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Ist die CDU noch wählbar?
FÜHRUNGSKRISE
Die CDU muss sich erneuern, bevor sie implodiert
Die CDU befindet sich in einer existenziellen Krise. Wenn sie als Volkspartei überleben
will, muss sie sich nicht nur personell, sondern auch inhaltlich und mental erneuern.
Die Alternative liegt in einer Implosion – mit ungewissem Ausgang.
Krisen haben keinen guten Ruf. Krise klingt wie Krätze, und keiner will sie haben.
Auch die CDU nicht. Dabei ist die eigentliche Bedeutung des Begriffs gar nicht so negativ.
„Krise“ kommt vom griechischen „krinein“, zu Deutsch „trennen“ oder „unterscheiden“.
Eine Krise ist eine Entscheidungssituation, in der sich die Dinge zum Guten oder zum
Schlechten wenden können. In der Tat: Beides ist möglich.
Die Gefahr liegt darin, dass die CDU implodiert. Wenn Glaubwürdigkeit verloren geht,
können stabile Strukturen, die lange Zeit Bestand hatten, sehr viel schneller kollabieren,
als man noch am Vorabend dachte. Das haben nicht nur die DDR im Herbst 1989 oder
die italienische Democrazia Cristiana 1994 erlebt. Daher haben alle, die nun die üblichen
Versatzstücke von Geschlossenheitsappellen und Hinterzimmerdiplomatie bemühen,
den Ernst der Lage nicht verstanden.
Die Chance hingegen liegt darin, dass die CDU einen Neuanfang schafft, neue Stärke
gewinnt und damit auch die kriselnde, sich polarisierende bundesdeutsche Parteiendemo-
kratie wiederbelebt. Es geht um mehr als nur die Personalie eines Parteivorsitzes oder a
uch das Schicksal einer einzelnen Partei. Wie keine andere politische Kraft hat die CDU das
Gesicht der Bundesrepublik geprägt. Es geht um die politische Gestalt der Bundesrepublik,
wie wir sie kennen.
Während der Ära Angela Merkels hat sich die CDU für gesellschaftliche Schichten geöffnet,
die ihr zuvor verschlossen waren. Andererseits hat die Politik der Alternativlosigkeit und der
abrupten Wenden die Partei in eine inhaltliche Erschöpfung geführt und eine Repräsentations-
lücke auf der politischen Rechten eröffnet, in der sich die AfD etabliert hat. Die große Aufgabe
für die neue CDU-Führung wird darin bestehen, die Offenheit der Partei zu bewahren und
zugleich eigene und unterscheidbare Antworten auf die großen politischen Fragen zu
formulieren. Der Nachfolger Kramp-Karrenbauers und Merkels muss die Partei integrieren,
sie profilieren und mit persönlicher Autorität führen. Dann hat er die Chance, sie wieder in die
politische Offensive zu bringen und die AfD substanziell zu reduzieren.
Es geht nicht mehr tiefer nach unten, wenn eine Partei sich überflüssig macht u. für nichts
mehr steht, außer für den Zweifel an sich selbst!
Quelle:https://www.cicero.de/innenpolitik/cdu-krise-volkspartei-angela-merkel-nachfolge/plus
FÜHRUNGSKRISE
Die CDU muss sich erneuern, bevor sie implodiert
Die CDU befindet sich in einer existenziellen Krise. Wenn sie als Volkspartei überleben
will, muss sie sich nicht nur personell, sondern auch inhaltlich und mental erneuern.
Die Alternative liegt in einer Implosion – mit ungewissem Ausgang.
Krisen haben keinen guten Ruf. Krise klingt wie Krätze, und keiner will sie haben.
Auch die CDU nicht. Dabei ist die eigentliche Bedeutung des Begriffs gar nicht so negativ.
„Krise“ kommt vom griechischen „krinein“, zu Deutsch „trennen“ oder „unterscheiden“.
Eine Krise ist eine Entscheidungssituation, in der sich die Dinge zum Guten oder zum
Schlechten wenden können. In der Tat: Beides ist möglich.
Die Gefahr liegt darin, dass die CDU implodiert. Wenn Glaubwürdigkeit verloren geht,
können stabile Strukturen, die lange Zeit Bestand hatten, sehr viel schneller kollabieren,
als man noch am Vorabend dachte. Das haben nicht nur die DDR im Herbst 1989 oder
die italienische Democrazia Cristiana 1994 erlebt. Daher haben alle, die nun die üblichen
Versatzstücke von Geschlossenheitsappellen und Hinterzimmerdiplomatie bemühen,
den Ernst der Lage nicht verstanden.
Die Chance hingegen liegt darin, dass die CDU einen Neuanfang schafft, neue Stärke
gewinnt und damit auch die kriselnde, sich polarisierende bundesdeutsche Parteiendemo-
kratie wiederbelebt. Es geht um mehr als nur die Personalie eines Parteivorsitzes oder a
uch das Schicksal einer einzelnen Partei. Wie keine andere politische Kraft hat die CDU das
Gesicht der Bundesrepublik geprägt. Es geht um die politische Gestalt der Bundesrepublik,
wie wir sie kennen.
Während der Ära Angela Merkels hat sich die CDU für gesellschaftliche Schichten geöffnet,
die ihr zuvor verschlossen waren. Andererseits hat die Politik der Alternativlosigkeit und der
abrupten Wenden die Partei in eine inhaltliche Erschöpfung geführt und eine Repräsentations-
lücke auf der politischen Rechten eröffnet, in der sich die AfD etabliert hat. Die große Aufgabe
für die neue CDU-Führung wird darin bestehen, die Offenheit der Partei zu bewahren und
zugleich eigene und unterscheidbare Antworten auf die großen politischen Fragen zu
formulieren. Der Nachfolger Kramp-Karrenbauers und Merkels muss die Partei integrieren,
sie profilieren und mit persönlicher Autorität führen. Dann hat er die Chance, sie wieder in die
politische Offensive zu bringen und die AfD substanziell zu reduzieren.
Es geht nicht mehr tiefer nach unten, wenn eine Partei sich überflüssig macht u. für nichts
mehr steht, außer für den Zweifel an sich selbst!
Quelle:https://www.cicero.de/innenpolitik/cdu-krise-volkspartei-angela-merkel-nachfolge/plus
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