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Die Private Krankenversicherung ...

PSW - Foristen die dieses Thema gelesen haben: » 0 «  

OP
syna
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Wer clever ist, verbleibt auch als Besserverdiener in der GKV. Für diverse Risiken und Sonderleistungen abzudecken reicht der Abschluß einer individuell gestalteten Zusatzversicherung aus.

Na, wer clever ist, der ist natürlich PKV-verscihert. Denn dann
kann er die ganzen Vorteile, die ein PKV-Patient nun mal hat, genießen.
Er gehört damit zu den Privilegierten dieser Gesellschaft.

Also: Aus der individuellen Mikrosicht des Einzelnen ist es besser
PKV-versichert zu sein. Die Vorteile sind:

1. Nur geringe Wartezeiten bei Fachärzten.

2. Bevorzugte Behandlung bei vielen Ärzten.

3. Zugang zu den Experten in den Universitätszentren
(bei schwerten Krebskrankheiten ist das wichtig!)

4. Zugang zur ambulanten Behandlung im Krankenhaus
(man wird kein Opfer der Drehtürmedizin)

5. Man zahlt nicht für die weniger Betuchten mit, sondern
wirklich nur für sich selbst.

6. Selbst bei einfachen Erkrankungen (z.B. Blinddarm-OP)
wird man vom Chefarzt bzw. vom Team um den
Chefarzt behandelt.


Eine PKV lohnt sich nur in jungen Jahren, solange man noch fit und gesund ist. Später im Krankheitsfall wird es dafür dann umso teurer.

Ja, die Beiträge der PKV steigen mit zunehmendem Alter erheblich an.
Das bringt so manch naiven Menschen dann arg in Bedrängnis. Deshalb würde ich
raten: Erst ab einem Jahreseinkommen von 150.000 € kann man in die PKV
eintreten. Dann gehört man wirklich zu den Privilegierten - dann bekommt
man die beste Versorgung!

Wer weniger als 150.000 € im Jahr nach Hause bringt: Pech gehabt!


Noch wichtiger ist es m.E., bei der Wahl seines Hausarztes unbedingt darauf zu achten, in welchem Wohn- oder Stadtviertel der Arzt seine Praxis unterhält. Die Mischung aus GKV/PKV Patienten ist maßgebend. Mein Hausarzt z.B. unterhält seine Praxis im wohlsituierten Beamtenviertel, wo über 30% der Patienten privatversichert sind. Da wird man auch als Kassenpatient schon mal kurz vor Quartalsende bevorzugt behandelt, um noch einen dringenden MRT/CT-Termin binnen einer Woche zu erhalten, während beim Internisten im Milieuviertel das Budget schon längst aufgebraucht bzw. überschritten wurde.:))

Na, da hast Du mit Deinem Hausarzt aber Glück gehabt.
Nicht jeder Hausarzt behandelt auch seine GKV-Patienten gut.

Viele Hausärzte sind durch ihre finanzielle Lage (Kreditabzahlungen u.ä.)
darauf angewiesen, nach PKV-Patienten Ausschau zu halten und diese
durch Freundlichkeit, geringste Wartezeit usw. an sich zu binden. Der
GKV-ler muss sich da manchmal ganz hinten in die Schlange stellen lassen.

Schlaue Ärzte versuchen alles, damit der GKV-ler die Ungleichbehandlung
zumindest nicht bemerkt. So betreten die PKV-ler oft über getrennte
Eingänge die Praxis. Die im Wartezimmer wartenden GKV-ler bemerken
dann davon nichts. Dass die Sprechzeiten und die Erläuterungen des
Arztes bei GKV-lern äußerst knapp sind, davon bemerkt der GKV-ler
i.d.R. auch nichts, denn er hat ja keinen Vergleich.
 
OP
syna
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Hallo Christiah,
ein paar Sätze zu Deinen Bemerkungen:


Ich denke, wir brauchen die private Krankenversicherung, ein rein staatliches oder aber rein privates System muss nicht besser funktionieren, als Beispiele fungieren hier bereits die USA und England.

Siehe mein Eingangsposting hier.

Aus dem Vergleich der Kosten und der Lebenserwartung für die USA und
England ergibt sich der eindeutige Hinweis, dass das englische System wohl
das Bessere ist. Es gibt - zumindest dieser Aufstellung gemäß - noch bessere
Systeme, z.B. das in Japan.



Einführung einer Bürgerversicherung, Nachteile:

- Es würde Budgetgrenzen für alle geben, ohne die PKV fehlt der Wettbewerb, die Leistungen könnten vom Staat zurückgefahren und auf eine Minimum reduziert werden. (Und da stimmt sogar der GKV-Spitzenverband zu!)

So haben alle GKV-ler Budget-Grenzen zu ertragen, die PKV-ler nicht. Ist das gut?
Mit einer Bürgerversicherung gäbe es vielleicht auch Budget-Grenzen. Die wären aber
für alle Bürger gleich - und sie wären höher als die heutigen Grenzen.



- Das derzeitige System (der GKV) ist unsolidarisch, während bei der PKV die Beiträge im Alter eher steigen, bleiben sie bei der GKV gleich. Somit zahlen die Jungen (die das Gesundheitssystem eher weniger in Anspruch nehmen) die Kosten der Älteren mit.
An sich ist auch das nicht das Problem, Rentner haben oft weniger Geld Verfügung als Erwerbstätige, allerdings wird es durch den demografischen Wandel Probleme bei der Finanzierung der heutigen Jungen geben und die PKV steuert hier entgegen.
Das soll nicht heißen, dass in Zukunft nur noch der die Versorgung genießen soll, bei dem es der Geld ermöglicht, ein Umdenken ist trotzdem nötig.

Mmmh? Eine Verquerung der Gedanken?

Es gibt drei Arten der Solidarität:

1. Die Solidariät von Gesunden mit Kranken.
2. Die Solidarität von Jung und Alt.
3. Die Solidariät von Gutverdienern und Geringverdienern.

Die Solidaritäten (1) und (2) gelten sowohl für GKV als auch für PKV.
Die Solidarität (3) gilt nur für GKV-ler. Die PKV entzieht sich dieser
Solidariät komplett. Ist das gut?

Erläuterung zu (3):

Ein Arbeitnehmer mit 3800 Euro Einkommen zahlt 550 Euro Beitrag (einschließlich Arbeitgeberanteil). Von diesen 550 Euro werden etwa 250 Euro verwendet, um damit die medizinische Versorgung von Einkommensschwachen zu finanzieren, während ein privat Versicherter mit genau dem gleichen Einkommen nicht einen einzigen Euro für die Solidargemeinschaft aufbringt und das Geld ganz dafür ausgeben kann, sich selbst eine bessere medizinische Behandlung zu kaufen und sogar noch etwas fürs eigene Alter zurückzulegen.

Die Private Krankenversicherung ist daher ein System, welches Jahr für Jahr mit 9,2 Milliarden Euro (Zahlen aus 2013) von den Versicherten der gesetzlichen Krankenversicherung subventioniert wird. Das ist nämlich der Betrag, den die privat Versicherten in das Solidarsystem zahlen müssten, würden sie sich wie die gesetzlichen Kassen beteiligen. Sie ist eine Art Steuerschlupfloch für Reiche in der Krankenversicherung und müsste genauso konsequent dichtgemacht werden wie andere Steuerschlupflöcher.

Der gesetzlich Versicherte, der freiwillig bei hohem Einkommen Monat für Monat mehr als 250 Euro in die Solidarität zahlt, muss im Falle einer Erkrankung im Wartezimmer ausharren, bis der Privatpatient, der sich um diese Zahlung drückt, fertig behandelt wurde. Danach muss er sich vom Arzt oft behandeln lassen, als ob er der Ausnutzer des Systems wäre, nur weil er für den Arzt nicht so lukrativ ist.

Die Private Krankenversicherung subventioniert nicht das System, sondern bezahlt nur die Luxusversorgung ihrer Versicherten und profitiert von der Subvention durch die ihren eigenen Mitgliedern erlassenen Solidarbeiträge.


- Würde die Beitragsbemessungsgrenze steigen, damit auch die Top-Manager mehr zahlen, trifft dies auch den Mittelstand und kleinere Unternehmen.
Natürlich sollte der, der mehr verdient, auch mehr zahlen... er verursacht aber auch nicht unbedingt mehr Kosten, es muss also ein Mittelmaß gefunden werden.

Klar trifft das den Mittelstand und kleinere Unternehmen. Das gilt aber für jede Gebühren- oder Steuererhöhung.

Wenn man die Finanzierung der Gesundheit mittels z.B. Bürgerversicherung auf eine breitere Grundlage stellt, dann steigen dadurch die Abgaben für den Einzelnen kaum.

Wie schon oben erwähnt entspricht eine Finanzierung, die dem Steuersystem gleichkommt
(Progression), den ethischen Grundsätzen (Nettoprinzip, Abgabengerechtigkeit) eines
Sozialstaats. Die jetzige Finanzierung mit Beitragsbemessungsgrenze dagegen nicht.


- Auch der Arbeitgeberanteil, also die Bemessungsgrenze hier würde angehoben, was eine schlechtere Lohnentwicklung zur Folge hätte, weil der Arbeitgeber immer noch mehr Kosten bei Lohnerhöhungen hätte.

Arbeitgeber-Anteil und Arbeitnehmer-Anteil sind beides zusätzliche Sozial-Abgaben.
Diese getrennt zu betrachten macht deshalb keinen Sinn.


- Die Bürgerversicherung würde vom Staat bezuschusst werden, aber woher der Staat das Geld nimmt wissen wir ja.;)

Nun, was soll diese Bemerkung? Willst Du ohne Staat leben?

Ich vermute mal, dass gerade Du in einer anarchistischen Welt - also in einer Welt
ohne den Schutz des Staates durch Gewaltmonopol, Rechtssicherheit und sozialen
Ausgleich - einer der ersten Opfer einer libertär entfesselten Horde werden würdest.


- Die Situation der Ärzte würde sich verschlechtern, Niederlassungen, Versicherungen und rechtliche Absicherungen laufen meistens über Privatversicherungen.

Falsch: Die Ungleichverteilung der Ärzte würde weniger schlimm ausfallen. Heute führen
Ärzte gerne eine Praxis in Gebieten gehobener sozialer Struktur und in Ballungsgebieten.
In Stadtteilen, die ein sozialer Brennpunkt sind, und auf dem Land dagegen fehlen Ärzte.
Weil die Ärzte da nur GKV-Patienten finden - und deshalb nicht soviel verdienen können
wie ihr Kollege am Starnberger See.

Mit der Abschaffung der PKV wäre dieses Problem zumindest entschärft.

Mit der Einführung der Bürgerversicherung wird auch ein neuer Gebührenkatalog
eingeführt, der in der Höhe so zwischen EBM und GOÄ liegt. Damit würden die
Ärzte in sozialen Brennpunkten mehr verdienen, diejenigen am Starnberger See
(als Beispiel) müssten allerdings etwas auf Einnahmen verzichten.



- In der PKV sind viele Kinder und erwerbslose Ehe-/Partner versichert, die in der GKV mitversichert werden würden.

Tcha, die Kinder sind in der GKV automatisch mitversichert, ja.

Aber: Was für eine Gesellschaft stellst Du Dir vor? Eine reine
Ellbogengesellschaft? Das Recht des (finanziell) stärkeren im
Gesundheitswesen? Ist der (finanziell) potentere mehr wert
als die anderen? *grübel*


- Ein Einheitssystem könnte Schmiermittel und "neue Märkte" fördern.

Gerade im privaten Bereich gibt's derzeit Firmen, die
Schmiermittel ohne Ende benutzen. Guck die die Deutsche
Bank an - oder viele amerikanische Banken - das ist ja schon
gruselig!

Grüße,

Syna.

 
OP
syna
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Hallo Christiah,
ein paar Sätze zu Deinen Bemerkungen:


Ich denke, wir brauchen die private Krankenversicherung, ein rein staatliches oder aber rein privates System muss nicht besser funktionieren, als Beispiele fungieren hier bereits die USA und England.

Siehe mein Eingangsposting hier.

Aus dem Vergleich der Kosten und der Lebenserwartung für die USA
und England ergibt sich der eindeutige Hinweis, dass das englische
System wohl das Bessere ist. Es gibt - zumindest dieser Aufstellung
gemäß - noch bessere Systeme, z.B. das in Japan.



Einführung einer Bürgerversicherung, Nachteile:

- Es würde Budgetgrenzen für alle geben, ohne die PKV fehlt der Wettbewerb, die Leistungen könnten vom Staat zurückgefahren und auf eine Minimum reduziert werden. (Und da stimmt sogar der GKV-Spitzenverband zu!)

So haben alle GKV-ler Budget-Grenzen zu
ertragen, die PKV-ler nicht. Ist das gut?

Mit einer Bürgerversicherung gäbe es vielleicht auch Budget-Grenzen.
Die wären aber für alle Bürger gleich - und sie wären höher als die
heutigen Grenzen.



- Das derzeitige System (der GKV) ist unsolidarisch, während bei der PKV die Beiträge im Alter eher steigen, bleiben sie bei der GKV gleich. Somit zahlen die Jungen (die das Gesundheitssystem eher weniger in Anspruch nehmen) die Kosten der Älteren mit.
An sich ist auch das nicht das Problem, Rentner haben oft weniger Geld Verfügung als Erwerbstätige, allerdings wird es durch den demografischen Wandel Probleme bei der Finanzierung der heutigen Jungen geben und die PKV steuert hier entgegen.
Das soll nicht heißen, dass in Zukunft nur noch der die Versorgung genießen soll, bei dem es der Geld ermöglicht, ein Umdenken ist trotzdem nötig.

Mmmh? Eine Verquerung der Gedanken?

Es gibt drei Arten der Solidarität:

1. Die Solidariät von Gesunden mit Kranken.
2. Die Solidarität von Jung und Alt.
3. Die Solidariät von Gutverdienern und Geringverdienern.

Die Solidaritäten (1) und (2) gelten sowohl für GKV als auch für PKV.
Die Solidarität (3) gilt nur für GKV-ler. Die PKV entzieht sich dieser
Solidariät komplett. Ist das gut?

Erläuterung zu (3):

Ein Arbeitnehmer mit 3800 Euro Einkommen zahlt 550 Euro Beitrag (einschließlich Arbeitgeberanteil). Von diesen 550 Euro werden etwa 250 Euro verwendet, um damit die medizinische Versorgung von Einkommensschwachen zu finanzieren, während ein privat Versicherter mit genau dem gleichen Einkommen nicht einen einzigen Euro für die Solidargemeinschaft aufbringt und das Geld ganz dafür ausgeben kann, sich selbst eine bessere medizinische Behandlung zu kaufen und sogar noch etwas fürs eigene Alter zurückzulegen.

Die Private Krankenversicherung ist daher ein System, welches Jahr für Jahr mit 9,2 Milliarden Euro (Zahlen aus 2013) von den Versicherten der gesetzlichen Krankenversicherung subventioniert wird. Das ist nämlich der Betrag, den die privat Versicherten in das Solidarsystem zahlen müssten, würden sie sich wie die gesetzlichen Kassen beteiligen. Sie ist eine Art Steuerschlupfloch für Reiche in der Krankenversicherung und müsste genauso konsequent dichtgemacht werden wie andere Steuerschlupflöcher.

Der gesetzlich Versicherte, der freiwillig bei hohem Einkommen Monat für Monat mehr als 250 Euro in die Solidarität zahlt, muss im Falle einer Erkrankung im Wartezimmer ausharren, bis der Privatpatient, der sich um diese Zahlung drückt, fertig behandelt wurde. Danach muss er sich vom Arzt oft behandeln lassen, als ob er der Ausnutzer des Systems wäre, nur weil er für den Arzt nicht so lukrativ ist.

Die Private Krankenversicherung subventioniert nicht das System, sondern bezahlt nur die Luxusversorgung ihrer Versicherten und profitiert von der Subvention durch die ihren eigenen Mitgliedern erlassenen Solidarbeiträge.


- Würde die Beitragsbemessungsgrenze steigen, damit auch die Top-Manager mehr zahlen, trifft dies auch den Mittelstand und kleinere Unternehmen.
Natürlich sollte der, der mehr verdient, auch mehr zahlen... er verursacht aber auch nicht unbedingt mehr Kosten, es muss also ein Mittelmaß gefunden werden.

Klar trifft das den Mittelstand und kleinere Unternehmen.
Das gilt aber für jede Gebühren- oder Steuererhöhung.

Wenn man die Finanzierung der Gesundheit mittels z.B.
Bürgerversicherung auf eine breitere Grundlage stellt, dann
steigen dadurch die Abgaben für den Einzelnen kaum.

Wie schon oben erwähnt entspricht eine Finanzierung, die dem
Steuersystem gleichkommt (Progression), den ethischen
Grundsätzen (Nettoprinzip, Abgabengerechtigkeit) eines
Sozialstaats. Die jetzige Finanzierung mit
Beitragsbemessungsgrenze dagegen nicht.


- Auch der Arbeitgeberanteil, also die Bemessungsgrenze hier würde angehoben, was eine schlechtere Lohnentwicklung zur Folge hätte, weil der Arbeitgeber immer noch mehr Kosten bei Lohnerhöhungen hätte.

Arbeitgeber-Anteil und Arbeitnehmer-Anteil sind beides zusätzliche
Sozial-Abgaben. Diese getrennt zu betrachten macht deshalb keinen Sinn.


- Die Bürgerversicherung würde vom Staat bezuschusst werden, aber woher der Staat das Geld nimmt wissen wir ja.;)

Nun, was soll diese Bemerkung? Willst Du ohne Staat leben?

Ich vermute mal, dass gerade Du in einer anarchistischen Welt - also
in einer Welt ohne den Schutz des Staates durch Gewaltmonopol,
Rechtssicherheit und sozialen Ausgleich - einer der ersten Opfer
einer libertär entfesselten Horde werden würdest.


- Die Situation der Ärzte würde sich verschlechtern, Niederlassungen, Versicherungen und rechtliche Absicherungen laufen meistens über Privatversicherungen.

Falsch: Die Ungleichverteilung der Ärzte würde weniger schlimm
ausfallen. Heute führen Ärzte gerne eine Praxis in Gebieten gehobener
sozialer Struktur und in Ballungsgebieten. In Stadtteilen, die ein
sozialer Brennpunkt sind, und auf dem Land dagegen fehlen Ärzte.
Weil die Ärzte da nur GKV-Patienten finden - und deshalb nicht soviel
verdienen können wie ihr Kollege am Starnberger See.

Mit der Abschaffung der PKV wäre dieses Problem zumindest entschärft.

Mit der Einführung der Bürgerversicherung wird auch ein neuer
Gebührenkatalog eingeführt, der in der Höhe so zwischen EBM und
GOÄ liegt. Damit würden die Ärzte in sozialen Brennpunkten mehr
verdienen, diejenigen am Starnberger See (als Beispiel) müssten
allerdings etwas auf Einnahmen verzichten.



- In der PKV sind viele Kinder und erwerbslose Ehe-/Partner versichert, die in der GKV mitversichert werden würden.

Tcha, die Kinder sind in der GKV automatisch mitversichert, ja.

Aber: Was für eine Gesellschaft stellst Du Dir vor? Eine reine
Ellbogengesellschaft? Das Recht des (finanziell) stärkeren im
Gesundheitswesen? Ist der (finanziell) potentere mehr wert
als die anderen? *grübel*


- Ein Einheitssystem könnte Schmiermittel und "neue Märkte" fördern.

Gerade im privaten Bereich gibt's derzeit Firmen, die
Schmiermittel ohne Ende benutzen. Guck die die Deutsche
Bank an - oder viele amerikanische Banken - das ist ja schon
gruselig!

Grüße,

Syna.

 
G

Gelöschtes Mitglied 2028

Hallo Christiah,
ein paar Sätze zu Deinen Bemerkungen:

Hallo syna, erst mal vielen Dank für deinen Beitrag und vor allem das du sachlich geblieben bist, ist im Internet ja nicht immer zu erwarten, wobei ich im Psw diesbezüglich, bis auf einige Ausnahmen, zufrieden bin.:)

Siehe mein Eingangsposting hier.

Aus dem Vergleich der Kosten und der Lebenserwartung für die USA
und England ergibt sich der eindeutige Hinweis, dass das englische
System wohl das Bessere ist. Es gibt - zumindest dieser Aufstellung
gemäß - noch bessere Systeme, z.B. das in Japan.

Ja, aber ich finde auch nicht wirklich, dass das US-amerikanische System als wirkliches System bezeichnet werden kann, es hat keinerlei Substanz.
Der Obama beißt sich an diesem Mammutprojekt ja schon länger die Zähne aus und wird es aufgrund des Gegenwindes auch nicht bewältigen.

So haben alle GKV-ler Budget-Grenzen zu
ertragen, die PKV-ler nicht. Ist das gut?

Mit einer Bürgerversicherung gäbe es vielleicht auch Budget-Grenzen.
Die wären aber für alle Bürger gleich - und sie wären höher als die
heutigen Grenzen.

Nein, aber Budgetgrenzen für alle würde bedeuten, dass der Staat es komplett in der Hand hat und das Budget und somit die Leistungen des Systems nach unten hin korrigieren kann.
Bist du dir sicher, dass die Budgetgrenzen höher sein würden?

Mmmh? Eine Verquerung der Gedanken?

Die folgenden Sätze deines Beitrages habe ich gelesen, trotzdem nochmal die Frage:
Ist es nicht unsolidarisch, dass der demografische Wandel im vollen Gange ist und die Versorgung der Älteren durch die Jüngeren in unserem System immer schwerer finanzierbar sein wird und alle Zahler der jetzigen und kommenden Generationen zwar ihre Beiträge bezahlen, aber selbst um ihre Versorgung bangen und selbst schlechtere Leistungen in Anspruch nehmen können?

Klar trifft das den Mittelstand und kleinere Unternehmen.
Das gilt aber für jede Gebühren- oder Steuererhöhung.

Genau und gerade dem Mittelstand wird schon genug und jährlich immer genommen!

Wenn man die Finanzierung der Gesundheit mittels z.B.
Bürgerversicherung auf eine breitere Grundlage stellt, dann
steigen dadurch die Abgaben für den Einzelnen kaum.

Da möchte ich eigentlich nicht spekulieren, aber auch wenn sich die Abgaben anfangs für den Einzelnen nur minimal erhöhen, muss das nicht so bleiben. Und ich bin mir auch nicht sicher, ob das neue System gut durchgeplant und umgesetzt werden würde...

Wie schon oben erwähnt entspricht eine Finanzierung, die dem
Steuersystem gleichkommt (Progression), den ethischen
Grundsätzen (Nettoprinzip, Abgabengerechtigkeit) eines
Sozialstaats. Die jetzige Finanzierung mit
Beitragsbemessungsgrenze dagegen nicht.

Ja, damit gebe ich dir recht.

Arbeitgeber-Anteil und Arbeitnehmer-Anteil sind beides zusätzliche
Sozial-Abgaben. Diese getrennt zu betrachten macht deshalb keinen Sinn.

Warum macht es keinen Sinn?:confused:

Aber selbst wenn, dann hemmt es eben die Lohnentwicklung und damit die Kaufkraft, die zusätzlich durch höhere Sozialabgaben der Arbeitnehmer eh schon belastet wird.

Nun, was soll diese Bemerkung? Willst Du ohne Staat leben?

Nein, auch wenn ich (siehe Avatar;)) momentan sehr unzufrieden bin mit unserem Staat und der Politik bin, ich bin nicht so naiv zu glauben, dass wir es ohne Staat gebacken bekommen, einige Ideen und Grundsätze finde ich allerdings wirklich interessant.
Ohne den Politikern direkte und konkrete Vorwürfe zu machen, es ist mehr drin!

Ich vermute mal, dass gerade Du in einer anarchistischen Welt - also
in einer Welt ohne den Schutz des Staates durch Gewaltmonopol,
Rechtssicherheit und sozialen Ausgleich - einer der ersten Opfer
einer libertär entfesselten Horde werden würdest.

Warum genau wäre ich eines der ersten Opfer?:eek:

Falsch: Die Ungleichverteilung der Ärzte würde weniger schlimm
ausfallen. Heute führen Ärzte gerne eine Praxis in Gebieten gehobener
sozialer Struktur und in Ballungsgebieten. In Stadtteilen, die ein
sozialer Brennpunkt sind, und auf dem Land dagegen fehlen Ärzte.
Weil die Ärzte da nur GKV-Patienten finden - und deshalb nicht soviel
verdienen können wie ihr Kollege am Starnberger See.

Mit der Abschaffung der PKV wäre dieses Problem zumindest entschärft.

Gerade hier gab es aber doch im staatlichen System Englands lange Probleme, es standen zu wenig Ärzte zur Verfügung.
Heute übrigens gehen viele deutsche Ärzte nach England, anscheinend haben die Engländer es gemerkt und die Situation wieder verbessert.
Genau darauf wollte ich aber auch weiter oben hinaus, der Staat hat es dann in der Hand und wenn ich mir jetzt angucke, dass überall privatisiert wird, weil auch überall die Schulden und Belastungen steigen, kann ich mir vorstellen in welche Richtung es mit einen rein staatlichen Gesundheitssystem gehen würde.

[COLOR="#800000"]Tcha, die Kinder sind in der GKV automatisch mitversichert, ja.

Aber: Was für eine Gesellschaft stellst Du Dir vor? Eine reine
Ellbogengesellschaft? Das Recht des (finanziell) stärkeren im
Gesundheitswesen? Ist der (finanziell) potentere mehr wert
als die anderen? *grübel*[/COLOR]

Nein nein, aber die negativen Aspekte (von den steigenden Kosten rede ich in diesem Fall, nicht vom Vorteil, dass Kinder mitversichert sind/wären) werden in öffentliche Diskussion von der Pro-Seite nicht thematisiert und der Bürger, wie so oft, belogen.

Gerade im privaten Bereich gibt's derzeit Firmen, die
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gruselig!

Und da müssen auch weiterhin Maßnahmen getroffen werden!

Also nur mal zur Erklärung, ich bin gesetzlich versichert und werde es mir sehr gut überlegen, ob ich eventuell in eine private wechseln werde, wenn denn die Möglichkeit besteht. Hat beides seine Vor- und Nachteile.
Der Punkt ist einfach, dass ich nicht an ein auf Dauer funktionierendes staatliches Gesundheitssystem glaube, beziehungsweise von diesem überzeugt bin, aber durchaus die Kritik und den Handlungsbedarf am derzeitigen System, an einigen Stellen eben mehr und an anderen Stellen weniger, nachvollziehen kann.

Viele Probleme des Gesundheitswesens würden ich aber auch eventuell durch Korrekturen an anderen Stellen entschärfen.


Gruß zurück,

Christian;)
 
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Was glaubst Du, würde passieren, wenn 80 Millionen Menschen für die Abschaffung der privaten Krankenversicherung einträten?.

Die private Krankenversicherung kann nur dann abgeschafft werden, wenn diese Abschaffung von Seiten der privaten Krankenversicherung gewünscht wird. Und dazu kann es in der Tat kommen, da die Beiträge in diesem System bald stark angehoben werden.
 
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Die private Krankenversicherung kann nur dann abgeschafft werden, wenn diese Abschaffung von Seiten der privaten Krankenversicherung gewünscht wird. Und dazu kann es in der Tat kommen, da die Beiträge in diesem System bald stark angehoben werden.
Das heißt, dass der Gesetzgeber Schluss machen wird mit dem Usus,
ältere "Private" durch saftige Anhebung ihrer Beiträge
den "Gesetzlichen" zuzutreiben?


Woher weißt Du das?

Davor konnten die PKVen ja von deren jugendlicher Frische und unternehmerischer Fitness profitieren. Und nach einem Krankenversicherungswechsel belasten sie die GKVen finanziell sehr stark, weil viele Wehwechen erst im Alter kommen ...
 
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Die private Krankenversicherung kann nur dann abgeschafft werden, wenn diese Abschaffung von Seiten der privaten Krankenversicherung gewünscht wird. Und dazu kann es in der Tat kommen, da die Beiträge in diesem System bald stark angehoben werden.

Die Private Krankenversicherung kann ganz einfach
abgeschafft werden, wenn der Bundestag das beschließt.

Dieser Beschluss hat natürlich die Form eines Gesetzes, und muss
einige Kriterien erfüllen. Z.B. muss für die zur Zeit in einer PKV
Versicherten eine gerechte Übergangslösung gefunden werden usw.
 
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Das heißt, dass der Gesetzgeber Schluss machen wird mit dem Usus,
ältere "Private" durch saftige Anhebung ihrer Beiträge
den "Gesetzlichen" zuzutreiben?


Woher weißt Du das?

Davor konnten die PKVen ja von deren jugendlicher Frische und unternehmerischer Fitness profitieren. Und nach einem Krankenversicherungswechsel belasten sie die GKVen finanziell sehr stark, weil viele Wehwechen erst im Alter kommen ...

Der nachträgliche Wechsel aus der PKV in die Gesetzliche Krankenversicherung ist mit großen Hürden versehen. Selbst Berufsveränderungen (einst selbständig, anschließend erneut angestellt) eröffnen nicht zwingend die Möglichkeit einer Rückkehr in die GKV. Hierbei sind Altersgrenzen zu beachten.
 
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An diesem Punkt zeigt sich die ganze Unterfinanzierung unseres Gesundheitssystems. Wer clever ist, verbleibt auch als Besserverdiener in der GKV. Für diverse Risiken und Sonderleistungen abzudecken reicht der Abschluß einer individuell gestalteten Zusatzversicherung aus. Eine PKV lohnt sich nur in jungen Jahren, solange man noch fit und gesund ist. Später im Krankheitsfall wird es dafür dann umso teurer.

Nicht erst im Krankheitsfall. Die Basisprämien sind in den letzten 10 Jahren überproportional gestiegen. Schluss mit lustig ist, wenn der Arbeitgeber den Arbeitgeberanteil auf den Höchstbeitrag zur GKV deckelt. Höhe Beiträge zahlt der AN aus seiner eigener Kasse.

Der Vorteil der Familienmitversicherung in der GKV ist ebenso nicht zu unterschätzen.
 
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Der nachträgliche Wechsel aus der PKV in die Gesetzliche Krankenversicherung ist mit großen Hürden versehen. Selbst Berufsveränderungen (einst selbständig, anschließend erneut angestellt) eröffnen nicht zwingend die Möglichkeit einer Rückkehr in die GKV. Hierbei sind Altersgrenzen zu beachten.
Richtig. Doch wenn man will oder muss, geht fast alles. Notfalls gründet die Tochter oder der Sohn eine Firma und meldet den Papa an, um damit Steuern zu sparen ...
 
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Medizinische Leistungen aber sollen NICHT privat zusatzversichert werden
können.

Du willst also mir verbieten, wie ich mich absichern darf? Darf ich dann in Zukunft keine Lebensversicherung haben, weil ich mir sie leisten kann, ein anderer aber die Beiträge dafür nicht aufbringen kann oder will?
Darf ich mir in Zukunft nur noch ein einen Dacia Sandero kaufen, obwohl ich gene den neuen Peugeot Partner möchte?
Das ist doch hirnrissig.
Wichtiger in meinen Augen wäre eine bessere Kontrolle der Kosten im Bereich der medizinischen Geräte und der Pharmafirmen. Da ist ein enormes Sparpotential, mit der die Übernahme von Kosten von Behandlungen auch für die GKV-Patienten deutlich erhöht werden könnten.
 
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Hallo Tweed!

Sehr aufmerksam gelesen!

Wenn Du erlaubst - und das nehme ich an - antworte ich in
umgekehrter Reihenfolge.


Wichtiger in meinen Augen wäre eine bessere Kontrolle der Kosten im Bereich der medizinischen Geräte und der Pharmafirmen. Da ist ein enormes Sparpotential, mit der die Übernahme von Kosten von Behandlungen auch für die GKV-Patienten deutlich erhöht werden könnten.

Das ist ein Bereich, in welchem durch mehr Markt-Transparenz
erhebliche Kosten eingespart werden können. Da gebe ich Dir
recht!

Diese Markt-Transparenz sehe ich z.B. bei medizinischen Geräten
durch mehr Kartell-Aufsicht und durch geeignetere Zulassungs-
regeln gegeben.

Im Bereich Pharma ist eine Markt-Transparenz schwer zu erreichen,
weil neue Medikamente i.d.R. nur von einem Anbieter auf den Markt
geworfen werden. Hier ist also eine feinere Regulierung der Zulassung
und Preisermittlung notwendig.

--------------------------------------------------------------------

Jedoch ist das nicht das Thema in diesem Thread. Hier geht um eine
strukturelle Schieflage, die durch die PKV und die damit verbundene
"Duale Vergütung" entstanden ist, und die das gesamte
Gesundheitssystem durchzieht - wie hier schon beschrieben.


Darf ich dann in Zukunft keine Lebensversicherung haben, weil ich mir sie leisten kann, ein anderer aber die Beiträge dafür nicht aufbringen kann oder will?

Darf ich mir in Zukunft nur noch ein einen Dacia Sandero kaufen, obwohl ich gene den neuen Peugeot Partner möchte?

Das ist doch hirnrissig.

Da hast Du mich gründlich missverstanden.

Natürlich darfst Du Dir Deinen "Peugeot Partner" leisten oder sonst
irgendein teures Auto. Neben Peugeot gibt's noch Porsche, Jaguar
usw. Es gibt für Deine Mobilität ja auch noch die Möglichkeit, sich einen
Privatjet zu kaufen oder eine schöne Segelyacht, es ist alles frei - und
soll auch so bleiben.

Genauso Versicherungen: Lege Dir eine Lebensversicherung zu, ganz
wie Du willst (zählt für mich eher zur Kategorie "Geldanlage" - ich würde
davon übrigens abraten ... aber das sei jedem selbst überlassen).

Ich bin eher liberal: Ich bin gegen eine Vermögenssteuer (da Substanz
nie besteuert werden darf), gegen die Vorratsdatenspeicherung überhaupt,
für noch mehr Markt-Transparenz, für mehr individuelle Selbstbestimmung ...

--------------------------------------------------------------------

Im Medizinbereich bewegen wir uns jedoch auf einem anderen Terrain:
Hier geht's um grundsätzliche Dinge wie den "demokratischen Konsens"
in der Gesellschaft. Eine demokratische Gesellschaft baut ja darauf, dass
jeder Mensch gleich viel wert ist. Dass jeder also das gleiche Stimmrecht
hat - die gleichen Möglichkeiten mitzubestimmen - die gleichen Möglichkeiten zur
kulturellen Teilhabe - und eine gleich gute Gesundheitsversorgung.


Syna schrieb:
Medizinische Leistungen aber sollen NICHT privat zusatzversichert
werden können.

Du willst also mir verbieten, wie ich mich absichern darf?

Ganz genau!

Das hast Du ganz richtig erfasst. Das mag sich drastisch anhören, aber bei
den medizinischen Leistungen wirkt sich eine private Zusatzversicherung
extrem negativ aus. Oft wird nämlich vorgeschlagen:


Lasst uns eine "gesetzliche" Versicherung, in der alle versichert sind,
aufstellen. Und wer darüberhinaus Leistungen haben will, der kann sich
dann ja privat "Zusatz-"versichern.

Das funktioniert aber leider nicht. Warum?

Ein System privater medizinischer Zusatzversicherung bedeutet immer
- das zeigt die Erfahrung - eine Schieflage. Denn der "privat Zusatz-
versicherte" wird mehr bezahlen und damit automatisch eine Fehlallokation
von Ressourcen verursachen.

Der Kostendruck in den Krankenhäusern erzwingt dann nämlich immer,
dass teure Spezialisten ihr Können für Trivial-OPs verschwenden, wenn
denn diese Patienten "zusatzversichert" sind. Oder dass teure Spezialisten
fast nur Diagnosen und Therapien, die nur von der Zusatzversicherung
abgedeckt werden - egal, ob sinnvoll oder nicht - nur der höheren
Einnahmen wegen, durchführen.

Durch die Höhe der Bezahlung steuert man allgemein das Leistungsangebot.
Das wissen die Privilegierten und deren Lobbyisten, die Befürworter der
PKVen, ganz genau. Die Geringerbezahlung GKV-ler und die Höherbezahlung
PKV-ler steuert - unscheinbar aber mit unerbittlicher Stringenz - die
Verfügbarkeit der Spezialisten und Ärzte, vor Ort und in den Krankenhäusern.

------------------------------------------------------------------------

D.h. eine medizinische private Zusatzversicherung führt immer zu diesen
Verzerrungen, in welchen der Betuchte sich bessere medizinische Leistung
erkauft - und entsprechend Ressourcen für alle anderen blockiert. Auf dem
Gütermarkt wären solche Unterschiede o.k., im Gesundheitssystem führen
sie aber dazu, dass Menschen unterschiedlich lange leben, und ergo
unterschiedlich viel wert sind. Das passt nicht in unser Demokratieverständnis!

Deshalb: Eine private Zusatzversicherung ist nur dann erlaubt, wenn es sich
NICHT um medizinische Leistungen handelt, sondern um Hotel- oder
Bequemlichkeitsleistungen. Also z.B. Einzelzimmer, Internnetzugang,
Kulinarische Versorung, Medien am Krankenbett, Unterhaltungsshows und
Kabarett im Krankheitsfall, Hotelservice, Theater am Krankenbett, güldene
Bestecke, Beheizte WC-Brille, Wunderheiler, Händchenhalten usw. Homöopathie
würde ich hier auch dazuzählen wollen.

Solche Leistungen können gerne zusatzversichert werden.

Medizinische Leistungen aber sollen NICHT privat zusatzversichert werden können.

Beste Grüße,

Syna.


 
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Die Private Krankenversicherung kann ganz einfach
abgeschafft werden, wenn der Bundestag das beschließt.

Dieser Beschluss hat natürlich die Form eines Gesetzes, und muss
einige Kriterien erfüllen. Z.B. muss für die zur Zeit in einer PKV
Versicherten eine gerechte Übergangslösung gefunden werden usw.

Und der Bundestag wird dieses erst dann beschließen, wenn die die privaten Krankenversicherungen eine Systemumstellung favorisieren. Also Basisabsicherung mit der Möglichkeit zu einer Zusatzversicherung. Mal schauen was passieren wird, wenn die Beiträge der privaten Krankenversicherungen bald stark steigen.
 
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Im Medizinbereich bewegen wir uns jedoch auf einem anderen Terrain:
Hier geht's um grundsätzliche Dinge wie den "demokratischen Konsens"
in der Gesellschaft. Eine demokratische Gesellschaft baut ja darauf, dass
jeder Mensch gleich viel wert ist.

Sicher ist er gleich viel wert, sofern man diese Wort unbedingt benutzen will/muß.
Doch was hat das mit der Versicherung zu tun? Es ist für jeden eine Grundversorgung gegeben. Wenn ich beispielsweise meine Schwiegermutter anschaue, die in der GKV ist, dann kann ich bei ihren Erfahrungen nicht sagen, daß sie schlecht oder unzureichend versorgt wurde. Und sie hat in den letzten einiges durchmachen dürfen, Rückenoperationen, künstliche Kniegelenke und einiges mehr.
Lebensmittel sind genauso wie medizinische Versorgung Lebensnotwendig. Sogar wichtiger, ohne medizinische Behandlung kann ein Mensch ziemlich alt werden. Ohne Lebensmittel nicht. Du siehst, das Terrain ist doch nicht so anders.
Da hätte ich aber gewiß etwas dagegen.....glücklicherweise bist Du dazu nicht in der Lage.

Ein System privater medizinischer Zusatzversicherung bedeutet immer
- das zeigt die Erfahrung - eine Schieflage. Denn der "privat Zusatz-
versicherte" wird mehr bezahlen und damit automatisch eine Fehlallokation
von Ressourcen verursachen.
Oder dass teure Spezialisten fast nur Diagnosen und Therapien, die nur von der Zusatzversicherung
abgedeckt werden - egal, ob sinnvoll oder nicht - nur der höheren
Einnahmen wegen, durchführen.
Natürlich verursacht der Privatpatient eine Schieflage, er zahlt ja auch mehr Geld für gleiche Leistung. Schon mal daran gedacht, daß damit auch GKV Patienten mitfinanziert werden?
Davon abgesehen ist man von unsinnigen Behandlungen als GKV Versicherter auch nicht gefeit. Und informieren, ob eine Behandlung sinnvoll ist oder nicht sollte man sich immer, ob privat oder GKV versichert.

D.h. eine medizinische private Zusatzversicherung führt immer zu diesen
Verzerrungen, in welchen der Betuchte sich bessere medizinische Leistung
erkauft - und entsprechend Ressourcen für alle anderen blockiert. Auf dem
Gütermarkt wären solche Unterschiede o.k., im Gesundheitssystem führen
sie aber dazu, dass Menschen unterschiedlich lange leben, und ergo
unterschiedlich viel wert sind. Das passt nicht in unser Demokratieverständnis!
Eine gesunde/ungesunde Ernährung führt ebenfalls dazu, daß Menschen unterschiedliche Lebenserwartungen haben, da kräht kein Hahn danach. Das hat nichts mit Demokratieverständnis zu tun.
 
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Hallo Tweed!

Sehr aufmerksam gelesen!

Wenn Du erlaubst - und das nehme ich an - antworte ich in
umgekehrter Reihenfolge.




Das ist ein Bereich, in welchem durch mehr Markt-Transparenz
erhebliche Kosten eingespart werden können. Da gebe ich Dir
recht!

Diese Markt-Transparenz sehe ich z.B. bei medizinischen Geräten
durch mehr Kartell-Aufsicht und durch geeignetere Zulassungs-
regeln gegeben.

Im Bereich Pharma ist eine Markt-Transparenz schwer zu erreichen,
weil neue Medikamente i.d.R. nur von einem Anbieter auf den Markt
geworfen werden. Hier ist also eine feinere Regulierung der Zulassung
und Preisermittlung notwendig.

--------------------------------------------------------------------

Jedoch ist das nicht das Thema in diesem Thread. Hier geht um eine
strukturelle Schieflage, die durch die PKV und die damit verbundene
"Duale Vergütung" entstanden ist, und die das gesamte
Gesundheitssystem durchzieht - wie hier schon beschrieben.




Da hast Du mich gründlich missverstanden.

Natürlich darfst Du Dir Deinen "Peugeot Partner" leisten oder sonst
irgendein teures Auto. Neben Peugeot gibt's noch Porsche, Jaguar
usw. Es gibt für Deine Mobilität ja auch noch die Möglichkeit, sich einen
Privatjet zu kaufen oder eine schöne Segelyacht, es ist alles frei - und
soll auch so bleiben.

Genauso Versicherungen: Lege Dir eine Lebensversicherung zu, ganz
wie Du willst (zählt für mich eher zur Kategorie "Geldanlage" - ich würde
davon übrigens abraten ... aber das sei jedem selbst überlassen).

Ich bin eher liberal: Ich bin gegen eine Vermögenssteuer (da Substanz
nie besteuert werden darf), gegen die Vorratsdatenspeicherung überhaupt,
für noch mehr Markt-Transparenz, für mehr individuelle Selbstbestimmung ...

--------------------------------------------------------------------

Im Medizinbereich bewegen wir uns jedoch auf einem anderen Terrain:
Hier geht's um grundsätzliche Dinge wie den "demokratischen Konsens"
in der Gesellschaft. Eine demokratische Gesellschaft baut ja darauf, dass
jeder Mensch gleich viel wert ist. Dass jeder also das gleiche Stimmrecht
hat - die gleichen Möglichkeiten mitzubestimmen - die gleichen Möglichkeiten zur
kulturellen Teilhabe - und eine gleich gute Gesundheitsversorgung.






Ganz genau!

Das hast Du ganz richtig erfasst. Das mag sich drastisch anhören, aber bei
den medizinischen Leistungen wirkt sich eine private Zusatzversicherung
extrem negativ aus. Oft wird nämlich vorgeschlagen:




Das funktioniert aber leider nicht. Warum?

Ein System privater medizinischer Zusatzversicherung bedeutet immer
- das zeigt die Erfahrung - eine Schieflage. Denn der "privat Zusatz-
versicherte" wird mehr bezahlen und damit automatisch eine Fehlallokation
von Ressourcen verursachen.

Der Kostendruck in den Krankenhäusern erzwingt dann nämlich immer,
dass teure Spezialisten ihr Können für Trivial-OPs verschwenden, wenn
denn diese Patienten "zusatzversichert" sind. Oder dass teure Spezialisten
fast nur Diagnosen und Therapien, die nur von der Zusatzversicherung
abgedeckt werden - egal, ob sinnvoll oder nicht - nur der höheren
Einnahmen wegen, durchführen.

Durch die Höhe der Bezahlung steuert man allgemein das Leistungsangebot.
Das wissen die Privilegierten und deren Lobbyisten, die Befürworter der
PKVen, ganz genau. Die Geringerbezahlung GKV-ler und die Höherbezahlung
PKV-ler steuert - unscheinbar aber mit unerbittlicher Stringenz - die
Verfügbarkeit der Spezialisten und Ärzte, vor Ort und in den Krankenhäusern.

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D.h. eine medizinische private Zusatzversicherung führt immer zu diesen
Verzerrungen, in welchen der Betuchte sich bessere medizinische Leistung
erkauft - und entsprechend Ressourcen für alle anderen blockiert. Auf dem
Gütermarkt wären solche Unterschiede o.k., im Gesundheitssystem führen
sie aber dazu, dass Menschen unterschiedlich lange leben, und ergo
unterschiedlich viel wert sind. Das passt nicht in unser Demokratieverständnis!

Deshalb: Eine private Zusatzversicherung ist nur dann erlaubt, wenn es sich
NICHT um medizinische Leistungen handelt, sondern um Hotel- oder
Bequemlichkeitsleistungen. Also z.B. Einzelzimmer, Internnetzugang,
Kulinarische Versorung, Medien am Krankenbett, Unterhaltungsshows und
Kabarett im Krankheitsfall, Hotelservice, Theater am Krankenbett, güldene
Bestecke, Beheizte WC-Brille, Wunderheiler, Händchenhalten usw. Homöopathie
würde ich hier auch dazuzählen wollen.

Solche Leistungen können gerne zusatzversichert werden.

Medizinische Leistungen aber sollen NICHT privat zusatzversichert werden können.

Beste Grüße,

Syna.



Der banalste Grund für eine Zusatzversicherung ist der, dass man als Patient einfach früher als normal Versicherte dran kommt.
Manche Ärzte operieren einfach lieber, wenn ein Kuvert über den Tisch wandert, gut gefüllt, versteht sich.
Ist x-fach der Fall, wird aber stets bestritten.
 
OP
syna
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Syna schrieb:
Im Medizinbereich bewegen wir uns jedoch auf einem anderen Terrain:
Hier geht's um grundsätzliche Dinge wie den "demokratischen Konsens"
in der Gesellschaft. Eine demokratische Gesellschaft baut ja darauf, dass
jeder Mensch gleich viel wert ist.

Sicher ist er gleich viel wert, sofern man diese Wort unbedingt benutzen will/muß. Doch was hat das mit der Versicherung zu tun?

Das beantwortest Du im nächsten Absatz im Prinzip selbst:

Es ist für jeden eine Grundversorgung gegeben.

Es gibt für jeden eine Grundversorgung bezüglich des
existenziellen Lebens, also Kopf über 'm Dach + Lebensmittel
(Harz-IV bzw. Sozialhilfe).

Und es sollte genauso eine gesundheitliche Versorgung geben.


Doch was hat das mit der Versicherung zu tun?

Die Gesundheitsversorgung muss eine Grundversorgung sein. Und demzufolge
keine Versicherung. Der Begriff "Versicherung" ist aus der Historie verständlich,
bei ihrer Gründung in der Bismarckschen Zeit dachte man in der Tat an eine
Versicherung, an eine Art Absicherung für die arbeitende Bevölkerung.

Aber selbst die PKV ist keine reine Versicherung, denn hier wird auch die
{alt-jung} und die {krank-gesund}-Solidaritäten umlage-artig finanziert -
gar nicht nach der üblichen Versicherungsmathematik.

Worum es aber geht: Die Gesundheitsversorgung darf eben - in einem
egalitären modernen demokratischen Staat - keine Versicherung sein, die ein
jeder - womöglich sogar nach persönlicher Finanzlage - abschließt.

Sie muss stattdessen eine "Grundversorgung", die einem Jeden zusteht.
Groß Britannien (NHS) oder die skandinavischen Staaten weisen hier den Weg.
Die USA geben hier ein besonders negatives Beispiel ab.


Wenn ich beispielsweise meine Schwiegermutter anschaue, die in der GKV ist, dann kann ich bei ihren Erfahrungen nicht sagen, daß sie schlecht oder unzureichend versorgt wurde. Und sie hat in den letzten einiges durchmachen dürfen, Rückenoperationen, künstliche Kniegelenke und einiges mehr.

Die Versorgung via GKV funktioniert in vielen Bereichen einigermaßen.
Glücklicherweise. Trotzdem haben GKV-Versicherte viele viele Nachteile -
auf Kosten der PKV-Privilegierten. Diese Nachteile werden natürlich gerne
von den Nutznießern verleugnet oder zumindest verschleiert.


Lebensmittel sind genauso wie medizinische Versorgung Lebensnotwendig. Sogar wichtiger, ohne medizinische Behandlung kann ein Mensch ziemlich alt werden. Ohne Lebensmittel nicht. Du siehst, das Terrain ist doch nicht so anders.

Siehe oben. In einer zivilisierten demokratischen Gesellschaft ist
es sogar der kleinste gemeinsame Nenner, dass eine Grundversorgung an
Lebensmitteln (Harz-IV bzw. Sozialhilfe) für mittellose zur Verfügung gestellt
wird.

Aber es geht ja viel weiter: Für eine moderne Industrie- und Informations-
gesellschaft ist ein egalitär-humanistisches Menschenbild, ist Gerechtigkeit
und Chancengleichheit Voraussetzung. Es ist Voraussetzung für Kooperation,
für konstruktives Mitwirken in der Gesellschaft, für die Zufriedenheit des
Einzelnen, für Konsens, Stabilität und für den gemeinsam erarbeiteten
Wohlstand.

In einer humanistisch-egalitären Gesellschaft muss jedes Mitglied dieser
Gesellschaft gleichermaßen Zugang zur medizinischen Versorgung haben.
Denn der Wert des Einzelnen bemißt sich auch in der medizinischen
Versorgung, in dem Aufwand, ihn bei tödlicher Krankheit zu retten. Schon
deshalb ist dort - nach reichlicher Analyse - gar kein Platz für die (heutige)
Private Krankenversicherung.

Beste Grüße,

Syna

 
OP
syna
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Natürlich verursacht der Privatpatient eine Schieflage, er zahlt ja auch mehr Geld für gleiche Leistung.
Schon mal daran gedacht, daß damit auch GKV Patienten mitfinanziert werden?

Ja - das tönt immer aus den Wartezimmern - man hört da:

"Aber die PKV-Versicherten ermöglichen doch erst, dass viele Arztpraxen
überhaupt aufrechterhalten werden, weil Ihre Versicherung ja viel höhere
Honorare zahlt". Das ist in der Tat eine Beobachtung oder Erfahrung, die
allerdings näherer Betrachtung nicht standhält.

Denn es ist ein Scheinargument: Wenn sich die PKV egalitär an den
Solidaritätskosten beteiligen würde, dann könnten die Beiträge der
GKV-Versicherten sinken - und/oder entsprechend die GKV-Honorare
für Ärzte steigen.

Darüberhinaus: Wenn jeder Arzt oder jede Klinik entweder nur
gesetzlich Versicherte oder nur privat Versicherte behandeln dürfte,
wäre das private System in kürzester Zeit am Ende. In einem solchen
System wäre jede Quersubvention ausgeschlossen, und schnell würde
klar, in wie vielen Bereichen das private System parasitär vom
gesetzlichen lebt.

Gemeint sind hier nicht die Versicherten, sondern die Unternehmen:
Sie wären nicht in der Lage, eine Krankenhausversorgung für ihre
Patienten auch nur im Ansatz sicherzustellen. Sie nutzen die
Infrastruktur der gesetzlichen Kassen und bezeichnen das sie
bewirtenden System oft auch noch als "marode".

Mit einigen Zahlen: Für 2007 sind die Gesamteinnahmen der GKVen
145 Mrd. Euro, die der PKVen 23 Mrd. Euro, das entspricht
knapp 14% der Gesamteinnahmen. Die Infrastrukur vor Ort
(Krankenhäuser, Rettungsdienste usw.) werden solidarisch
von allen (dem Steuerzahler) bezahlt. Aber trotzdem nutzt die
unsolidarische PKV alle diese Anlagen und Großgeräte einfach mit.

~~~~ Zusammengefasst ~~~~~

Obwohl Großgeräte in den großen Kliniken und komplexe
Infrastrukturen vom Steuerzahler und der Gesamtgemeinschaft
der Haushalte und Versicherungen bezahlt werden, haben durch
die PKV-Vergütungsstrukturen PKV-Versicherter vorrangigen
Zugang zu diesen Geräten. Und das obwohl die PKV-Versicherten
sich - in parasitärer Weise - der solidarischen Finanzierung entziehen.

Beste Grüße,

Syna.


 

taz

Frischling
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alle Krankenkassen bis auf eine einzige gehoehren abgeschafft !!!


meine 3 aerzte zu denen ich regelmaessig gehe, machen eh keinen Unterschied zwischen Privat und gesetzl. Patienten.
 
OP
syna
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Die Private Krankenversicherung kann ganz einfach
abgeschafft werden, wenn der Bundestag das beschließt.

Dieser Beschluss hat natürlich die Form eines Gesetzes, und muss
einige Kriterien erfüllen. Z.B. muss für die zur Zeit in einer PKV
Versicherten eine gerechte Übergangslösung gefunden werden usw.

Und der Bundestag wird dieses erst dann beschließen, wenn die die privaten Krankenversicherungen eine Systemumstellung favorisieren. Also Basisabsicherung mit der Möglichkeit zu einer Zusatzversicherung. Mal schauen was passieren wird, wenn die Beiträge der privaten Krankenversicherungen bald stark steigen.

Ha ja - die PKVen jammern ständig über ihre Bedingungen - und sind aufgrund
ihres Geschäftsmodells (hohe Provisionen, Renditeforderungen) gezwungen, die
Beiträge für Ältere Versicherte erheblich anzuheben.

Das Jammern der PKVen sind wir aber schon seit Jahren gewohnt - ich glaube nicht,
dass die Politik darauf reagieren wird.

--------------------------------------------------------------------------------

Als CDU+FDP regierten, waren SPD und Grüne in der Opposition. Zu dieser Zeit
favorisierten beide Parteien die Einführung einer Bürgerversicherung. Und damit
die knallharte Abschaffung der PKVen.

Jetzt, wo die SPD ja als Koalitionspartner in der CDU-Regierung ist, hat die SPD
ihre Gesundheitsvision abgeschwächt: Sie tritt statt der Abschaffung der PKVen
für eine Einbeziehung der PKV in den RSA (Risikostrukturausgleich) ein und
hofft, dass damit die "Duale Vergütungsstruktur" zumindest entschärft werden
kann.

Grüße,

Syna.


 
OP
syna
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alle Krankenkassen bis auf eine einzige gehoehren abgeschafft !!!

Das wäre dann die Bürgerversicherung.

meine 3 aerzte zu denen ich regelmaessig gehe, machen eh keinen Unterschied zwischen Privat und gesetzl. Patienten.

Na, zum Glück gibt es Ärzte, die wahrnehmen wie ungerecht
die "duale Gesundheitsstruktur" ist, und sich selbst darüber
hinwegsetzen.
 

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