstehen, die sich als Waffe einsetzen lassen.
Heraus kommen aber keine flinken, harten und brutalen Killer, sondern träge Riesenkrebse. Weil es sich für das Überleben unter den gegebenen Umständen als das Beste erweist, möglichst groß zu werden und kleinere, flinkere und agilere Konkurrenten durch schiedere Masse platt zu machen. Ein Riesenkrebs, der einen kleinen Krebs mit einem beiläufigen Schlag mit der Schere zerstören kann, braucht aber weder schnell noch intelligent zu sein.
Auf menschliche Gesellschaften bezogen führt die Anwendung sozialdarwinistischer Prinzipien - "Wettbewerb", "Konkurrenz", "Freies Spiel der Kräfte" - schon deshalb nicht zu einer "Höherentwicklung" (egal wie man das definiert), weil es darum bei der Evolution nicht geht. Es geht darum, zu überleben, Ressourcen an sich zu ziehen und sich zu reproduzieren. Individuen und Kollektive, die diesen Kriterien gerecht werden, bestehen weiter. Auch wenn sie nach allen anderen Maßstäben ein Graus und ein Rückschritt sind!
So kommt es für politische, weltanschauliche oder ökonomische Einheiten im "freien Spiel der Kräfte" nur darauf an, möglichst groß zu werden. Ab einer gewissen Größe kann eine Kirche oder ein Konzern schlicht qua dem Gewicht des eigenen Apparates nicht mehr pleite gehen! Die katholische Kirche macht es vor, viele andere machen es nach. Wobei Konzerne einen gewissen Erfolg dabei haben mögen, alldiweil sich Parteien als prekäre Fehlschläge erweisen. Weil es sich nicht schaffen, groß genug zu werden und weil sie leichter zu zerstören sind als etwa die Kirche.
Aber wie bei "Die Insel der Krebse" führt die soziale Evolution nicht zu Fortschritt sondern zu Rückschritt: wer klein und flexibel ist, wird von den Großen und Trägen platt gemacht! So wie auf der Insel zum Schluss nur noch einige Riesenkrebse träge vor sich hindämmerten, können in der menschlichen Gesellschaft zum Schluss nur noch einige Mega-Einheiten - big business, big government, big religion - träge vor sich hin dämmern. Man bildet schön Monopole und Oligopole, führt gegeneinander Schaukämpfe und ist sich darin einig, innovative Konkurrenz im Keim zu ersticken.
Die Säugetiere erhielten erst ihre Chance, als ein Meteor vor 65 Millionen Jahren die Dinosaurier auslöschte. Mit einer menschlichen Gesellschaft, die sich dem Sozialdarwinismus verschrieben hat, mag es ähnlich sein. Die dabei entstandenen großen und trägen Einheiten - die mehr dem groß&doof-Klischee der Dinosaurier entsprechen als diese selbst - mögen so lange weiter machen, bis der nächste Meteor sie auslöscht.
So wird Sozialdarwinismus sogar dann und erst recht dann zu einem Fluch, wenn er mehr ist als ein Hirngespinst. Weil in der Ellenbogengesellschaft es irgendwann nur noch Ellenbogen gibt und weder Hirne, die etwas ausdenken, noch Hände, die etwas bauen. Und die mit den größten Ellenbogen zum bösen Schluss die mit den kleineren Ellenbogen platt machen.
Erfolgreiche menschliche Gesellschaften zeichnen sich dadurch aus, Sozialdarwinismus nicht erst zu zu lassen sondern zu überwinden.
Eine andere Sicht von "Entwicklung" bei zu behalten oder zu schaffen. Dazu steht auf Wikipedia:
Anhänger des Sozialdarwinismus geben dem Begriff des Survival of the Fittest in der Regel eine Umdeutung, die durch den biologischen Zusammenhang, in den Darwin ihn stellte, nicht gedeckt ist. Laut Darwin war nicht das Überleben an sich, sondern die Zeugung möglichst vieler überlebens- und fortpflanzungsfähiger Nachkommen Grundlage biologischen Erfolges.[131] Dazu zeigt sich, dass sowohl die von Sozialdarwinisten abgelehnte genetische Vielfalt als auch die Existenz altruistischer Verhaltensweisen in der Natur weit verbreitet sind und sich meist positiv auf die evolutionäre Fitness einer Art auswirken. Ein früher Kritiker herkömmlicher sozialdarwinistischer Theorien auf der Grundlage einer Theorie der Kooperation war der Anarchist und Geograph Pjotr Alexejewitsch Kropotkin mit seinem 1902 erstmals erschienen Buch Gegenseitige Hilfe in der Tier- und Menschenwelt. Eine aktuelle Theorie der symbiotischen Evolution vertritt Lynn Margulis.
Letztendlich ist der Sozialdarwinismus aus Sicht so ziemlich aller Weltanschauungen ein verhängnisvolles Missverständnis. Der Artikel auf Wikipedia nennt deutsche Konservative, die aus religiösen Gründen den Sozialdarwinismus ablehnen, und neben den Anarchisten (Kropotkin) die Sozialisten als Gegner dieser Theorie.
Aber selbst die Liaison "Rechtsextreme & Sozialdarwinismus" ist nur dann haltbar, wenn die Rechten an ihrem eisernen Willen zur Erfolglosigkeit und dem Dasein als geistig-moralischer Bodensatz festhalten. Rechte Projekte, die nach sozialdarwinistischen Prämissen vorgingen, scheiterten über kurz oder lang auf klägliche Weise. Rechte Politiker und Bewegungen, die außer "Kampf ums Dasein" nicht viel zu bieten haben, erweisen sich als noch schlimmere Chaoten als die Linken und Liberalen. Der Rechte Berlusconi ist dann selbst für einen anderen Rechten nur ein Verbrecher. Die libanesischen Phalangisten und die israelischen Nationalfundamentalisten gehören als "Rechte" im Nahen Osten zu den allerschlimmsten Chaoten.
Wie war das noch mit "Zucht und Ordnung", Kameraden? Weiße Inzucht und gewalttätige Unordnung sind das Ergebnis rechten Sozialdarwinismus.
Auch Liberalismus & Sozialdarwinismus passt nicht. Es ist eher die Quelle nicht enden wollender Missverständnisse. Weil eine Weichspül-Version des Sozialdarwinismus als "liberal" oder "neoliberal" bezeichnet wird. Liberale Sozialdarwinisten mögen keine Rassisten oder Schwulenhasser sein wie ihre rechten Kollegen. Aber es sind trotzdem Sozialdarwinisten und als solche Apologeten eines Systems, was nur begrenzt oder gar nicht mit "Freiheit" vereinbar ist. Weil sich Freiheit nun einmal nicht in totaler Unsicherheit realisieren lässt.
Die Herleitung von Ordnung durch die Aufklärung, auf die sich meines Wissens Liberale gern berufen, steht IMHO im Gegensatz zum Sozialdarwinismus. Bei den Theorien der Aufklärung wird der Logik von Hobbes zufolge der "Naturzustand" als das totale Chaos gesehen, wo zwar alle frei sind, aber keiner ist seines Lebens sicher. Der Naturzustand ist eben nicht der Ort, wo sich soziale Evolution abspielt, sondern ein Zustand, dem die Menschen entfliehen, um sich der Ordnung zu unterwerfen. Wo sie Freiheit gegen Sicherheit eintauschen. Kants Schrift "Zum ewigen Frieden" zufolge sollen das auch die Staaten machen, um sich nicht länger in Kriegen zu zerfleischen. "Liberalismus ist Freiheit in Gebundenheit" meinte ein Liberaler zu mir. Dann kann es kein "Kampf ums Dasein" sein.
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