Die AFD- nur gegen fremdländische "Unterschichten?
Etliche Menschen sehen die AFD auch wegen ihrer Kritik an der Einwanderungspolitik als wählenswert an.
So gefällt ihnen sicher diese Aussage von Parteichef Lucke: "Wie definieren Sie eigentlich integrationsfähig?
Lucke: Das definiere ich über die Qualifikationen, die Menschen mitbringen, also Sachkenntnisse, Schulbildung und andere Qualifikationen. Integrationsfähig heißt, dass wir natürlich auch auf den kulturellen und religiösen Hintergrund schauen. Wenn diese Leute sich hier als sozialer Bodensatz wiederfinden oder eine Tendenz haben, sich einzunisten in Gruppen von Zuwanderern ihrer Herkunft und sich selbst zurückziehen aus der deutschen Gesellschaft, sind sie nicht integrationsfähig."
Quelle:
http://www.ruhrnachrichten.de/nachr...in-die-Opposition;art29862,2121761#1180914966
Lucke wurde später noch deutlicher. Lucke hatte auf einer Wahlkampfveranstaltung gesagt, dass es Menschen gebe, die ohne Sprachkenntnisse und ohne Bildung nach Deutschland kämen und dann “eine Art sozialen Bodensatz” bildeten – “einen Bodensatz, der lebenslang in unseren Sozialsystemen verharrt”. Da ein dauerhaftes Leben in Hartz IV nicht menschenwürdig wäre, so Lucke weiter, solle man diese Menschen auch aus Verantwortungsgefühl für sie nicht ins Land lassen.
Aus Verantwortungsgefühl für arme Menschen aus dem Ausland möchte er sie lieber nicht nach Deutschland kommen lassen. Bekannterweise leben diese Menschen in ihren Ländern auch viel besser, als bei uns mit Hartz IV. Feine Logik!
Ich verstehe die Ängste vieler meiner Landsleute vor Verarmung. warum sollen wir für griechische Banken zahlen? Warum für Asylbewerber, die selten Chancen haben, zu Normalverdienern zu werden und unsere Kassen belasten? Das kann schon Angst machen. Das lässt einen ratlos, besonders dann, wenn man die globalen Zusammenhänge zwischen unserem Wohlstand und der Armut anderer nicht begreift.
Doch wie gesagt: ich verstehe diese Leute. Die eigene Existenz ist für sie das Wichtigste.
Nun sollten die potentiellen AFD- Wähler aber auch- in ihrem eigenen Interesse- beachten, was diese Partei für soziale Konzepte für die weniger Betuchten in unserem Land bereit hält.
Dazu der Publizist Andreas Kemper:
"Welche Parameter legt die AfD Ihren Recherchen zufolge zur Klassifizierung von vermeintlichen „Unterschichten“ an?
Die Sympathien für Sarrazin, die aus den Kommentaren der AfD-Facebookseite und aus Bekundungen von AfD-Repräsentanten wie Hans-Olaf Henkel, hervorgehen, lassen schlimmstes befürchten. Die sogenannte „Unterschicht“ scheint als Kostenfaktor und Bremsklotz wahrgenommen zu werden. Eine Reihe von Wirtschaftsprofessoren, die jetzt für die AfD kandidieren, hatte 2005 den „Hamburger Appell“ gegen Lohnerhöhungen und für weitere Einschnitte ins soziale Netz unterschrieben. Sie forderten auch eine weitere Verschärfung von HartzIV. Diese Gruppe von Marktradikalen dominiert die AfD auf allen Ebenen: Bernd Lucke, Alexander Dilger, Jörn Kruse, Joachim Starbatty, Roland Vaubel.
Es fällt auf, wie oft von Seiten der AfD das Wort „Rote Linie“ benutzt wird. Henkel setzte sich als Berater der Bank of America dafür ein, dass das sogenannte „Redlining“ wieder eingeführt wird. Arme Stadtviertel sollten mit einer roten Linie ausgegrenzt werden, deren Bewohner sollten generell als nicht-kreditwürdig markiert werden. Eine ähnliche „Rote Linie“ soll auch mit dem Nord-Euro und den Süd-Euro gezogen werden. Es geht darum, Arme auszugrenzen. ..."
Quelle:
http://www.spreezeitung.de/8000/afd-kritisches-gedankengut-zum-schaden-unserer-demokratie/
Wenn sich also der AFD- Wähler Hoffungen auf ein besseres Leben macht, sollte er noch einmal nachdenken, ob ihn z. B. das, was beim "Hamburger Appell" gefordert wurde, betrifft:
" keine Lohnerhöhungen, weitere Einschnitte ins soziale Netz, weitere Verschärfung von HartzIV".