Der Eröffnungsbeitrag von User Diskutant war sehr gut und die Analyse nach meiner Meinung völlig richtig.
Dieser s.g. Wendepunkt ist propagandistisch ausgeschlachtet worden und militärisch gesehen war das gar keiner. Was viele gar nicht wissen, was hier aber schon in den Verlustzahlen angedeutet wurde, die Vernichtung der 6. Armee ging einer Vernichtung von 1 sowjet. Armee, sowie die fast völlige Vernichtung von 3 Teilarmeen einher. Im Norden von Stalingard gab es weit vor der Einkesselung einen Aufspaltungsangriff einer ganzen sowj. Armee die zur völligen Vernichtung und teilweiser Einschliessung derselben einherging. Die strategische Absicht der Roten Armee bis Rostow durchzustoßen um die ganze Heeresgruppe Süd einzuschließen ging überhaupt nicht auf (auf Höhe Charkow war das Pulver verschossen), so dass man die freigewordenen Kräfte auf die Einschließung und Verengung des Kessels benutze. Über die Rückeroberung von Charkow (erster großer Wintersieg) wurde hier schon gesprochen. Letztendlich hätte man defensive Abnutzungsschlachten führen sollen in Anlehnung natürlicher Hindernisse , wie hier auch schon richtig betont wurde.
Zusammengefasst , es war kein Wendepunkt sondern vielfältige Optionen standen allen Seiten noch offen.
Übrigens, um mal mit einen blöderweise immer wieder wiederholten Aspekt aufzuräumen, es war beim Feldzug von Barbarossa nie die Absicht die UdSSR zu besiegen , sondern sie als Machtfaktor auszuschalten. Deshalb hatte man auch mit einer wie auch immer gearteten Anhaltelinie 1941 gerechnet. Man hätte natürlich einen Sieg gern genommen, aber gerechnet hatte man damit nicht.
busse