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Gelöschtes Mitglied 2801
Fakt ist dass die Reihenfolge keine Rolle spielt, ich nehme es dir nicht ab dass du das Kapital gelesen hast sonst würdest du nicht so einen Quatsch schreiben.
Zeig mir die Stelle im Werk von Marx indem er sich zur "menschlichen Natur" äußert.
Wenn du behauptest dass der Marxismus der menschlichen Natur widerspricht musst du erklären wie es dann Kommunisten und Anarchisten überhaupt geben kann
oder sind das keine Menschen? Du besitzt keine kritischen Kenntnisse des Kapitalismus und du klammerst bewusst die negativen Seiten der "Marktwirtschaft" aus.
Auf jedenfall hast du überhaupt keine Ahnung was Demokratie ist. Entweder bestimmt jeder mit oder niemand, es gibt wie ich schon oft gesagt habe kein "ein bisschen schwanger".
Zwei Menschen können und werden ein Werk lesen, dessen Validität unterschiedlich beurteilen und andere Schlüsse daraus ziehen, dieser Vorgang ist nicht wirklich überraschend. Ich bewerte die Reiehenfolge von Publikationen natürlich, denn wenn eine Kampfschrift, was das Manifest der Kommunistischen Partei letztlich ist, vor der angeblich wissenschaftlichen Betrachtung erfolgt, ist die Einfärbung der späteren Arbeit doch zu erwarten und umso kritischer zu beurteilen.
Ich habe dir bereits ein Beispiel erläutert, welches du ja geflissentlich ignoriert hast, nämlich seinen berühmten Ausspruch in der Kritik des Gothaer Programms. In dem stecken implizit eine ganze Reihe von Annahmen über die Natur des Menschen. Übrigens ist auch die Annahme Marx, dass die Verhältnisse den Mensch bedingten, bereits eine zur Natur des Menschen und seiner Formbarkeit.
Es bedarf eigentlich nicht wirklich einer Erklärung, dass der Mensch sich einen Zustand erträumen kann, welcher fundamental seiner eigenen Natur widerspräche und ihm letztlich schaden würde. Wir haben ganze Literaturzweige, die sich diesem Phänomen in unterschiedlichster Herangehensweise widmen, besonders Science Fiction/Science Fantasy. Schon die griechische Mythologie ist voll von Menschen, die sich etwas erträumen, die Tragweite und Probleme ihres Wunsches nicht erkennen und einen entsprechend hohen Preis dafür bezahlen.
Ich klammere die negativen Seiten der Marktwirtschaft wo genau aus?
Warum sollte jeder beispielsweise über die Existenz eines Produktes abstimmen, dass ihn selbst überhaupt nicht tangiert?
Ich habe zum Beispiel überhaupt kein Interesse an Handball. Sollte ich jetzt ernsthaft mitentscheiden dürfen, ob Handbälle, Netze und Schuhe dafür produziert, Sportstätten gebaut werden...?
Ein wesentlich freiheitlich und demokratischeres System ist doch, dass innerhalb eines gewissen Regelsatzes einfach diejenigen, die sich für den Sport interessieren, eine entsprechende Industrie aufbauen, Hallen und Teams finanzieren... und ich mich einfach aus der ganzen Sache heraushalte, weil es mich nicht interessiert und auch nicht betrifft.
Alles andere ist doch unnötig invasiv und führt sicherlich nicht zu einer besseren Gesellschaft. Denn um beim Beispiel zu bleiben: Müsste ich abstimmen, egal was den Handball betrifft, wäre das mit Sicherheit keine informierte Entscheidung, weil ich weder das nötige Wissen über den Sport habe, noch die Lust, mich damit auseinanderzusetzen.