Hartz IV - Fair oder Enteignung?

[aristo]

Ja freilich, sie ist von rechts eingestiegen. Muss aber ein echter Rabenvater sein - großkotzig BMW fahren, und dann reicht's nicht mal mehr für 'ne Kippe. :rolleyes2:

Was glaubst Du, wie der Papa zu dem 7er BMW kam?

 

[bakunicus]

Das Leben ist schneller und hektischer geworden. Die Anforderungen haben sich auch geändert. Familiengefühl war mal. So schön es war, es wird nicht mehr aufkommen. Und Firmen, die so handeln, haben, wenn sie nicht gerade Nischen besetzen, keine sehr große Überlebenschance.

das leben, oder besser gesagt das wirtschaftsleben, ist ja keine naturgewalt.
das ist menschengemacht, und menschenbestimmt.

es ist die frage wie wir uns einrichten wollen.

 

[bakunicus]

Ja klar. Mit Grundig hast du eins der besten Beispiele 'rausgefischt. "Sozial" bis zur endgültigen Pleite. Wegen absoluter Wettbewerbsunfähigkeit, vor allem gegenüber der Konkurrenz aus Fernost.

Und wie machen die das? Mit hire & fire? Von wegen. Da ist Firmenbindung pur angesagt. Du kommst 'rein oder nicht (und da fragt kein Schwein nach irgendwelchen "sozialen" - auf deutsch: Schleimer - / Arschkriecher- "Kompetenzen", sondern danach, was du kannst). Und wenn du drin bist, bleibst du drin - wenn alles glatt geht, liegst du zum Schluss auf dem firmeneigenen Friedhof (ohne Flachs, hab' ich gehört - dafür verbürge ich mich natürlich nicht).

Aber lass' man gut sein - hier bilden sich echt noch manche Leute ein, sie könnten auf der Strecke was besser als die Japaner. Z.B. die Firma, denen ich mein Projekt mal vorgestellt habe:

http://www.lindemann-audio.de/impressum/

Das läuft gar nicht so gut, wie sie's auf ihrer Webseite darstellen - als ich mal dort war, hörte ich von ihnen so ziemlich das Gegenteil. Klar - wo ist denn heute noch auf der HiFi - Strecke ein Blumentopp zu gewinnen, außer mit "Klimmzügen" und "Kopfständen" (O-Ton Frau Junker, Geschäftsleitung).

Und dann erzählten sie mir echt und ernsthaft, sie wollten sich in Fernost(!) einen neuen Markt erschließen, hätten Aufträge aus Japan, aber was die wollten, müssten sie erst noch entwickeln (da ging's um Endstufen und Boxen). Da haben sie sich wohl schön verarschen lassen. In Japan Unterhaltungselektronik verkaufen wollen? Da sollen sie doch lieber Holz in den Wald schmeißen.

mhh ... mir ist dein impetus nicht ganz klar.

grundig ist nicht pleite gegangen weil er "zu sozial war", sondern weil sie den anschluß an die entwicklung verpasst haben.
begraben wurde das unternehmen unter der leitung von phillips, die auch heute noch gute marktanteile haben.
und wenn du schon von den japanern redest, sony steht nach jahrzehntelanger marktführerschaft heute auch nicht gerade blendend da.

diese form des wohlwollenden patriarchentums gibt es heute auch noch, z.b. bei trigema.
und hatte viele gesichter.
bis dann in den 90igern der shareholder value eingezogen ist, der marktwert eines unternehmens wichtiger war als die traditionelle bindung zu belegschaft, kunden und produkten, und man so nur noch von quartalsbilanz zu quartalsbilanz hetzt.
selten zum langfristigen vorteil des unternehmens.

chuzpe

 

[Anarchist]

Auf dass es gelingt, der durch SPD, FDP, CDU und Grüne verursachten Armut und Verrohung ein Ende zu setzen. Auf dass deren Zeit mit dem Gang zur Urne ablaufen werde!

Meinst Du wirklich, dass Parteien das Grundübel sind? Wie sagte sogar Seehofer bei Pelzig: "Die gewählt werden, haben nichts zu sagen. Und die was zu sagen haben, werden nicht gewählt."
Frei nach Tucholsky: "Wahlen ändern nichts. Sonst wären sie verboten."

Der Gang zur Urne... hat etwas Wahres. Du gibst Deine Stimme ab- um sie zu beerdigen.

 

[wodim]

Was glaubst Du, wie der Papa zu dem 7er BMW kam?

Vielleicht wie die Jungfrau Maria zum Kind? Jedenfalls bestimmt als Nichtraucher.

 

[wodim]

mhh ... mir ist dein impetus nicht ganz klar.

grundig ist nicht pleite gegangen weil er "zu sozial war", sondern weil sie den anschluß an die entwicklung verpasst haben.

Das eine schließt das andere nicht aus. Du sprachst selbst von "vorbildlicher Firmenbindung" - das heißt ja, möglichst alle durchzufüttern, egal, welche Leistung sie (noch) bringen. Das kann sich auf Dauer kein Unternehmen leisten. (Auf die Art ist ja auch die ganze "Firma DDR" pleite gegangen) ...

und wenn du schon von den japanern redest, sony steht nach jahrzehntelanger marktführerschaft heute auch nicht gerade blendend da.

Ja mei - Marktführer kommen und gehen, der Markt bleibt. ("Meiner" übrigens auch, das kriege ich täglich neu bestätigt, wenn ich will. Manchmal auch, wenn ich nicht will. Wenn ich die Kiste nur mal auf den Markt kriege.) :rolleyes2:

bis dann in den 90igern der shareholder value eingezogen ist, der marktwert eines unternehmens wichtiger war als die traditionelle bindung zu belegschaft, kunden und produkten, und man so nur noch von quartalsbilanz zu quartalsbilanz hetzt.
selten zum langfristigen vorteil des unternehmens.

Korrekt - man muss das eine tun, ohne das andere zu lassen. Nur zufriedene Mitarbeiter sind gute Mitarbeiter - zufriedene aber nicht immer gute.

Marktwert hat auch nicht das Unternehmen, sondern seine Produkte. (Wenn das Unternehmen sich selber vermarktet) ...

Kennste den schon - Leghuhn zum Schwein: "Ei mit Schinken ist doch gefragt - wollen wir nicht fusionieren? Du lieferst den Schinken, ich die Eier." Das Schwein ganz entsetzt: "Da gehe ich doch drauf!" "Na und - bei einer Fusion geht immer einer drauf."

 

[wodim]

Meinst Du wirklich, dass Parteien das Grundübel sind? Wie sagte sogar Seehofer bei Pelzig: "Die gewählt werden, haben nichts zu sagen. Und die was zu sagen haben, werden nicht gewählt."
Frei nach Tucholsky: "Wahlen ändern nichts. Sonst wären sie verboten."

Der hat ja auch im 3. Reich gewählt - den Freitod. :rolleyes2:

 

[aristo]

Kassensturz: Anteil der Hartz-IV-Aufstocker in Sachsen auch 2012 gestiegen

"Eine Erfolgsmeldung über den Rückgang der offiziellen Zahl der Arbeitslosen jagt die andere und wird von der Staatsregierung mit großem Pathos als Erfolg eigenen Wirkens kommentiert", spottet Dr. Dietmar Pellmann, sozialpolitischer Sprecher der Linken im Sächsischen Landtag. "Ganz abgesehen davon, dass solche Statistiken nur einen Teil der wirklich Arbeit Suchenden erfassen, sagen sie zudem wenig darüber aus, ob die Erwerbstätigen auch einer Tätigkeit nachgehen, von der sie existieren können."

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Beppe Grillo hat schon recht wenn er fordert, "schmeißt die Stümper aus dem Parlament".

Mal sehen, wie lange das in Italien noch dauert und wann es bei uns anfängt.

 

[wodim]

Beppe Grillo hat schon recht wenn er fordert, "schmeißt die Stümper aus dem Parlament".

Mal sehen, wie lange das in Italien noch dauert und wann es bei uns anfängt.

Laberlaberblablabla. Eine einzige bessere (und sofort realisierbare) Idee bitte, aber jetzt ein bisschen dalli!

 

[Zollagent]

NACH HARTZ IV-KRITIK: INGE HANNEMANN BEURLAUBT

Heute Morgen war die Hartz IV kritische Jobcenter-Mitarbeiterin Inge Hannemann nach ihrem Urlaub zu einem Gespräch mit der Geschäftsführung eingeladen. Nach diesem Gespräch sollte ganz normal der Dienst bei ihrem Arbeitgeber „teamarbeit Hamburg“ beginnen. Doch stattdessen wurde sie mit sofortiger Wirkung seitens der Geschäftsführung vom Dienst „freigestellt“. Ihren Schlüssel musste sie sofort abgegeben und ein Jobcenter darf sie nicht betreten.

Bereits am Morgen hatte Frau Hannemann nach eigenen Angaben versucht, sich mit dem Online-System per Passwort einzuloggen. Das funktionierte schon nicht mehr, weshalb Inge Hannemann und ihre Unterstützer bereits schlimmes befürchteten. Nun ist die Gewissheit da, die Hamburger Behörde entledigt sich offenbar ihrer größten Kritikerin.

Zum Hintergrund: Seit einiger Zeit betreibt Frau Hannemann einen privaten Blog. Dort schreibt sie regelmäßig über Missstände in den Jobcentern und berichtet von ihrem Kampf für die Rechte von Hartz IV Betroffenen.

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Wer die Wahrheit sagt braucht ein verdammt schnelles Pferd.

Wenn die Frau Rückgrat hätte, würde sie keine Arbeit verrichten, die sie nicht vertreten kann. Ich habe einen Job, der sehr einträglich war, hingeworfen, als ich das nicht mehr bejahen konnte. Niederlassungsleiter einer Zeitarbeitsfirma, da ist Geld keine Frage mehr.

 

[Zollagent]

...
Mag dem Zollagenten nicht gefallen, ist aber vollkommen demokratisch, wenn der Abfall der Gesellschaft im Herbst abgewählt wird.


Lieben Gruß

Ob mir Wahlergebnisse gefallen, das ist nicht die Frage. Sie sind zu akzeptieren. Nur wird das Ergebnis, das du dir erträumst, nicht eintreten.

 

[Zollagent]

Ah ja, das muss die aber gut gelernt haben, die mich da mal vor dem Sozialamt um eine Zigarette angebettelt hat. Ich Rindvieh geb' sie ihr auch noch - und dann steigt sie in einen 7er BMW ein. :rolleyes2:

Siehste. Könnte mir nicht passieren. Ich bin Nichtraucher!

 

[Anarchist]

Wenn die Frau Rückgrat hätte, würde sie keine Arbeit verrichten, die sie nicht vertreten kann. Ich habe einen Job, der sehr einträglich war, hingeworfen, als ich das nicht mehr bejahen konnte. Niederlassungsleiter einer Zeitarbeitsfirma, da ist Geld keine Frage mehr.

Ich hoffe, Du hast Dich bei Deinen damaligen Opfern entschuldigt...
Wenn wesentlich mehr Menschen soviel Chuzpe wie diese Frau hätten, wäre das ein wichtiger Schritt. Aber wer riskiert schon seinen heiligen Arbeitsplatz?

 

[Anarchist]

Beppe Grillo hat schon recht wenn er fordert, "schmeißt die Stümper aus dem Parlament".

Mal sehen, wie lange das in Italien noch dauert und wann es bei uns anfängt.

Hinterfragst Du auch, ob ein westliches Parlament jemals etwas gegen ein verbrecherisches Wirtschafts- System unternimmt? Was hat sich denn zum Positiven geändert, so seit den letzten 20 Jahren?

 

[Zollagent]

das leben, oder besser gesagt das wirtschaftsleben, ist ja keine naturgewalt.
das ist menschengemacht, und menschenbestimmt.

es ist die frage wie wir uns einrichten wollen.

Es gibt da eine Göttin, die setzt Grenzen. Man kennt sie unter der Bezeichnung Mathematik. Mit Ihr sind einige unserer Südeuropäischen Nachbarn sehr in Konflikt. Und, wie ich sehe, einige unserer User auch!

 

[Zollagent]

Kassensturz: Anteil der Hartz-IV-Aufstocker in Sachsen auch 2012 gestiegen

"Eine Erfolgsmeldung über den Rückgang der offiziellen Zahl der Arbeitslosen jagt die andere und wird von der Staatsregierung mit großem Pathos als Erfolg eigenen Wirkens kommentiert", spottet Dr. Dietmar Pellmann, sozialpolitischer Sprecher der Linken im Sächsischen Landtag. "Ganz abgesehen davon, dass solche Statistiken nur einen Teil der wirklich Arbeit Suchenden erfassen, sagen sie zudem wenig darüber aus, ob die Erwerbstätigen auch einer Tätigkeit nachgehen, von der sie existieren können."

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Beppe Grillo hat schon recht wenn er fordert, "schmeißt die Stümper aus dem Parlament".

Mal sehen, wie lange das in Italien noch dauert und wann es bei uns anfängt.

In Italien wird niemand "aus dem Parlament geschmissen" und bei uns auch nicht. Euer Traum von der Revolution wird ewig einer bleiben. Wenn Euch Keiner wählt, dann solltet Ihr Euch mal fragen, warum das so ist.

 

[aristo]

Was hat sich denn zum Positiven geändert, so seit den letzten 20 Jahren?

Nichts, gar nichts.

 

[Zollagent]

Ich hoffe, Du hast Dich bei Deinen damaligen Opfern entschuldigt...
Wenn wesentlich mehr Menschen soviel Chuzpe wie diese Frau hätten, wäre das ein wichtiger Schritt. Aber wer riskiert schon seinen heiligen Arbeitsplatz?

Hast du nen Knall? Weswegen sollte ich mich entschuldigen? Ich habe dafür gesorgt, daß meine Leute pünktlich ihre Entlohnung bekamen. Wo ist hierbei dein Problem?

 

[Anarchist]

Hast du nen Knall? Weswegen sollte ich mich entschuldigen? Ich habe dafür gesorgt, daß meine Leute pünktlich ihre Entlohnung bekamen. Wo ist hierbei dein Problem?

Geht es nur um die Entlohnung in einer Zeitarbeits- Firma? Weswegen bist Du denn da genau ausgestiegen?

 

[Zollagent]

Geht es nur um die Entlohnung in einer Zeitarbeits- Firma? Weswegen bist Du denn da genau ausgestiegen?

Ich war im Sicherheitsausschuß der Firma. Und es gab einen tödlichen Arbeitsunfall bei einem der Entleiher. Und die Firma wollte den Disponenten, der seinen Monteur dorthin verlieh, maßregeln. Und das, obwohl er auf dem Baustellengelände weder was zu suchen noch Einfluß auf die Arbeit hatte. Das habe ich nicht mitgemacht und meine Unterschrift verweigert. Am Nächsten Tag bin ich zur Zentrale gefahren, habe den Schlüssel für's Büro und den für's Dienstauto auf den Tisch gelegt, ihnen meine Termine für die nächsten Tage dazugelegt und ihnen gesagt, daß sie ab jetzt ihren Kram allein machen sollen.