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"Grüße von Lenin, Rhodan und Nasser" - wie würdet ihr euch bei einem Putsch verhalten
Stellt euch einmal folgendes Szenario vor:
Die Bundeswehr soll privatisert werden. Nur wollen sich die Zeit- und Berufssoldaten nicht damit abfinden, von Dienern und Dienerinnen des "Vaterlandes" zu Angestellten einer "Security" zu werden und sie lassen die Panzer durch das Regierungsviertel rollen. Die gesellschaftlichen Kräfte, die noch vor zwanzig Jahren mit Streiks und Demonstrationen einen solchen Putsch verhindert hätten, sind heute teils geschwächt, teils korrumpiert und z. T. träumen sie selbst vom Umsturz.
Deshalb hat der Putsch Erfolg, die Bundesregierung wird abgesetzt und die Abgeordneten des Bundestages werden nach Hause geschickt. Die Soldaten, die eigentlich nur ihre Arbeitsplätze im Staatsdienst retten wollten, sind über den Erfolg ihrer Aktion selbst am meisten erstaunt.
Sie wissen allerdings aus unzähligen schlechten Beispielen, wohin Militärdiktaturen führen: from bad to worse ! Leute in ihren eigenen Reihen, die so eine Diktatur errichten wollen, landen vielleicht sogar in der Arrestzelle, bis sich alles beruhigt hat. Trotzdem sind da nun einige Hanseln in Uniform die akute Regierung. Sie wissen nicht recht, wie es weiter gehen soll, und da kommt ihr ins Spiel.
Die "provisorische Regierung" braucht nämlich eure Hilfe!
Sie bietet euch vielleicht nicht einmal groß Macht und Geld - weil das nur die korrupte Charaktere anlockt - aber existenzielle Sicherheit und eine Aufgabe, die euren Fähigkeiten entspricht. Wer dazu qualifiziert ist, sich das zutraut und auch "in den Sumpf" steigen will, kann als Politikberater/in, Minister oder Administrator im Umfeld der neuen Regierung wirken. Wem die neue Regierung so suspekt ist, wie die Alte, der kann "unpolitisch vor Ort" wirken, vielleicht endlich den Beruf ausüben, den er oder sie immer anstrebte.
Die neue Regierung mag von euch nicht einmal Lobhudeleien erwarten, denn auch damit hat man schlechte Erfahrungen gemacht. Die Fähnchenschwenker und "Heil"-Rufer waren stets die größten Opportunisten und Wendehälse. In erster Linie kommt es darauf an, dass ihr das tut, was ihr als eure Aufgabe ansieht bzw. von dem ihr meint, dass es dringen notwendig ist.
Wie würdet ihr euch verhalten?
Es gibt da eine Menge Pro's und Contra:
Contra:
Die Regierung ist durch einen Putsch von Soldaten entstanden und die sind nicht dafür bekannt, besonders helle zu sein (von Ausnahmen abgesehen).
Die Putschisten haben durch ihr rechtswidriges Agieren die Rechtsordnung und den Rechtsstaat zerstört und den Weg zu schierer Willkürherrschaft geebnet.
"Der Weg zur Hölle ist mit guten Vorsätzen gepflastert." So ziemlich alle Umstürzler haben den Menschen das Blaue vom Himmel versprochen und hinterher dafür gesorgt, dass sie sich "vor der Sonne fürchteten" (die Wote eines irakischen Freundes über Saddam Hussen).
Pro
Das weggeputsche System war nur noch eine Oligarchie, keine Demokratie mehr. Man kann auch argumentieren, dass die Soldaten mit der Beseitigung eines zur Oligarchie verkommenen Systems nur ihre Pflicht als Staatsbürger und gute Demokraten getan haben.
Hätten nicht ein paar frustrierte Soldaten geputscht, hätten die Herrschenden früzher oder später von oben den Übergang zur offenen und brutalen Diktatur vollzogen. "Ein deutscher Pinochet", nannte das ein User in einem anderen Forum.
Das Argument mit den schlechten Erfahrungen aus gewesenen Tyranneien kann man auch so sehen, dass man aus Erfahrungen lernt.
Daraus ergeben sich folgende Möglichkeiten:
1. Das Land verlassen oder gegen die Umstürzler kämpfen, weil eine Militärdiktatur in Deutschland nichts zu suchen hat.
2. Abseits stehen, weil die neue Regierung einem ebenso egal ist wie die alte es schon war.
3. Wenn die neue Regierung einem einen "unpolitische" Wirkkreis gibt, den es vorher nicht gab, nimmt man das an. Aber man verweigert sich einer Beteiligung an der Ausübung der Macht in der neuen Ordnung, weil das mehr oder weniger korrupt ist.
4. Man versucht, die neue Ordnung so zu gestalten, dass sie besser als die alte wird. Egal ob das über ein Amt geschieht oder durch ein Wirken in den Medien und den Wissenschaften.
5. Nicht zu vergessen: man mag den Umsturz für Müll und die Bundeswehrsoldaten für Deppen halten, such aber daraus seinen Vorteil zu gewinnen. Sei es durch Mitmachen oder Bekämpfen oder ins Exil gehen oder alles nacheinander. Weil nicht nur Idealisten von der "alten Ordnung" frustriert sein mögen, sondern auch Karrieristen, die nicht an die Futtertröge gelassen werden.
Stellt euch einmal folgendes Szenario vor:
Die Bundeswehr soll privatisert werden. Nur wollen sich die Zeit- und Berufssoldaten nicht damit abfinden, von Dienern und Dienerinnen des "Vaterlandes" zu Angestellten einer "Security" zu werden und sie lassen die Panzer durch das Regierungsviertel rollen. Die gesellschaftlichen Kräfte, die noch vor zwanzig Jahren mit Streiks und Demonstrationen einen solchen Putsch verhindert hätten, sind heute teils geschwächt, teils korrumpiert und z. T. träumen sie selbst vom Umsturz.
Deshalb hat der Putsch Erfolg, die Bundesregierung wird abgesetzt und die Abgeordneten des Bundestages werden nach Hause geschickt. Die Soldaten, die eigentlich nur ihre Arbeitsplätze im Staatsdienst retten wollten, sind über den Erfolg ihrer Aktion selbst am meisten erstaunt.
Sie wissen allerdings aus unzähligen schlechten Beispielen, wohin Militärdiktaturen führen: from bad to worse ! Leute in ihren eigenen Reihen, die so eine Diktatur errichten wollen, landen vielleicht sogar in der Arrestzelle, bis sich alles beruhigt hat. Trotzdem sind da nun einige Hanseln in Uniform die akute Regierung. Sie wissen nicht recht, wie es weiter gehen soll, und da kommt ihr ins Spiel.
Die "provisorische Regierung" braucht nämlich eure Hilfe!
Sie bietet euch vielleicht nicht einmal groß Macht und Geld - weil das nur die korrupte Charaktere anlockt - aber existenzielle Sicherheit und eine Aufgabe, die euren Fähigkeiten entspricht. Wer dazu qualifiziert ist, sich das zutraut und auch "in den Sumpf" steigen will, kann als Politikberater/in, Minister oder Administrator im Umfeld der neuen Regierung wirken. Wem die neue Regierung so suspekt ist, wie die Alte, der kann "unpolitisch vor Ort" wirken, vielleicht endlich den Beruf ausüben, den er oder sie immer anstrebte.
Die neue Regierung mag von euch nicht einmal Lobhudeleien erwarten, denn auch damit hat man schlechte Erfahrungen gemacht. Die Fähnchenschwenker und "Heil"-Rufer waren stets die größten Opportunisten und Wendehälse. In erster Linie kommt es darauf an, dass ihr das tut, was ihr als eure Aufgabe ansieht bzw. von dem ihr meint, dass es dringen notwendig ist.
Wie würdet ihr euch verhalten?
Es gibt da eine Menge Pro's und Contra:
Contra:
Die Regierung ist durch einen Putsch von Soldaten entstanden und die sind nicht dafür bekannt, besonders helle zu sein (von Ausnahmen abgesehen).
Die Putschisten haben durch ihr rechtswidriges Agieren die Rechtsordnung und den Rechtsstaat zerstört und den Weg zu schierer Willkürherrschaft geebnet.
"Der Weg zur Hölle ist mit guten Vorsätzen gepflastert." So ziemlich alle Umstürzler haben den Menschen das Blaue vom Himmel versprochen und hinterher dafür gesorgt, dass sie sich "vor der Sonne fürchteten" (die Wote eines irakischen Freundes über Saddam Hussen).
Pro
Das weggeputsche System war nur noch eine Oligarchie, keine Demokratie mehr. Man kann auch argumentieren, dass die Soldaten mit der Beseitigung eines zur Oligarchie verkommenen Systems nur ihre Pflicht als Staatsbürger und gute Demokraten getan haben.
Hätten nicht ein paar frustrierte Soldaten geputscht, hätten die Herrschenden früzher oder später von oben den Übergang zur offenen und brutalen Diktatur vollzogen. "Ein deutscher Pinochet", nannte das ein User in einem anderen Forum.
Das Argument mit den schlechten Erfahrungen aus gewesenen Tyranneien kann man auch so sehen, dass man aus Erfahrungen lernt.
Daraus ergeben sich folgende Möglichkeiten:
1. Das Land verlassen oder gegen die Umstürzler kämpfen, weil eine Militärdiktatur in Deutschland nichts zu suchen hat.
2. Abseits stehen, weil die neue Regierung einem ebenso egal ist wie die alte es schon war.
3. Wenn die neue Regierung einem einen "unpolitische" Wirkkreis gibt, den es vorher nicht gab, nimmt man das an. Aber man verweigert sich einer Beteiligung an der Ausübung der Macht in der neuen Ordnung, weil das mehr oder weniger korrupt ist.
4. Man versucht, die neue Ordnung so zu gestalten, dass sie besser als die alte wird. Egal ob das über ein Amt geschieht oder durch ein Wirken in den Medien und den Wissenschaften.
5. Nicht zu vergessen: man mag den Umsturz für Müll und die Bundeswehrsoldaten für Deppen halten, such aber daraus seinen Vorteil zu gewinnen. Sei es durch Mitmachen oder Bekämpfen oder ins Exil gehen oder alles nacheinander. Weil nicht nur Idealisten von der "alten Ordnung" frustriert sein mögen, sondern auch Karrieristen, die nicht an die Futtertröge gelassen werden.
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