Aus den Genen kommt der Selbsterhaltungstrieb, der setzt bei Gefahr ein. Der muss durch Entwicklung auf die soziale Ebene gebracht werden. Normalerweise ist er unproblematisch, extreme Ängste können ihn aber stören.
Das Ego ist das Selbstbewusstsein, gekoppelt mit der Selbstwahrnehmung und mit den Bedürfnissen. Das ist notwendig, muss ebenfalls durch Persönlichkeitsentwicklung sozialisiert werden, kann aber auch krankhaft entgleisen. Das ist eine Äußerung des Gefühls und ggf. ein Fall für den Psychologen.
Egoismus ist eine Ideologie und ein Suchtverhalten, das anzeigt, dass die Instanzen Gefühl, Verstand, Wille nicht ausreichend sozialisiert sind. Wie alle Süchte kommt er aus dem Materialismus und ist damit eine Entgleisung hauptsächlich des Verstandes. Ein an sich sinnvolles Bedürfnis wird materiell und quasi-vernünftig überhöht und der Sozialisation entzogen. Hier hilft soziale Bildung, ggf. Verhaltenstherapie.
Wenn der Mensch sinnvoll sozialisiert ist, kommt es normalerweise nicht zu diesen Entgleisungen.
Wenn sie überhand nehmen, ist das ein sicheres Zeichen einer niedergehenden Gesellschaft.
Selbsterhaltungstrieb ist also normal, Ego ist normal aber anfällig, Egoismus eine asoziale Entgleisung, eine Ideologie, die hauptsächlich mit dem Verstand gelöst werden muss. Wenn sie zur echten Sucht wird, sind aber noch weitere Instanzen gestört.