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Griechenland - nichts leisten aber gut leben?

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denker_1

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Genau diesen Satz kann ich überhaupt nicht akzeptieren.

In einer wenigstens teilweise freien Marktwirtschaft ist es überhaupt nicht die Aufgabe des Staates, "die Wirtschaft anzukurbeln", "Arbeitsplätze zu schaffen" etc.. Dass so etwas heutzutage schon allenthalben als selbstverständliche Aufgabe des Staates angesehen wird, lässt tief blicken in den Kopf-Mainstream der heutigen "Intelligenz".

Wozu brauche ich dann den Staat.

Nach Marx ist de rStaat das Manchtmittel in den Händen der Herrschenden Klasse.

Danach dient der Staat hier der Durchsetzung der Interessen des Finanzkapitals. vWozu zahle ich da als kleiner Bürger Steuern an den Staat der meine Interessen nicht vertritt?

Und genau an dieser totalen Fehlauffassung krankt das ganze Gejammer über die angeblich tödlichen Wirkungen des Sparens bei den Staatsausgaben in GR.
Der Staat sollte klein und schmal sein, das BIP sollte im wesentlichen aus dem Privatsektor der Wirtschaft stammen.

Nun, eine der Auflagen für neuer Hilfsgelder ist die Entlassung vieler Arbeitskräfte. Der Strangtitel hier lautet "Nichts leisten aber, ...". Wie aber soll ein Mensche seine Leistung erbringen, wenn er zwangsweise auf Arbeitslosigkeit gesetzt wird. Wie soll Grichenland Krdite zurück zahlen, wenn die Menschen nicht arbeiten dürfen.

Wenn ich privat einen Kredit laufen habe, bin ich bestrebt, einen möglichst gut bezahlten Job zu haben, um von diesem Einkommen den Kredit anzahlen zu können. Das gleiche gilt, wenn ich ein eigenes Unternehmen auf Kredit finanziere. Da würde meiner Bank nicht einfallen, mir de Auflage zu erteilen, das Unternehmen zu schließen. Es sei denn ich wäre Konkurs. Dann würde die Bank das Unternehmen kassieren, damit wäre aber der Kredit in Höhe des aktuellen Unternehmenswertes getilgt. Ich könnte aber ebensogut Teile des Unternehmens verkaufen oder ein neues Produkt erfinden. Wenn ich dazu weitere Hilsgelder brauche, nützt mir das nur, wenn ich das fragliche Produkt dann auch entwickeln darf. Es könnte ja den Durchbruch bringen und mich wieder zahlungsfähig machen.

Hier aber wird ein Land kaputt gepart. Ausverkauf nennt man sowas.

Alles andere ist Sozialismus(artig). Und naja, Wenn man natürlich Sozialismus hat, dann hat man die chronische Misere von ganz alleine. So scheint das in GR zu sein, und die dortige Misere kann nur beendet werden, wenn man den dort offenbar vorhandenen Teil-Sozialismus beendet.
Zweifler

Wart es ab. Kuba, Vietnam und andere noch sozialistische Staaten dürften aus den im Ostblock gemachten Fehlern gelernt haben. Ganz so borniert sind die Wirtschaftsexperten dieser Staaten dann doch nicht.
 

denker_1

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Du hast keine Cent bisher bezahlt...menschenskinder mach dich erstmal kundig.

Rentner bezahlen mit Abschlägen auf ihre zustehende Alters oder Erwerbsunfähigkeitsrente. Billiglöhner bezahlen mit der Differenz des Wertes ihrer Arbeitsleistung und dem Lohn den sie tatsächlich ausgezahlt bekommen.
 

denker_1

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Geld verleihen ohne Zins zu verlangen widerspricht den fundamentalen Glaubensbekenntnissen des Kapitalismus.

Genau!

In Grichenland kommt hinzu, das die Finanzmafia die Chance sieht, sich Wirtschaftsgüter anzueignen. Deshalb muss das Land kaputt gespart werden. Denn wenn die Grichen mit den Hilfsgeldern ihre Wirtschaft wieder flott kriegen, erhalten die Finanzhaie nur wertlose Euros, wertloses Papiergeld oder gar Buchgeld, bei dem nur auf Abstrakten Bankkonten Zahlen umgeschrieben werden. Wenn Grichenland aber marode bleibt, kann die Finanzmafia die Wirtschaftsgüter pfänden.

erzähl das mal einem Juden...

Den würd ich an das Gebot aus der Bibel erinnern, das steht eindeutig, das er keinen Zins nehmen soll!
 
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Wozu brauche ich dann den Staat.

Nach Marx ist de rStaat das Manchtmittel in den Händen der Herrschenden Klasse.

Danach dient der Staat hier der Durchsetzung der Interessen des Finanzkapitals.
Ach ja, der olle Marx... irrelevant.

vWozu zahle ich da als kleiner Bürger Steuern an den Staat der meine Interessen nicht vertritt?
Damit der Staat z.B.
* Innere und äußere Sicherheit gewährleistet,
* Rechtssicherheit und generelle gesetzlich zu regelnde Rahmenbedingungen gewährleistet,
* Großinfrastrukturen schafft und erhält,
* Bildung für alle gewährleistet (wobei da schon die Frage ist, ob das nicht auch privat ginge...),

Alles Sachen, die Du für Dein persönliches Dasein dringend brauchst. Aber viel mehr Aufgaben sollte sich der Staat nicht anmaßen. Naja, Finanz- Wirtschafts- und Außenpolitik sind wohl noch zu nennen...

Nun, eine der Auflagen für neuer Hilfsgelder ist die Entlassung vieler Arbeitskräfte. Der Strangtitel hier lautet "Nichts leisten aber, ...". Wie aber soll ein Mensche seine Leistung erbringen, wenn er zwangsweise auf Arbeitslosigkeit gesetzt wird. Wie soll Grichenland Krdite zurück zahlen, wenn die Menschen nicht arbeiten dürfen.
Der Staat(!) soll Leute entlassen, weil die nur kosten (denn der griechische Staat erfüllt seine Aufgaben ja nicht - trotz der Überbeschäftigung). Es geht nämlich beim "leisten" nicht um arbeiten schlechthin, sondern um das Erbringen €-geldwerter Ergebnisse (heißt vor allem: exportfähiger Güter).

Wenn ich privat einen Kredit laufen habe, bin ich bestrebt, einen möglichst gut bezahlten Job zu haben, um von diesem Einkommen den Kredit anzahlen zu können. Das gleiche gilt, wenn ich ein eigenes Unternehmen auf Kredit finanziere. Da würde meiner Bank nicht einfallen, mir de Auflage zu erteilen, das Unternehmen zu schließen. Es sei denn ich wäre Konkurs.
Eben: Der griechische Staat IST Konkurs.

Ich könnte aber ebensogut Teile des Unternehmens verkaufen oder ein neues Produkt erfinden. Wenn ich dazu weitere Hilsgelder brauche, nützt mir das nur, wenn ich das fragliche Produkt dann auch entwickeln darf. Es könnte ja den Durchbruch bringen und mich wieder zahlungsfähig machen.
Solche Investitionen in die Zukunft hat GR bisher aber nie getätigt, und es ist künftig nichts anderes zu erwarten...

Hier aber wird ein Land kaputt gepart. Ausverkauf nennt man sowas.
...und deshalb ist dieser Satz Unsinn.

Wart es ab. Kuba, Vietnam und andere noch sozialistische Staaten dürften aus den im Ostblock gemachten Fehlern gelernt haben. Ganz so borniert sind die Wirtschaftsexperten dieser Staaten dann doch nicht.
:giggle: :winken:​



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Genau diesen Satz kann ich überhaupt nicht akzeptieren.

In einer wenigstens teilweise freien Marktwirtschaft ist es überhaupt nicht die Aufgabe des Staates, "die Wirtschaft anzukurbeln", "Arbeitsplätze zu schaffen" etc.. Dass so etwas heutzutage schon allenthalben als selbstverständliche Aufgabe des Staates angesehen wird, lässt tief blicken in den Kopf-Mainstream der heutigen "Intelligenz".
Und genau an dieser totalen Fehlauffassung krankt das ganze Gejammer über die angeblich tödlichen Wirkungen des Sparens bei den Staatsausgaben in GR.
Der Staat sollte klein und schmal sein, das BIP sollte im wesentlichen aus dem Privatsektor der Wirtschaft stammen.

Alles andere ist Sozialismus(artig). Und naja, Wenn man natürlich Sozialismus hat, dann hat man die chronische Misere von ganz alleine. So scheint das in GR zu sein, und die dortige Misere kann nur beendet werden, wenn man den dort offenbar vorhandenen Teil-Sozialismus beendet.

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Ja ja, du hast vollkommen Recht, mir wäre auch eine freie Marktwirtschaft ohne Staat lieber, leider hat unser System einen gravierenden Fehler, nämlich das durch den Zins erzwungene Wachstum.
Wenn die Wirtschaft ein entsprechendes Wachstum produziert geht das halt am Bedarf vorbei, es gibt nämlich keinen exponentiell wachsenden Bedarf, und dann erlebst du halt die Abwrackprämie, dann erlebst du die Steuergeschenke an die großen AG's, die Dumpinglöhne, die Bankenrettung.

Aber was wäre ohne den Staat?
Ganz sicher keine Dumpinglöhne, ganz sicher keine Steuergeschenke, keine Bankenrettung und ganz sicher auch kein Zinsgeld.
Aber ganz sicher eine funktionierende Wirtschaft, eine solide Vollbeschäftigung und einen gleichmäßig verteilten Wohlstand.
 
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Ja ja, du hast vollkommen Recht, mir wäre auch eine freie Marktwirtschaft ohne Staat lieber, leider hat unser System einen gravierenden Fehler, nämlich das durch den Zins erzwungene Wachstum.
Wenn die Wirtschaft ein entsprechendes Wachstum produziert geht das halt am Bedarf vorbei, es gibt nämlich keinen exponentiell wachsenden Bedarf, und dann erlebst du halt die Abwrackprämie, dann erlebst du die Steuergeschenke an die großen AG's, die Dumpinglöhne, die Bankenrettung.

Aber was wäre ohne den Staat?
Ganz sicher keine Dumpinglöhne, ganz sicher keine Steuergeschenke, keine Bankenrettung und ganz sicher auch kein Zinsgeld.
Aber ganz sicher eine funktionierende Wirtschaft, eine solide Vollbeschäftigung und einen gleichmäßig verteilten Wohlstand.

Ein immer aktuelles Thema bei liberalen Diskutanten, zu denen ich mich weitgehend auch zähle. Allerdings gehen mir da manche Ideen vom "Nachtwächterstaat" oder so auch zu weit, siehe hier:

Damit der Staat z.B.
* Innere und äußere Sicherheit gewährleistet,
* Rechtssicherheit und generelle gesetzlich zu regelnde Rahmenbedingungen gewährleistet,
* Großinfrastrukturen schafft und erhält,
* Bildung für alle gewährleistet (wobei da schon die Frage ist, ob das nicht auch privat ginge...),

Alles Sachen, die Du für Dein persönliches Dasein dringend brauchst. Aber viel mehr Aufgaben sollte sich der Staat nicht anmaßen. Naja, Finanz- Wirtschafts- und Außenpolitik sind wohl noch zu nennen...

Und was die Zinsen betrifft:
Eigentlich ist doch der Zins eine Art Belohnung für den Kreditgeber, dass er für eine Weile auf sein Geld und die damit verbundenen Konsum-Möglichkeiten verzichtet. Gäbe es keinen Zins, gäbe es auch (fast) keine Kredite für Projekte, die sich erst in der Zukunft auszahlen.
Mir scheint das Problem eher in unserem Geld zu liegen, das eigentlich wertlos ist und nur einen Nominalwert aufweist, der durch stetiges Vertrauen der Wirtschaftssubjekte entsteht und erhalten werden muss - eine recht wackelige Basis, die auch die Ursache für jene Geldmengenexplosionen ist, deren Folge dann eben u.a. die Zinseszins-Spiralen sind.

Übrigens: Ein exponentiell wachsender Bedarf, in Geld ausgedrückt, kann durchaus existieren. Der besteht dann in qualitativen Zuwächsen, wachsender Vielfalt aller Angebote - und eben nicht darin, dass nun exponentiell mehr Kartoffeln gegessen werden... :)


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Was die neoliberalen Beharrungskräfte mit ihrem Gott der freien Märkte gerne vergessen:

Wäre nach dem Prinzip der freien Märkte "Der Stärkere setzt sich durch" verfahren worden, wären eine Vielzahl von Banken nicht mehr da. Denn ohne den Staat hätten sie es nicht geschafft, erhalten zu bleiben. Der Bankenmarkt hätte sich extrem bereinigt und Milliarden wären dahin gewesen.

Das Machtinstrument, das man den Banken in die Hand gab ist das, dass sie mit den Geldern der Staaten und den Völkern spekulieren können und bei Fehlspekulation diese mit in den Tod reißen.

Wäre dies nicht so, würde/müsste man sie nämlich ganz nach neoliberaler Manier verrecken lassen.
 
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Was die neoliberalen Beharrungskräfte mit ihrem Gott der freien Märkte gerne vergessen:

Wäre nach dem Prinzip der freien Märkte "Der Stärkere setzt sich durch" verfahren worden, wären eine Vielzahl von Banken nicht mehr da. Denn ohne den Staat hätten sie es nicht geschafft, erhalten zu bleiben. Der Bankenmarkt hätte sich extrem bereinigt und Milliarden wären dahin gewesen.

Das Machtinstrument, das man den Banken in die Hand gab ist das, dass sie mit den Geldern der Staaten und den Völkern spekulieren können und bei Fehlspekulation diese mit in den Tod reißen.

Wäre dies nicht so, würde/müsste man sie nämlich ganz nach neoliberaler Manier verrecken lassen.

Stimmt, aber "neoliberal" ist (jedenfalls bei mir) nicht gleich totaler Ablehnung des Staates. Ich halte ihn nur (in den meisten Ländern jedenfalls) für zu aufgebläht - das ist alles eine Frage des richtigen Maßes...
Das Bankenelend kommt mMn von dem Charakter unseres Geldes, den ich oben kurz angesprochen habe.

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Pommes

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Ein immer aktuelles Thema bei liberalen Diskutanten, zu denen ich mich weitgehend auch zähle. Allerdings gehen mir da manche Ideen vom "Nachtwächterstaat" oder so auch zu weit, siehe hier:

Der Staat darf nur die Monopole haben, ansonsten muß er sich raus halten.

Und was die Zinsen betrifft:
Eigentlich ist doch der Zins eine Art Belohnung für den Kreditgeber, dass er für eine Weile auf sein Geld und die damit verbundenen Konsum-Möglichkeiten verzichtet. Gäbe es keinen Zins, gäbe es auch (fast) keine Kredite für Projekte, die sich erst in der Zukunft auszahlen.

Das Problem ist aber das der Zins die Exponentialfunktion an Bord hat, also die Geldmenge periodisch verdoppelt.
Der Bedarf an Waren und Dienstleistungen, also die Wirtschaftsleistung, läßt sich dagegen im besten Falle linear steigern und das auch immer nur temporär. So und aus dieser Differenz, nämlich von exponentieller Geldmengenausdehnung zu linearem Wirtschaftswachstum erwachsen uns die Probleme die wir jetzt haben.
Die Banken sitzen auf immer dicker werdenden Passiva und können die Zinsen im Markt nicht mehr verdienen.
Die Banken zahlen inzwischen für ihre Guthaben bei der Zentralbank negative Zinsen und mache Geldhäuser geben diese sogar schon an ihre Kunden weiter.
So und damit der Verbraucher seine Taler nicht einfach mit nach hause nimmt wird inzwischen sogar mit einem Bargeldverbot spekuliert.
Damit wären deine Überlegungen zum Zins obsolet.
Die Zins bedingte Inflation lassen wir mal unbeachtet.



Mir scheint das Problem eher in unserem Geld zu liegen, das eigentlich wertlos ist und nur einen Nominalwert aufweist, der durch stetiges Vertrauen der Wirtschaftssubjekte entsteht und erhalten werden muss - eine recht wackelige Basis, die auch die Ursache für jene Geldmengenexplosionen ist, deren Folge dann eben u.a. die Zinseszins-Spiralen sind.

Es reicht völlig wenn das Geld durch die Wirtschaftsleistung gedeckt ist, denn das ist maßgeblich, denn was nützt dir ein eigenwertiges Tauschmittel wenn's nix kaufen kann?

Übrigens: Ein exponentiell wachsender Bedarf, in Geld ausgedrückt, kann durchaus existieren. Der besteht dann in qualitativen Zuwächsen, wachsender Vielfalt aller Angebote - und eben nicht darin, dass nun exponentiell mehr Kartoffeln gegessen werden... :)

Nein da kann ich nicht übereinstimmen, du müßtest bei nur 3% in 23 Jahren den doppelten Wertzuwachs haben und in 46 Jahren den vierfachen in 69 Jahren den achtfachen usw.
Vergiß bitte nicht das die Exponentialkurve ganz langsam ganz flach ansteigt um dann ach einer Zeit nahezu senkrecht durch die Decke zu gehen.
Du würdest also anfangs tatsächlich das Problem über die Qualität lösen können, aber wie gesagt nur anfangs.
Anhang anzeigen 2204
 
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Das Problem ist aber das der Zins die Exponentialfunktion an Bord hat, also die Geldmenge periodisch verdoppelt.
Richtig.
Aber das wäre nicht so, wäre unser Geld "richtiges", "wahres" Geld. Zu den Merkmalen eines solchen Geldes gehört essentiell, dass es nicht beliebig vermehrt werden kann - und dass dieses Merkmal unserem "Geld" abgeht, dürfte klar sein.
Warum würde "wahres" Geld die Exponentialzinsen verhindern? Sehr einfach:
Der Exponentialzins führt selbstverständlich zu einer stetig wachsenden Geldmenge (bzw. setzt deren stetige Schaffung voraus), sonst müssten allen Guthaben, die Zinseszinsen abwerfen, stets genauso viel schwindende Guthaben gegenüberstehen.
In so einem Fall gäbe es die von Dir zu Recht angesprochenen Probleme nicht.

Fazit: Hätten wir "wahres" Geld, nämlich NICHT beliebig vermehrbares Geld, gäbe es keine Exponentialzinsen und damit keines der damit verbundenen Folgeprobleme.

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Pommes

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Fazit: Hätten wir "wahres" Geld, nämlich NICHT beliebig vermehrbares Geld, gäbe es keine Exponentialzinsen und damit keines der damit verbundenen Folgeprobleme.

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Dein wahres Geld würde ebenso mit Zinsen weiter verliehen wie jedes andere von mir aus unwahre Geld auch und mit dem Zins hast du die Exponentialfunktion an Bord, Exponentialzinsen gibbet nicht.
Irgendwann würde die Geldmenge nicht mehr reichen und deine Wirtschaft bräche zusammen, so und aus genau dem Grund mußte 1973 der Goldstandard aufgegeben werden.
 
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Dein wahres Geld würde ebenso mit Zinsen weiter verliehen wie jedes andere von mir aus unwahre Geld auch und mit dem Zins hast du die Exponentialfunktion an Bord, Exponentialzinsen gibbet nicht.
Irgendwann würde die Geldmenge nicht mehr reichen und deine Wirtschaft bräche zusammen, so und aus genau dem Grund mußte 1973 der Goldstandard aufgegeben werden.

Oder der Zinssatz sinkt immer stärker. Dann schwächst sich das Geldmengenwachstum ab.
 
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Dein wahres Geld würde ebenso mit Zinsen weiter verliehen wie jedes andere von mir aus unwahre Geld auch und mit dem Zins hast du die Exponentialfunktion an Bord, Exponentialzinsen gibbet nicht.
Irgendwann würde die Geldmenge nicht mehr reichen und deine Wirtschaft bräche zusammen, so und aus genau dem Grund mußte 1973 der Goldstandard aufgegeben werden.

Der Goldstandard "musste" aufgegeben werden, weil dem Nixon sein Vietnamkrieg zu teuer wurde. Es ist dasselbe Motiv, das frühere Könige trieb, ihre Münzen zu "verdünnen", weil sie gerade einer Maitresse ihr Lustschloss bauen wollten.
Fazit:
Geld "unwahr" zu machen, hat immer nur machtgeile Diktatoren getrieben. Insofern müssen wir uns heute schon sorgen, wie demokratisch und real marktwirtschaftlich wir noch aufgehoben sind.

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Der Goldstandard "musste" aufgegeben werden, weil dem Nixon sein Vietnamkrieg zu teuer wurde. Es ist dasselbe Motiv, das frühere Könige trieb, ihre Münzen zu "verdünnen", weil sie gerade einer Maitresse ihr Lustschloss bauen wollten.
Auch der Vietnamkrieg hat aber doch dann in dem Sinne eine Steigerung der Wirtschaftsleistung bewirkt und demzufolge reichte dann die Golddeckung nicht mehr.


Fazit:
Geld "unwahr" zu machen, hat immer nur machtgeile Diktatoren getrieben. Insofern müssen wir uns heute schon sorgen, wie demokratisch und real marktwirtschaftlich wir noch aufgehoben sind.

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In der Tat die Frage ist mehr als berechtigt, immerhin nehmen die Banken inzwischen ganze Nationalstaaten in Geiselhaft.
Welches Entsetzen hatten die Entscheider in den Augen als die Griechen ihre Volksabstimmung gemacht haben.
 
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Auch der Vietnamkrieg hat aber doch dann in dem Sinne eine Steigerung der Wirtschaftsleistung bewirkt und demzufolge reichte dann die Golddeckung nicht mehr.

Wenn ich recht verstehe, willst Du sagen, dass es einfach zu wenig Gold gibt, um die Warenströme der expandierenden Weltwirtschaft zu bezahlen.
Nun, wenn das Gold Geld wäre und es immer knapper würde, dann würde der Warenpreis in Goldgeld immer niedriger werden. Um dann kleine Dinge auch bezahlen zu können, böte sich einerseits elektronische Zahlung an, andererseits kann man mit modernen Technologien das Gold sehr fein "stückeln" (Folien bedampfen o.ä.). Die mangelnde Geldmenge ist also eigentlich kein Argument gegen Gold.

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Wenn ich recht verstehe, willst Du sagen, dass es einfach zu wenig Gold gibt, um die Warenströme der expandierenden Weltwirtschaft zu bezahlen.
Genau das!
Nun, wenn das Gold Geld wäre und es immer knapper würde, dann würde der Warenpreis in Goldgeld immer niedriger werden.[/QUOTE]

Am Warenwert würde sich nix ändern nur wenn das Gold immer teurer wird brauchst halt weniger zum bezahlen.

Um dann kleine Dinge auch bezahlen zu können, böte sich einerseits elektronische Zahlung an, andererseits kann man mit modernen Technologien das Gold sehr fein "stückeln" (Folien bedampfen o.ä.). Die mangelnde Geldmenge ist also eigentlich kein Argument gegen Gold.

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Das Problem ist halt die Instabilität, wenn das Gold nachgefragt wird lohnt es sich mehr davon auszubuddeln und wenn die Nachfrage nachläßt sinkt der Preis wieder.
Außerdem kannst du nicht verhindern dass das Gold privat gehortet wird, du wüßtest also nicht einmal wie viel davon in Umlauf ist.
Das der Verleiher Zinsen nimmt kannst du auch nicht verhindern.
 
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Nun, wenn das Gold Geld wäre und es immer knapper würde, dann würde der Warenpreis in Goldgeld immer niedriger werden.
Am Warenwert würde sich nix ändern nur wenn das Gold immer teurer wird brauchst halt weniger zum bezahlen.
Ja, so isses - kein Problem, würde ich sagen.
Das ganze wäre dann eine Deflation, von der ich nicht sagen könnte, ob sie schlimm ist. Wenn ich höre, wie schrecklich die stetig wachsende Güterproduktion und Ressourcen"verschwendung" angeblich sind, dann wäre doch so eine deflationäre Bremse vllt. gar nicht so falsch. Oder?

Das Problem ist halt die Instabilität, wenn das Gold nachgefragt wird lohnt es sich mehr davon auszubuddeln und wenn die Nachfrage nachläßt sinkt der Preis wieder.
Außerdem kannst du nicht verhindern dass das Gold privat gehortet wird, du wüßtest also nicht einmal wie viel davon in Umlauf ist.
Das der Verleiher Zinsen nimmt kannst du auch nicht verhindern.

Ich kann da kein Problem erkennen:
Solange man keine Planwirtschaft hat, werden SOWOHL Warenpreise als auch Geld-Kurse stets schwanken. Und das tun sie doch bis heute - auch beim Zettelgeld.
Warum also sollen wechselnde Goldnachfrage bzw. Gold unterm Kissen da größere Probleme machen, als es bisher mit dem Papiergeld gibt?

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Ja, so isses - kein Problem, würde ich sagen.
Das ganze wäre dann eine Deflation, von der ich nicht sagen könnte, ob sie schlimm ist. Wenn ich höre, wie schrecklich die stetig wachsende Güterproduktion und Ressourcen"verschwendung" angeblich sind, dann wäre doch so eine deflationäre Bremse vllt. gar nicht so falsch. Oder?

Doch weil nämlich in Erwartung weiter fallender Preise noch weniger konsumiert würde, worauf die Wirtschaft Arbeitsplätze abbauen wird und das führt dann zu noch weniger Konsum weil Arbeitslose haben eben nix.
Es entsteht eine Abwärtsspirale die nicht mehr aufzuhalten ist.


Ich kann da kein Problem erkennen:
Solange man keine Planwirtschaft hat, werden SOWOHL Warenpreise als auch Geld-Kurse stets schwanken. Und das tun sie doch bis heute - auch beim Zettelgeld.
Warum also sollen wechselnde Goldnachfrage bzw. Gold unterm Kissen da größere Probleme machen, als es bisher mit dem Papiergeld gibt?

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Mit wechselndem Goldpreis läßt sich eben keine stabile Wirtschaft machen, stell dir mal vor dein Guthaben kosten heute einen hohen Goldpreis und in 2 Jahren bekommst du nur noch die Hälfte zurück.
 

Wer ist gerade im Thread? PSW - Foristen » 0 «, Gäste » 1 « (insges. 1)

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