Ich seh das, wie immer, ein wenig anders.
Hass braucht ein Objekt. Ich kann nich einfach so vor mich hinhassen, es muss schon etwas oder jemand sein.
Ich kan zwar auch auf etwas oder jemanden wütend sein. Aber ich kann auch einfach so eine unterschwellig Wut haben, die ich kaum kontrollieren kann. Bzw kenn ich Leute, denen das so geht, und eine Zeit lang hab ich die sogar beneidet, denn diese Wut kann eine wundervolle Quelle der Inspiration und des kreativen Ansporns sein. Aber eben auch eine Quelle grenzenloser Destruktivität gegen andere. Wenn man nicht selbst erlebt, wie diese Wut verschwindet, wenn man sich erst mal genauer mit ihrer Quelle befasst und in Erfahrung bringt, dass die eigenen Traumata keine Selbstverständlichkeit sind, wenn man also nicht lernt, dass die Welt durchaus auch anders kann, zum eigenen Vorteil - dann denkt man, jeder habe diese Grundwut in sich.
Und das ist eben ein Irrtum.