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Scheinheiligkeit oder wie soll man die westliche Tuerkei-Kritik sonst bezeichnen?
Werden gleiche Massstaebe auch anderen Laendern angelegt oder haben wir es hier, wie so oft, mit einem Doppelstandard zu tun?
Seien wir einmal ganz aufrichtig - die Tuerkei sollte doch nie und zu keinem Zeitpunkt in die EU aufgenommen werden.
Nun hat das EU-Parlament die Beitrittsverhandlungen mit der Tuerkei "eingefroren".
Verhandlungen mit anderen NATO-Partnern wie der USA wuerde die EU niemals einfrieren. Trotz schwerer Menschenrechtsverletzungen und voelkerrechtlicher Angriffskriege der USA.
Todenhoefer nennt solche Leute, die nach oben buckeln und nach unten treten "Radfahrer".
So schreibt er heute weiter auf seiner Facebookseite folgendens:
"Angeblicher Grund für die Verschärfung der Gangart des EU-Parlaments gegenüber der Türkei sind die harten Maßnahmen der türkischen Regierung nach dem Militärputsch im Juli. Doch die deutschen Kritiker der Türkei sollten sich bitte einmal den deutschen 'Radikalenerlass' der 70er Jahre anschauen, der den RAF-Terror eindämmen sollte. Die RAF hatte in zwei Jahrzehnten über 30 Menschen ermordet. Unsere freiheitlich demokratische Grundordnung hat sie allerdings nie ernsthaft gefährdet. Trotzdem wurden damals 3,5 Millionen Personen überprüft und 11.000 Berufsverbotsverfahren sowie 2.200 Disziplinarverfahren eingeleitet. 1.500 Menschen wurde der Eintritt in den öffentlichen Dienst verwehrt oder sie wurden entlassen. In der Türkei starben beim Putsch des Militärs in einer Nacht über 250 Menschen. Das Schicksal der gesamten türkischen Republik stand auf des Messers Schneide. Dürfen wir Deutsche uns wirklich über die schockartige Reaktion der türkischen Regierung wundern? Dürfen wir die Gefahr einer Militärdiktatur in der Türkei nachträglich so verharmlosen? Wäre die Lage in der Türkei jetzt demokratischer, rechtsstaatlicher, wenn der Militärputsch erfolgreich gewesen wäre? Hätte Deutschland bei einem Militärputsch gelassener reagiert? Wir nennen uns doch eine 'wehrhafte Demokratie'.
Kritik ist in freien Gesellschaften etwas Normales. Ich kritisiere auch die
deutsche Bundesregierung, obwohl ich mein Land liebe. Und selbstverständlich bin auch ich nicht mit allen Entscheidungen der türkischen Regierung einverstanden. Beispiel Todesstrafe. Aber ich kritisiere die Todesstrafe genauso gegenüber den USA und anderen mächtigen Staaten. In einer Demokratie ist faire Kritik immer legitim. Nicht legitim und nicht fair sind der Hass, die Hetze und der anti-türkische Rassismus, der in der westlichen Kritik an der Türkei mitschwingt. Und die pharisäerhafte Selbstgerechtigkeit der westlichen Kritiker, die der Türkei ständig signalisieren: 'Wir wollen Euch nicht in der EU, aber Ihr habt Euch gefälligst an unsere Regeln zu halten.' Ich fürchte, dass wir die Türkei als Freund und Verbündeten verlieren werden. Dieses großartige Land mit seiner großen Vergangenheit und Zukunft. Und seinen tollen Menschen, auf die wir uns immer verlassen konnten. Anders als umgekehrt. Schade."
Halten Sie es ok, wie wir unseren Buendnispartner Tuerkei behandeln?
Werden gleiche Massstaebe auch anderen Laendern angelegt oder haben wir es hier, wie so oft, mit einem Doppelstandard zu tun?
Seien wir einmal ganz aufrichtig - die Tuerkei sollte doch nie und zu keinem Zeitpunkt in die EU aufgenommen werden.
Nun hat das EU-Parlament die Beitrittsverhandlungen mit der Tuerkei "eingefroren".
Verhandlungen mit anderen NATO-Partnern wie der USA wuerde die EU niemals einfrieren. Trotz schwerer Menschenrechtsverletzungen und voelkerrechtlicher Angriffskriege der USA.
Todenhoefer nennt solche Leute, die nach oben buckeln und nach unten treten "Radfahrer".
So schreibt er heute weiter auf seiner Facebookseite folgendens:
"Angeblicher Grund für die Verschärfung der Gangart des EU-Parlaments gegenüber der Türkei sind die harten Maßnahmen der türkischen Regierung nach dem Militärputsch im Juli. Doch die deutschen Kritiker der Türkei sollten sich bitte einmal den deutschen 'Radikalenerlass' der 70er Jahre anschauen, der den RAF-Terror eindämmen sollte. Die RAF hatte in zwei Jahrzehnten über 30 Menschen ermordet. Unsere freiheitlich demokratische Grundordnung hat sie allerdings nie ernsthaft gefährdet. Trotzdem wurden damals 3,5 Millionen Personen überprüft und 11.000 Berufsverbotsverfahren sowie 2.200 Disziplinarverfahren eingeleitet. 1.500 Menschen wurde der Eintritt in den öffentlichen Dienst verwehrt oder sie wurden entlassen. In der Türkei starben beim Putsch des Militärs in einer Nacht über 250 Menschen. Das Schicksal der gesamten türkischen Republik stand auf des Messers Schneide. Dürfen wir Deutsche uns wirklich über die schockartige Reaktion der türkischen Regierung wundern? Dürfen wir die Gefahr einer Militärdiktatur in der Türkei nachträglich so verharmlosen? Wäre die Lage in der Türkei jetzt demokratischer, rechtsstaatlicher, wenn der Militärputsch erfolgreich gewesen wäre? Hätte Deutschland bei einem Militärputsch gelassener reagiert? Wir nennen uns doch eine 'wehrhafte Demokratie'.
Kritik ist in freien Gesellschaften etwas Normales. Ich kritisiere auch die
deutsche Bundesregierung, obwohl ich mein Land liebe. Und selbstverständlich bin auch ich nicht mit allen Entscheidungen der türkischen Regierung einverstanden. Beispiel Todesstrafe. Aber ich kritisiere die Todesstrafe genauso gegenüber den USA und anderen mächtigen Staaten. In einer Demokratie ist faire Kritik immer legitim. Nicht legitim und nicht fair sind der Hass, die Hetze und der anti-türkische Rassismus, der in der westlichen Kritik an der Türkei mitschwingt. Und die pharisäerhafte Selbstgerechtigkeit der westlichen Kritiker, die der Türkei ständig signalisieren: 'Wir wollen Euch nicht in der EU, aber Ihr habt Euch gefälligst an unsere Regeln zu halten.' Ich fürchte, dass wir die Türkei als Freund und Verbündeten verlieren werden. Dieses großartige Land mit seiner großen Vergangenheit und Zukunft. Und seinen tollen Menschen, auf die wir uns immer verlassen konnten. Anders als umgekehrt. Schade."
Halten Sie es ok, wie wir unseren Buendnispartner Tuerkei behandeln?
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