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VW-Porsche

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Selenz` Kommentar 21. Juli 2009
www.hans-joachim-selenz.de

„Das Auto“ des Ferdinand Porsche
(* Thomas Karny - Wiener Zeitung 24. Februar 2007)

Selbst in serioesen Blaettern, wie der FAZ, kann man derzeit
lesen, „Ohne Porsche gaebe es keinen Volkswagen.
Der legendaere VW-Kaefer wurde von Ferdinand Porsche
Ende der dreissiger Jahre entwickelt und konstruiert.
Sein Schwiegersohn Anton Piech leitete das Werk in Wolfsburg
und sein Enkel, Ferdinand Piech, ist heute dort Vorsitzender
des Aufsichtsrates.“
Damit wird dem geneigten Leser suggeriert, bei der Beteiligung
der Firma Porsche an der Volkswagen AG handele es sich um die
Vollendung einer serioesen Familiensaga.

Die Werbeabteilung von VW bemueht sich gar, mit der Formel
„Das Auto“ die eigenen Produkte aus der Masse der anderen
Automobile herauszuheben. Sie gleichsam auf einen historischen
Sockel zu stellen. Der Kaefer vor der Kulisse von Hitlers
KdF-Fabrik dient dabei quasi als Kristallisationskern.
Doch wie solide ist Porsches „Auto“-Sockel?

Die Geschichte des Kaefer-Konstrukteurs Porsche haelt sich
in der deutschen Presse seit Jahrzehnten. Wie so vieles in
der Historie des Porsche/Piech-Clans hat auch diese Legende
keinen wahren Kern. Piechs Grossvater hatte die Konstruktions-
Idee fuer den legendaeren Kaefer vielmehr einem wirklichen
Automobil-Genie schlicht und einfach geistig entwendet.
Er war zwar Vermarkter, nicht jedoch Erfinder und
Konstrukteur des Kaefers. Porsche diente Hitler die Idee
des Kaefers lediglich servil an, nachdem dieser Konzepte
fuer einen bezahlbaren Wagen fuer das Volk eingefordert hatte.
Porsche begeisterte Hitler mit dem Kaefer-Konzept.
Herstellbar fuer angeblich 999 Reichsmark.

Der wahre Kaefer-Konstrukteur war jedoch Bela Barenyi.
Der hatte die Idee in seiner Abschlussarbeit bereits
im Jahre 1925 veroeffentlicht. Und zwar unter dem Titel
„Kommender Volkswagen mit optimaler Triebwerks-Kombination“*.
Darin beschrieb der junge Konstrukteur eine stromlinienfoermige
Karosserie in Pontonbauweise auf einem Zentralrahmen.
Der leichte Personenwagen hatte Hinterradantrieb. Er wurde
angetrieben von einem luftgekuehlten Vierzylinder-Boxermotor.
Der Motorblock befand sich hinter der Achse. Das Getriebe lag
vor und das Differential auf der Antriebsachse.
Zu jener Zeit ein revolutionaeres Konzept fuer einen PKW.
Barenyi verabsaeumte es indes, sich die Idee patentieren zu
lassen. Das nutzte Ferdinand Porsche ruecksichtslos aus.

Mit den Konstruktionsunterlagen seines Volkswagens hatte
sich der junge Ingenieur naemlich unter anderem im Jahre
1932 bei Ferdinand Porsche vorgestellt. Der hatte am
25. April 1931 in Stuttgart ein Konstruktionsbuero eroeffnet.
Dort fand Barenyi jedoch ebenso wenig Anstellung wie
bei Steyr oder Tatra. Die Zeiten waren schlecht.
Die Automobilindustrie aechzte unter den Folgen der
Weltwirtschaftskrise.

1934 unterbreitete Porsche dem Fuehrer Barenyis Idee als
sein geistiges Eigentum. Der war begeistert und spendierte
dem angeblichen Konstrukteur gleich eine komplette Fabrik.
Direkt am Mittellandkanal. Dort liefen in Folge des Krieges
jedoch keine Volkswagen vom Band, sondern Ruestungsgueter
und Schwimmwagen fuer die Wehrmacht.
Nach dem Krieg kassierte Porsche fuer seine angebliche Idee
5 DM fuer jeden Kaefer. Barenyi machte derweil Karriere bei
Daimler-Benz. Dort basieren mehr als 2.500 Patente auf
seinen genialen Ideen. Er entwarf u. a. den ersten PKW
mit Knautschzone, erfand das Sicherheitslenkrad,
den Flankenschutz und den Ueberrollbuegel*.

Nachdem er von zwei Journalisten 1951 bezueglich des Kaefers
als Hochstapler verunglimpft worden war, strengte Barenyi
einen Prozess an. Der endete drei Jahre spaeter mit einem
Paukenschlag: Das Patentgericht in Mannheim bestaetigte
Barenyi die geistige Urheberschaft am VW-„Kaefer“ *.
Zeitzeugen fragten sich, ob Porsche die Lizenzgebuehr fuer
den Kaefer dem rechtmaessigen Erfinder zurueckzahlen muss?
Barenyi selbst hat Porsches Ideen-Klau nie oeffentlich
kommentiert.
1989 verlieh ihm der oesterreichische Bundespraesident
den Professorentitel. 1994 wurde Barenyi wegen seiner
grossen Verdienste fuer die Weiterentwicklung des PKW
in Detroit in die „Automotive Hall of Fame“ aufgenommen.

Doch die Geschichte des angeblichen Kaefer-Konstrukteurs
Porsche haelt sich bis heute. Und das, obwohl VW im Jahre
1961 sogar zusaetzlich 3 Mio. DM an Tatra zahlen musste.
Die tschechische Firma hatte VW, ebenfalls wegen des
Kaefer-Konzeptes, bereits vor Kriegsbeginn verklagt.
„Das Auto“ des Ferdinand Porsche in Form des legendaeren
Kaefers ist also nichts eine Maer.
Der historische Sockel, auf dem „Das Auto“ des Ferdinand
Porsche steht, mithin Geschichtsfaelschung pur.

Peine, den 21. Juli 2009
gez.: Prof. Dr.-Ing. Hans-Joachim Selenz
 

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