W
wafi
Versuche ich mal eine völlig andere politische/gesellschaftliche Betrachtungsweise darzustellen.
Die Anarchie ist kein geschlossenes Gedankengebäude, sie reicht von einem Laotse, Diogenes, über William Godwin, Proudhon, Kropotkin, Stirner, Mühsam, Tolstoi, Gandhi, Goldman, Mancho ... Stowasser ... über IAA, FAU, Graswurzelrevolution bis ...?
Für die Jungs des schwarzen Blocks die unter schwarzen oder schwarz-roten Fahnen vermummt durch die Gegend laufen und sich gerne prügeln, wurde wg. fehlender intellektueller Eigenschaften das A mit nem Kreis versehen, damit sie wenigstens nicht noch Schreibfehler produzieren .... ....
Der Grundgedanke aller Anarchisten ist ähnlich, auch wenn es zwischen den unterschiedlichen Denkansätzen erhebliche Unterschiede gibt.
Die Aussage Anarchie ist Herrschaftslosigkeit ist sicherlich richtig, spiegelt aber nicht den ganzen Gedankengang wieder.
Landauer formulierte: „Anarchie ist nicht eine Sache der Forderungen, sondern des Lebens“ ...
und trifft m.E. damit den Kern der Anarchie. Im Gegensatz zu allen anderen Denkansätzen gehen die Anarchisten davon aus, daß jeder sein Leben so in die Hand nehmen kann, wie er/sie es sich wünscht, gemäß seinen ganz persönlichen Fähigkeiten und Fertigkeiten. Menschlein braucht deshalb keinen Führer, der ihn wohin auch immer führt, Menschlein braucht den Freiraum seine Fähig- und Fertigkeiten zu entwickeln.
Das tut er logischerweise immer in seiner nächsten Umgebung. Sei es Familie, Haus, Straße, Stadt/Dorf ... schon weiter weg Landkreis ... fast kaum noch zu sehen Bundesland ... und was ist nen Staat? Soll heißen, Menschlein ist sehr zentralistisch wenn es um seinen Lebensmittelpunkt geht, oder im Umkehrschluß für einen Staat, extrem dezentral.
Die Bayern mögen mir verzeihen, aber mich interessiert relativ wenig, was sie in München oder wo auch immer machen.
Konsequenz ist, daß Anarchisten kleine, dezentrale Gebilde wollen, die für die Menschen, die dort leben übersichlich sind und weil überschaubar, auch gemeinsam geregelt werden können. Das es zwischen diesen dezentralen Gebilden auch Regelungsbedarf gibt, ist sicherlich richtig, aber wirklich viele Dinge fallen mir da beim besten Willen nicht ein, eigentlich nur zwei wesentliche Aspekte, Verkehrswege und universitäre Bildung, der Rest kann dezentral geregelt werden.
Führt logisch zu sehr unterschiedlichen dezentralen Gebilden. Na und? Eintönig ist langweilig, bunt ist halt scheuner ;-)
Bakunin beschrieb es so: „Der Staat ist eine Abstraktion, die das Leben des Volkes verschlingt, ein unermeßlicher Friedhof, auf dem sich alle Lebenskräfte eines Landes großzügig und andächtig haben hinschlachten lassen“
Die Lebenskräfte sind dezentral und wenn die sich frei entwickeln können, dann können sie sich gegenseitig befruchten, es geht um die „Konkurenz“ der Ideen und Lösungen. Für manche ein chaotisches Bild, aber was so chaotisch aussieht ist alles andere als Chaos, es wird Ordnungen geben, die sich aus diversen Randbedingungen unterschiedlich entwickeln und immer wieder hinterfragt werden, denn Randbedingungen ändern sich auch. Proudhon dazu „Anarchie ist Ordnung ohne Herrschaft“ ... und was sollte daran falsch sein?
Warum sollen die Anwohner einer Straße nicht entscheiden, wo es sinnvoll ist parken zu dürfen und wo nicht? Die wissen das besser als nen Bauamt ... als Bleistift mal.
Wie dezentrale Strukturen sich organisieren, ob freie Assoziation oder über Räte oder ... sollte jeder dezentralen Struktur selbst überlassen sein. Wesentlich ist die Kommunikation, Wiliam Godwin „Kommunikation ist das Wesen der Freiheit, Zwang kann nicht überzeugen.“
Das Menschenbild des Anarchisten ist simpel: Jeder bekloppte ist anders verrückt und das ist gut so! ... oder anders gesagt, die Diskussion on Menschlein gut/böse oder wie auch immer ist, ist irrelevant. Relevant ist, daß Menschen die kooperieren einfach bessere Chancen und Entwicklungsmöglichkeiten haben, Probleme besser lösen können ... die Kooperation zunächst Grundlage menschlicher Geschichte ist. Man muß den Menschen nicht zu Kooperation erziehen. Anarchisten behaupten, daß das Gegenteil derzeit der Fall ist, Menschen werden zu unkooperativen Verhaltensweisen erzogen. Sollte man einfach sein lassen. Diese Frage war übrigends auch der Grund, weshalb die erste Internationale auseinanderbrach. Das Primat einer Partei zur Schulung des „sozialistischen“ Menschens ... erzeugte bei Bakunin und Co nur Brechreize und eine Abkehr von Marx und Murks ;-)
Natürlich gibt`s noch ne Menge zu sagen, soll ja nur nen kurzer Einstieg sein in eine, vielleicht interessante Debatte. Zwei Punkte möchte ich allerdings noch anschneiden, die durchaus entscheidend sind, besonders zur Abgrenzung zu den „lieben“ Sozialisten :-D
Proudhon vertrat folgende These: „Der persönliche Besitz ist die Bedingung des gesellschaftlichen Lebens. Fünftausend Jahre Eigentum beweisen: Eigentum ist der Selbstmord der Gesellschaft. Der Besitz ist rechtlich; das Eigentum ist widerrechtlich.“
Somit sind alle Arten wirtschaftlichen Handelns auch in einer Anarchie denkbar, mit dem kleinen, aber feinen Unterschied, daß Eigentum nicht erworben werden kann. Macht ja auch irgendwie Sinn, denn das letzte Hemd hat eh keine Taschen ;-)
Letzter Punkt ... die Gewaltfrage. Durchaus sehr kontrovers unter Anarchisten diskutiert. Eine maßgebliche Gruppe lehnt Gewalt als Mittel ab, denn der wichtigste Grundatz, formuliert von Kropotkin lautet : „Anwesenheit des Ziels in den Mitteln“ ... so kann natürlich keine friedliche Gesellschaft mit Mitteln der Gewalt entstehen, keine freie Gesellschaft mit den Mitteln des Zwangs ... Beinhaltet aber auch den Abschied von revolutionären Träumen, hin zu einer Veränderung Schritt für Schritt. Deshalb etwas merkwürdig dieser schwarze Block ...
Wer noch nen bißchen weiter sich informieren möchte ... hier noch nen paar links:
Anarchopedia : http://de.anarchopedia.org/Hauptseite
(man scrolle mal etwas runter und betrachte die Gebrauchsanweisung zur Fußball EM *LOL*
Graswurzelrevolution: http://www.graswurzel.net/
Anarchosyndikalismus, FAU-IAA : http://www.fau.org/artikel/
Naja ... und dann gibt`s ja noch die yoou Tube ;-) : [ame="http://www.youtube.com/watch?v=hpeJZ...eature=related"]YouTube- Broadcast Yourself.[/ame]
Die Anarchie ist kein geschlossenes Gedankengebäude, sie reicht von einem Laotse, Diogenes, über William Godwin, Proudhon, Kropotkin, Stirner, Mühsam, Tolstoi, Gandhi, Goldman, Mancho ... Stowasser ... über IAA, FAU, Graswurzelrevolution bis ...?
Für die Jungs des schwarzen Blocks die unter schwarzen oder schwarz-roten Fahnen vermummt durch die Gegend laufen und sich gerne prügeln, wurde wg. fehlender intellektueller Eigenschaften das A mit nem Kreis versehen, damit sie wenigstens nicht noch Schreibfehler produzieren .... ....
Der Grundgedanke aller Anarchisten ist ähnlich, auch wenn es zwischen den unterschiedlichen Denkansätzen erhebliche Unterschiede gibt.
Die Aussage Anarchie ist Herrschaftslosigkeit ist sicherlich richtig, spiegelt aber nicht den ganzen Gedankengang wieder.
Landauer formulierte: „Anarchie ist nicht eine Sache der Forderungen, sondern des Lebens“ ...
und trifft m.E. damit den Kern der Anarchie. Im Gegensatz zu allen anderen Denkansätzen gehen die Anarchisten davon aus, daß jeder sein Leben so in die Hand nehmen kann, wie er/sie es sich wünscht, gemäß seinen ganz persönlichen Fähigkeiten und Fertigkeiten. Menschlein braucht deshalb keinen Führer, der ihn wohin auch immer führt, Menschlein braucht den Freiraum seine Fähig- und Fertigkeiten zu entwickeln.
Das tut er logischerweise immer in seiner nächsten Umgebung. Sei es Familie, Haus, Straße, Stadt/Dorf ... schon weiter weg Landkreis ... fast kaum noch zu sehen Bundesland ... und was ist nen Staat? Soll heißen, Menschlein ist sehr zentralistisch wenn es um seinen Lebensmittelpunkt geht, oder im Umkehrschluß für einen Staat, extrem dezentral.
Die Bayern mögen mir verzeihen, aber mich interessiert relativ wenig, was sie in München oder wo auch immer machen.
Konsequenz ist, daß Anarchisten kleine, dezentrale Gebilde wollen, die für die Menschen, die dort leben übersichlich sind und weil überschaubar, auch gemeinsam geregelt werden können. Das es zwischen diesen dezentralen Gebilden auch Regelungsbedarf gibt, ist sicherlich richtig, aber wirklich viele Dinge fallen mir da beim besten Willen nicht ein, eigentlich nur zwei wesentliche Aspekte, Verkehrswege und universitäre Bildung, der Rest kann dezentral geregelt werden.
Führt logisch zu sehr unterschiedlichen dezentralen Gebilden. Na und? Eintönig ist langweilig, bunt ist halt scheuner ;-)
Bakunin beschrieb es so: „Der Staat ist eine Abstraktion, die das Leben des Volkes verschlingt, ein unermeßlicher Friedhof, auf dem sich alle Lebenskräfte eines Landes großzügig und andächtig haben hinschlachten lassen“
Die Lebenskräfte sind dezentral und wenn die sich frei entwickeln können, dann können sie sich gegenseitig befruchten, es geht um die „Konkurenz“ der Ideen und Lösungen. Für manche ein chaotisches Bild, aber was so chaotisch aussieht ist alles andere als Chaos, es wird Ordnungen geben, die sich aus diversen Randbedingungen unterschiedlich entwickeln und immer wieder hinterfragt werden, denn Randbedingungen ändern sich auch. Proudhon dazu „Anarchie ist Ordnung ohne Herrschaft“ ... und was sollte daran falsch sein?
Warum sollen die Anwohner einer Straße nicht entscheiden, wo es sinnvoll ist parken zu dürfen und wo nicht? Die wissen das besser als nen Bauamt ... als Bleistift mal.
Wie dezentrale Strukturen sich organisieren, ob freie Assoziation oder über Räte oder ... sollte jeder dezentralen Struktur selbst überlassen sein. Wesentlich ist die Kommunikation, Wiliam Godwin „Kommunikation ist das Wesen der Freiheit, Zwang kann nicht überzeugen.“
Das Menschenbild des Anarchisten ist simpel: Jeder bekloppte ist anders verrückt und das ist gut so! ... oder anders gesagt, die Diskussion on Menschlein gut/böse oder wie auch immer ist, ist irrelevant. Relevant ist, daß Menschen die kooperieren einfach bessere Chancen und Entwicklungsmöglichkeiten haben, Probleme besser lösen können ... die Kooperation zunächst Grundlage menschlicher Geschichte ist. Man muß den Menschen nicht zu Kooperation erziehen. Anarchisten behaupten, daß das Gegenteil derzeit der Fall ist, Menschen werden zu unkooperativen Verhaltensweisen erzogen. Sollte man einfach sein lassen. Diese Frage war übrigends auch der Grund, weshalb die erste Internationale auseinanderbrach. Das Primat einer Partei zur Schulung des „sozialistischen“ Menschens ... erzeugte bei Bakunin und Co nur Brechreize und eine Abkehr von Marx und Murks ;-)
Natürlich gibt`s noch ne Menge zu sagen, soll ja nur nen kurzer Einstieg sein in eine, vielleicht interessante Debatte. Zwei Punkte möchte ich allerdings noch anschneiden, die durchaus entscheidend sind, besonders zur Abgrenzung zu den „lieben“ Sozialisten :-D
Proudhon vertrat folgende These: „Der persönliche Besitz ist die Bedingung des gesellschaftlichen Lebens. Fünftausend Jahre Eigentum beweisen: Eigentum ist der Selbstmord der Gesellschaft. Der Besitz ist rechtlich; das Eigentum ist widerrechtlich.“
Somit sind alle Arten wirtschaftlichen Handelns auch in einer Anarchie denkbar, mit dem kleinen, aber feinen Unterschied, daß Eigentum nicht erworben werden kann. Macht ja auch irgendwie Sinn, denn das letzte Hemd hat eh keine Taschen ;-)
Letzter Punkt ... die Gewaltfrage. Durchaus sehr kontrovers unter Anarchisten diskutiert. Eine maßgebliche Gruppe lehnt Gewalt als Mittel ab, denn der wichtigste Grundatz, formuliert von Kropotkin lautet : „Anwesenheit des Ziels in den Mitteln“ ... so kann natürlich keine friedliche Gesellschaft mit Mitteln der Gewalt entstehen, keine freie Gesellschaft mit den Mitteln des Zwangs ... Beinhaltet aber auch den Abschied von revolutionären Träumen, hin zu einer Veränderung Schritt für Schritt. Deshalb etwas merkwürdig dieser schwarze Block ...
Wer noch nen bißchen weiter sich informieren möchte ... hier noch nen paar links:
Anarchopedia : http://de.anarchopedia.org/Hauptseite
(man scrolle mal etwas runter und betrachte die Gebrauchsanweisung zur Fußball EM *LOL*
Graswurzelrevolution: http://www.graswurzel.net/
Anarchosyndikalismus, FAU-IAA : http://www.fau.org/artikel/
Naja ... und dann gibt`s ja noch die yoou Tube ;-) : [ame="http://www.youtube.com/watch?v=hpeJZ...eature=related"]YouTube- Broadcast Yourself.[/ame]