Die politischen Konfliktlinien spiegeln zum einen die gesellschaftlichen Gegensätze und die Parteienkonflikte wider. Hinzu kommt der Gegensatz zwischen Bedürfnissen der Lagunenorte und denen des Festlands. Umwelt- und Finanzpolitik stehen zunehmend auf der lokalen Ebene im Vordergrund. Die notwendigen Erhaltungs- und Renovierungsmaßnahmen, vor allem aber der Hochwasserschutz, der allein rund 650 Millionen Euro verschlingt, drohen die Stadt vor dem Hintergrund der Weltwirtschaftskrise an den Rand der Zahlungsunfähigkeit zu bringen.
Der Hochwasserschutz wird auch nicht geringer, sondern die Probleme werden zunehemen. Wer einfach davon ausgeht, das die Wirtschaft gleichbleibend gut läuft ist nichts anderes als naiv! Wer schon bei letzte Krise starken Schnupfen hatte, den steht eben in anbetracht steigender Meeresspiegel bald das Wasser bis zum Hals. Was in einem Zeitraum von vielleicht 10 Jahren noch wirtschaftlich tragbar ist, muß es danach nicht mehr sein. Sich dann hinzustellen, wir brauchen kein Italien und kein Europa und stecken das Geld selbst ein, der kann moralisch nach 10 Jahren nicht selbst die Hand aufhalten. Und jeder um Venedig weiß, die Uhr tickt. Es ist nicht die Frage ob es passiert, sondern lediglich wann!