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Die neuen Deutschen - von Herfried Münkler
Da es das Buch von Herfried Münkler: "Die neuen Deutschen" inzwischen billig bei der bpb gibt, habe ich es mir bestellt und gelesen. Münkler werden einige kennen, das ist so eine Art graue Eminenz, Berater der Regierung und Fan von Merkel. In seinem Buch stellt er die Flüchtlingskrise in einen größeren Zusammenhang, Migration in der Menschheitsgeschichte. Leider ist er ein ziemlicher Sabbelhannes, wenn man sein Buch und das von Christopher Clarke zum 1. Weltkrieg gelesen hat, konnte man sich das schon denken. Immerhin hat er seine "Erkenntnisse" dankenswerter Weise auf den letzten paar Seiten des Buches prägnant zusammengefasst:
S 287: "Als Deutscher soll hier vielmehr ein jeder verstanden werden, der davon überzeugt ist, dass er für sich und seine Familie durch Arbeit (gegebenenfalls auch durch Vermögen) selbst sorgen kann [...] (das) ändert aber nichts daran, dass diejenigen, die qua Geburt Deutsche sind, dies auch bleiben, wenn sie den Vorgaben dieser Zuschreibung nicht genügen. Aber sie haben dann keine Möglichkeit mehr, diejenigen, die dieser Zuschreibung genügen und Deutsche werden wollen[...]von der Zugehörigkeit auszuschließen."
Ein Deutscher nach Münklers Vorstellungen ist also jemand, der a) Deutscher sein möchte und b) Kapital hat oder als Humankapital verwertbar ist. Wer hier geboren, aber nicht wirtschaftlich nutzbar ist, bleibt Deutscher, ihm werden nur seine politischen Rechte genommen, mit denen er weitere Massenmigration behindern könnte.
Das interessante an Münkler ist, dass er es mit der political correctness nicht immer so genau nimmt, sondern durchaus mal einen "raus lässt", wie das Zitat oben, wo man sieht was wirklich in seinem Kopf vorgeht (ich glaube von ihm stammt der Kommentar, dass die Drohnenkriegführung eine effektive Art der Kriegführung ist, weil sie so billig ist im Vergleich zu richtigen Kriegen). Bei ihm kann man lesen, was die Leute, deren Vordenker er ist, so nicht sagen würden.
Insofern war die Lektüre durchaus interessant, ich bereue die Ausgabe nicht.
Sein Geschleime bezüglich Merkels Politik und sein Gelaber über die Historie muss man allerdings überblättern sonst kommt einem vielleicht das Essen hoch oder die Gesichtszüge schlafen ein. Aber wo es zur Sache geht, lohnt sich das Lesen.
Da es das Buch von Herfried Münkler: "Die neuen Deutschen" inzwischen billig bei der bpb gibt, habe ich es mir bestellt und gelesen. Münkler werden einige kennen, das ist so eine Art graue Eminenz, Berater der Regierung und Fan von Merkel. In seinem Buch stellt er die Flüchtlingskrise in einen größeren Zusammenhang, Migration in der Menschheitsgeschichte. Leider ist er ein ziemlicher Sabbelhannes, wenn man sein Buch und das von Christopher Clarke zum 1. Weltkrieg gelesen hat, konnte man sich das schon denken. Immerhin hat er seine "Erkenntnisse" dankenswerter Weise auf den letzten paar Seiten des Buches prägnant zusammengefasst:
S 287: "Als Deutscher soll hier vielmehr ein jeder verstanden werden, der davon überzeugt ist, dass er für sich und seine Familie durch Arbeit (gegebenenfalls auch durch Vermögen) selbst sorgen kann [...] (das) ändert aber nichts daran, dass diejenigen, die qua Geburt Deutsche sind, dies auch bleiben, wenn sie den Vorgaben dieser Zuschreibung nicht genügen. Aber sie haben dann keine Möglichkeit mehr, diejenigen, die dieser Zuschreibung genügen und Deutsche werden wollen[...]von der Zugehörigkeit auszuschließen."
Ein Deutscher nach Münklers Vorstellungen ist also jemand, der a) Deutscher sein möchte und b) Kapital hat oder als Humankapital verwertbar ist. Wer hier geboren, aber nicht wirtschaftlich nutzbar ist, bleibt Deutscher, ihm werden nur seine politischen Rechte genommen, mit denen er weitere Massenmigration behindern könnte.
Das interessante an Münkler ist, dass er es mit der political correctness nicht immer so genau nimmt, sondern durchaus mal einen "raus lässt", wie das Zitat oben, wo man sieht was wirklich in seinem Kopf vorgeht (ich glaube von ihm stammt der Kommentar, dass die Drohnenkriegführung eine effektive Art der Kriegführung ist, weil sie so billig ist im Vergleich zu richtigen Kriegen). Bei ihm kann man lesen, was die Leute, deren Vordenker er ist, so nicht sagen würden.
Insofern war die Lektüre durchaus interessant, ich bereue die Ausgabe nicht.
Sein Geschleime bezüglich Merkels Politik und sein Gelaber über die Historie muss man allerdings überblättern sonst kommt einem vielleicht das Essen hoch oder die Gesichtszüge schlafen ein. Aber wo es zur Sache geht, lohnt sich das Lesen.