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Saharasia These - Wie kam das Unheil in die Welt?
Wie kam das Unheil auf die Welt, oder ist der Mensch von Natur aus schlecht?
Das sind alte Fragen, mit denen es sich zu beschäftigen lohnt, auch wenn man keine unumstößlichen Antworten erhält.
Für die westlichen Religionen ist der Mensch seit der Vertreibung aus dem Paradies von Geburt an zum Sünder verdammt.
Neuere Mythen machen Manipulationen von außerirdischen oder feinstofflichen Entitäten für die Zustände auf der Welt verantwortlich.
Wir suchen in dieser Folge nach irdischen Ursachen für die menschliche Tragödie.
Sind es nicht Schmerz und Leid, welche den Menschen aus dem seelischen Gleichgewicht bringen?
Die Saharasia-These von James de Meo bietet eine Möglichkeit auf wissenschaftlicher Basis.
Demnach sorgte eine Katastrophe für eine krasse Veränderung der Lebensbedingungen, der einst fruchtbare Streifen von Nordafrika bis weit nach Asien trocknete aus.
Der Mensch verlor sein Urvertrauen in Mutter Erde, Hunger und Leid führten zu Gewalt und Krieg, welche nur noch mehr Leid erzeugten.
Oder sind es technische Errungenschaften und geheimes Wissen, wie die Metallurgie, die den Menschen entwurzelt?
Und lassen sich diese Thesen miteinander verbinden?
Im Gegensatz zu den religiösen Narrativen, wo der Mensch passiv der Gnade höherer Mächte ausgeliefert ist, bietet diese humanistische Sicht die Möglichkeit zur aktiven Heilung.
Die Saharasia-These oder Wie das Patriarchat entstand
Oft werde ich gefragt: Wie kam es eigentlich zu den gegenwärtigen gewalttätigen Verhältnissen?
Eine Antwort gibt die Saharasia-These. Sie beschreibt die Entstehung des Patriarchats und zwar anhand geografischer Daten.
Der amerikanische Geograph James DeMeo hat Material über 1170 indigene Kulturen mit Hilfe einer Datenbank ausgewertet, und eine Weltkarte des menschlichen Verhaltens erstellt. Diese Karte veranschaulicht, dass der Patrismus in seiner weltweiten Ausdehnung weder allgegenwärtig noch zufällig ist.
Was vor etwa 7000 Jahren geschah, die Saharasia-These in Kürze:
Das Klima änderte sich,
fruchtbare Gebiete trockneten aus (Sahara, asiatische Wüsten)
die ansässigen Menschen hatten Nahrungsknappheit bis zu extremsten Hungerkatastrophen.
Wie aus heutigen afrikanischen Regionen bekannt, sterben zuerst Alte und Kranke, dann Kinder, dann Frauen.
Männer, vor allem junge kräftige Männer überleben am längsten, bilden Banden (schon vorher, zur Nahrungsbeschaffung) und ziehen zu Raubzügen aus,
beginnen zu wandern (Völkerwanderungen).
Dabei findet eine Charakterveränderung statt,
(Ur-)vertrauen verschwindet,
Angst und Unsicherheit entstehen,
die Mann-Frau– so wie die Mutter-Kind-Bindungen werden empfindlich gestört,
die Kultur verfällt, geht verloren, weil sie nicht mehr überliefert wird.
Folge: Erobern und rauben, und dabei töten, um zum Überleben.
Europa wurde beispielsweise ab 4000 vor unserer Zeitrechnung von den sogenannten Streitaxt-Völkern, den Kurganen, Skythen, Sarmanten, Hunnen, Mongolen, Arabern und Türken überfallen.
Gemeinschaften, die im Überfluss leben, bzw. ihr Auskommen haben, kommen erst gar nicht in diese Situation. Deshalb gibt es ja auch solche Völker noch. Wir nennen sie Naturvölker, wegen ihrer natürlichen – humanen – Lebensweise.
Die Saharasia-These lässt sich leicht mit den Erkenntnissen aus anderen Forschungsgebieten stützen.
Im Grunde ist die These eigentlich nur eine Auswertung von Datenmaterial. Der Autor James DeMeo zieht keine Schlüsse, die er nicht mit Zahlen belegen kann. Er rechnet auch nicht hoch, wie das etwa bei Statistiken gemacht wird.
Marija Gimbutas (Archäologin) Kurgan-Hypothese führt zu den gleichen Resultaten, soweit es die Ausbreitung des Patriarchats in Alt-Europa von den südrussischen Wüsten her betrifft.
Bei Wilhelm Reich (Mediziner, Psychiater) und Humberto Maturana (Neurobiologe) werden die Erklärungen gegeben, unter welchen Umständen sich Gewalt entwickelt.
Und in der Schriftforschung (Harald Haarmann) lassen sich die Einflüsse früher patriarchaler Eroberer auf die Urbevölkerung ebenfalls nachvollziehen (speziell in Ost-Europa und im Gebiet des fruchtbaren Halbmondes).[1]
Ganz und gar lehne ich die feministische Haltung ab, dass „der Mann“ oder „die Männer“ am Patriarchat Schuld seien! Patriarchat ist eine Gesellschaftsform, die von allen Mitgliedern, die in diesem Paradigma leben, getragen und an die kommenden Generationen weitergegeben wird. Von den Folgen einer Klimakatastrophe sind beide Geschlechter betroffen. Genauso unlogisch könnte man argumentieren: Die Frauen sind Schuld, denn sie haben die Männer im Stich gelassen, indem sie ihnen weggestorben sind …
Und wem der Wiedergeburtsgedanke nicht fremd ist, weiß: Wir kommen mal als Mann, mal als Frau zur Welt – so what?
http://rette-sich-wer-kann.com/patriarchat/die-saharasia-these-oder-wie-das-patriarchat-entstand/