Hier eine Kolumne von Alexander Grau aus cicero-online. Ich schätze seine regelmässigen Beiträge aus der "Grauzone"
http://cicero.de/aussenpolitik/jean-claude-juncker-grundsatzrede-eu-euro-grauzone
Leider bleibt der Autor eine Antwort, wie die Zukunft der EU aussehen könnte, schuldig.
Nur Kritik ist aber bei diesem wichtigen Thema m.E. nicht genug.
Ich gehe mal davon aus, dass wir in Europa noch eine ganze Zeit eine Währung behalten werden, die mit einem E beginnt.
Das Zitat von Jean-Claude Juncker hier aus dem Thread
"Wir beschließen etwas, stellen das dann in den Raum und warten einige Zeit ab, was passiert. Wenn es dann kein großes Geschrei gibt und keine Aufstände, weil die meisten gar nicht begreifen, was da beschlossen wurde, dann machen wir weiter - Schritt für Schritt, bis es kein Zurück mehr gibt."
zeigt auf, wie - nicht nur EU-Politiker - oft handeln.
Gerade weil die nicht direkt für ihre Tätigkeit in der EU gewählt sind, bleibt ihnen doch oft keine andere Wahl als sich langsam vorzutasten und dabei zu sehen, wie die Stimmung unter den Bevölkerungsgruppen ist.
Die Strukturen der EU zu ändern erscheint fast aussichtslos.
Wie agiert ihr denn, wenn ihr etwas verändern wollt, und wisst, dass ihr auf wenig Gegenliebe bzw. Verständnis stosst?
Am besten vorsichtig und listig - und der EU-Kommissionspräsident hat sich sogar noch öffentlich zu seiner Handlungsweise bekannt.
Wenn Politiker die nackte, kalte und gnadenlose Wahrheit sagen würden, dann würden wahrscheinlich etliche Menschen durchdrehen.
Das Aufkommen und Erstarken der AfD in D zeigt doch sehr gut, wie viele Leute auf ungewohnte Situationen reagieren.
Sie wenden sich vertraut erscheinenden Strukturen zu.....und diese Strukturen und Ideen wurzeln in der Vergangenheit.
Vergangenes - Bekanntes bietet Sicherheit und Geborgenheit - auch wenn frühere Geschehnisse das nicht unbedingt vermuten lassen...
Die Zukunft ist, weil - unbekanntes Terrain - nur zu oft mit "Zukunftsängsten" belegt.
Also wird "Häppchen für Häppchen" serviert....
Sonst würden wohl
alle Parteien eine eher problematische - um nicht zu sagen gnadenlose - Zukunft, die nur durch entsprechende tiefgreifende Veränderungen gestaltet werden kann, ausmalen.
Das will aber
KEINE Partei ihren potentiellen Wählern zumuten....
Sollten allerdings die Politiker wirklich so unbedarft sein und die sich abzeichnenden Veränderungen nicht realisieren bzw. wahrhaben wollen, dann sind die Bürger in weit grösserer Gefahr als vermutet....
Es ist doch wirklich nicht so schwer zu erkennen, was sich für die Zukunft abzeichnet.
In Europa, Asien, den USA usw....
Ich denke hier sind etliche, die die sich abzeichnenden Entwicklungen einschätzen können.
Menschen, die geistig flexibel genug sind, erkennen Entwicklungen frühzeitig.
Ob man Angst und Bedenken hat oder nicht - die Zukunft und die damit verbundenen Veränderungen sind nicht aufzuhalten.
Und um es mal ganz klar und deutlich zu sagen:
In Deutschland wird auf einem sehr hohen Niveau gejammert.
Sicherlich gibt es auch in D Armut und Menschen, die in unwürdigen Verhältnissen leben müssen.
Aber im globalen Vergleich steht D sehr gut da - und das wissen die meisten Menschen auch....
Eine zeitlich unbefristete Grundsicherung zuzüglich Wohngeld usw. gibt es in den wenigsten Ländern.....
Ausreichende Rente im Alter ist sicherlich ein Problem. Aber niemand muss in D von weniger als 100 € im Alter leben.
Da gibt es ebenfalls die Möglichkeit der Grundsicherung.
Es gibt - auch innerhalb der EU - noch genug Staaten, in denen Menschen wirklich noch auf "Nächstenliebe" angewiesen sind, weil staatliche Strukturen sich noch im Aufbau befinden oder eben ganz fehlen.
Teil von etwas Grösserem zu sein - auch wenn man dafür Opfer bringen muss - scheint nicht jedem gegeben zu sein.....
Verteilungsungerechtigkeit, Neid, Gier - wen juckt´s.....
Das ist doch nur bei anderen interessant....
Und wer glaubt, dass D seinen Wohlstand nur aus "eigenen Kräften" erwirtschaftet, der ist auch etwas realitätsfremd.
Falls ich mit dem Beitrag jemandem den sonntäglichen Frieden gestört habe - dann.......
:traurig: :winken: