Die Reaktion von Betroffenen der Flutkatastrophe lassen für mich auch erkennen, dass viele unserer Mitbürger, von einer atemberaubenden 'Lässigkeit' befallen sind. Es wurde im TV - und wahrscheinlich auch im Radio - vor dieser Regenflut, hingewiesen und gewarnt.
Als Bewohner an einem Vorfluter - welcher ich nicht bin - wäre es für 'nen ollen Sack wie mich, selbstverständlich gewesen, daraufhin den Status meiner Hütte und möglicher Gefahren durch Hochwasser zu überprüfen.
Man hatte ausreichend Zeit, zwischen den TV-Wetterberichten und des Ereignisses (welches in der Nacht kam) zu agieren. Viele Autofahrer hätten unnütze Fahrten nicht angetreten oder verschoben, man hätte zumindest seine Papiere oder andere wichtige Dinge, in höhere Etagen gebracht .. es gäbe da viele Möglichkeiten, sich auf ein Ereignis vorzubereiten.
Der Glaube: 'es wird uns (mich) schon nicht treffen', ist kein evolutionäres Konzept, welches selbst in einer Industriegesellschaft, noch immer Gültigkeit hat. Dies ist keine Schelte an die Adresse der Betroffenen, sondern das Staunen, mit welcher Leichtfertigkeit man heute zu denken und zu handeln pflegt.
Dieses gleiche Desinteressiert sein spiegelt sich auch in der Politik wider. Betroffenheit wird genutzt für Parteiinteressen, Versprechen wie vom Marktplatz, mit der Gewissheit, dass man im TV gesendet wird. Im Radio heute morgen ein Interview mit einem Ing. bzgl der Entsendung von Baustatikern in die hochbetroffenen Regionen der Katastrophe. Schließlich muss entschieden werden, ob Eigentümer in ihre Häuser gehen können, oder ob Brücken noch verwendungsfähig oder nicht sind, usw.
Nur diese Realität ist wichtig, nicht die Zusagen von Politikern oder ob P. Amthor mit einem Neonazi spielen gegangen ist. Es ist wichtig, warum an der Ahr sich ein solches Desaster entwickeln konnte und ob die Behandlung von Forsten, dazu beigetragen hat.
Ich hoffe doch sehr, dass man jetzt unterhalb des Steinbachdammes, eine 'richtige' Staumauer erstellt und mit mehr als einem Erddamm versucht, die Natur zu bändigen. Ist erstaunlich - wie ich einem Foto entnahm - dass man an den Endpunkten des Dammes so viel Großbewuchs zugelassen hat, schließlich haben Wurzel das Bestreben, sich dem Wasser zu 'nähern' und sich nicht von 'Boden' aufhalten zu lassen.
Dass der Grundablauf 'verstopft' oder überwachsen war, schlägt tatsächlich dem Fass den Boden aus. Hier muss dem Betreiber mal klipp und klar 'erzählt werden, wofür man einen solchen Grundablass benötigt.
Der Talsperre scheint mir übrigens auch ein sog. spilway (Notüberlauf) zu fehlen. Das ist eine 'Wasserrutschbahn' ca. 1 oder 2 Meter unterhalb der Dammkrone, wo diese in den 'Naturfels' übergeht, welche ohne Absperrschieber oder ähnliche Einbauten, welche zu warten sind, auskommt. U.U. solle man auch die Luftseite des Dammes pflastern, asphaltieren o.ä. weil - wie man sehen kann - ein Damm auch 'von hinten' undicht werden kann.
PS. wie man auch an der Hamburger Flutkatastophe sehen konnte, wo Bäume, welche man auf der Luftseite eines Deiches, gepflanzt hatte, vom Sturm herausgerissen, die Tore waren, durch welches der 'Blanke Hans' schlüpfen konnte, um den Deich zu brechen.
Auf jeden Fall ist dieser Vorgang nicht normal.
