Man berät sich mit einschlägigen Experten, man schaut Selbstzufrieden in die Kameras und scheint sich sehr sicher zu sein.
Armin Laschet gründet „Expertenrat Corona“
Kristian Frigelj
vor 2 Std.
Ein zwölfköpfiges Gremium mit hochrangigen Mitgliedern soll den NRW-Ministerpräsidenten im Umgang mit der Corona-Krise beraten. Dabei sollen „Kriterien und Maßstäbe für die Öffnung des sozialen und öffentlichen Lebens“ entwickelt werden.
Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) hat nach WELT-Informationen einen „Expertenrat Corona“ gegründet, der ihn im weiteren Umgang mit der Krise beraten soll. „Wir müssen heute damit beginnen, anhand transparenter Verfahren Kriterien und Maßstäbe für die Öffnung des sozialen und öffentlichen Lebens zu entwickeln“, heißt es unter anderem in einer Einladung von Laschet an die Mitglieder, die in dieser Woche per Videokonferenz erstmals tagen sollen. Zum zwölfköpfigen Gremium gehören dem Vernehmen nach:
Udo di Fabio, Professor für öffentliches Recht an der Universität Bonn und früherer langjähriger Richter am Bundesverfassungsgericht,
Stephan Grünewald, Diplom-Psychologe und Gründer des Markt- und Medienforschungsinstituts „rheingold“,
Otfried Höffe, emeritierter Philosophie-Professor an der Eberhard Karls Universität Tübingen,
Michael Hüther, Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft in Köln,
Monika Kleine, Geschäftsführerin des Sozialdienstes katholischer Frauen in Köln,
Renate Köcher, Geschäftsführerin des Instituts für Demoskopie Allensbach,
Nicola Leibinger-Kammüller, Vorsitzende der Geschäftsführung beim Maschinenbauer Trumpf,
Armin Nassehi, Professor für Allgemeine Soziologie und Gesellschaftstheorie an der Ludwig-Maximilians-Universität München,
Claudia Nemat, Vorstandsmitglied der Deutschen Telekom AG,
Christoph Schmidt, Präsident des RWI Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung,
Hendrik Streeck, Direktor des Instituts für Virologie am Universitätsklinikum Bonn,
sowie
Christiane Woopen, Humanmedizinerin und Vorsitzende des Europäischen Ethikrates, der die Europäische Kommission berät.
„Schwerste Bewährungsprobe unserer Geschichte“
Laschet betont in der Einladung an die Mitglieder: „Unser Land steht vor der schwersten Bewährungsprobe unserer Geschichte“. In den vergangenen Wochen hätten Politik und Verwaltung „zahlreiche, teils massive Maßnahmen ergriffen, um die Ausbreitung des Coronavirus zu verlangsamen“. Es sei richtig, „sich mit aller Entschlossenheit dem Kampf gegen das Virus zu widmen, denn die Bilder aus Italien, Spanien oder New York zeigen unermessliche Tragödien. Sie machen uns schmerzlich bewusst: Es geht in diesen Tagen um Leben und Tod“, so der Ministerpräsident.
Gleichwohl treibt den CDU-Bundesvize und Anwärter auf den Parteivorsitz um, dass für das in Abstimmung mit Bund und Ländern verhängte „Kontaktverbot“ Grundrechte beschnitten werden müssen, etwa die Versammlungsfreiheit, die freie Berufsausübung, die Bewegungsfreiheit, die Gewerbefreiheit und die Religionsausübung. In einem Beitrag für WELT AM SONNTAG hatte sich Laschet dafür ausgesprochen, bereits jetzt eine Exit-Strategie für die Zeit nach Corona zu erarbeiten.
https://www.msn.com/de-de/nachricht...pertenrat-corona“/ar-BB11YWf0?ocid=spartandhp