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Die Frage dieses Jahrhunderts.
Eines der Kernthemen dieses Jahrhunderts ist: "Der Umgang
mit dem Internet - die neue Internetgesellschaft + Datensicherheit".
Seit fast 20 Jahren hat sich ein gigantischer Umbruch in der Gesellschaft
vollzogen - ökonomisch und soziologisch. Sogar das Freizeit- und
Kommunikationsverhalten hat sich vollkommen gewandelt.
Und genau in diesem Umfeld wollen wir ja die Herausforderung
annehmen, diese Umbrüche in eine bestmögliche Zukunft zu überführen.
Einerseits sind da die "Überwacher", die aus Unverständnis und Angst alle
möglichen Alibi-Vorkommnisse (Terrorabwehr, Pornografie usw.)
heranziehen, um das Internet zu überwachen und in den Griff zu
bekommen (Vorratsdatenspeicherung, Abmahnwahn, ... ).
Andererseits sind da die vielen neuen Firmen, die tolle Services
bereitstellen (Suchmaschinen, Soziale Portale, ...), die aber auch ihre
Werbung immer zielgenauer gestalten. Dazu ermitteln sie von jedem
User möglichst genaue und viele Daten - auf nahezu jeder Internetseite.
Dieses Datensammeln zur Werbeoptimierung hört sich so harmlos an,
birgt aber ein gewaltiges Potenzial an Gefahr - bis hin zur Gefährung
unserer demokratischen Kultur.
Warum?
Weil sich durch die gewaltigen Datenmengen - systematisch via Internet
individuell erfaßt - gigantische Auswertungsmöglichkeiten ergeben.
Denn wenn Dein zukünftiger Arbeitgeber weiß, welche poilitschen Einstellungen
Du hast, welche Krankheiten Dich die letzten zehn Jahre begleiteten, welche
Ratenverträge Du abgeschlossen hast und wie Du Deine Freizeit verbringst,
was glaubst Du, was er daraus machen könnte? Oder Dein Nachbar? Dein
Gegenkandidat im Gemeinderat? Dein Gegner in Deinem letzten Gerichtsprozess?
"Wie soll das gehen"
fragst Du jetzt ungläubig. "Das ist doch absurd!"
Ich zitiere mal aus eine Blog von Yvonne Hofstetter, Geschäftsführerin
der Teramark Technologies GmbH (KI-Systeme):
Natürlich setzen Facebook, Google und Apple solche Analysesoftware
(Big-Data-Analyse, Datenfusionssysteme) ein:
Frau Hofstetter beschreibt, warum nur wenige Menschen
den Mechanismus und die Konsequenz von "Big-Data-Algorithmen"
nachvollziehen können:
Wir können zur Zeit nicht so viel tun, um uns selbst zu schützen:
Wer selber alles von Fr. Hofstetter lesen will, der klicke hier.l
Ergänzend sage ich: Mit "nicht-kooperativ erhobenen Daten" meint
Fr. Hofstetter das "individuelle Fingerprinting im Web": Auch wenn der
Surfer alle Cookies ausschaltet, so wird er dennoch - ziemlich genau und
individuell - getrackt. Seine Daten werden also mit Zuordnung zu Person
gesammelt. D.h. auch ohne Social Media werden schon sehr genaue
individuelle Daten registriert und ggf. zusammengeführt.
Es gibt also - politisch gesehen - viel zu tun: Wie kann das Internet
insgesamt so reguliert bzw. begleitet werden, dass sowohl die Freiheit des
Einzelnen gewährt bleibt als auch das individuelle Tracking des Einzelnen
tatsächlich verhindert wird?
Das ist eigentlich - so kurz und simpel formuliert -
die Frage dieses Jahrhunderts.
Eines der Kernthemen dieses Jahrhunderts ist: "Der Umgang
mit dem Internet - die neue Internetgesellschaft + Datensicherheit".
Seit fast 20 Jahren hat sich ein gigantischer Umbruch in der Gesellschaft
vollzogen - ökonomisch und soziologisch. Sogar das Freizeit- und
Kommunikationsverhalten hat sich vollkommen gewandelt.
Und genau in diesem Umfeld wollen wir ja die Herausforderung
annehmen, diese Umbrüche in eine bestmögliche Zukunft zu überführen.
Einerseits sind da die "Überwacher", die aus Unverständnis und Angst alle
möglichen Alibi-Vorkommnisse (Terrorabwehr, Pornografie usw.)
heranziehen, um das Internet zu überwachen und in den Griff zu
bekommen (Vorratsdatenspeicherung, Abmahnwahn, ... ).
Andererseits sind da die vielen neuen Firmen, die tolle Services
bereitstellen (Suchmaschinen, Soziale Portale, ...), die aber auch ihre
Werbung immer zielgenauer gestalten. Dazu ermitteln sie von jedem
User möglichst genaue und viele Daten - auf nahezu jeder Internetseite.
Dieses Datensammeln zur Werbeoptimierung hört sich so harmlos an,
birgt aber ein gewaltiges Potenzial an Gefahr - bis hin zur Gefährung
unserer demokratischen Kultur.
Warum?
Weil sich durch die gewaltigen Datenmengen - systematisch via Internet
individuell erfaßt - gigantische Auswertungsmöglichkeiten ergeben.
Denn wenn Dein zukünftiger Arbeitgeber weiß, welche poilitschen Einstellungen
Du hast, welche Krankheiten Dich die letzten zehn Jahre begleiteten, welche
Ratenverträge Du abgeschlossen hast und wie Du Deine Freizeit verbringst,
was glaubst Du, was er daraus machen könnte? Oder Dein Nachbar? Dein
Gegenkandidat im Gemeinderat? Dein Gegner in Deinem letzten Gerichtsprozess?
"Wie soll das gehen"
fragst Du jetzt ungläubig. "Das ist doch absurd!"
Ich zitiere mal aus eine Blog von Yvonne Hofstetter, Geschäftsführerin
der Teramark Technologies GmbH (KI-Systeme):
Spätestens seit dem Fall der amerikanischen Einzelhandelskette Target, deren Datenanalyse schneller wusste, dass ihre minderjährige Kundin schwanger war, als ihr eigener Vater, ist klar: Hier passiert etwas, das einiges verändern wird. Eine Analysesoftware erkennt einen Lebenssachverhalt schneller als der Mensch.
(Solche) Big-Data-Analysen und -Prognosen rütteln an den Grundpfeilern
unserer Kommunikation.
Natürlich setzen Facebook, Google und Apple solche Analysesoftware
(Big-Data-Analyse, Datenfusionssysteme) ein:
Mittlerweile haben auch kommerzielle Unternehmen Datenfusionssysteme für sich entdeckt und wenden das Prinzip auf Personen an - etwa um Konsumentscheidungen zu steuern. Das hat Werbung immer versucht, ließe sich nun einwenden. Doch dass die heutigen Entwicklungen einen Schritt weiter gehen, zeigt ein Beispiel aus dem Jahr 2012, das kürzlich bekannt wurde: Facebook hatte für ein Experiment mit seinen Algorithmen bewusst die Gefühle von 689.000 Nutzern manipuliert. Positive Meldungen wurden unterdrückt, negative Schlagzeilen beherrschten die Timelines. Die Nutzer blieben deprimiert zurück.
Frau Hofstetter beschreibt, warum nur wenige Menschen
den Mechanismus und die Konsequenz von "Big-Data-Algorithmen"
nachvollziehen können:
Der Schlüssel für derartige Anwendungen sind mathematische Gleichungen. Wer nicht über dieses Herrschaftswissen des 21. Jahrhunderts verfügt, wird auch nur schwer nachvollziehen können, wie wir beobachtet, ausgewertet, klassifiziert und manipuliert werden. Selbst das vielbeschworene Erlernen von Programmiersprachen hilft hier nur bedingt weiter. Programmierung und Mathematik sind doch sehr verschiedene Werkzeuge der digitalen Revolution. Deshalb stehen wir vor der Herausforderung, die Mathematik zu fördern, wo wir können.
Wir können zur Zeit nicht so viel tun, um uns selbst zu schützen:
Wer aber wirklich verhindern möchte, von einer intelligenten Kontrollstrategie manipuliert zu werden, dem sei Datenabstinenz empfohlen. Eine schlechte - also unvollständige oder veraltete - Datenbasis hat noch nie zu einer guten Kontrollstrategie geführt. Viele Data Scientists verzichten deshalb auf das Nutzen von Smartphones, Social Media oder auch Kreditkarten. Dabei wird diese Strategie immer schwieriger, weil persönliche Daten immer häufiger auch nicht-kooperativ erhoben werden.
Doch solange die offenen Fragen um unsere Grundrechte in Zeiten von Big Data noch nicht geklärt sind, ist das immer noch die beste Strategie. Denn die Freiheit des Menschen beginnt immer zuerst bei jedem Einzelnen. Und die Dinge, die wir besitzen, sie besitzen auch uns. Das ist wahr, selbst wenn es sich dabei nicht um unser Smartphone handelt, diese digitale Wanze in unserer Tasche. Wenn aber doch, ist diese Lebensweisheit nur umso zutreffender.
Wer selber alles von Fr. Hofstetter lesen will, der klicke hier.l
Ergänzend sage ich: Mit "nicht-kooperativ erhobenen Daten" meint
Fr. Hofstetter das "individuelle Fingerprinting im Web": Auch wenn der
Surfer alle Cookies ausschaltet, so wird er dennoch - ziemlich genau und
individuell - getrackt. Seine Daten werden also mit Zuordnung zu Person
gesammelt. D.h. auch ohne Social Media werden schon sehr genaue
individuelle Daten registriert und ggf. zusammengeführt.
Es gibt also - politisch gesehen - viel zu tun: Wie kann das Internet
insgesamt so reguliert bzw. begleitet werden, dass sowohl die Freiheit des
Einzelnen gewährt bleibt als auch das individuelle Tracking des Einzelnen
tatsächlich verhindert wird?
Das ist eigentlich - so kurz und simpel formuliert -
die Frage dieses Jahrhunderts.