Fast - aber halt nur fast kann ich dir so weit entgegenkommen, und dir in einigen Punkten zustimmen. Nicht der Islam ist frauenfeindlich, sonden das Patriarchat, das leider in vielen muslimisch gepraegten Laendern immer noch praegend ist.
Nun, ohne viel eigene Worte möchte ich etwas zitieren:
Ehrenmorde sind eine vorislamische Praxis, die mit der Theologie des Islam nicht begründet werden können. Sie sind charakteristisch für archaische, tribal organisierte Gesellschaften, vor allem im Mittleren Osten. Allerdings gehen in islamisch geprägten Gesellschaften angestammte Ehrvorstellungen mit gesellschaftlich akzeptierten religiösen Werten eine enge Verbindung ein, da der Koran und die Überlieferung für das sittsame Verhalten der Frau zahlreiche Vorschriften enthalten. Der Ehrenmord wird nicht ausschließlich im islamischen Umfeld praktiziert, allerdings ist eine besondere Häufung der Ehrenmorde in islamischen Gesellschaften zu beobachten. Besonders Pakistan nimmt eine prominente Stellung ein.
http://www.islaminstitut.de/Artikelanzeige.41+M50ea218c702.0.html
Ich mag diese Website aus mehreren Gründen: Sie kommt nicht von islamkritischer bis feindlicher Seite. Es ist ein ernst gemeinter Auftritt, mit dem Ziel zu informieren, Fragen zu beantworten und aufzuklären. Man muss also keine "bösen" Internetseiten ansurfen oder vorgeblich zart besaiteten Usern als Quelle servieren, nein, man kann sich direkt dort bedienen.
Ohne jetzt irgendwelche Beobachtungen aus der Praxis usw zu berücksichtigen, muss ich sagen, die Frau kommt auch dort nicht gut weg. Natürlich ist der Islam erstmal frauenfeindlich. Danach beginnt dann das Abschwächen.
Nach einer Erhebung des Nahostexperten Robert Fisk gibt es im "christlichen Dunstkreis" meiner Wahlheimat prozentual mehr Ehrenmorde als im "muslimischen Dunstkreis".
Mit Zahlen oder Links kann ich diese seine Erhebung leider nicht belegen, die Suche danach waere etwas zeitraubend. Es steht dir natuerlich frei, es zu glauben oder bleiben zu lassen.
Die von mir genannten Zahlen bezüglich türkischer Täter hatte ich noch im Kopf, sind aber in so auch zb auf Wikipedia zu finden:
https://de.wikipedia.org/wiki/Ehrenmord
Es wäre interessant zu untersuchen. Eine Aufschlüsselung solcher Ehrenmorde nach islamischem Land und genauer Glaubensrichtung. Danach könnte man weitere Untersuchungen anstellen. Gesetzt den Fall, dein Nahostexperte hatte Recht, was sind weitere Faktoren? Wie Traditionsbewusst sind christliche Familien in Jordanien im vergleich zu jenen, welche einer der islamischen Strömungen folgen? Welcher gesellschaftlichen Schicht sind sie zuzurechnen? Wie ist der Bildungsgrad?
Dann könnte man, um den Bogen zurück zur westlichen Welt bzw Deutschland im Genauen zu schlagen, auch dies mit den hier passierten Fällen abgleichen, zb hinsichtlich des Bildungsgrades und der Bindung an Traditionen. Im Wiki-Artikel wird noch erwähnt, mit Bezug auf gleiche Studie aus der auch ich meine Zahlen hatte, dass die türkischen Täter sehr häufig aus der Region um den Vansee in der Türkei kamen.
Nachtrag:
Google brachte mich zu folgendem Interview:
http://www.welt.de/vermischtes/article150989935/Seid-wuetend-auf-die-muslimischen-Frauen.html
Aus dem ich zitieren möchte. Zana Ramadani, geboren in Mazedonien, migrierte sie mit ihrer muslimischen Familie nach NRW. Das Interview geht speziell um die Übergriffe von Muslimen auf Frauen in der Sylvesternacht. Gleich zu Beginn steht dort:
Die Welt: Nach den Exzessen der Silvesternacht – auf wen soll man wütend sein? Auf Araber? Auf Muslime? Auf Männer ganz allgemein?
Zana Ramadani: Ganz klar: auf Muslime. Nicht nur auf die muslimischen Männer, auch auf die muslimischen Frauen, vor allem auf die muslimischen Mütter. Das Frauenbild, das uns in der Silvesternacht entgegenschlug, wird im gesamten islamischen Kulturkreis gelebt. In Mazedonien, wo ich herkomme, hätte unter den Muslimen genau das Gleiche passieren können. Auch in Pakistan oder Bangladesch. In jedem islamischen Land hätte das passieren können und passiert dort auch täglich. Denn die Werte sind schuld an den Geschehnissen. Es sind die Werte des Islam.
Die Welt: Welche Werte sind das?
Ramadani: Folgende: Frauen sind Bedienstete. Frauen sind Sklavinnen. Wir sind Ware. Wir haben uns züchtig zu benehmen. Wenn wir einem Mann zu lange in die Augen sehen, dann wollen wir ihn reizen und erregen. Alles, was wir tun, und alles, was wir sind, ist reine Provokation. Deswegen müssen wir uns verhüllen. Zugleich wird Männern damit unterstellt, dass sie triebgesteuerte Vergewaltiger sind.
Da wird auch etwas angesprochen, was ich selbst auch sehr beleidigend finde. Neben der Frauenfeindlichkeit wird der Mann zum sich selbst nicht kontrollieren könnenden Testosteronochsen degradiert.
Nun aber wie entsteht diese riesengroße Diskrepanz, jetzt mal banal benannt, zwischen dir,
der Islam ist nicht frauenfeindlich und anderen wie jener Zana Ramadani, Sabatina James, Necla Kelek, Seyran Ates, Hirsi Ali uvm? Alles nur islamophobe Schreckschrauben, die etwas in den falschen Hals bekommen haben?