Hallo! "Politik-sind-wir" ist ein viel versprechender Titel für ein Forum. Wünsche Euch viele Besucher und zahlreiche Beiträge. In diesem Zusammenhang möchte ich auf meine Webseite
www.demokratie-ist-wichtig.de hinweisen, auf der ich wichtige Informationen zur Entwicklung der Demokratie in Deutschland und Europa zusammengetragen habe. Bislang möchte ich die Anzahl der Links überschaubar halten und verzichte daher auf Linktausch. Aber kann ja noch kommen.
Gruß von
www.demokratie-ist-wichtig.de
Mit der These von der „Demokratie“ als das Ende der Geschichte beging man
zumindest zwei
gravierende Fehler :
Erstens übersah man die Möglichkeit,
daß Demokratisierungsversuche scheitern und Demokratien untergehen können. Uns Deutschen steht da insbesondere das Beispiel von der Weimarer Republik vor Augen, deren Ende u.a. mit dem Satz begründet wird,
sie sei eine Republik ohne Republikaner gewesen.
Und damit ist bereits der zweite Fehler angesprochen:
Man setzte die Einführung eines demokratischen Institutionengefüges mit Demokratie gleich. In dieser Deutung wird Demokratie in der Sekunde des Inkrafttretens der Verfassung zu einem gesicherten Faktum und
verliert damit den Status einer beharrlichen Aufgabe.
Doch die Demokratie bedarf , nicht nur demokratischer Institutionen;
eine Demokratie bedarf auch Demokraten.
Eigentlich versteht es sich von selbst,
daß ein freiheitliches System wie die Demokratie nicht
ohne ein entsprechendes freiwilliges Verhalten seiner Bürger auskommt. Damit nämlich überhaupt von einem politischen Zusammenleben gesprochen werden kann, müssen sich die
Mitglieder eines Gemeinwesens an Regeln halten; anderenfalls herrscht Chaos.
Ein Übermaß an Verbindlichkeit gefährdet andererseits den freiheitlichen Charakter der Demokratie, was letztendlich zu einer autoritären oder gar totalitären Herrschaft führen würde.
aber...Wieviel Individualismus ist möglich? Wieviel Gemeinsinn ist nötig?
Die Beantwortung der Frage, wo die demokratieangemessene Balance von Individualismus und Gemeinsinn liegt,
ist u.a. deshalb so schwierig,
weil es sich hierbei um zwei bedingt gegenläufige Prinzipien handelt.
In der Tendenz bedeutet ein Mehr an Individualismus ein Weniger an Gemeinsinn und ein Mehr an Gemeinsinn ein Weniger an Individualismus. Die Logik einer solchen Gegenläufigkeit hat Schopenhauer sehr anschaulich in einem Aphorismus zum Ausdruck gebracht: Es gehe um die Frage:
Wie verhalten sich Stachelschweine bei Kälte. ?
Sie frieren, wenn sie sich zu weit voneinander entfernen, aber stechen einander, wenn sie sich zu nahe kommen .
Soweit zu den Orientierungsschwierigkeiten.
Mit anderen Worten:
Welche Autoren müssen als Demokratie-Gegner bezeichnet werden, weil sie das demokratieangemessene Minimum an Individualismus unterschreiten?
Welche Autoren können als demokratiekompatibel bezeichnet werden, weil sie das demokratieangemessene Minimum an Individualismus berücksichtigen ?
Demokratie soll eine politische Ordnung heißen, wenn sie durch eine spezifische Staatszielbestimmung und die beiden Grundnormen
Freiheit“ und „Gleichheit charakterisiert ist. d.h., es muß erstens das Ziel verfolgt werden,
daß jeder Mensch gleichermaßen gegen Willkürakte geschützt wird. Zweitens muß jedem Bürger zugestanden werden, moralisch, kognitiv und tatsächlich entscheiden zu können, inwieweit dieses Ziel erreicht wird .
Wenn wir dieses demokratieangemessene
Minimum an Individualismus zugrunde legen, welcher der Autoren ist dann ein Demokratiebe“fürworter“ und wer ist ein „Gegner“ der Demokratie?