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"Menschenversuche im sozialen Labor" - gibt es das auch in der Realität?
Ich schreibe derzeit an einer Erzählung, in der Verbrecher mittels Gentechnik die Neandertaler wieder auferstehen lassen. Aus Geweberesten erhalten sie das Erbgut, züchten daraus "neue" Neandertaler und setzen sie (bzw. Mischlinge aus Neandertaler und Jetztmesch) auf mehreren erdähnlichen Planeten aus.
Die Ziele der Verbrecher:
Sie wollen herausfinden, wie sich die Neandertaler entwickelt hätten, wenn sie nicht durch unglückliche Umstände - extreme Kälte vor ca. 30 000 Jahren, die Konkurrenz des Jetzmensch - ausgestorben wären.
Die Frage, ob sie auch unter besseren Bedingungen tumbe Primitive geblieben wären oder so fähig wie der Jetztmensch oder ihm sogar überlegen geworden wären, ist ja durchaus interessant.
Sie wollen herausfinden, ob sich in Mischlingen die besten Eigenschaften von Neandertaler - Kraft, großes Gehirn - und Jetztmensch - Agilität, Flexibilität - vereinen lassen.
Sie wollen die mit den ahnungslosen Neandertalern und Mischlingen gewonnenen Erfahrungen für ihre eigene Gesellschaft nutzen, z. B. ihr Erbgut optimieren.
Dafür müssen dann allerdings viele Millionen Menschen über lange Zeit das Elend von Antike, Mittelalter und Neuzeit erneut und vielleicht immer wieder durchleben. Der Menschenversuch im Großen ist noch mehr ein Verbrechen als z. B. Menschenversuche der Nazis.
Meine Frage
Hat es "soziale Experimente" an Gemeinwesen (Städten, Stämmen, Ländern) auch in Wirklichkeit gegeben?
Gibt es sie noch?
So kenne ich als Erklärung für den Abwurf der Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki, dass die USA herausfingen wollten, welche Folgen ein Angriff mit Atomwaffen auf eine Stadt hat.
US-amerikanische Soldaten selbst sollen ahnungslos der Strahlung oberirdisch gezündeter Atombomben ausgesetzt worden sein.
Heute gibt es den Diskurs vom so genannten "sozialen Labor":
http://www2.hu-berlin.de/ostseekolleg/virtual/archive_bss_pers_de.php
Angesichts des Zynismus, der sich dahinter verbirgt, bin ich noch am Grübeln über das Ende meines Schreibprojektes. An sich hasse ich ja etatistische Darbietungen jeder Art. Ich spiele jedoch mit dem Gedanken, die fiktiven Verantwortlichen für das Aussetzen von Neandertalen zwecks "sozialer Experimente" in einem zünftigen und universumsweit übertragenen Schauprozess aburteilen zu lassen.
Oder sie finden sich auf einem Planeten wieder, wo es nicht so heile Welt ist wie sie es gewohnt sind, und müssen feststellen, in einem neuen "sozialen Experiment" auf der falschen Seite der Versuchsanordnung zu sein
Ich schreibe derzeit an einer Erzählung, in der Verbrecher mittels Gentechnik die Neandertaler wieder auferstehen lassen. Aus Geweberesten erhalten sie das Erbgut, züchten daraus "neue" Neandertaler und setzen sie (bzw. Mischlinge aus Neandertaler und Jetztmesch) auf mehreren erdähnlichen Planeten aus.
Die Ziele der Verbrecher:
Sie wollen herausfinden, wie sich die Neandertaler entwickelt hätten, wenn sie nicht durch unglückliche Umstände - extreme Kälte vor ca. 30 000 Jahren, die Konkurrenz des Jetzmensch - ausgestorben wären.
Die Frage, ob sie auch unter besseren Bedingungen tumbe Primitive geblieben wären oder so fähig wie der Jetztmensch oder ihm sogar überlegen geworden wären, ist ja durchaus interessant.
Sie wollen herausfinden, ob sich in Mischlingen die besten Eigenschaften von Neandertaler - Kraft, großes Gehirn - und Jetztmensch - Agilität, Flexibilität - vereinen lassen.
Sie wollen die mit den ahnungslosen Neandertalern und Mischlingen gewonnenen Erfahrungen für ihre eigene Gesellschaft nutzen, z. B. ihr Erbgut optimieren.
Dafür müssen dann allerdings viele Millionen Menschen über lange Zeit das Elend von Antike, Mittelalter und Neuzeit erneut und vielleicht immer wieder durchleben. Der Menschenversuch im Großen ist noch mehr ein Verbrechen als z. B. Menschenversuche der Nazis.
Meine Frage
Hat es "soziale Experimente" an Gemeinwesen (Städten, Stämmen, Ländern) auch in Wirklichkeit gegeben?
Gibt es sie noch?
So kenne ich als Erklärung für den Abwurf der Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki, dass die USA herausfingen wollten, welche Folgen ein Angriff mit Atomwaffen auf eine Stadt hat.
US-amerikanische Soldaten selbst sollen ahnungslos der Strahlung oberirdisch gezündeter Atombomben ausgesetzt worden sein.
Heute gibt es den Diskurs vom so genannten "sozialen Labor":
Im letzten Jahrzehnt ist Osteuropa eine Art soziales "Labor" gewesen, mit einigen gleichzeitig ablaufenden Prozessen, welche in Westeuropa ein Jahrhundert oder länger andauerten und getrennt voneinander abliefen. Diese "Teleskopisierung" der Entwicklung in Osteuropa, anstelle von zeitlich ausgedehnteren Übergängen, ist eine einmalige Gelegenheit, die Widersprüchlichkeit zwischen der Logik und dem tatsächlichen Ablauf der Prozesse des Übergangs zu Demokratie, Marktwirtschaft oder Kapitalismus, und der nationalen Identität aufzuzeigen.
http://www2.hu-berlin.de/ostseekolleg/virtual/archive_bss_pers_de.php
Angesichts des Zynismus, der sich dahinter verbirgt, bin ich noch am Grübeln über das Ende meines Schreibprojektes. An sich hasse ich ja etatistische Darbietungen jeder Art. Ich spiele jedoch mit dem Gedanken, die fiktiven Verantwortlichen für das Aussetzen von Neandertalen zwecks "sozialer Experimente" in einem zünftigen und universumsweit übertragenen Schauprozess aburteilen zu lassen.
Oder sie finden sich auf einem Planeten wieder, wo es nicht so heile Welt ist wie sie es gewohnt sind, und müssen feststellen, in einem neuen "sozialen Experiment" auf der falschen Seite der Versuchsanordnung zu sein