Hallo Christiah,
ein paar Sätze zu Deinen Bemerkungen:
Hallo syna, erst mal vielen Dank für deinen Beitrag und vor allem das du sachlich geblieben bist, ist im Internet ja nicht immer zu erwarten, wobei ich im Psw diesbezüglich, bis auf einige Ausnahmen, zufrieden bin.
Siehe mein Eingangsposting
hier.
Aus dem Vergleich der Kosten und der Lebenserwartung für die USA
und England ergibt sich der eindeutige Hinweis, dass das englische
System wohl das Bessere ist. Es gibt - zumindest dieser Aufstellung
gemäß - noch bessere Systeme, z.B. das in Japan.
Ja, aber ich finde auch nicht wirklich, dass das US-amerikanische System als wirkliches System bezeichnet werden kann, es hat keinerlei Substanz.
Der Obama beißt sich an diesem Mammutprojekt ja schon länger die Zähne aus und wird es aufgrund des Gegenwindes auch nicht bewältigen.
So haben alle GKV-ler Budget-Grenzen zu
ertragen, die PKV-ler nicht. Ist das gut?
Mit einer Bürgerversicherung gäbe es vielleicht auch Budget-Grenzen.
Die wären aber für alle Bürger gleich - und sie wären höher als die
heutigen Grenzen.
Nein, aber Budgetgrenzen für alle würde bedeuten, dass der Staat es komplett in der Hand hat und das Budget und somit die Leistungen des Systems nach unten hin korrigieren kann.
Bist du dir sicher, dass die Budgetgrenzen höher sein würden?
Mmmh? Eine Verquerung der Gedanken?
Die folgenden Sätze deines Beitrages habe ich gelesen, trotzdem nochmal die Frage:
Ist es nicht unsolidarisch, dass der demografische Wandel im vollen Gange ist und die Versorgung der Älteren durch die Jüngeren in unserem System immer schwerer finanzierbar sein wird und alle Zahler der jetzigen und kommenden Generationen zwar ihre Beiträge bezahlen, aber selbst um ihre Versorgung bangen und selbst schlechtere Leistungen in Anspruch nehmen können?
Klar trifft das den Mittelstand und kleinere Unternehmen.
Das gilt aber für jede Gebühren- oder Steuererhöhung.
Genau und gerade dem Mittelstand wird schon genug und jährlich immer genommen!
Wenn man die Finanzierung der Gesundheit mittels z.B.
Bürgerversicherung auf eine breitere Grundlage stellt, dann
steigen dadurch die Abgaben für den Einzelnen kaum.
Da möchte ich eigentlich nicht spekulieren, aber auch wenn sich die Abgaben anfangs für den Einzelnen nur minimal erhöhen, muss das nicht so bleiben. Und ich bin mir auch nicht sicher, ob das neue System gut durchgeplant und umgesetzt werden würde...
Wie schon oben erwähnt entspricht eine Finanzierung, die dem
Steuersystem gleichkommt (Progression), den ethischen
Grundsätzen (Nettoprinzip, Abgabengerechtigkeit) eines
Sozialstaats. Die jetzige Finanzierung mit
Beitragsbemessungsgrenze dagegen nicht.
Ja, damit gebe ich dir recht.
Arbeitgeber-Anteil und Arbeitnehmer-Anteil sind beides zusätzliche
Sozial-Abgaben. Diese getrennt zu betrachten macht deshalb keinen Sinn.
Warum macht es keinen Sinn?
Aber selbst wenn, dann hemmt es eben die Lohnentwicklung und damit die Kaufkraft, die zusätzlich durch höhere Sozialabgaben der Arbeitnehmer eh schon belastet wird.
Nun, was soll diese Bemerkung? Willst Du ohne Staat leben?
Nein, auch wenn ich (siehe Avatar
) momentan sehr unzufrieden bin mit unserem Staat und der Politik bin, ich bin nicht so naiv zu glauben, dass wir es ohne Staat gebacken bekommen, einige Ideen und Grundsätze finde ich allerdings wirklich interessant.
Ohne den Politikern direkte und konkrete Vorwürfe zu machen, es ist mehr drin!
Ich vermute mal, dass gerade Du in einer anarchistischen Welt - also
in einer Welt ohne den Schutz des Staates durch Gewaltmonopol,
Rechtssicherheit und sozialen Ausgleich - einer der ersten Opfer
einer libertär entfesselten Horde werden würdest.
Warum genau wäre ich eines der ersten Opfer?
Falsch: Die Ungleichverteilung der Ärzte würde weniger schlimm
ausfallen. Heute führen Ärzte gerne eine Praxis in Gebieten gehobener
sozialer Struktur und in Ballungsgebieten. In Stadtteilen, die ein
sozialer Brennpunkt sind, und auf dem Land dagegen fehlen Ärzte.
Weil die Ärzte da nur GKV-Patienten finden - und deshalb nicht soviel
verdienen können wie ihr Kollege am Starnberger See.
Mit der Abschaffung der PKV wäre dieses Problem zumindest entschärft.
Gerade hier gab es aber doch im staatlichen System Englands lange Probleme, es standen zu wenig Ärzte zur Verfügung.
Heute übrigens gehen viele deutsche Ärzte nach England, anscheinend haben die Engländer es gemerkt und die Situation wieder verbessert.
Genau darauf wollte ich aber auch weiter oben hinaus, der Staat hat es dann in der Hand und wenn ich mir jetzt angucke, dass überall privatisiert wird, weil auch überall die Schulden und Belastungen steigen, kann ich mir vorstellen in welche Richtung es mit einen rein staatlichen Gesundheitssystem gehen würde.
[COLOR="#800000"]Tcha, die Kinder sind in der GKV automatisch mitversichert, ja.
Aber: Was für eine Gesellschaft stellst Du Dir vor? Eine reine
Ellbogengesellschaft? Das Recht des (finanziell) stärkeren im
Gesundheitswesen? Ist der (finanziell) potentere mehr wert
als die anderen? *grübel*[/COLOR]
Nein nein, aber die negativen Aspekte (von den steigenden Kosten rede ich in diesem Fall, nicht vom Vorteil, dass Kinder mitversichert sind/wären) werden in öffentliche Diskussion von der Pro-Seite nicht thematisiert und der Bürger, wie so oft, belogen.
Gerade im privaten Bereich gibt's derzeit Firmen, die
Schmiermittel ohne Ende benutzen. Guck die die Deutsche
Bank an - oder viele amerikanische Banken - das ist ja schon
gruselig!
Und da müssen auch weiterhin Maßnahmen getroffen werden!
Also nur mal zur Erklärung, ich bin gesetzlich versichert und werde es mir sehr gut überlegen, ob ich eventuell in eine private wechseln werde, wenn denn die Möglichkeit besteht. Hat beides seine Vor- und Nachteile.
Der Punkt ist einfach, dass ich nicht an ein auf Dauer funktionierendes staatliches Gesundheitssystem glaube, beziehungsweise von diesem überzeugt bin, aber durchaus die Kritik und den Handlungsbedarf am derzeitigen System, an einigen Stellen eben mehr und an anderen Stellen weniger, nachvollziehen kann.
Viele Probleme des Gesundheitswesens würden ich aber auch eventuell durch Korrekturen an anderen Stellen entschärfen.
Gruß zurück,
Christian