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Nach einer weltweiten Studie denken besser Gebildete oft, sie stünden politisch links, vertreten aber in Wahrheit politisch rechte (konservative und neoliberale) Positionen (etwa zur Einkommensungleichheit).
Aber sie denken oft,* sie wären irgendwie (mitte) links – weil sie auch nicht rechts sind in dem Sinne, dass sie nicht nationalistisch, ausländer- oder frauenfeindlich sind, dass sie eben gesellschaftspolitisch durchaus nicht konservativ sind, wobei sie natürlich die zur politischen Orientierung gehörende sozialpolitische Seite vergessen. Nein, sie sind sie sind ja sogar für die SPD, so lange da “die Vernünftigen” das Sagen haben (Schröder, Steinmeier, Kahrs) und die “Reformpolitik” weiter geht. Und sie trinken ja auch, wenn nicht ne Latte, dann ne Bionade (meist aber v.a., weil sie so schick teuer ist, und wegen des Szene-Lifestyle-Touchs). Sie nennen Prinzipienlosigkeit Pragmatismus, ihren Narzissmus “gesundes Selbstbewusstsein”, verstecken hinter ihrer immer und überall dargebotenen Ironie, dass es letztlich nichts Relevantes für sie gibt außer ihnen selbst, und verbergen ihre Oberflächlichkeit hinter dem Schein schicker neuer Apple-Produkte.
Bei beinahe jedem Studiengang fragen sie mit einem abfällig-mitleidigem Ton, was man denn “damit mal machen” wolle. Nach dem Studium möchten sie ihrerseits einen Job bekommen, der sich erstens durch gute Bezahlung, zweitens durch einen hohen Lohn und drch drittens viel Geld auszeichnet. Bei Alumni-Treffen ist die erste und einzige Frage, was die Absolventen des Studienganges denn jetzt so verdienen (dann natürlich immer in der Form “drei fünf”, um eine gewisse Lässigkeit im Umgang mit solchen Zahlen auszudrücken – Menschen, die mit 350 statt 3500 Euro im Monat auskommen müssen, haben sich ja schließlich nicht genug angestrengt). Nach dem Studium wird man für diejenigen arbeiten, die einem das meiste Geld bezahlen, egal wo: man muss ja schließlich auch “seine Hypotheken abbezahlen”.
Aber man ist ja schon irgendwie links.
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Wer besser gebildet ist, ordnet sich eher dem linken Spektrum zu, neigt aber gleichzeitig dazu, größere Einkommensunterschiede zu befürworten, also glaubt vermutlich, dass er zu Recht ein überdurchschnittliches Einkommen bezieht oder zumindest ein solches “verdient” zu haben. (…)
Studenten sind keineswegs links, sondern ideologisch im Mainstream.
Wer heute studiert, kennt dies garantiert: diese Vorreiter der Generation der selbstverliebten Egomanen, wie eine andere Studie sie seit den letzten 30 Jahren diagnostiziert.Studenten sind keineswegs links, sondern ideologisch im Mainstream.
Die Psychologen kommen zum Ergebnis, dass die heutigen Studenten weniger Empathie haben als diejenigen in den 1980er und 1990er Jahren. Einen besonders großen Rückgang soll es nach 2000 gegeben haben, wobei es seitdem weiter nach unten ging (…) Tatsächlich sprechen zahlreiche Forscher von einem wachsenden Narzissmus und Individualismus sowie einem Anstieg der Selbstbezogenheit und der Selbsteinschätzung. Die jetzige Studentengeneration, so Konrath, gelte als “Generation Me” und werden von vielen als Generation, die bislang am stärksten “selbstzentriert, narzisstisch, konkurrierend, selbstsicher und individualistisch” sei: “Es überrascht nicht, dass diese wachsende Selbstwertschätzung von einer entsprechenden Abwertung der Anderen begleitet wird.”
Diejenigen, die* “Hartz IV” als Standard-Schimpfwort und als Ausdruck für alles, auf das man mit einem herablassenden Lächeln herabblicken kann, benutzen. Hartz IVler, diese sebstverschuldeten Verlierer, faul, dumm, nicht leistungswillig: das Gegenteil von dem, als das man sich selbst sieht. Sie vertreten in sozialpolitischer Sicht meist knallhart neoliberale Positionen, huldigen der Leistungsideologie, der sozialen Ungleichheit: es hätten ja alle die selben Chancen gehabt.
Aber sie denken oft,* sie wären irgendwie (mitte) links – weil sie auch nicht rechts sind in dem Sinne, dass sie nicht nationalistisch, ausländer- oder frauenfeindlich sind, dass sie eben gesellschaftspolitisch durchaus nicht konservativ sind, wobei sie natürlich die zur politischen Orientierung gehörende sozialpolitische Seite vergessen. Nein, sie sind sie sind ja sogar für die SPD, so lange da “die Vernünftigen” das Sagen haben (Schröder, Steinmeier, Kahrs) und die “Reformpolitik” weiter geht. Und sie trinken ja auch, wenn nicht ne Latte, dann ne Bionade (meist aber v.a., weil sie so schick teuer ist, und wegen des Szene-Lifestyle-Touchs). Sie nennen Prinzipienlosigkeit Pragmatismus, ihren Narzissmus “gesundes Selbstbewusstsein”, verstecken hinter ihrer immer und überall dargebotenen Ironie, dass es letztlich nichts Relevantes für sie gibt außer ihnen selbst, und verbergen ihre Oberflächlichkeit hinter dem Schein schicker neuer Apple-Produkte.
Bei beinahe jedem Studiengang fragen sie mit einem abfällig-mitleidigem Ton, was man denn “damit mal machen” wolle. Nach dem Studium möchten sie ihrerseits einen Job bekommen, der sich erstens durch gute Bezahlung, zweitens durch einen hohen Lohn und drch drittens viel Geld auszeichnet. Bei Alumni-Treffen ist die erste und einzige Frage, was die Absolventen des Studienganges denn jetzt so verdienen (dann natürlich immer in der Form “drei fünf”, um eine gewisse Lässigkeit im Umgang mit solchen Zahlen auszudrücken – Menschen, die mit 350 statt 3500 Euro im Monat auskommen müssen, haben sich ja schließlich nicht genug angestrengt). Nach dem Studium wird man für diejenigen arbeiten, die einem das meiste Geld bezahlen, egal wo: man muss ja schließlich auch “seine Hypotheken abbezahlen”.
Aber man ist ja schon irgendwie links.
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