hartmut
ich habe bislang noch nirgendwo gelesen, daß hellmann eben die Unterscheidung Mitverantwortung und Verantwortung nicht machen würde.
Was ich bislang von Hellmann gelesen habe ist, daß er versucht aufzuzeigen, daß eben auf Seiten UK und USA es Leute gab, die über nen relativ umfangreiches Wissen des tatsächlichen Geschehens in Deutschland verfügten und die Schwere der Mitverantwortung diese Leute relativ hoch ist, denn die haben nicht nur gewußt was passiert, was geplant war ... sie haben das auch noch für ihre eigenen Zwecke mißbraucht und was er zu beweisen versucht ist, daß die teilweise, aus sehr unterschiedlichen Gründen, eben von ihrer Seite zu pushten.
Das ändert natürlich nichts an der Verantwortung der Täter in diesem Fall der Deutschen, bis auf die paar die Widerstand geleistet haben und selbst bei denen muß man hinschauen, wieso sie Widerstand geleistet haben und was sie trotz Widerstand gebilligt haben.
So wie ich Hellmann verstehe, versucht er nicht ie Verbrechen zu relativieren, er versucht nur Mitverantwortliche zu benennen und deren Beweggründe. Ich wüßte nicht wo das falsch sein sollte, im Gegenteil, halte ich das für nen wichtigen Aspekt ... auch und gerade für ein Verständnis was eben seit WWII so passiert ist. Eine Relativierung der Verantwortung der Täter ist das nicht, da reagiere ich normalerweise ziemlich pissig und das habe ich noch nicht bei Hellmann gelesen. Ob irgendwelche Neo- oder Altnazis mit ähnlichen Argumentationen oder Fortführung der Argumentationen eine Relativierung basteln ... ist mir dabei egal, hat erstmal nix mit der Argumentation von Hellmann zu tun.
Zu Preparata ... ich habe bislang nur Ausschnitte und Rezessionen gelesen, deshalb kann ich mir kein abschließendes Bild machen. Aber wenn du dich schon gerade in dieser Frage einbringen willst, ist es selten dämlich, dies Buch nicht lesen zu wollen. Entweder der hat tatsächlich andere Erkenntnisse ... dann ist das nicht schlecht ... oder er ist tatsächlich nen verkappter Neonazi, dann ist es nicht schlecht die Argumentationen zu lesen um sie widerlegen zu können und zwischen den Extremen neue Erkenntnisse oder Revanchist gibt es unendlich viele Zwischenfarben. Das schwarz-weiß Denken ... gerade auch der Antifa ... ist für mich, sorry to say, einfach nur Dummheit, die nicht weiterführt. Ich kann nen Proudhon lesen, wissend, daß er nen Chauvinist und nen Antisemit war, aber trotzdem diverse Gedankengänge gut finden, andere scheiße. So what.