Nach den vielen Diskussionen der letzten Wochen zu AfD, Flüchtlingen, Rechtsruck und co. möchte ich folgende Frage stellen:
Ist rechtes Gedankengut per se schlecht und zu verurteilen? Muss man davon ausgehen, dass LINKS ein immer positiv besetzter Begriff ist und RECHTS automatisch negativ betrachtet wird?
In meiner Weltsicht sind Links und Rechts politische Überzeugungen, welche ihre Positionen erst einmal wertungsfrei vertreten. Extremistische oder sonstige Strömungen außen vor sind Linke und Rechte damit genauso zu behandeln und haben nichts anrüchiges ansich. Weiter ist LINKS nicht die bessere bzw. gute Seite der Macht und Rechts nicht die negative und dunkle Seite dieser.
Erstaunt mich immer mit welcher Vehemenz und mit welchem Sendungsbewusstsein selbsternannte Vertreter des linken Spektrums der Meinung nachhängen, LINKS wäre das alleinig seligmachende und die automatisierte alleinige Herrschaft des Guten...
Weiterführung meiner Darlegungen in Beitrag 3!
In meiner Weltsicht gibt es:
- Linksradikal (Antikapitalismus, Antifaschismus, Staaten abschaffen)
- Sozialistisch (Antikapitalismus, Verstaatlichung der Wirtschaft, reale Gleichheit, starker Sozialstaat)
- Links (Arbeitnehmerinteressen, Umverteilung, reale Gleichheit, starker Sozialstaat, multilaterale Zusammenarbeit)
- Grün (Umweltschutz, Menschenrechte, multilaterale Zusammenarbeit)
- Liberal (Freiheit, theoretische Gleichheit vor dem Gesetz, Chancengleichheit)
- Konservativ (Bewahrung alter Werte, Heimat, Traditionen, Christentum, Patriotismus)
- Neoliberal (Sozialstaat abschaffen und Alles privatisieren, Freiheit für die Wirtschaft, Freihandel ohne Umwelschutz und Sozialstandards, EU und UNO schwächen)
- Rechtsradikal (Nationalismus, Rassismus, Sexismus, EU und UNO abschaffen)
Die LINKE würde ich Links mit Sozialistischen Zügen einordnen
Die Grünen bei Grün/Liberal mit etwas Links
Die SPD bei gespalten zwischen Links und Neoliberal
Die FDP bei Liberal /Neoliberal
Die CDU wurde ich bei Konservativ/Neoliberal einordnen
Die CSU und AfD bei Konservativ/Neoliberal/Rechtsradikal
"Links und Rechts" sind schwammige Begriffe. "Rechts" taugt noch weniger als "Links".
Die AfD will die Spaltung der Gesellschaft an der Frage der Flüchtlinge festmachen. (Links = Flüchtlingseinlader, Rechts = Nazi) Und die Medien und anderen Partein machen brav dabei mit.
Ich halte das aber für eine riesige Ablenkung. Die eigentliche Spaltung der Gesellschaft verläuft zwischen Kapital und der arbeitenden Bevölkerung/Gemeinwohl. Die AfD (Parteispitze, Großspender) ist auf der Seite des Kapitals aber kann damit natürlich keinen Wahlkampf machen. Man muss sich mal die Ursprünge der AfD anschauen. Da haben zu Beginn die Flüchtlinge überhaupt keine Rolle gespielt. Um politischen Einfluss zu erhalten fokussiert sie sich auf das emotional besetzte Flüchtlingsthema und lenkt von den wichtigen Themen ab. Sie kann sich daher auch nicht vom rechten Flügel trennen.