Prinzipell weiß ich nicht genau ob ich dafür wäre bzgl. Meinungsfreiheit "sensibel" zu sein, bzw. "vorsichtig" sein zu müssen. Passt nicht so ganz in dem Zusammenhang. Irgendwie gibt es für mich hier nur entweder - oder.
Ich glaube, du siehst da was zu eng.
Die Meinungsfreiheit ist, mit wenigen Ausnahmen, grundsätzlich immer gegeben. Wenn diese Ausnahmen (Beleidigung, Rufschädigung, Holocaustleugnung) für dich nicht hinnehmbar sind, ist das exakt jener Absolutismus, den du im Grunde weiter unten bemängelst.
Wenn von "Sensibilitäten" die Rede ist, geht es darum, dass in einer Meinungsfreiheit zu jeder geäusserten Meinung auch die Reaktion darauf erlaubt ist. Und die Diskussionsverweigerung gehört ebenso dazu. Warum soll ich mit jemanden diskutieren, der
nachweislich lügt? Warum soll ich mich frei erfundenen Lügen und Beleidigungen "stellen" ? Ich muss es nicht, schon gar nicht, wenn klar wird, dass das, was ich will, in grundsätzlich ALLEN Dingen das komplette Gegenteil von dem ist, was ihr wollt, und da auch gar kein Kompromiss gewollt wird.
Bei einem sensiblen Thema kann man davon ausgehen, dass zwei konträr zueinander verfeindete Ansichten frontal aufeinandertreffen und ihre Kompromisslosigkeit zur Schau stellen. Das verhindert letztendlich eine ernsthafte und notwendige Diskussion. Es ist deshalb notwendig, dass man jene sensible Stellen, die eine Diskussion beenden können, nach Möglichkeit umschifft oder so kommuniziert, dass es nicht als Angriff gewertet wird. Für mich ist das eine normale Sache, wenn ich nich alle 3 Minuten "Nazi" schreibe, obwohl ich es denke, für mich ist deswegen nicht die Meinungsfreiheit in Gefahr. Ich will nicht einfach nur sagen, was ich will, ich will auch dass es mein Gegenüber versteht. Verstehen kann.
Keine Ahnung, wie das bei dir ist. So ein Meinungsbot wie Picasso bist du ja nicht, sonst würden wir nicht versuchen zu diskutieren.
Aber bzgl. des Themas "Flüchtlinge" oder "Islam" ist es doch so, dass es schon ein Reflex ist alles was mit diesem Thema zu tun hat sofort als "Hass und Hetze" hinzustellen und so jegliches objektive Gespräch zu verunmöglichen. Auch wenn man ja stellenweise schon vom Narrativ "Flüchtling" abgekommen ist und zu "Migranten" übergegangen ist.
Es ist, selbst wenn man mal diese ganzen rechten Plattitüden weglässt, schon so schwer, über dieses Thema zu reden, ohne Sensibilitäten zu berühren. Ich würde nie abstreiten, dass es mit Flüchtlingen auch Probleme gibt, ich halte es sogar für legitim, wenn man keine in seiner Nachbarschaft haben möchte. Für mich ist es aber eine ideologische Frage, ob ich diese Probleme für lösbar halte (inklusive des Problems der unmittelbaren Nachbarschaft) oder ob ich gar nicht möchte, dass diese Probleme lösbar sind. Warum soll ich mit jemanden diskutieren, der diese Probleme WILL ?
Daran ändert auch nichts, wenn man jetzt Begrifflichkeiten wie "Flüchtling" durch "Migrant" oder "...mit Migrationshintergrund" ersetzt, weil man anders nicht an die aussagekräftigen Zahlen herankommt.
Jedesmal, wenn ich ERNSTHAFT über Probleme und den wirklichen Einfluss des Islam in diesem Land reden wollte, endete das damit, dass die Leute sich gelangweilt aus der Diskussion verabschiedeten. Auch auf dieser Seite. Das sagt mir persönlich, dass es den meisten Menschen völlig schnurz ist, auch den Rechtsgedrehten hier, die wollen nur eine Bestätigung für die Rechtmässigkeit ihrer rassistischen oder einfach egoistischen Auslassungen.
Du kannst gerne versuchen, da jetzt ein anderes Zeichen zu setzen. Aber ich rechne damit, dass du da schnell aufgibst. Wir kennen unsere Seiten recht gut, wir wissen, dass es da keine Einigung gibt.
Ist dir klar, dass man heute weiß, dass das mit dem Genozid ein Lüge war, auch um die Zustimmung der Bevölkerung zu kriegen ähnlich der Brutkastenlüge im Irak?
Es gibt dazu, man sehe und staune, sogar eine Doku des ÖRR mit dem Namen "Es begann mit einer Lüge" (siehe unten).
Oder hier fürs erste ein Interview von den Nachdenkseiten zum Thema:
https://www.nachdenkseiten.de/?p=33128
Das was du erzählst ist dem zu folge Propaganda eines Angriffsbündnisses um einen Krieg zu rechtfertigen.
Die Doku gibts auf Youtube:
Mir ist durchaus klar, dass es z.B. bei dem Massaker von Racak durchaus Stimmen gab, die Vermutungen äusserten, die UCK selbst habe dieses Massaker inszeniert. Die gab es auch schon damals. Und natürlich gab es, wie in dem Video dutzende Male wiederholt, keine derartige humanitäre Katastrophe, die einen Kriegsgrund gerechtfertigt hätte. Auch das war für mich logisch. Der NATO-Einsatz sollte das ja eigentlich verhindern.
Ich lass mir allerdings nicht erzählen, dass DAS der Kriegsgrund war. Es waren nur Hilfskonstruktionen, um die Luftschläge für die Masse akzeptierbarer zu machen. Der eigentliche Grund war, dass die Serben (im Prinzip Milosevic) ihre Unterschrift unter den
Vertrag von Rambouillet verweigerten. Dass es derartige Friedensbemühungen überhaupt gab, davon wird in diesem Video kein Sterbenswörtchen gesagt (vielleicht irr ich mich auch, vielleicht findest du diese Stelle?)
Warum ist das so wichtig ? Weil dieser Vertrag schon damals Vorschläge für die Herstellung eines autonomen Kosovo sowie zur Stationierung von NATO-Truppen dort enthielt - und von serbischer Seite zuerst sogar akzeptiert wurde, weil eben die territoriale Souveränität Jugoslawiens garantiert wurde. Im Grunde nicht viel anders als der Vertrag, der NACH dem Krieg unterzeichnet wurde. Am ende war es aber die UCK, die unterschrieb, und nicht die Serben.
Man kann jetzt gerne nach Gründen dafür suchen, aber ich seh`s mal ganz praktisch: solange Milosevic an der Macht war, spalteten sich die einzelnen Länder ab, und es gab Krieg. Zwischen Serben und Kroaten, zwischen bosnischen Serben und Bosniern, was u.a. zum Massaker von Srebrenica führte, und letztendlich zwischen den Albanern und Serben im Kosovo. Wir haben nie eingegriffen, mussten aber mit den Flüchtlingsmassen umgehen und die Massaker hinnehmen. Das Ende des Krieges war auch das Ende von Milosevic - und seitdem herrscht dort Frieden, und Serbien ist sogar auf Europa-Kurs.
Sorry, aber das war es für mich wert. Wenn die NATO je einen Sinn hatte, dann bei diesen Einsatz.