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Die Rolle der Kirche ist in der Tat nicht so ganz klar. Oder die Frage was Pius der XII denn nun wirklich wollte. Echten Widersand gegen Hitler leisteten nur wenige Geistliche. Andere aber stellten sich hinter die Nazis. So wie Josof Tizo, katholischer Priester und Staatschef der Slowakei, der mit den Nazis kollaborierte.
Das Dilemma war, dass es nur drei Ideologien mit einer gewissen Machtbasis gab aus welchen man wählen konnte. Darüber hinaus konntes Du Dich höchstens einsam auf eine humane und ethisch begründete Position stellen. Mein Opa hat das versucht und ist dazwischen zerrieben worden.
Die drei menschenverachtenden Machtblöcke waren:
1. der angloamerikanische Kapitalismus, der sich zur amerikanischen Seite neigte, mit einer klar antideutschen Ausrichtung und dem verlogenen Versailler Vertrag, der den Deutschen alle Schuld, Reparationen und unmenschliches Leid auflastete, mit denen man nicht leben konnte. Der Zionismus war durch die Weltwirtschaftskrise zu unermesslichem Reichtum gekommen. Wenn Du Dir diese kapitalistische Position genau anschaust, dann merkst Du, dass man nur dagegen sein konnte, dazu musste man kein Nazi sein. Das Leiden der Deutschen war grenzenlos, außerdem konnten sie den Zionismus nicht vom Judentum unterscheiden, das fällt ja Vielen auch heute schwer.
2. Die stalinistische Position, die sich klar gegen die Individualität des Menschen ausgesprochen hatte, und mit roher Gewalt, Folter und Angst die vollkommene Gleichschaltung erschlachterte, die Ablehnung aller geistigen Aspekte und die Maschinenwerdung. Du kennst ja auch solche vernagelten Marxisten. Du musst sie Dir aber mit Sturmgewehr auf Dauerfeuer und Schnelleinweiser in die geschlossene Psychiatrie vorstellen, mit tagelangen Elektroschocks und danach Morphium kurz vor der letalen Dosis dann wieder Elektroschocks oder zur Abwechslung kalter Entzug und 3mm Wasser auf dem Fließenboden der Zelle, zum Schlafen.
Eine gemäßigte Form gab es kaum, außerdem hatte die Sozialdemokratie schon damals schwerwiegende theoretische Probleme bis Mängel. (ich bin ja schon seit etwa 12 Jahren der Meinung, dass sie die endlich mal ausräumen sollte.)
3. und eben der menschenverachtende Nationalsozialismus welcher die Erlösung von den zwei oberen versprach und damit eine Notsolidarität erzeugte. Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit kannte Hitler Solschenizyns Ratte.
Daneben gab es noch eine kleine monarchistische Gruppe, verlacht und ohne Einfluss und vermutlich weitgehend psychisch krank.
Wer versuchte, sich dazwischen zu positionieren, war in der Regel ziemlich schnell tot, wie mein Opa. Ja einige Geistliche haben das auch versucht und sogar wegen ihrem Eremitendasein etwas länger überlebt, aber sie waren so isoliert, dass sie auch nichts bewegen konnten. Und dann sind eben viele Geistliche schwach geworden. ich finde, die Kritik an der Kirche muss an anderer Stelle ansetzen.
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